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Sie ist wieder da

02.April.25, Australien/QLD/Burnett Heads, Tag 3.959

Heute im Krankenhaus bekommen wir nach dem Röntgen die gute Nachricht: es hat sich „Knochenkitt“ gebildet. Bereits mit Calcium angereichert und somit auf dem Röntgenbild zu erkennen. Der Doc ist zufrieden. Und wir erst!

Die weiße Linie ist Knochenkallus, der sich schon etwas verhärtet hat. In den nächsten Monaten wird das wieder richtig stabil.
Um an dieses Röntgenbild zu kommen, musste ich mich mächtig verrenken. Der Arzt im Krankenhaus wollte mich eigentlich erst wieder Ende April sehen. Das wäre 10 Wochen nach dem Unfall gewesen. Da hätte ich vier Wochen ohne Physio verschenkt (die machen nämlich ohne dieses Röntgenbild gar nichts und selber wäre ich auch unsicher gewesen. Hält es oder nicht?). Mit zäher Penetranz habe ich dann heute – 6,5 Wochen nach Unfall – einen Termin bekommen. Chaka.

Die Verbindung ist noch nicht stabil genug für Belastungen, aber ich darf –muss – die Schulter jetzt wieder bewegen. Die letzten 14 Tage hatte ich den Ellenbogen an den Körper gepresst und einige Fortschritte in die Selbständigkeit gemacht. Mit Messer und Gabel essen. Die Zähne mit rechts putzen. Und ich bin wieder die Herrin über die Küche. Hurra. Achim hat uns zwar wunderbar versorgt, aber so ist es dann doch besser für alle.
Aber so ein kurzer Dinosaurier-Arm schränkt ganz schön ein. Die Luken im Schiff öffnen, für mich unmöglich. Haare bürsten, keine Chance. Den BH zumachen – dafür braucht es eine helfende Expertenhand. Und noch immer komme ich nicht von alleine von Bord. Daran wird jetzt gearbeitet. Wichtig ist, die Mär, dass ich weder abwaschen noch abtrocknen kann, aufrecht zu halten. :-)

 

Kochen und schnippeln mit kurzem Dinosaurierarm funktioniert ganz gut. Nur Reis abgießen und ähnliches geht noch nicht.

Achim arbeitet weiter die to-do-Liste ab. Sehr erfolgreich und mit wenig Rückschlägen.

– Segel aufziehen (Die lagen 14 Monate beim Segelmacher zur Durchsicht und Ausbesserung. Der gute Mann hat auf unsere Nachrichten, dass wir später als erwartet zurück kommen, nicht mit der Wimper gezuckt. Wollte nicht mal Geld vorzeitig.)

– Der Außenborder machte schon länger Zicken. Nicht der Motor. Sondern das Gelenk mit dem man überhaupt eine Richtungsänderung vornehmen konnte. Dieser Schaft war fest gerottet. In der Werkstatt gegenüber der Marina konnte das Behoben werden. Alles läuft wieder fein.

So langsam werden wir wieder ein Segelschiff mit allem, was dazu gehört.
Der Fluss in dem wir liegen, ist Mangroven schlammig. Türkis muss noch etwas warten.

– Wassermacher (das ewige Sorgenkind) und Heizung laufen tadellos.

Und wir füllen, solange wir noch das Auto haben, schon mal unsere Vorräte auf. Im Bioladen gab es Roggenvollkornmehl im praktischen 12,5 Kilo Sack. Endlich kein Weißbrot mehr. Ein Hochgenuss. Im Augenblick muss der Brotbackautomat noch ran (auch die alte Kiste läuft prima).

Wann es weiter geht, hängt von meinem Arm ab. Achim Bedingungen sind glasklar. Ich muss alleine in der Lage sein, die Badeleiter hochzuklettern. Auch wenn es schaukelt. Nicht nur im Trockenversuch in der Marina. Und wenn ich mich auf dem schwankenden Kahn spontan mit rechts festhalten muss, um nicht durch den Salon zu fliegen, soll der Arm nicht sofort abbrechen.  :mrgreen:

Ich arbeite dran. Es gibt eine Scheibe Käse mehr zum Frühstück.

