Kategorie: Atanga

Von NZ nach Fiji – Tag 14

Sa.,24.Jun.23, Pazifik, Tag 3312, 25.763 sm von HH
Den ganzen Nachmittag werden wir ordentlich durchgeschüttelt. Mal kommt der Wind vorlicher, mal achterlicher. Wir müssen ständig unseren Kurs korrigieren. Unser Windanzeiger funktioniert noch immer nicht. Alle Reparaturversuche im Minerva Riff waren vergeblich. Einen Wackelkontakt kann Achim ausschließen. Entweder ist es der Windgeber auf dem Mast oder die „Steuereinheit“ – der ITC 5, eine Art Datensammler für Wind, Tiefe, Geschwindigkeit und Temperatur. Wobei wir nur die Windanzeige vermissen, was für einen Fehler im Mast spricht.
In Squalls schätzen wir den Wind auf 20 Knoten, sonst vielleicht 15 Knoten. Grade als ich um 20:00 Uhr ins Bett gehen will, gibt es noch einmal ordentlich Wind. Wir überlegen gerade, doch noch für die Nacht zu reffen, als der Wind plötzlich komplett verschwunden ist. Wir sind maximal genervt. An so unsteten Wind können wir uns nicht erinnern. In der Vorhersage ist ein Gebiet von Meilen über Meilen mit gleichmäßigem Wind angezeigt. Wir motoren durch die windlose Nacht bis 3:00 Uhr morgens. Moderat kommt der Wind mit 12 Knoten zurück und schenkt uns eine langsame, aber gemütliche Fahrt. Noch immer dreht sich der Wind um 30 bis 40 Grad und hält uns ordentlich auf Trapp.
Und wir haben Anglerglück. Eben gerade haben wir erfolgreich einen Mahi Mahi (Golddorade) rein gezogen . Der ist mit 1,20 Metern (12 Kilo, wow) ebenfalls eine Spur zu groß für uns. Gleich werde ich ihn filetieren und Morgen auch etwas davon einkochen. Ein paar leere Gulasch-Gläser haben sich in der Zwischenzeit ja schon wieder angesammelt. Und vielleicht finden wir bei unserer Ankunft noch willige Abnehmer in der Marina. Jetzt im unmittelbaren Vergleich Golddorade zu entkommenen Thunfisch korrigiert Achim das Gewicht vom Thun auf 25 Kilo.
Tagesmeilen: 90 Meilen (davon 26 unter Motor) Bereits gesegelt: 1117 Meilen Noch 288 Meilen bis Fiji Position: 21°42,3 S – 179°26,5


8

Von NZ nach Fiji – Tag 13

Fr.,23.Jun.23, Pazifik, Tag 3311, 25.763 sm von HH
Der dritte Abend im Minerva Riff ist betörend schön. Die Lagune liegt ohne Regung vor uns. Am Horizont spiegelt sich die Brandung in der Wasseroberfläche. Die Spiegelungen verschwimmen zu einer Fata Morgana. Der Abendhimmel sieht aus wie ein Monet Gemälde. Pastelltöne ziehen sich bis zur Unendlichkeit. Wattewolken malen schöne Muster an den Himmel. Die kleine Mondsichel spiegelt sich auf der Lagune. Dieser Abend ist ein Geschenk. Der Umweg, den wir segeln mussten, hat sich in jedem Fall gelohnt.
Wir würden gerne noch bleiben, aber die Wind-Vorhersage holt uns in die Realität zurück. Es wird ab Sonntag stärkerer Wind aus Westen vorhergesagt. Bei 25 Knoten und mehr ist die Gemütlichkeit im Atoll sicher schnell vorüber. Wir beschließen weiter zu segeln.
Morgens weckt uns gleich der Ankeralarm. Mit Sonnenaufgang stellt sich eine erste Süd-West-Briese ein, die unsere Ankerkette streckt. Der Anker muss sich drehen, verliert wohl für ein paar Meter im Korallensand seinen Halt, um dann wieder zu greifen. Da wir ja nun schon mal wach sind, brechen wir auch gleich auf. Viele Handgriffe haben wir nicht zu erledigen. Bei der Passausfahrt haben wir einen Knoten Gegenstrom und etwas kabelliges Wasser. Der Pazifik liegt aber glattgezogen vor uns. Mit vollen Segeln können wir Kurs (337 Grad) anlegen. Sehr schönes, einfaches Segeln mit knapp vier Windstärken.
Die Freude währt nicht lange. Wir sind noch keine zwei Stunden unterwegs und haben wegen diverser Squalls schon mehrfach ein- und wieder ausgerefft. Nach der Squallphase nimmt der Wind kontinuierlich zu. Die Welle auch. Hoch am Wind kommen wir zwar gut voran (6er Schnitt zurzeit), aber es ist arg ruppig. Das Spielmacherteam leistet gute Arbeit: wir wollen nach Nord-Osten und bekommen Ostwind geschenkt. Wir wollen nach Nordwesten und bekommen Westwind. Danke für nichts und beste Grüße ins Schaltzentrum.
Tagesmeilen: 34 Meilen Bereits gesegelt: 1027 Meilen Noch 388 Meilen bis Fiji Position: 23°06,9 S – 179°09,1
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10

