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Feuerverbot

16.-22.01.25, Australien/NSW/QLD/NSW/Kwiambal NP/Inglewood/Tenterfield, Tag 413-420 Roadtrip, 30.440 km total, Tages-km 118+150

Wir sind in der tiefsten Walachei angekommen. Einzelne Dörfer liegen inzwischen wieder mehr als hundert Kilometer auseinander. Landwirtschaft mit Baumwolle und Hirse haben wir verlassen, Weideland dominiert. Die Orte werden zunehmend skurriler, wie aus der Zeit gefallen. Hier scheinen andere Regeln zu herrschen als im Rest des Landes.

Eine alte Kirche unterwegs – jetzt Wohnraum plus Caravan.

Zeig mir Deine Zwerge und ich zeig Dir wer ich bin, oder was soll uns der hässliche Zwerg erzählen?

Schon seit Jahrzehnten werden hier Schrottautos gesammelt – aber irgendjemand mäht drumherum.

Man kann das Outback von hier schon spüren, aber die Dame in der Touri-Info besteht darauf, dass wir uns noch in ‚Bush‘ befinden. Deswegen gibt sie uns auch eine Broschüre mit, wie man sich bei Buschfeuer richtig verhält. Zwischen Oktober und März ist die Gefahr am größten. Vor der Fahrt sollte man sich über die App  „Fires near you“ einen Überblick verschaffen, ob in der Nähe gerade ein Feuer brennt und wenn ja, welcher Art. Falls man in die Nähe eines Feuers gerät, soll man Bereiche mit Wasser und wenig Bewuchs aufsuchen, sich nicht auf Anhöhen einfinden.

Besonders herzig sind die Maßnahmen, wenn es ‚einen im Auto erwischt‘ und eine Flucht nicht mehr möglich ist.
1. Hinter einem festen Gegenstand parken – nicht auf der Straße (gilt ein Baum als fester Gegenstand?).
2. Mit der Schnauze Richtung Feuerwalze anhalten.
3. Warnblinker an (okay, der Sinn dieses Tipps bleibt im Dunkeln).
4. Türen und Fenster schließen, Lüftung und Klimaanlage aus.
5. Mit dem Kopf tief in den Fußraum ducken. Wolldecke über den Körper legen, nasses Tuch vor die Nase halten (die Decke darf aber nicht synthetisch sein, ob Baumwolle geht, bleibt unbeantwortet).
6. In der Position verharren bis die Feuerwalze vorbei ist. :mrgreen: Das soll aber nur fünf zehn Minuten dauern (na dann ist ja alles gut!)
7. Der Benzintank soll angeblich nicht explodieren. Einzelne Autoteile könnten aber Feuer fangen, daher aussteigen, sobald das Feuer vorüber ist (platzen die Reifen und brennen, bevor das Feuer vorüber ist, nun, einfacg Nerven behalten).
8. Beim Aussteigen darauf achten, dass Auto und Fußboden sehr heiß sein können.
9. Sich dorthin begeben, wo es bereits gebrannt hat.

Good luck! Wie hoch die Überlebensquote ist, erzählt die Broschüre nicht.

So gerüstet düsen wir in den Kwiambal Nationalpark. Keiner da, außer uns. Es könnte der Frieden auf Erden sein, wären da nicht die quietsch fidelen Zikaden. Der Lärm gellt in den Ohren. Wir stopfen uns Taschentücherzipfel in die Gehörgänge, um die grellen Spitzen abzudämpfen.

 

Hilft gegen die extremen Spitzen der lärmenden Zikaden.

2021 hätten wir sogar im Dachzelt noch nasse Füße bekommen. Toller Platz – direkt am Fluss.

Der sieben Kilometer lange Wanderweg neben dem Zeltplatz wird wenig gelaufen. Stellenweise können wir grade eben einen Trampelpfad erkennen. Mir ist der Weg zunächst etwas unbehaglich. Hoher Bewuchs rechts und links. Schlangen wären spät zu erkennen (wo liegt noch mal die Schlangenbiss-Broschüre?).
Dazu macht das Gezirp der Zikaden Stress, unterschwellig aggressiv wie der andauernde Alarm-Ton in ‚Alien‘.  Erst als wir das Flussniveau verlassen und die Eukalypten weniger werden, geben die Plagegeister Ruhe.

Zugewachsener Weg durch lichten Wald.

 

Kaum zu erkennen – aber wir müssen über das Schwemmholz. Der Scout vor mir wirf dann schon mal einen Stock, um Schlangen zu vertreiben.

Der Fluss hat ein schönes Bett geschaffen. Feuer sicher – nur, wie würde man dort hin kommen?

Schlangen bekommen wir nicht zu Gesicht. Wären sie nicht taub, würde ich den Zikaden die Schuld dafür geben. Eine Wildschwein-Rotte rennt zwanzig Meter hinter uns durch den Wald. Verwilderte Hausschweine der ersten Siedler. Recht klein und schwarz. Sie gelten als Pest in Australien, denn die geschätzten 20 Millionen Tiere richten große Schäden an. Jährliche Jagden sollen den Bestand dezimieren.

Diese Gottesanbeterin haben wir gefangen in einem riesigen Spinnennetz entdeckt und mit einem Stöckchen gerettet.

Zum Dank gibt es einen scheelen Schulterblick. Wie garstig diese Insekten gucken können.
Vielleicht haben wir ja der Spinne das Leben gerettet und gar nicht der Gottesanbeterin?