St. Helena – Nalopeon´s finales Zuhause

AUGENFUTTER – BILDERBOGEN
credit to Ingrid + Timm Pfeiffer, Sebastian Groth, Jeremy Bagshaw,

St. Helena

KI oder nicht?

ABOUT TRUSTWORTHYNESS – WO KOMMT DAS VERTRAUEN HER?
Hi Peter, As we live in a strange world where trust is sometime flouted and to make it more real can you please send me a picture of the unit with you beside ready for dispatch in its boxe and I will proceed to the bank transfer.

Thank you for your understanding.
Best Regards
Olivier

KI oder nicht?

Gedankenspritzer

MARZENA + PETER AUF DEM FLIEGENDEN TEPPICH – EIN AUFTRAG

Suchbild Auftrag

Rodeo – Bull n Bronc

15.02.25, Australien/QLD/Gympie,Tag 471 Roadtrip, 31.026 km total, Tages-km 101

Damit der letzte Tag unseres Roadtrips nicht fehlt, liefere ich hier noch den Tag vor dem Unfall nach: Wir waren beim Rodeo in Gympie.

Die größten Rinderfarmen der Welt gibt es in Australien. Wo es Rinderfarmen gibt, gibt es Cowboys. Und wo es Cowboys gibt, gibt es Rodeo. Jede Stadt im Rindergürtel Australiens veranstaltet mindesten einmal im Jahr ein Rodeo. Wir besuchen das ‚Bull n Bronc‘ in Gympie, eine mittelgroße Veranstaltung.
Die Tickets kann man bequem online bestellen. Im Eintrittspreis (33 Euro für uns zusammen) ist die Campinggebühr auf dem Showground  neben der Arena enthalten. Prima, denken wir, bequemer geht es nicht. Bequem ja, aber gar nicht mal eine so gute Idee, wie sich in der Nacht herausstellen soll. :mrgreen:

Als wir am frühen Nachmittag den Showground erreichen, sind wir so ziemlich die ersten. Noch freie Platzwahl. Vormittags hatte es gegossen wie aus Kübeln. Das Wasser steht knöcheltief auf der Wiese. Ohne Allrad-Antrieb würden wir stecken bleiben. Ein quwapschiger Schweinkram.

Der Showground ist riesig. Am Ende dann sogar fast voll.

 

Das Rodeo in Gympie besteht im Wesentlichen aus drei Disziplinen: Reiten auf einem Pferd mit und ohne Sattel, dem Barrel Race und der Königsdisziplin, das Bullen-Reiten. Spezial Wettkämpfe wie Lasso-Geschicklichkeit fehlen leider.

Zwei Stunden bevor die Show beginnt, werden die Bullen und Pferde geliefert.
Wir hatten keine Ahnung, dass es spezialisierte Firmen gibt, die Bullen und Pferde für Rodeo-Veranstaltungen vermieten. Diese Tiere werden extra gezüchtet und für Rodeo-Wettkämpfe trainiert.
Rodeo erfreut sich in Australien einer großen Beliebtheit. Dagegen stehen Organisationen, die diese Shows verbieten wollen. Um dies zu verhindern, wurden in Australien strenge Vorschriften eingeführt, die das Wohlergehen der Tiere gewährleisten sollen. Die Anwesenheit von Tierärzten ist Pflicht, die vor und nach der Show alle Tiere auf Verletzungen kontrollieren. Betreuer kümmern sich um Futter, Wasser und einen sicheren Transport der Tiere. Jedes Tier darf nur einmal am Tag eingesetzt und lange Pausen zwischen den Shows müssen eingehalten werden.