Von NZ nach Fiji – Tag 11+12

Mi.,21.Jun.23, Minerva, Tag 3308/9, 25.729 sm von HH
Offiziell sind wir mit überschreiten des südlichen Wendekreises, 23,5 Grad, in den Tropen angekommen. Der türkisene See um uns herum lädt zum rein springen ein. Das Wasser ist unfassbar klar. In vierzehn Meter Tiefe kann man jedes Detail erkennen. Die Wassertemperatur beträgt Nutzer freundliche 24 Grad (in Neuseeland hatten wir 16 Grad). Endlich wieder planschen. Meine Haare sind noch nicht ganz trocken, da kommt ein Funkspruch von einem der anderen Boote rein: „Meine Frau ist eben von einem drei Meter fünfzig langen Tigerhai von ihrem SUP Board gestoßen worden. Sie ist ins Wasser gefallen, konnte wieder auf Board zurück klettern und den Hai mit ein paar Schlägen mit dem Paddel vertreiben.“ Puh. So hat jedes Paradies seine Gemeinheiten. ;-)
Bei Flut, wenn es die Brandung über das Riff schafft, wackelt Atanga ganz ordentlich. Aber bei Ebbe liegen wir ziemlich ruhig. Ein wundervoller Ankerplatz. Wir schlafen erstmal gründlich aus, herrlich keine Nachtwache halten zu müssen. Wir backen ein Brot und weil bis Fiji noch ein paar Äpfel vertilgt sein müssen, gibt es außerdem einen Apfelkuchen, wo der Ofen schon grade heiß ist. Essen, kochen, lesen und faulenzen. Ein wunderbarer Ort dafür.
Am zweiten Tag schläft der Wind komplett ein. So haben wir es uns gewünscht. Wir wechseln die Atollseite und suchen uns einen Ankerplatz in der Nähe vom Pass. Über Nacht soll der Wind zurück kommen und aus Westen wehen, dann liegen wir im Osten vom Atoll aufriffig. Der Gedanke gefällt uns nicht. Der Wechsel stellt sich als gute Entscheidung raus. Da der Schwell aus Osten aufs Riff trifft, liegen wir hier noch ruhiger.
Insgesamt neun Boote liegen heute in der Lagune. Zwei Motoryachten sind gestern noch dazu gekommen. Wir sind einigermaßen überrascht über das Kommen und Gehen. Es ist anders als auf See zu sein und zu segeln. Hier wird gewohnt und normal gelebt. Man kann total die Welt vergessen. Katastrophen? Unglücke? Kriege? Die Welt könnte untergehen und wir bekämen nichts mit davon. Aber halt! Es gibt ja eine neue heiße Ware: Star Link. Immer mehr Boote haben jetzt das weltweit verfügbare Internet dabei. Auf facebook wird direkt vom Minerva Riff aus gepostet, dass erfolgreich Langusten aus dem Riff gezogen wurden. Ich habe nichts gegen das Internet, aber das nimmt dann doch etwas den Zauber aus diesem magischen Ort. Würde die Welt untergehen und wir zehn Boote wären die letzten Überlebenden, die Besitzer von Star Link wären wahrscheinlich der König von Minerva.
Tagesmeilen: 2 Meilen (rüber zur anderen Atollseite) Bereits gesegelt: 993 Meilen Noch 420 Meilen bis Fiji Position: 23°37,2 S – 178°55,3
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23