Ab dem zweiten Tag bekommen wir Camping-Nachbarn. Zuerst zwei Familien, die so laut Musik hören, dass sie sogar das Geschrille der Zikaden übertönen. Wir sind unglücklich damit, zumal es sich um übelste Country-Musik handelt.  ;-)
Die anderen Mitstreiter sind ein Pärchen mit Motorrädern. Trotz ‚fire ban‘ im Nationalpark entzünden die beiden abends ein Feuerchen. Bei 25 Grad ist die Maßnahme in jeder Hinsicht wertlos. Wir könnten ihnen die Broschüre leihen. Aber ohne Auto verpuffen die Tipps.

5.500 Dollar Sofortstrafe bei Feuer unter ‚fire ban‘, wenn man erwischt wird. In schweren Fällen sogar 125.000 Dollar und bis zu sieben Jahren Gefängnis.

Einen Gasofen zu benutzen ist bei ‚fire ban‘ erlaubt. Wird ein ‚total fire ban‘ ausgerufen, muss man sich dafür eine Erlaubnis holen.

Nach drei Tagen in Kwiambal führt es uns noch tiefer in die Pampa. Berge und Hügel sind verschwunden. Willkommen zurück im platten Australien.  Unsere Wahl fällt auf einen winzigen Campingplatz. Einige Dauercamper, wilde Gesellen in Schrottwägen stehen an der Kante vom Platz.
Die Klamotten vom Camping-Chef stehen vor Dreck. Die Fingernägel! Jetzt bloß keinen Blick auf seine Füße werfen. Heftiger Outback-Akzent wird durch fehlende Zähne nicht besser verständlich. Er macht den Eindruck als ob seine Eltern Geschwister waren. Entsprechend lange braucht er, um zu entscheiden, dass er für die Übernachtung fünfzehn Dollar von uns haben möchte. Ein schwieriger Fall von Verständigung.
Wir hätten weiter fahren sollen. Aber nein, man ist ja faul und der nächste Ort, noch so weit weg. Es war klar, wer eine Hose trägt, die alleine in der Ecke stehen kann, der putzt die Waschräume nicht mit der Zahnbürste.

Es ist wie im Horror-Film. Ich muss sofort an ‚Saw‘ denken: die Eröffnungsszene im Bad. Es liegt nur keine Leiche herum.

Im Frauenwaschraum gibt es eine Dusche und eine Wanne. Beides ist grausam.

Die Camp-Küche betrete ich nur für das Foto. Alles steht vor Dreck der letzten Jahre – klasse ist der  Filzer-Spruch an der Wand: bitte die Mikrowelle reinigen nach Gebrauch. :mrgreen:

Mit rosa Wattewolken sieht es fast romantisch aus. Die Straße ist kaum befahren. Das ist okay. Aber wir hätten trotzdem weiter fahren sollen.

Neben unserem Zeltplatz dieses Motel. Mit Farbfernsehen. Wow. Der Buchungsgrund aus den 60er Jahren. Der Laden ist aber in Betrieb, auch wenn die Anzeige zum größten Teil im Eimer ist. Als wir zu Fuß vorbei kommen, werden wir gefragt, ob wir ein Zimmer brauchen.

Wir überleben den unangenehmen Platz und legen uns die Karten für den letzten Rest unserer Strecke bis zu Atanga. Eigentlich wollten wir im Westen bleiben, noch einmal am Outback schnuppern, aber unser Hauptziel, der Carnavon Nationalpark hat geschlossen. Außerdem ist eine Heatwave im platten Land in Anmarsch. Vor 43 Grad warnen die Vorhersagen. Wir entscheiden also, um, wenden Richtung Osten und landen in Tenterfield. Auf 850 Höhenmeter – die Hitzewelle schafft hier grade 33 Grad. Einmal etwas richtig machen, fühlt sich gut an. ;-)

Was für ein Kontrast zur Horrorbude. Jackie vom Büro hat Langeweile. Kein Wunder, außer uns stehen nur noch ein Wohnmobil und ein Wohnwagen auf dem Platz. Sie lädt uns ein, am Nachmittag eine Runde mit uns durch die Gegend zu fahren. Die Wohnmobil-Leute sind mit von der Partie. Eine Stunde kutschiert Jackie uns durch ihre Wahlheimat. Ein hübscher Ort mit fast 200 Jahren Geschichte. Und die Waschräume macht Jackie mit der Zahnbürste sauber.

Das älteste Haus in Tenterfield.

Schlangengrube

07.-15.01.25, Australien/NSW/Narrabri/Kaputar NP/Bingara, Tag 404-412 Roadtrip, 29.967 km total, Tages-km 159,54,110

Der waldige Campingplatz in Kaputar liegt hoch, auf 1.450 Meter. Gleich am ersten Abend erwischt uns ein kräftiges Unwetter. Statt nur unterhalb vom Gewitter, sitzen wir plötzlich mitten drin. Wir müssen unser Kochen unterbrechen und wettern die schlimmsten Blitze im Auto ab. Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei. Es regnet zwar noch, aber wir werden wohl nicht mehr gegrillt werden.

Unter der Markise ist ein kleines Stück trocken geblieben. Zu groß ist das Teil nicht … ;-) Grad genug Schutz zum zu Ende kochen und essen.