Am späten Nachmittag ist Einlass. Inzwischen ist die Wiese voll mit Campern. Die Pferde, die am ‚Barrel Race‘ teilnehmen, bringen die Reiter selber mit. Zwischen den Zelten stehen nun Pferde und die entsprechenden Anhänger. Die Anzahl an Barrel Race Pferden ist erstaunlich. Pferdeäpfel-Duft liegt in der Luft.

Die Barrel Race Teilnehmer bringen ihre Pferde mit auf den Showground.

Der Hut ist das wichtigste Accessoire des Tages.

Frisch gewienert bereit gestellt für die Show.

Ohne Hut geht gar nichts. Groß, größer, besser!

 

 

Das Rodeo beginnt mit einer Einlaufparade. Australische Flaggen werden geschwenkt. Die Nationalhymne gesungen. Die Hand aufs Herz gelegt. Das volle patriotische Programm.

Einlaufparade

Flaggen! Hut vom Kopf reißen, Hand ans Herz und mitsingen natürlich.

Die Reiter vom Barrel Race sind zuerst dran. Dieser Teil der Show ist nicht der Populärste. Die Ränge sind noch ausgedünnt. Teilnehmer aller Altersgruppen versuchen in möglichst kurzer Zeit ihr Pferd mit Geschick um drei Fässer herum zu reiten. Wer gut ist, schafft die Runde unter 16 Sekunden. Der Anteil an Frauen ist deutlich in der Überzahl.

Barrel Race – für die Pferde eine ganz schöne Belastung würde ich denken,

Fässer umstoßen gibt Strafsekunden.

Auch die Kleinsten sind mit dabei.

Es folgen die Reiter auf den „Wild“pferden. Mit und ohne Sattel. Die Pferde sind weder wild noch unberitten. Dass die Pferde wild bocken und versuchen, ihren Reiter abzuwerfen, liegt an einem Flankengurt, den sie tragen. Dieser weiche Lederriemen sitzt hinter dem Rippenbogen – nicht auf den Genitalien. Er stimuliert eine natürliche Reflexbewegung.  Dem Tier werden keine Schmerzen zugefügt. Dies wird von Rodeoverbänden überdeutlich betont. Sogar Kritiker sprechen ‚nur‘ von Unbehagen.

Die Reiter müssen mindestens acht Sekunden auf dem Rücken des Pferdes sitzen bleiben. Die Zeit beginnt, sobald das Tier aus dem Gatter springt. Ein Signal ertönt, wenn die acht Sekunden abgelaufen sind. Dann kommen sofort zwei ‚Pickup Rider‘, um den Rodeoreiter sicher, vom noch immer bockenden, Gaul zu bekommen. Meistens wechselt der Reiter einfach auf eins der Sicherungspferde. Die Pickup Rider sind außerdem zuständig, den Flankengurt vom Rodeopferd zu lösen. Augenblicklich ist Schluss mit der Bockerei.

Ohne Sattel.

Pferd mit Sattel.

Sobald der Reiter unten liegt oder die Zeit geschafft ist, kommen die Sicherungsreiter.

Nur wem es gelingt, die acht Sekunden auf dem Tier sitzen zu bleiben, schafft es überhaupt in die Wertung. Zwei Schiedsrichter verteilen bis zu 100 Punkte, jeweils die Hälfte für Tier und Reiter. Je mehr Widerstand das Pferd dem Reiter entgegenbringt, desto Punkte. Der Reiter erhält eine Wertung für seine persönliche Haltung auf dem Tier – festhalten ist sowieso nur mit einer Hand erlaubt – und ob er das Tier steuern und beherrschen konnte.
Die meisten Reiter auf den Rodeos sind Amateure. Cowboys aus der Umgebung. Aber es reisen auch einige Profis quer durchs Land, die ihr Einkommen nur durch Rodeoreiten bestreiten. In Gympie beträgt das Startgeld für einen Ritt auf dem Pferd 100 Dollar, bei einer Gewinnchance von maximal 1.000 Dollar.