Von NZ nach Fiji – Tag 10

Mo.,19.Jun.23, Minerva, Tag 3307, 25.729 sm von HH
Der Wind ist uns gnädig und geht bereits am frühen Abend kontinuierlich runter auf die versprochenen 14 Knoten. Recht schnell legt sich die Windsee, es folgt gemütliches Segeln. Um 2:00 Uhr sind wir bis auf 10 Meilen an Minerva heran gekommen. Wir verkleinern das Vorsegel, um langsamer zu werden. Viel hilft es nicht. Am Ende müssen wir dann doch noch ein paar Stunden beidrehen. Es wird hell und wir haben Land in Sicht, ohne Land in Sicht. Das Minerva Riff ist ein Atoll, was sich in seiner Entstehungs-Phase befindet. Bei Flut ist das Außenriff fast komplett überspült, nur bei Ebbe wird Korallengeröll freigelegt. Inseln und Pflanzen existieren noch keine.
Der wohl abgefahrendste Ankerplatz auf der Südhalbkugel. Das nächste Land liegt 485 Kilometer entfernt. Minerva Nord (es gibt noch 16 Meilen südlicher ein weiteres Riff in dieser Art) ist nahezu kreisrund, hat einen Durchmesser von 6,5 Kilometer (3,5 Meilen) und nur eine schmale Einfahrt an der Nord-Westseite. Dieser Pass ist ungefähr einhundert Meter breit.
Zunächst erkennen wir nur weißen Schaum der brechenden Wellen an der Außenkante. Seezeichen gibt es keine. Aber dank der genauen Karten, die es heutzutage gibt, finden wir den Pass mühelos. Der ist einfach zu fahren, etwas kabbeliges Wasser und eine harmlose Gegenströmung erwarten uns. Das Atollinnere ist nahezu einheitlich tief – ungefähr 30 Meter. Zum Glück gibt es keine Untiefen oder Korallenblöcke, die nach Schiffen greifen. Eben noch kabbelige Hochsee, schon befinden wir uns in total ruhigem Wasser. Wir suchen uns auf der Ostseite vom Atoll einen Ankerplatz direkt hinter dem Saumriff. An den Kanten gibt es eine schmale flache Zone. Der Anker fällt auf 14 Meter.
Aber wir sind nicht alleine. Einige unserer Mitstreiter, die mit uns in Neuseeland gestartet sind, liegen bereits im Atoll vor Anker (jaaa, es scheint, wir sind die Nachhut). Ein Boot verlässt gerade seinen Platz als wir ankommen. Nachmittags kommt noch ein unbekannter Segler von draußen rein. Betrieb wie auf dem Aldi Parkplatz. ;-) Tagesmeilen: 76 Meilen
Bereits gesegelt: 991 Meilen (der direkte Weg von Neuseeland hierher beträgt übrigens 800 Meilen. Unser treppenförmiger Kurs, den uns der Wind aufgenötigt hat und dass wir vor dem Wind gekreuzt sind, statt den Wind platt von hinten zu nehmen, hat uns tatsächlich einen Umweg von 180 Meilen beschert – zwei Tage auf See – unglaublich).
Noch 420 Meilen bis Fiji Position: 23°39,0 S – 178°53,6
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14

Von NZ nach Fiji – Tag 9

So.,18.Jun.23, Pazifik, Tag 3306, 25.653 sm von HH
Ab dem Morgengrauen können wir wieder segeln. Verhaltene drei Windstärken, unter den Bedingungen werden wir noch drei Nächte auf See sein, bevor wir Minerva erreichen. Umso erstaunlicher, dass wir plötzlich einen Biss an der Angel haben. Den ersten seit unendlichen Meilen. Die Rute biegt sich verdächtig durch. Achim zieht. Der Fisch hält dagegen. Versucht abzutauchen. Schwimmt linke und rechte Hacken. Da macht es auf einmal ‚knack‘. Die Angel bricht durch (der Spielmacher hat offensichtlich den entsprechenden Knopf gedrückt :mrgreen: ). Achim gibt nicht auf. Mit Handschuhen schafft er es, den Fisch an der Sehne dichter zu ziehen. Endlich können wir sehen, was es ist. Ein prächtiger Gelbflossen-Thunfisch. Aber du meine Güte, bitte nicht – er ist riesig. Achim schafft es das schwächer werdende Tier bis auf die Badeplattform zu ziehen. Für einen kleinen Augenblick gehe ich Rezepte durch. Da reißt die Sehne (unser Freund in der Schaltzentrale leistet gute Arbeit) und der Thunfisch ist frei. Schade, aber vielleicht auch ganz gut so. Achim schätzt das ein Meter lange Tier auf mindestens fünfzehn Kilo. Das hätten wir nicht essen können. Den Haken wird er sicherlich verlieren und kann noch ein langes, glückliches Leben führen (in der Nacht sehen wir allerdings einen Fisch-Trawler auf dem AIS hinter uns – schwimm, kleiner Kerl, schwimm, gegen den hast du keine Chance).
Über Mittag nimmt der Wind auf vier Windstärken zu. So hat es auch die Windvorhersage für die nächsten drei Tage versprochen. Herrliches segeln. Es gesellen sich ein paar Regenwolken dazu. Kurze Schauer mit 20 Knoten Wind. Alles ist gut. Der Wind nimmt ungerührt der Vorhersage weiter zu. 18 Knoten Grundwind, dann 22 Knoten – Windstärke 6. Die Schauer bleiben uns erhalten, jetzt bis knapp 30 Knoten in Böen. Die Nacht ist ruppig. Am Morgen hat sich eine Welle von drei Metern aufgebaut. Weiterhin Dauerwind von über 20 Knoten.
Bei dem Wind sind es noch zwölf Stunden bis Minerva, Ankunft mitten in der Nacht (wann sonst? ;-) ) Bei dem Wind wird es allerdings für uns kein Minerva geben (der Spielmacher, die alte Backpflaume, gibt wirklich alles). Bei solchen Bedingungen erscheinen uns die Einfahrt und der Aufenthalt zu riskant. Wir hoffen, dass der Wind die nächsten Stunden deutlich abflaut. Daumen drücken, bitte.
Tagesmeilen: 99 Meilen Bereits gesegelt: 896 Meilen Noch 476 Meilen bis Fiji, noch 56 Meilen bis Minerva Position: 24°37,2 S – 178°29,2
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7