Die Kängurus sind absolut nicht scheu in Kaputar. Neben unserem Zelt steht ein Baum mit Früchten. Weiß jeder, die höchsten Früchte schmecken am besten.

Die Kleinsten, die nicht an die Zweige heranreichen, putzen den Ofen.
Nachts werfen die Wallaroos (kleine Känguru-Art) auch schon mal Gläser vom Tisch.

Der Campingplatz ist fast leer – es auch die nächsten Tage bleibt regnerisch.

 

Die üblichen Plumpsklos in den Nationalparks sind absolut zu gebrauchen. Geruchsbelästigung gegen Null. Nur der Spalt zwischen Boden und Trennwand gibt Raum für üble Phantasien. Wie verhält man sich richtig, wenn man auf dem Thron hockt und eine Schlange ins Toilettenhäuschen kriecht? Füße hoch! Klar. Aber wie lange kann man in der Stellung verharren? Und wie sieht eine mögliche Flucht aus? Mit runtergezogener Büx? Ganz üble Phantasien tauchen auf.

In Mount Kaputar NP gibt es richtige Waschräume. Allerdings ohne Eingangstüren und mit dem gefürchteten Schlitz unter der Klotür.

Nicht zu Unrecht, wie wir im Kaputar Nationalpark feststellen. Auf dem Weg zu den Toiletten liegt breit und fett eine ‚Rotbäuchige Schwarzotter‘. Eine Tür zu den Waschräumen (hier der Luxus von Spültoiletten und heißen Duschen) existiert erst gar nicht. Madame Rotbauch hat ungehindert Zutritt. Kängurus auch, die nachts den Mülleimer umrandalieren.

Nummer eins versperrt den Weg zur Toilette.

Wir weichen der schwarzen Schönheit großzügig aus und gehen Wandern. Direkt vom Campingplatz aus geht es auf guten Wegen durch den subalpinen Wald. Nach dreißig Minuten stoßen wir auf die zweite Schwarzotter. Kurz danach auf Nummer drei. Was ist hier denn los?
Am nächsten Tag lugt ein weiteres Exemplar am Gipfel von Mount Kaputar aus ihrem Loch. Und am letzten Morgen liegt die Toiletten-Otter wieder an der gleichen Stelle und wärmt sich auf. Die letzte Schlangen-Sichtung nur zehn Minuten später auf dem Weg neben unserem Auto.
Sechs Schlangensichtungen an drei Tagen – New South Wales entpuppt sich als Schlangen verseucht. Wir freuen uns.

Nummer zwei.

Nummer drei ist genauso nass vom Regen wie wir.

Schlangenforscher. Eine andere Art als Schwarzottern wäre auch mal wieder cool.

Wir sind schwer beeindruckt. Wie viele Schlangen mag es geben? Nach wie vor gehen wir nur durch Gestrüpp, wenn man das Terrain gut erkennen kann. Bei hohem Gras oder Buschwerk bleiben wir auf den Wegen. Wenn die Futtersituation gut ist, soll es bis zu einhundert Schwarzottern auf einen Quadratkilometer geben.

Die Rotbäuchige Schwarzotter gilt als beiß faul. Das gilt aber nicht für alle Schlangenarten in Australien und somit gibt es etwa dreitausend registrierte Schlangenbisse jährlich. Nur dreihundert davon werden mit einem Antiserum behandelt. In den meisten Fällen reicht es aus, dass der Gebissene überwacht und Komplikationen, wie Atemnot oder heftige allergische Reaktionen, behandelt werden.
Es muss das richtige Gegengift verabreicht werden. Die Beschreibung der Schlangen ist meistens nicht ausreichend (die Schwarzotter ist fast noch am leichtesten zu identifizieren). Es gibt aber Tests, die das Gift aus der Wunde, dem Urin oder Blut des Opfers identifizieren. Arztpraxen und Krankenhäuser sind entsprechend ausgerüstet. Daher gibt es nur zwei bis drei tödlich verlaufende Schlangenbisse im Jahr zu beklagen. Die Gefahr hält sich – statistisch – also in kalkulierbaren Grenzen.

Die niedrigen Temperaturen auf 1.500 Meter sorgen für üppige Vegetation. Alles blüht. Noch viele Wildblumen.

Blick vom Mount Kaputar – 1520 Meter hoch.

Schöner Schnee-Eukalyptus – er verträgt bis minus 20 Grad. Der dominate Baum hier oben. 

Die ‚Sawn Rocks‘, die gesägten Felsen, bestehen aus basalthaltiger Lava, die langsam erkaltet ist.

Frische Abbruchstelle – immer wieder brechen die fünf- oder sechseckigen Säulen ab.

Wie ein Bündel Bleistifte – Fallen die Orgelpfeifen runter, zerbrechen sie noch einmal in eckige Stäbe.

Es macht den Eindruck, wie von Menschenhand behauen.

 

Wir behalten das Muster zwei, drei Tage in einem der kleinen Orte zu campieren bei, dann drei, vier Tage im Nationalpark. Die Dörfer brauchen wir nur zum Einkaufen und Wäsche waschen. Und für die Ersatzteilbeschaffung. Am letzten Abend in Warrumbungle haben wir einen Regenguss unter der Überdachung der Toiletten abgewettert. Niemand hat an die aufgestellte Markise gedacht. Es hat so gegossen, dass das Gewicht der Wasserblase einen der Alu-Ständer in der Mitte auseinander gebrochen hat. Aber auf Camping-Australien ist Verlass: schon im nächsten Ort (2.500 Einwohner) gibt es in zwei (!) Geschäften ein Ersatzteil. Die neue Stange passt genau, alle happy.