Der Höhepunkt eines jeden Rodeos ist das Bullenreiten. Ein Blick in das Programmheft lässt das Blut in den Adern gefrieren. Es gibt eine Kategorie ‚Reiter zwischen 7 und 12 Jahren‘. Genau das richtige Hobby vom Junior für Helikopter Eltern. Die Jüngsten tragen Rücken-Protektoren und haben Helme mit Gesichtsschutz auf. Und okay, die Bullen sind nicht höher als ein großer Hund. :lol: Aber beachtlich, was die kleinen Steppkes sich trauen.

Es gibt auch ein Bullen-Reiter Mädchen

 

Die Bullen der erwachsenen Reiter sind da von anderem Kaliber. Das Prinzip ist das gleiche wie bei den Pferden. Auch die Bullen tragen den Flankengurt. Das Gatter wird von zwei Hilfskräften geöffnet. Bulle mit Mensch stürmt in die Arena. Meistens ist bereits nach zwei, drei Sekunden Feierabend. Der Reiter landet unsanft in der Späne der Arena. Sofort stürmen zwei ‚Clowns‘ herbei. In Australien ohne Clownskostüm, und Fässer in die sie sich retten können, gibt es ebenfalls nicht.
Die mutigen Helfer schützen den Reiter vor dem Bullen, da der Cowboy sich häufig nach dem Sturz erstmal orientieren muss und leicht vom Bullen überrannt werden kann. Das verhindern die Clowns. Sie lösen außerdem den Flankengurt und treiben den Bullen aus der Arena. Meistens laufen die schon freiwillig in die richtige Ecke. Daran erkennt man den erfahrenen Rodeo-Profi-Bullen.

 

Das Tor vom Stall wird aufgezogen. Einer öffnet das Schloss – der andere zieht das Tor auf.

Bulle mit Reiter erscheint . Die beiden an der Tür bringen sich sofort in Sicherheit.

Der Bulle bockt.

Das war’s. Drei Sekunden später. Links der Clown.

Das Bullenreiten ist ungleich schwieriger als auf den Pferden zu reiten. Auf unserem Rodeo gab es nicht einen erwachsenen Reiter, der Punkte erhalten hat. Nur bei den Junioren gab es einige erfolgreiche Cowboys. Höchste Punktzahl des Abends: 72 Punkte mit einem Gewinn von 290 Dollar (Startgeld 30 Dollar).
Viel Risiko, kleiner Preis.

Hinter den Gattern. Dort wo die Cowboys auf die Bullen und Pferde gesetzt werden.

Auf der anderen Seite der Gatter.

Auch Cowboys haben ihre Groupies.

 

Um 21:30 Uhr ist das Rodeo zu Ende. Halt, die letzte Durchsage aus den Lautsprechern „Musik bis 1:00 Uhr“, ist kaum noch zu verstehen. Der Lautstärkeregler ist schon am Limit. Es gibt auf dem Showground eine Bar. Die ist gut besucht, denn innerhalb der Arena ist Alkohol strikt verboten.
Das Publikum ist durchweg jung. Sehr jung. Und in Feierlaune. Wir lassen die Bar links liegen und gehen zu unserem Zelt. Hier haben die einzelnen Gruppen bereits ihre eigene Disco aufgemacht. Aus allen Kanälen dröhnt Musik. Heute so einfach mit diesen kleinen Lautsprecher-Würfeln.