Von NZ nach Fiji – Tag 8

Sa.,17.Jun.23, Pazifik, Tag 3305, 25.554 sm von HH
Wir sind in den letzten neun Jahren ungefähr 220 Tage auf See gewesen. An viele Tage haben wir keine Erinnerung mehr, aber Tag 8 nach Fiji wird ausdrücklich im Gedächtnis bleiben.
Wer kennt „Tribute von Panem“? In diesem Film werden Probanden in einer künstlichen Welt von einem Spielmacher mit allerlei Tricks daran gehindert ihre Aufgaben zu lösen. Uns scheint, wir haben auch so einen Spielmacher, der die Knöpfe auf seiner Schalttafel drückt. Willkommen in unserer persönlichen Matrix, Tribute von Fiji.
Mit dem letzten Dämmerlicht erkennt Achim eine dunkle Front, die auf uns zu kommt. Ich bin eigentlich so weit, um mich vor meiner Nachtwache noch einen Augenblick hinzulegen. Ein Squall – kein Problem – kennen wir und reffen rechtzeitig das Großsegel. Achim in vollem Segel-Outfit. Schlauer Skipper. Ich denke so, für die fünf Minuten brauche ich nicht extra eine Segelhose anzuziehen (scheinbar nichts dazu gelernt in neun Jahren ;-) ). Der Squall kommt, es schüttet wie aus Eimern. Grade rechtzeitig schaffe ich es noch, meine Socken und Fleecehose nach unten zu kicken. Es dauert nur zwei Minuten und meine Unterhose ist klitschnass. Der Wind dreht, wir müssten eigentlich anluven. Unmöglich. Das Vorsegel ist ausgebaumt und am Wind fahren somit nicht möglich. Wir donnern mit über sieben Knoten Richtung Westen. Hey, da kommen wir her. Auf einmal rennt der Kahn, sind wir auf Kurs kriechen wir mit drei Knoten vorwärts.
Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei. Der Baum vom Vorsegel kommt weg und ich gehe noch für eine Stunde schlafen. Noch kommt uns nichts verdächtig vor, normaler Segelalltag.
Um 22:00 Uhr übernehme ich die Wache. In der Ferne glüht heftiges Wetterleuchten. Nach anderthalb Stunden schläft der Wind komplett ein. Ich wecke Achim. Wir starten die Maschine. Der Keilriemen quietscht erbärmlich. Noch vor der Abfahrt frisch gespannt, dreht er jetzt durch. „Achim guckt mich an: „Reicht es nicht, dass ich meine Pause unterbrechen muss? Jetzt auch noch an der Maschine herum fummeln? Mitten in der Nacht!“ Mit ein paar Andrück-Tricks überredet Achim den Riemen dann zu greifen. Wir nehmen die Segel runter, der Skipper verschwindet wieder im Bett. Das Wetterleuchten flimmert jetzt im Minutentakt.
Um 1:00 Uhr ist das Gewitter bei uns. Es steht Backbord voraus. Ich sehe erste Blitze auf der Wasseroberfläche einschlagen. Unruhig beobachte ich, dass die Gewitterzelle schnell und bedrohlich grell näher kommt. Ich ändere den Kurs um dreißig Grad nach Osten. Bloß weg von dem Biest. Unter Maschine schaffen wir 5,5 Knoten. Alle zwei Minuten ein Blitz. Mir wird mulmig. Ich korrigiere noch einmal den Kurs um weitere zwanzig Grad. Das Teil kommt näher. Mir fängt der Spielemacher an auf den Geist zu gehen.
Während ich noch so darüber nachdenke, was ein Blitzeinschlag für Folgen hat, höre ich unsere Bilgepumpe gluckern. Im Cockpit hört man sie am besten, da Wasser im Schiff über die beiden Lenzrohre im Cockpit nach außen gepumpt wird. Es blitzt, der Donner folgt vier Sekunden später. Wieder gluckert die Pumpe. Blitz. Donner. Gluckern. Dann hört das Gluckern gar nicht mehr auf. Was soll das? Ich hechte nach unten. Und tatsächlich, die Alarmlampe der Bildgepumpe steht auf Dauer-Rot. Ich hechte mit wackeligen Beinen einen Raum weiter, Achim wecken. „Aufwachen, aufwachen, unsere Bilgepumpe hört nicht mehr auf zu pumpen“. Ich sehe in tellergroße Augen. Achim sprintet in den Salon. „Mach die Maschine aus, damit ich das Wasser besser sehen kann“ [O-Ton :lol: ]. „Nein geht nicht“, rufe ich ihm zu, „wir müssen weg hier, wir haben ein Gewitter, was über uns hinweg zieht.“
Achim hört schon gar nicht mehr hin. Hecktisch reißt er Bodenbretter hoch. Leuchtet hierhin und dahin. Wo kommt das Wasser her? Er öffnet die Klappe vom Maschinenraum. Da steht bereits Wasser und über eine schmale Rinne kommen schwallartig größere Mengen nach. Wir gucken uns entsetzt an. Jetzt geht mir der Arsch auf Grundeis. Das erste Mal auf See, dass ich echt Angst habe. Zum Glück hört man unter Deck wegen des Dröhnens der Maschine das Donnern vom Gewitter nicht. Achim sucht hektisch die Quelle für den Wassereinbruch. Ich kontrolliere, ob wir dem Gewitter entkommen. Und ich sammele wichtige Dinge zusammen. Unsere Segelklamotten, die Handfunke. Ich lege eine Hand an die Eprib (unsere Rettungs-Boje), um mich schon mal mit dem „von der Wand reißen“ anzufreunden. Achims Geschmackprobe ergibt: wahrscheinlich Süßwasser. „Mach mal schnell die Sicherung von der Frischwasser-Pumpe aus!“ Wir warten. Nach ein paar bangen Minuten und weiteren Pumpen-Glucker-Geräuschen ist Ruhe. Wir werden nicht sinken!
Wir sinken gemeinsam erschöpft auf die Cockpitbank. Uns ist der Schreck ganz schon in die Glieder gefahren. Puh, das war ein Detail zu viel des Guten. Wir zeigen unserem Spielemacher den Stinkefinger. Auf dem Radar sehen wir, dass das Gewitter jetzt genau auf unserer Kurslinie sitzt. Die Flucht nach Osten mit Kurs 90 Grad (wieder knapp zwei Stunden weg vom Ziel) war die richtige Entscheidung. Wir atmen auf. Wir sind die Helden in unserer Matrix.
Am nächsten Morgen wechselt Achim den Keilriemen und findet den Fehler an der Wasserleitung. Eine Rohrverbindung hat sich „losgeschraubt“. „Das geht eigentlich gar nicht“, erklärt Achim mir, „das ist eine Verschraubung mit Widerhaken, die kann sich gar nicht lösen. So was kommt nur in Filmen vor.“
Tagesmeilen: 88 Meilen (davon 43 unter Maschine – ab Mitternacht kein Wind bis zum Morgengrauen).
Bereits gesegelt: 797 Meilen Noch 572 Meilen bis Fiji, noch 156 Meilen bis Minerva Position: 26°20,3 S – 179°12,3