Querstange gebrochen vom Gewicht des Wassers. Die provisorische Krücke ist schon am nächsten Tag ersetzt. Cool. Keine 15 Euro.

 

Die Dörfer sind immer für eine Überraschung gut – hier Flughunde von der Abendsonne beschienen.

Wie Wellen ergießen sich Tausende, Zehntausende Flughunde über den Abendhimmel. Die Tiere bringen deutlich Geruch wie Ziegenstall ganz hinten mit.

SV Carmina – Mark Hungerford US

BEAUTIFUL ALDEN 37 MISTRAL IN SEATTLE WATERS
Hi Peter sorry for the long delay to get you some pictures of Carmina with the WP installed, out voyaging. Frankly, we had no wind on this trip in September and so had little chance to test the WP. But from what I could tell, it will be great for future trips. Feel free to use these photos if there is a value in that. Again, Carmina is a John G. Alden design know as a “Mistral”, or „Design No. 981,” about 37 feet in length/ 11 meters; 14k pounds weight/ 6.3 metric tons. I would like to come visit Germany again, soon, but I don’t have anything planned, unfortunately. 
All best, 
Mark Hungerford, Seattle WA

SV Stoiste – Kai + Philipp Hilger GER

KUNSTFLIEGER ÜBERKOPF – ANSONSTEN MIT OVNI UNTERWEGS
Liebe Stoiste Segler, liebe Kai und lieber Philipp,
das nenne ich eine Überraschung … zwei Ostereier Segler in der X-Man Kiste …
Meinen herzlichen Dank, die Überraschung ist gelungen. Ein schöner Beweis, dass Gedanken und Verbindungen auch ohne Social Media funktionieren.
Meine schnelle Frage, zum „Über-Kopf-Zu-Fiegen“: wie scheisse ich mir dabei in die Hose, wenn dieselbe oben ist?
Merry X-Mas
aus Hamburg
Peter
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SV Godenwind – Alexander Tsilikis GER

MIT DER HORNET 32 AUF ATLANTIKRUNDE
Hallo Herr Foerthmann, Ich bin gerade unsicher, ob ich Ihnen damals geantwortet habe. Ich habe die Anlage erst im Sommer montiert, und unterwegs im Englischen Kanal erstmals in Betrieb genommen. Bin aktuell auf Madeira mit dem Boot. Die Windpilot ist die bisher beste Investition, die ich getätigt habe. Bin super zufrieden damit. Sie steuert meine Hatecke Hornet 32 sicher und zuverlässig, bei Tag und Nacht, und das gänzlich ohne elektrische Energie.
Habe einen Instagram Account, auf dem man meine Reise ein wenig verfolgen kann.
Beste Grüsse
Alexander Tsilikis

Liebliche Nationalparks – berühmte Namen und unbekannte Schönheiten

28.12.24-06.01.25, Australien/NSW/Goulburn NP/Coonabarabran/Wurrumbungle NP, Tag 394-403 Roadtrip, 29.656 km total, Tages-km 73, 196, 57

Nach Weihnachten verziehen wir uns erneut in die Wälder. In den Goulburn River Nationalpark. Den kennt keine Sau. Der ist nur als kleiner grüner Fleck auf der Landkarte zu finden. Die Bewertung in Google ist mit 4,3 auch nicht so dolle. Die großen Namen schaffen da leicht eine 4,9.
Wir erwarten wenig, um dann Bauklötze zu staunen: Der beste Stellplatz vom Campground ist frei. Kein Wunder, außer uns haben sich nur drei andere Camper hierher verirrt. Wir stehen direkt an der Kante zum ‚Goulburn River‘ an einer Schleife mit Steilwand im Hintergrund.
Groß-ar-tig! Wir vergeben 5 Sterne.

Master-Standort

Schöner wird es heute nicht mehr – ein perfekter Sonnenuntergang.

Eine Kulisse wie gemalt.

Ein Emu muss beim Trinken auf die Knie gehen.

Ausgewiesene Wanderwege gibt es nicht. Wir ströpern am Fluss entlang. Der Bewuchs ist flach, dass wir uns sogar querfeldein durch den lichten Wald schlagen können.

Wenn wir nicht am Fluss sind, dann laufen wir die Feuerwehr-Wege ab. Auf Schlangensuche häufig. Wichtig ist, Achim vorgehen zu lassen, damit er die unendlich vielen Spinnweben wegfängt.

Tiere sind im Überfluss vorhanden: Kängurus, Emus und vor allem Buntwarane. Zwei Meter Länge und 14 Kilo Gewicht können die Warane erreichen. Sie streichen den ganzen Tag über die Rasenflächen oder hängen senkrecht in den Bäumen. Insekten und kleine Reptilien sind ihre bevorzugte Beute.

Normalerweise wird züngelnd die Wiese nach Insekten abgesucht.

Blitzschnell können sie auf Bäume klettern – dort bleiben die Warane senkrecht hängen.