An Schlaf ist nicht zu denken. Wir holen uns auch ein Bier, setzten uns neben das Auto und beobachten das Geschehen. Hier kann man noch was lernen. ;-)
Um Mitternacht sind die jungen Frauen rechts neben uns derart betrunken, dass sie sich gegenseitig Kotzhilfe leisten müssen. Ein junger Man hält den Kopf, eine zweite Frau drückt auf den Magen.
Auf der matschigen Wiese drehen die ersten Auto Kreise. Der Matsch spritzt. Die Menge johlt.
Die beiden jungen Männer rechts von uns haben sich irgendwo zwei Mädchen aufgegabelt und zeigen denen die Vorteile eines Dachzelts. Wollen zeigen, besser gesagt. Nur eine der Damen lässt sich kurzfristig hinreißen in das Dachzelt zu schlüpfen. Dann lassen sie unsere Helden wieder allein zurück.
Gefrustet werfen die beiden Jungs Böller in den Graben. Das wiederum ruft zwei Pferde-Besitzerinnen drei Zelte weiter auf den Plan. Unter der Verwendung vieler F-Wörter rammen die Pferde-Mädchen die beiden Jungs unangespitzt in den Boden. Kleinlauft kriechen die dann ohne weibliche Begleitung in ihr Zelt.

Das machen wir um 2:30 Uhr dann auch. Es ist ruhiger geworden. Die Rodeo-Pferde und Bullen sind schon längst wieder abtransportiert worden. Ich glaube denen geht es besser als den Pferden vom Barrel Race, die die ganze Nacht auf dem Showground stehen mussten.
Wir haben eine kurze Nacht, aber einen guten Eindruck in australisches Leben auf dem Land gewonnen.

Peter + Presse II

WASSERJOURNALISTEN

Peter + Presse II

SV Papalagi – Mick Segebarth GER

Ein PANTOMIME, der REDEN und SEGELN kann

Mick Segebarth

SV Marysol – Niels + Sonja Schelbach GER

ARAS SIND BESSER ALS DER WECKER
Moin Herr Foerthmann, wir sind gut in Brasilien angekommen und die Windpilot hat wunderbar gesteuert!!

Allerdings ist uns, vermutlich durch das viele Sargassum, das Pendelruder einmal nach hinten weggeklappt und die Nylonschraube (Nummer 438) abgeschert. Wir haben die eine Ersatzschraube montiert die wir hatten, daher brauchen wir wieder eine neue Ersatzschraube.

Da ich im Mai einmal in Deutschland bin, hier die Bitte, sie an unsere Adresse zuzusenden. Wäre das möglich? Gerne vielleicht vorsichtshalber auch gleich zwei davon. 

Mit freundlichen Grüßen, 
Sonja Schelbach
Moin Familie Schelbach,
besten Dank für die Rückmeldung … endlich mal ein PACIFIC, die tatsaechlich funktioniert ….

zur Schrauber 438: diese Schraube aus PE habe ich mir damals ausgedacht, um den US Seglern, die Schwierigkeiten mit einer korrekten Ausrichtung des Pendelruderblattes haben … hier ein kleine Hilfe zu geben … eine andere Funktion hat die Schraube nicht, schon gar nicht die Funktion eines shearpins … wenn die Schraube abgeschoren ist … genuegt es zu wissen, wie die richtige Ausrichtung ist ( – IN GERADER LINIE MIT DEM SCHAFT ) …
Ist schon witzig, dass einige US Segler am liebsten um eine ganze Tuete von Ersatz bítten … um exakt die gleiche Erklärung zu erhalten … wie diese.

Allerbest
Peter Foerthmann

Atanga schwimmt wieder

16.03.25, Australien/QLD/Burnett Heads, Tag 3.942

Achim bringt nur gute Nachrichten über den Zustand von Atanga in die Hütte: Keine eingerosteten Schösser, sogar das Vorhängeschloss vom Außenborder ist nicht zugegammelt. Was er auch anfasst, lässt sich drehen. Sprayhood,  Bimini und Deck haben nicht mal den Ansatz von Grünspan oder Spark. Das trockene Klima in Süd-Queensland zahlt sich aus.