2

Von NZ nach Fiji – Tag 7

Fr.,16.Jun.23, Pazifik, Tag 3304, 25.466 sm von HH
Wir kommen voran, aber mühsam. Bis drei Uhr morgens segeln wir weiter hoch am Wind, dann schläft der Wind erneut ein. Der Schwell, der uns eine Woche begleitet hat, hat sich tot gelaufen. Ruhig liegen wir in der sternenklaren Nacht mitten im Ozean. Wir lassen uns ein paar Stunden treiben. Nutzen die Ruhe, um ohne Geschüttel und Motorlärm schlafen zu können. Im Morgengrauen starten wir die Maschine. Mittags kommt zögerlich der Wind zurück. Statt Süd-West jetzt aus Süd-Ost. Mit ausgebaumter Genua und Groß segeln wir auf der Kurslinie (inzwischen 7°). Damit haben wir alle Segelstellungen und Windrichtungen durch.
Bis auf 25 Meilen haben wir uns unsere Ost-Meilen erarbeitet (ich glaube, ich hatte mal geschrieben, es seien 200 Meilen – das war falsch – in echt sind es 350 Meilen gewesen). Wir haben mit den gewählten Kursen gepokert und gewonnen. Freu, freu – endlich mal was richtig gemacht. ;-) Der Wind soll von nun an tagelang aus Osten kommen.
Die ersten drei Tage sah es so aus, dass wir bereits nach einer Woche in Minerva ankommen würden. Pustekuchen! Der Wind ist schwach. Er schwankt von 7 bis 10 Knoten hin und her. Wir kriechen mit zwischen zweieinhalb und vier Knoten vorwärts. Natürlich besser als Flaute. Zum Glück wurde das erneut angekündigte Windloch von den Flauten-Malern wieder weg genommen.
Wir fügen uns in unser Schicksal, dass wir bis Minerva wohl noch drei Tage brauchen werden. Auszustehen haben wir nichts. Das Wetter ist gut und mit einem rot glühenden Sonnenuntergang könnten wir unseren 23.ten Hochzeitstag gar nicht romantischer feiern. Im Logbuch habe ich nachts einen Gutschein für ein Abendessen in Fiji gefunden. [ :-) schau einer an, geht doch] Und noch einen weiteren Gutschein: jeden Tag einen Riegel Schokolade [mit dem Zusatz, solange der Vorrat reicht – so lahm wie wir unterwegs sind, ist das ein geschickter Zusatz. Wie leicht könnte der Skipper sonst in Bringeschuld geraten]. Achim ist auf diesem Törn von mir zum Hüter der kostbaren Fracht gekrönt worden, damit ich nachts nicht schon in den ersten Nächten alles auf einmal auffuttere.
Tagesmeilen: 74 Meilen (davon 23 unter Maschine – erneut Strommangel. Kurs jetzt Nord, da schatten die Segel die Paneele ab, als ob die kurzen Tage nicht schon für genug Energie-Kummer sorgen würden).
Bereits gesegelt: 709 Meilen Noch 651 Meilen bis Fiji, noch 242 Meilen bis Minerva Position: 27°78,9 S – 179°28,6
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14