Ein Exemplar finden wir unten am Fluss. Ein Camper hat dort abends einen Karpfen an der Angel gehabt. Da diese Fische in Australien nicht heimisch sind und viel Schaden verursachen, dürfen sie nicht wieder ins Wasser zurück gesetzt werden. Unser Waran-Freund versucht sich an dem dreißig Zentimeter langen Karpfen. Um Stücke abzubeißen fehlt ihm das richtige Gebiss. Eine kleine Wunde in den Bauch zu reißen, mehr gelingt ihm nicht. Er muss aufgeben oder im schlucken. Wir haben Befürchtungen, dass ihn seine Gier ersticken wird. Aber er schafft es, den Fischkopf in seinen Schlund zu würgen. Der Rest flutscht dann – fast – von alleine.

Seinen Unterkiefer aushängen kann er augenscheinlich nicht.

Er versucht es mit Schwerkraft. Den Hals gereckt und den Fisch an einen Baumstamm gelehnt.

Am Ende gewinnt der Waran. Nur noch der Schwanz guckt aus dem Maul.

An Silvester verlassen wir die Idylle (es wird voll – acht Autos jetzt ;-) ). Gleich hinter dem Parkschild findet sich die gegengesetzte Seite von Natur pur: Kilometer lange Industrieanlagen mehrerer Kohleminen. Zehn Prozent der weltweiten Kohlevorräte lagern in Australien und kann zumeist im Tagebau gefördert werden. Dies hält den Preis niedrig und somit ist Asien ein williger Abnehmer. Ungefähr 90 Prozent der geförderten Menge – von 400 Millionen Tonnen jährlich – wird exportiert. Der Rest im Land verstromt. Schätzungen besagen, dass bei gleichem Verbrauch die Kohle noch über 200 Jahre reichen kann.

Kohleabbau im großen Stil.

Über viele Kilometer erstrecken sich die Förderbänder. Eine Bahnstrecke verläuft parallel. Ununterbrochen rattern Züge zwischen Mienen und Kohlehafen in Newcastle hin und her.

Wir landen in Coonabranabran. Einem kleinen Kuh-, eher Schaf-Kaff, um Silvester zu feiern. Nun ja, hüstel, um Mitternacht zu verschlafen. Geballert wird wegen Buschbrand-Gefahr nicht. Ungestört schlummern wir rüber.
Silvester scheint nur in Sydney mit seinem weltberühmten Feuerwerk statt zu finden. Die Australier ticken komplett anders als wir Deutschen.  Bei uns ist es ja heilige Pflicht mindestens noch zehn Tage nach Silvester ein ‚frohes neues Jahr‘ zu wünschen. Und wer kennt ihn nicht, den Kollegen, der sich am 25.Januar vor die Stirn kloppt: „Wir ham uns ja noch ga nich gesehen – frohes Neues noch.“
In der australischen Provinz wünscht einem niemand einen ‚Guten Rutsch‘ oder ein ‚gutes neues Jahr‘. Null, keine Geste. Die Krönung ist die Kassiererin im Supermarkt, von der wir Silvester wissen möchten, ob am 1.Januar der Laden geschlossen hat. Sie weiß es nicht und muss die Kollegin fragen. :mrgreen:

Neujahr haben wir also keinen Kopp und fahren weiter in den Warrumbungle Nationalpark. Der ist viel bekannter als die letzten beiden Parks und viel teurer. Statt 6,00 Dollar Buchungsgebühr und Camping ‚for free‘ müssen wir 24,00 Dollar blechen,  pro Tag,  plus 8 Dollar Parkgebühr, ebenfalls pro Tag. Sehr umständlich. Zwei Buchungsvorgänge, zwei Zahlvorgänge.
Okay, bei dem Preis kann man was erwarten. Es gibt heiße Duschen und Internetempfang. Wir reservieren drei Nächte.

Die ganze Region um den Park ist ‚Lichtschutzgebiet‘. In den letzten Jahren wurden weltweit über einhundert ‚Dark Sky Parks‘ errichtet. Erreicht wird mehr Dunkelheit durch nach unten gerichtete Lampen, den Einsatz von gelben und warmweißen Licht und der Einschränkung von Beleuchtungszeiten.
Diverse Organisationen setzten sich dafür ein, den natürlichen Nachthimmel wiederherzustellen. Ein Kulturgut sei der Blick auf die Milchstraße. Dunkelheit ein Menschenrecht. Unnatürliche Verhalten von Insekten und nachtaktiven Tieren sind weitere Punkte, neben Energieverschwendung. Und natürlich die Astronomie.
Folgerichtig kommen wir auf halben Weg nach Warrumbungle am größten Observatorium Australiens vorbei. Ein schön eingerichtetes Informationszentrum gibt detailliert Auskunft über ‚Sterne gucken‘ im Allgemeinen und das Observatorium im Besonderen.

Im Info-Center zeigt ein Foto die Zunahme der Lichtverschmutzung der letzten 28 Jahre.

Siding Spring Observatorium. Bedeutend auf der Südhalbkugel, da von hier besonders die Mitte der Milchstraße beobachtet werden kann. Siding Spring ist außerdem wichtig für Beobachtung der Magellanschen Wolken.

Mit einem Spiegel von 3,90 Durchmesser.

Die Buchungen der Nationalparks ‚mit Namen‘ sind nicht nur teurer, sondern auch strenger. Stellplätze haben Nummern und man muss sich entscheiden. Wir haben ein glückliches Händchen und wählen einen Platz mit Aussicht auf die bizarren Berge von Warrumbungle. Überreste von Magma – ungefähr 15 Millionen Jahre alt.