Okay, alle Batterien sind platt. Damit haben wir gerechnet. Die waren schon bei unserer Ankunft in Australien fast am Ende. Wir haben drei Batteriebänke – eine Starterbatterie und zwei Verbraucherbänke. Erstmals versuchen wir es mit einer Lithium-Batterie für die kleine Verbraucherbank. Dafür ist eine andere Lademimik erforderlich, aber die benötigten Teile sind schnell geliefert. Und der Chef-Elektriker weiß, was er macht.
Die große Bank, die auch das Bugstrahlruder bedient, bekommt wieder zwei herkömmliche Blei-Akkus. Die Ströme, die das Buggi abfordert, mögen die Lithium-Batterien nicht, die man hier ‚mal eben für einen nicht Herzinfarkt erzeugenden Preis‘ kaufen könnte.
Wir sind gespannt, ob die neue, recht preiswerte (230 Euro), Lithium-Batterie hält, was sie verspricht: endlose Energie für die immer größer werdende Anzahl an stromfressenden Geräten.

Vor der Wasserung hat Achim noch Öl- und Impellerwechsel auf der Liste. Der Impeller treibt ihm Zornesfalten auf die Stirn. Es fehlt ein zweites Handgelenk. Aber nach Stunden gibt der Bastard auf.
Der Kühlschrank will nicht anspringen. Dank bordeigener Vakuumpumpe und Füll-Montur ist auch das Problem in kürzester Zeit gelöst.

Eine Füllmontur, Kältemittel und eine Vakuumpumpe an Bord zu haben, ist absolut zu empfehlen. Das hat uns schon häufig gerettet einen Kältetechniker zu rufen zu müssen.

Und natürlich muss das Coppercoat angeschliffen werden. Nach einem Aufenthalt an Land möchte unser neues Antifouling mit 320er Schleifpapier aktiviert werden. Das wäre eigentlich mein Job gewesen, aber ich fläze mich in der klimatisierten Oase.

Am Krantag hat Achim Hilfe von einem den Marina-Jungs, der die Leinenarbeit am Steg übernimmt. Kaum festgetüttelt noch ein Schreck: Wasser steht neben der Spüle und unter den Bodenbrettern. Große Wirkung, recht kleines Problem. Die Fußpumpe mit der wir Seewasser in die Spüle pumpen können, ist defekt. Wahrscheinlich ist die so alt wie Atanga – 36 Jahre alt. Im Inneren ist ein Teil gebrochen. Nicht reparabel. Aber genau diese Pumpe gibt es noch immer zu kaufen und die wird fünf Tage später geliefert. Perfekt.

Achim bleiben nur zwei Tage, um sein Werkzeug-Ersatzteile-Chaos zu beseitigen und zu putzen, bevor Prinzessin von der Hütte an Bord umzieht. Was soll ich sagen? Der Käpt’n hat Großes geleistet. Deswegen ist er ja auch der Käpt’n.  ;-)

Es kommen noch unsere Klamotten, Vorräte und Geschirr aus dem Auto an Bord. Beim Wegräumen kann ich einarmig helfen. Normalerweise hätte ich alle Schränke ausgewischt, aber der Staub ist weniger als nach einer langen Überfahrt, also geht es auch mal ohne.

Der Fluch der hohen Bordwand von Atanga. Damit ich an Bord komme, hat Achim mir eine zweiseitige Trittleiter besorgt. Das klappt ganz gut, nur leider weht der Wind meistens ablandig, so dass Achim mir Atanga an den Steg ziehen muss. Das ist für uns beide etwas lästig, aber zurzeit die beste Lösung.

Für das Foro hat Achim Atanga los gelassen :lol: das wäre beinahe schief gegangen und es hätte mich von der Leiter gezogen.
Den Arm nehme ich inzwischen stundenweise aus der Schlinge. Entweder ich lege ihn dann auf dem Oberschenkel ab oder halte mit der Hand den Arm an der Knopfleiste vom Hemd hoch.