Von NZ nach Fiji – Tag 6

Do.,15.Jun.23, Pazifik, Tag 3303, 25.392 sm von HH
Vorgestern Abend: Wettervorschau berichtet von 2,5 Tagen Todesflaute bis Minerva. Gestern Nacht: Todesflaute ist da. Wir verbringen die „reeechts-liiinks-Schaukelnacht“ und treiben. Gestern früh morgens: Wir haben 3 Windstärken, baumen die Genua aus und fühlen uns auf den Arm genommen vom Wetterbericht. Hätten wir das gewusst, hätten wir uns diese furchtbare Nacht nicht angetan, sondern wären unter Maschine gefahren. Heute Nacht: Wir haben weiterhin konstant 3 Windstärken und fühlen uns noch mehr verschaukelt – von Flaute keine Spur. Diese Nacht ist fabelhaft und entschädigt. Die alte Dünung ist zwar noch immer nicht komplett verschwunden, geht aber mit unserem Schiff eine wunderbare Freundschaft ein. Atanga segelt aufrecht ohne Schiffsbewegungen. Wir scheinen zu schweben. Unter Deck sind alle Geräusche verschwunden, selbst das Gürgeln vom Wasser am Bug. Wir müssen nachschauen, ob wir überhaupt noch vorwärts kommen. Ja, kommen wir! Mit knapp drei Knoten Kurs Ost. Einen anderen Kurs lässt der Wind nicht zu. Macht nichts, wir haben ohnehin noch 50 Meilen nach Ost gut zu machen. Und es soll Ostwind kommen (glaubt man den Flauten-Malern), dann passt das. Heute tagsüber: Wir haben 4 Windstärken (über die vertrödelte Nacht lassen wir Gras wachsen). Leider kommt der Wind aus Nord-Westen (Augenroll). Hoch am Wind schaffen wir einen 30er bis 40er Kurs (zielkurs Minerva inzwischen 9°). Wir geben unter Vollzeug Gummi (ruppiger Ritt), denn in 12 Stunden soll Flaute kommen. ;-)

Tagesmeilen: 73 Meilen (davon 12 unter Maschine – wir brauchten Strom in die Batterien. Die Tage sind sehr kurz, nur gut zehn Stunden ist es hell. Die Sonne steht tief, der Windgenerator dreht müde und schafft auch nichts rein. Der Albtraum von Habeck in seinem ganzen Schrecken: Dunkelflaute! :mrgreen:
Bereits gesegelt: 635 Meilen Noch 706 Meilen bis Fiji, noch 295 Meilen bis Minerva Position: 28°35,3 S – 179°40,6E


12

Von NZ nach Fiji – Tag 5

Mi.,14.Jun.23, Pazifik, Tag 3302, 25.319 sm von HH
Ausgebremst. Von eben auf jetzt hat um 20:00 Uhr unsere Rauschefahrt ein Ende. Der Wind geht runter – auf neun Knoten, auf sechs, auf drei. Wir rollen die Genua ein. Sie schlägt nur noch sinnlos hin und her. Die Flaute ist früher da als befürchtet. Eine großflächige Flaute bis zum Ziel soll vor uns liegen, wenn man der Vorhersage vertraut. Bis Minerva sind es noch 360 Meilen. Bis dahin würde unser Diesel reichen, aber viel wäre nicht mehr übrig. Das ist uns zu riskant. Schließlich wollen wir noch im Inselgewirr von Fiji über hundert Meilen segeln. Da brauchen wir Diesel unter Umständen dringender als hier, wo kein Land im Wege liegt. Die Entscheidung ist schnell getroffen, wir haben keine Wahl, wir lassen uns treiben. Immerhin geht die Strömung Richtung Osten und nicht zurück.
Die Nacht ist nicht schön. Die alte Dünung (geschätzt 1,5 Meter) schüttelt uns kräftig durch. Atanga liegt eben noch ganz ruhig und aufrecht da. Dann hebt uns der Schwell sanft an. Atanga rollt zur Seite. Erst rechts, dann links. Die nächste Welle über nimmt den Kahn. Es geht reeechts, liiinks. Die nächste Welle: reeeeeechts, liiiiiinks. Als nächstes der Todesstoß, wir schaukeln uns auf: reeeeeeechts, liiiiinks. Dann ist der Spuk vorbei und für einen wunderbaren Moment liegt Atanga wieder ruhig und aufrecht da. Ein schönes Spiel für Masochisten.
Das Gute an dem Drama, die Dünung wird kontinuierlich niedriger. Nach der Nacht aus der Hölle beträgt sie noch einen Meter. Geschätzt. Wir dümpeln und rollen uns weiter ostwärts. Dann spüren wir plötzlich einen Lufthauch im Haar: fünf Knoten Wind aus Westen. Wir baumen die Genua aus und nehmen Fahrt auf. Mit einem Knoten Fahrt geht es wieder dem Ziel (Kurs 14 Grad) entgegen. Noch 18 Tage ätzt die Anzeige im Plotter. :mrgreen: Der Wind nimmt bis mittags noch auf sechs Knoten zu – immerhin! Besser als totale Flaute. Wir beschleunigen auf über 1,5 Knoten Fahrt. Noch 10 Tage korrigiert der Plotter.
Tagesmeilen: 53 Meilen Bereits gesegelt: 562 Meilen Noch 746 Meilen bis Fiji, noch 345 Meilen bis Minerva Position: 29°18,6 S – 179°33,23 E