Super Stellplatz mit bester Aussicht. Kängurus dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Wem die Kulisse bekannt vorkommt, der erinnert sich richtig. Teile vom Video von ‚Lets Dance‘ von David Bowie wurden hier gedreht.
Die Kneipe an deren Wand er singend lehnt, steht nur ein paar Kilometer von hier entfernt.
Unnützes Wissen jetzt auch hier.

Eine liebliche Landschaft. Lichte Wälder und Wiesen, die in Frühsommerblüte stehen. Alle Farben lila zu dieser Jahreszeit. Durchzogen mit Wanderwegen für jeden Geschmack. Wir verlängern vor Ort um eine Nacht (dank Internetverbindung kein Problem). Unser Platz ist frei, wir brauchen nicht einmal umziehen.

Mindestens sieben verschiedene lila Blüten rechts und links.

Split Rock ist eines unserer Tagesziele.

Split Rock ist ein harter Weg mit 284 Höhenmetern und viel Kletterei.

Neun Kilometer Schwerstarbeit.

Die Hitze geht noch – 30 Grad.

Einziger Schönheitstropfen, jeden Nachmittag zieht ein Gewitter durch. Gleich am ersten Tag kreist ein Hubschrauber mit Löschbombe über den Bergen. Ob es tatsächlich schon brennt oder ob das eine reine Vorsichtsmaßnahme ist, können wir nicht herausfinden. Erst 2013 sind neunzig Prozent vom Warrumbungle Nationalpark abgebrannt.  Das Observatorium konnte gerade noch vor dem Feuer gerettet werden.

In 15 Jahren ist der Wald prima nachgewachsen.

Nur hunderte von Baumleichen erinnern an die Katastrophe.

 

2025 – Talk

Wie geht es mit uns weiter im neuen Jahr?
Wir könnten zwar noch ewig so weiter durch Australien gondeln, aber wir dürfen nicht. Ende Mai läuft unser Visum aus.

Die Weichen für das Ende im Dachzelt sind gestellt.
Ende Februar wollen wir wieder bei Atanga sein. Achim spricht schon im Zweitages-Rhythmus von den Arbeiten, die auf uns warten. Dabei erwähnt er nur die, die wir kennen. Wie das Schiff nach 14 Monaten Abwesenheit aussehen mag … hier gehört der Affe hin, der sich die Augen zuhält.
Trotz einiger Horrorvorstellungen, die vor dem inneren Auge auftauchen, nimmt die Vorfreude aufs Schiff deutlich zu.

Zwei Monate geben wir uns für Schiff-Wartung und Autoverkauf. Im Mai wollen wir dann aufbrechen Richtung Norden. Die Zyklonsaison ist dann offiziell zu Ende (hoffentlich wissen die Zyklone das ebenfalls). Unser Weg soll uns durch ‚Great Barrier Reef‘ führen. Das ist eine Strecke von über 1.200 Meilen. Schaffen wir das bis Ende Mai? Falls nicht, gäbe es dann noch etwas Immigration-Diskussion-Bedarf für eine klitzekleine Visums-Verlängerung.
Das nächste Ziel heißt Indonesien. Ob wir noch in Timor oder Papua Neuginea stoppen, hängt vom Zeitfenster ab. Indonesien ist etwas „komisch“ mit Visa-Vergabe. Wie sich das für uns darstellt, werden wir unterwegs heraus finden. Ende des Jahres wollen wir in Malaysia ankommen.
So schnell ist 2025 auf dem Papier vorüber.

Peter + Presse

DAS STAND NICHT IN DER YACHT

Peter + Presse

Angekommen

Es ist nun fast vier Monate her, seit wir nach Norwegen ausgewandert sind. Draußen pustet gerade ein kräftiger Wind, es ist Schneegestöber und die Bucht vor unserem Haus ist aufgewühlt.
Sabrina, Filou und ich haben es uns in diesen Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr gemütlich gemacht, in unserem Haus kurz vorm Polarkreis. Zum ersten mal richtig gemütlich, seit wir im September hier oben angekommen sind.
Die letzten Monate waren enorm ereignisreich und vollgepackt mit den verschiedensten Aufgaben. Wir hatten einiges zu erledigen und kamen uns manchmal vor wie Kinder, die noch viel zu lernen haben.
So langsam aber sicher fühlen wir uns angekommen, haben viele neue Leute kennengelernt und unsere Aufgaben gefunden. Sabrina in „ihrem“ neuen Kindergarten und ich im Haus und in unserem Wald.
Das Haus konnte ich in den letzten Monaten in einen Zustand bringen, dass wir nun angenehm darin leben können. Wir haben hier zwar noch genug Arbeit für Jahre, aber der größte Wartungsstau ist beseitigt, das Bad komplett neu. Es funktioniert jetzt alles so, wie es sich gehört und im nächsten Jahr kann ich mit dem Aufbau der Werkstatt beginnen. Dort sieht es im Moment noch völlig chaotisch aus.
Draußen hat sich auch einiges getan. Der Garten verdient es nun wieder so genannt zu werden, der Hof ist aufgeräumt und im Wald habe ich mich um Renaturierung gekümmert.
Sabrina hatte ihre Herausforderungen im Kindergarten. Die ersten Wochen waren, bedingt durch die sprachliche Barriere, ziemlich anstrengend. Mittlerweile ist sie echt happy und spricht fließend Norwegisch.