Inzwischen sind vier Wochen rum. Die Schulter darf ich noch nicht bewegen. Der Bruch ist nicht stabil genug. Zwei weitere Wochen Geduld sind angesagt. Aber ich brauche nicht mehr ständig die olle Armschlaufe tragen. Ich kann mit der rechten Hand inzwischen ein Messer halten und weiche Sachen wie Champignons in Scheiben schneiden. Zumindest solange der Unterarm irgendwo aufliegt. Und für diesen Text kann ich sogar mit rechts die Maus bedienen.
Drei Sätze täglich mit verschiedenen Übungen, wie den Arm hängen lassen oder lang ziehen, zeigen Erfolg. Der Ellenbogen wird geschmeidiger.
Leider ist der Arm noch immer geschwollen am Ellenbogen. Geduld! Bäh!

Von der Physio habe ich eine Rolle mit Seil bekommen. Der gesunde Arm zieht den gebrochenen Arm in die Länge.
Das Seil wird einfach in eine geschlossene Tür eingeklemmt. Wissen die denn nicht, dass wir auf Atanga runde Türen haben? An Bord gibt es nur einen Platz, wo ich mich so ausbreiten kann ohne anzuecken. In der Pantry.

Einen zeitaufwändigen Job ist Achim los. Ich benötige keinen Chauffeur mehr. Zum Arzt und zur Physio kann ich mit dem Bus fahren. Direkt vor unserer Hütte und vor der Marina hält fünf Mal täglich ein Bus nach Bundaberg. Genau wir in Brisbane auch hier zum Schnäppchenpreis – jede Fahrt 50 Cent. Bitte, geht doch.

Es läuft gut auf Atanga.

Nachlese Alfred

Alfred hat zum Glück, kurz bevor er auf Landgetroffen ist, einiges an Stärke verloren. Somit hielten sich Windbruchschäden in Grenzen. Da der Zyklon tagelang vor der Küste Schwell aufbauen konnte, hat es an der ‚Goldcoast‘ zu heftigen Strand-Erosionen geführt. Ein erheblicher Schaden, vor allem für den Tourismus.
300.000 Haushalte waren ohne Strom – in Australien sind alle Stromleitungen oberirdisch. Extreme Regenfälle haben zu großflächigen Überflutungen geführt.
Alles in allem ist die Region nach dem ersten Zyklon nach einem halben Jahrhundert glimpflich weg gekommen.

Die Goldcoast vor Alfred –        Foto-credit: 4ussiestyle

Die Goldcoast nach Alfred – der Strand wird wohl ‚für immer‘ verloren sein. Die Abbruchkante ist zwei, drei Meter hoch.
foto credit: 4ussiestyle

SV Blue Alligator – Ronald Schenkel CH

ATLANTIKÜBERQUERUNG WEST-OST ODER DER WEG NACH HAUSE

Atlantiküberquerung West-Ost oder der Weg nach Hause

SV Hent-Eon – Michael Kerbrat FRA

VULCAN V FROM BRITTANY TO FRENCH POLYNESIA
Dear Peter, Nine years ago, I bought you a Pacific and sailed to French Polynesia.

I have today a new boat and a new project. How about a unit for our new Swing 36 drawn by GRAAL and build by Métalu (44) here are some pictures of the Back of the boat?

Best Regards,
Michael Kerbrat

SV Primo – Glenn Henderson US

SINGLE HANDER ON JEANNEAU 389 FROM SAN DIEGO TO THE PHILLIPINES
Hello Peter,
I just did a shakedown to Ensenada, Mexico and got a full round test of the windpilot. I worked great. It seems it is more sensitive than the Aires and Monitor I have used before. At one point I was at 140 apparent, 568 knots true wind. There was a leftover chop and it steered perfectly. I also had a stretch of sustained 15 knots close-hauled and of course steered perfectly. You did a great job with this. 

I am so glad I bought this. I now don’t have the fear of running out of electricity for the other auto-pilot. And some 4.737 NM further ahead to Majuro, Marshall Islands: It has been a great trip. Cheers and thank you!
Glenn Henderson