7

Von NZ nach Fiji – Tag 4

Di.,13.Jun.23, Pazifik, Tag 3301, 25.266 sm von HH
Es wird tatsächlich wärmer. Im Windschatten und in der Sonne können wir stundenweise im Cockpit sitzen. Sogar frühstücken. Nur zum Duschen ist es noch zu kalt. Die erfolgt im Bad – zuletzt vorgekommen auf der Passage von Portugal auf die Kanaren. Seitdem konnten wir es erfolgreich vermeiden, die Feuchtigkeit in die Bude zu tragen. Die erste Hälfte von Tag 4 ist gut gelaufen. Aber es geht kontinuierlich bergab. Der Wind hat auf Stärke 4 abgenommen (geschätzt – die Anzeige sagt keinen Mucks). Außerdem hat der Wind auf Süd-Süd-West zurück gedreht. Das ist ungünstig, wollen wir doch in genau die entgegengesetzte Richtung (22 Grad Zielkurs). Platsch von hinten wollen wir den Wind nicht haben. Zuviel Rollerei. Also kreuzen wir vor dem Wind. Leider gestaltet sich das inzwischen schwierig. Die Windsee hat bereits deutlich abgenommen, aber die alte Dünung steht noch. Bestimmt zwei Meter. Es ist schwer zu schätzen, aber schaut man sich am Horizont die Berge an, die dort entlang rollen, kann das stimmen. Nehmen wir den Wind von schräg hinten, reicht der Winddruck nicht aus, um das Groß stabil in den Wellenbergen zu halten. Regelmäßig wackelt der Baum hin und her und das Groß bläst sich mit einem lauten Knall wieder auf. Material und Nerven zerfetzend. Zwei Mastrutscher (nicht neu, obwohl das Segel beim Segelmacher war) sind bereits gebrochen.
Das geht so nicht. Das Groß runter zu nehmen ist ebenfalls eine schlechte Idee, wir würden im Schwell von einer Seite zur anderen rollen. Für den Blister ist der Wind noch zu kräftig. Wir haben alle Optionen durch. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als höher an den Wind zu gehen, um den Druck im Groß zu erhöhen. Das schlägt uns weit ab vom Kurs – zurzeit 50 Grad daneben. Richtung Osten daneben. Das ist nicht schön, aber auch nicht ganz falsch – immerhin bleiben noch 120 Meilen nach Ost gut zu machen. Und es soll dort mehr Wind geben, von Westen droht eine Flaute auf uns zuzukommen.
Ansonsten sind die Seebeine jetzt wieder komplett gewachsen. Die lähmende Mühsal der ersten Tage ist wie weg gewischt. Und wir hatten Besuch. Bei so viel Platz um uns herum, ist kaum zu glauben, dass ich für einen Katamaran, der uns von rechts überholt hat, den Kurs ändern musste. Wir wären sonst mit nur 20 Meter Abstand knapp aneinander vorbei geschrappt.
Tagesmeilen: 131 Meilen Bereits gesegelt: 509 Meilen Noch 767 Meilen bis Fiji, noch 375 Meilen bis Minerva Position: 29°36,2 S – 178°41,4 E