So, ich muss raus, Schnee schieben…

God Jul og godt Nyttår!

P.S.:
Viel Zeit für Sonnensegler.net habe ich aktuell und in der nächsten Zeit nicht, aber auf unserem Instagram Account findet ihr das ein oder andere Ereignis aus unserer neuen Umgebung.

Waldfrieden, Weihnachtsfrieden und ein Blitzeinschlag

15.12-28.12.24, Australien/NSW/White Bridge,Cessnock,Glen Davis,Mudgee, Tag 381-393 Roadtrip, 29.330 km total

Wir verlassen Sydney und haben, fast auf den Jahrestag genau, erneut ein Treffen bei Achims Nichte. Wieder sind wir nicht der einzige Besuch – Achims Bruder verbringt Weihnachten bei seiner Tochter. Es folgt ein entspanntes Familientreffen. Dankeschön, dass wir uns alle getroffen haben.

Im Gästezimmer schläft der Schwager – aber es gibt tatsächlich ein grades Stück (außer der Hintergarten – grade frisch mit Rasen ausgelegt) für unser Dachzelt.

Leider fehlt Josh auf dem Foto, wieder zu spät daran gedacht ein Foto zu machen, als noch alle da waren.

Nach Großstadt-Trubel und Familientreffen verziehen wir uns nach Cessnock City. Eine Stadt, 60 Kilometer im Inland, die mitten in einem Weingebiet liegt, sich aber als maximal langweilig herausstellt. Genau das Richtige, um ein paar Tage nichts zu machen, außer Lesen, Wäsche waschen und Reiseplanung. Eine erste ‚Heatwave‘ dieser Saison (mit 40 Grad) sitzen wir entspannt im Schatten ab.

Für den nächsten Stopp müssen wir fast 300 Kilometer fahren. Komplett um den riesigen Nationalpark herum. Auf der Westflanke vom Wollemy Nationalpark haben wir uns in ‚Glen Davis‘ ein paar Tage eingebucht. Ein feiner Campingplatz mitten im Wald. Plumpsklo, kein Telefon oder Internet. Nahe am Fluss gelegen. Eine riesige Wiese mit mehreren Tisch-Bänken deutet an, dass hier auch mehr los sein kann.

Super Campingplatz

Heute ist es ruhig: zwei Parteien sind schon da, fünf Camper trudeln nach uns ein. Dazu gesellen sich ab dem späten Nachmittag mehr als fünfzig Kängurus. Sie bleiben die ganze Nacht. Als wir im Zelt liegen hören wir „rupf, rupf“, wie die Wiese kurz gehalten wird.

Satt Fernsehen – Kängurus gucken.

Eimer-Dusche im Bach – Kängurus schauen neugierig zu.

Irgendwann werden wir geweckt. Das Zelt vibriert ganz zart. An der Leiter sind leise Schnaufgeräusche zu hören. Irgendetwas kegelt mit unseren Crocs umher. Am nächsten Morgen finden wir sie verstreut um das Zelt. Die Spannleine von der Markise klebt voll mit Fell. Wer mag sich hier geschubbert haben? Kängurus machen das eigentlich nicht. Wir tippen auf einen Wombat. Wohnlöcher dieser befellten Würste (bis 40 Kilo) gibt es genug in der Nähe.

Auch tagsüber ist der Campingplatz reizvoll. Der Fluss führt so wenig Wasser, dass man bequem von Sandbank zu Sandbank hüpfen kann. Die Kängurus, die hier im Schatten den Tag verdösen, lassen sich kaum stören. Nur manchmal wir träge aufgestanden und eine Sandbank weiter gesprungen.

Die großen Grauen lassen sich nicht stören bei ihrer Mittagsruhe.

Jumping Känguru. Es hat übrigens keine nassen Füße bekommen.

„Es werden keine Känguru-Fotos mehr gemacht“, lautet die Ermahnung …

… aber immer wieder niedlich.

Am Eingang vom Nationalpark liegt ein ehemaliges Dorf – Glen Davis. Wir sind bei unserer Ankunft mit dem Auto daran vorbei gefahren und hatten uns schon über die viele Kamin-Ruinen auf den Wiesen gewundert.

Das alte Dorf Glen Davis. In den 50er Jahren haben hier mal 2.000 Menschen gewohnt. Nur Kamin-Ruinen sind noch übrig.

Wir laufen zu Fuß zum alten Dorf zurück. Bis 1952 wurde hier Schieferöl abgebaut. Heute stehen die Überreste der alten Fabrik malerisch mit bomben Aussicht an der Kante vom Wald.
Es gab wohl auch mal eine Führung durch die Ruinen, aber die Hinweisschilder dafür sind halb vergammelt.

Interessante Ruine der ehemaligen Schieferöl-Mine.

In schöner Landschaft.

Über den Forstweg gehen wir zum Campingplatz zurück. Immer parallel zum Bach. Auf einem Baumstamm machen wir Mittagspause. Während wir so muffeln, sage ich zu Achim, dass dieser Ort doch perfektes Schlangenland sei: Sandbank, Totholz, Wasser, alles da. Dann bleibt mir fast der Bissen im Halse stecken: schwarze Schlange kriecht von vorne direkt auf uns zu.
Wir stehen schnell auf und bringen Abstand zwischen uns. Die ‚Black ballied Snake‘ hat uns noch nicht bemerkt. Achim weicht seitlich von ihr aus und kann Fotos machen. Dann plötzlich, spürt sie eine Erschütterung und dreht ab. Vorsichtig schleichen wir hinter bis das Prachtexemplar auf der anderen Flussseite verschwindet. High five!

Unser friedlicher Picknick-Platz

Solange, bis Schlangi plötzlich auf uns zu kommt.

Rötbäuchige Schwarzotter

sehr giftig

Die Tage vergehen wie im Flug. Ein Platz nach unserem Geschmack. Aber jeden Tag kommen mehr Camper dazu. Es geht hart auf Weihnachten. Große Gruppen von 12 bis 15 Leuten verändern die Atmosphäre. Die Grasfläche wird zur Festwiese mit Musik und spielenden Kindern. Die Kängurus ziehen sich zurück. Wir auch.

Für die Feiertage haben wir in Mudgee sicherheitshalber einen Platz reserviert. Eine von den ganz sinnlosen Aktionen. Wir haben uns so weit in die Provinz zurück gezogen, dass hier kaum jemand Weihnachten verbringen möchte  :lol:  .Vier Wohnwagenbesitzer und drei Hütten sind belegt. Von den Leuten merken wir nicht viel, sie kommen den ganzen Tag nicht von der Klimaanlage weg. Wir befinden uns zwar auf 500 Meter, aber es hat gute 30 Grad. Die Küche gehört allein uns. An Heiligabend können wir uns ausbreiten und in Ruhe brutzeln.
Fröhliche Weihnachten!

Der Beilagenkoch: Bratkartoffeln zum Lamm. Plus Bohnensalat.

Die Küche ist etwas abstoßend. An den Knöpfen vom Herd bleibt man kleben, aber die Keule brutzelt im (eigenen) Bräter und gelingt super. Ein Fläschchen Champagner hebt die Laune am Herd.

Mudgee ist nett – eine der ältesten Städte Australiens 11.000 Einwohner. Die perfekte Größe in Australien.

Weihnachten in Mudgee.

Die hohen Temperaturen bleiben nicht ohne Folgen: Hitzegewitter. Bereits in der Nacht hören wir es in der Ferne grummeln. Im Morgengrauen kommt das Gewitter näher. Wir liegen wach nebeneinander und zählen. Ich bin für Umzug nach unten ins sichere Auto. „Ach was“, Achim hat die Ruhe weg, „hörst du, da liegen doch schon mehrere Sekunden zwischen Blitz und Donner.“ Sein Atem ist noch nicht ganz verhallt, da gibt es einen fürchterlichen Schlag. Es ballert und blitzt gleichzeitig. Ich hechte (Achtung übles Wortspiel) wie ein geölter Blitz nach unten. Passt man bei Regen nicht auf, ergießen sich mehrere Liter von der Eingangsabdeckung in den Nacken. Egal. Unter mir wartet der sichere Beifahrersitz. Achim sitzt nur ein paar Sekunden später neben mir. Es stinkt wie in einer Ozon-Schwefel-Hölle. Aber wir sind gerettet. 2025 bitte etwas weniger knappe Veranstaltungen. :mrgreen:

Links der Baum – halb abgeschälte Rinde – rechts unser Zelt. Das war nah dran.
Unsere Nachbarn haben uns beobachtet und sich den ganzen Tag amüsiert, dass wir in Pyjama von oben runter gestürzt gekommen sind. :mrgreen:

Eine perfekte Spur hat der Blitz hinterlassen. Rinde ist bis über unser Zelt hinaus gesprengt worden.

Wir wünschen Euch ein neues Jahr voller unerwarteter Entdeckungen, stiller Zufriedenheit und der Gesundheit, um die Wunder zu erleben, die es bereithält.
Freunde der Sonne, kommt gut rein und haltet die Ohren steif. Bis nächstes Jahr.

SV Tchik dan – Serge Joffre FRA

DUFOUR 31 AVEC DES GRAND PLANS
Bonjour Peter – MAGNIFIQUE
J’ai acquis un Pacific l’an dernier. Aujourd’hui il s’appelle „Oliv“ . Je l’avais tester sur des petites navigations de préparation. Je viens de faire ma première Grande navigation, en solitaire, en plus, et à 66 ans: le Golfe de Gascogne. Pacific est un outil extraordinaire et je le sais, aujourd’hui, par l‘ expérience. J’en parle chaque fois que je le peux. Wind Pilot devrait aujourd’hui être un choix prioritaire des navigateurs. Merci pour votre œuvre.
Serge Joffre

Hydrauliksteuerung Pflicht und Kür

TRINTELLA 38 – PFLICHT UND KÜR DER BERATUNG

Hydrauliksteuerung 2

SV Thalassa – Nick Desmond-Smith ZA

SADLER 26 ON HER WAY FOR GREAT PLANS
Good evening Peter,
Just a quick message to say thank you for the beautiful Pacific Light Windpilot! I’m impressed by the all-round quality of design and the whole experience has been a delight. My tiller is missing me, sailing will never be the same again and it is quite a novelty pulling on a thin string from inside a warm cabin to make course changes, but I guess you have heard this all before!
Sorry for picts on the hard, will send real picts soon.
Best regards from a stormy Cape Town,
Nick Desmond-Smith