11

Von NZ nach Fiji – Tag 3

Mo.,12.Jun.23, Pazifik, Tag 3300, 25.135 sm von HH
Die Nacht ist gleichbleibend: Windstärke 4 bis 5. Wir kommen gut voran, genau auf Kurs (Minerva 22°). Mit der Morgendämmerung erreichen wir ein Band mit fetten Regenwolken. Grundwind jetzt Windstärke 6. Wir reffen das Vorsegel ein. Ein paar Böen von über 30 Knoten sehen wir noch auf der Anzeige, dann steigt der Windmesser wieder aus. Und kommt auch nicht wieder. Das Problem wird vertagt bis wir weniger wackeln. Nach vier Stunden sind die Regenwolken vorbei gezogen. Der kräftige Wind bleibt und hat gleich seine Freunde mitgebracht – Wellen von drei Metern und mehr. Die rollen harmlos von hinten unter uns durch, schütteln Atanga aber von einer Seite zur anderen.
Die Wassertemperatur ist in den letzen Tagen um fast drei Grad gestiegen. Aktuell 19 Grad. Der Wind ist noch immer eisig und erfordert im Cockpit Mütze und Doppelfleece oder Regenvollzeug. Im Salon zeigt das Thermometer angebliche 18 Grad. Es fühlt sich kälter an. Der Niedergang steht dauerhaft offen. Man kommt dann einfach schneller an Deck, falls der Windsteueranlage bei heftigen Böen geholfen werden muss, den Kurs zu halten. Und um Ausschau zu halten. Wir kuscheln uns im Salon in Wolldecken und dann ist es okay. Nur ums Duschen wird sich auch an Tag drei erfolgreich gedrückt. ;-) Pfui!
Tagesmeilen: 133 Meilen Bereits gesegelt: 378 Meilen Noch 860 Meilen bis Fiji, noch 475 Meilen bis Minerva Position: 31°04,0 S – 178°02,6 E


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Von NZ nach Fiji – Tag 1+2

Sa/So.,10./11.Jun.23, Pazifik, Tag 3298/9, 25.002 sm von HH
Tag 1: Bei strahlend blauem Himmel kommen wir mittags los. Mit uns brechen ein gutes Dutzend weitere Boote auf. Zum größten Teil große Katamarane, die schnell am Horizont verschwunden sind. Der Wind ist angenehm – drei bis vier Windstärken. Wir setzten Groß und Genua. Das Tief auf dessen Rückseite wir segeln, hat eine unangenehme Dünung hinterlassen. Drei Meter sollen es laut Vorhersage sein. Da der Wind so schwach ist, entscheiden wir uns für ein Hoch am Wind segeln Richtung Osten. In den 1200 Meilen nach Fiji müssen wir auch ein gutes Stück nach Ost gut machen (250 Meilen in etwa). Das ist der schwierigste Part, also lieber gleich am Anfang abarbeiten. Taktisch sicherlich die richtige Idee, aber was für ein Kotz-Kurs. Die Dünung von vorne hat es in sich. Widerlich. Ich kann durch den Einwurf von Übelkeits-Tabletten schlimmeres verhindern. Und sogar Achim sagt, dass ihm mulmig ist. An Bord von Atanga sieht es aus wie in Criminal Tango: langgestreckt liegen wir regungslos auf den Bänken. Zu tun gibt es nichts, der Wind bleibt für Stunden ruhig. Wir verfluchen die Segelei. Tagesmeilen: 100 (nicht schlecht für den schwachen Wind und dazu ein fast reiner Ostkurs – ironischer Weise wäre unser Ziel jetzt genau Tahiti, aber wir wissen ja, dass es nicht so bleibt)
Tag 2: Am zweiten Nachmittag frischt der Wind deutlich auf. Er kommt jetzt auch südlicher. Wir wechseln auf den anderen Bug. Genua plus das Groß im ersten Reff: Kurs Minerva Riff (30 Grad) liegt an. Dort wollen wir einen Zwischenstopp einlegen, wenn möglich. Ein Ankerplatz mitten im Ozean. Welle und Wind kommen jetzt von hinten. Gleich ist es viel angenehmer. Die Sonne scheint, ein Albatros kommt vorbei. Umkreist uns zweimal und wackelt mit den Flügeln zum Abschied. ;-) Schön. Aber Freud und Leid liegen auf See dicht beieinander. Von jetzt auf sofort fällt unser Windanzeiger aus. Gleich wird es dunkel (Sonnenuntergang schon um 17:10 Uhr), heute kann Achim nichts mehr machen. Ohne Windrichtungsanzeiger müssen wir segeln nach Gefühl. Total ungewohnt. Da fehlt schon ein feines Hilfsmittel. Besonders im Dunkeln. In der Nacht kommen wir sehr gut voran. Bis zu acht Knoten sind wir flink unterwegs, schaffen einen Schnitt von über sechs Knoten. Am Morgen als Achim die Kabel vom Windmesser am Mastfuß kontrolliert und die Anzeige wieder funktioniert, wissen wir auch warum, wir so schnell sind: Deutlich über 20 Knoten Wind treiben uns voran. Ohne Windstärke-Anzeige segelt es sich sorgloser. :mrgreen: Und wir sind nicht alleine unterwegs. Im Umkreis von fünf Meilen segeln zwei weitere Boote mit uns. Ein 15m Mono und ein 39 Fuß Katamaran. Wir halten die Geschwindigkeit gut mit, warum auch immer. Vielleicht sind wir leichter als früher?
Tagesmeilen: 145 Meilen (cool!) Noch 1009 Meilen bis Fiji, noch 619 Meilen bis Minerva Position: 33°27,3 S – 177°29,4 E


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