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Folge 9 – Endlich unterwegs

Am 17.4. habe ich nun in Kiel endgültig die Leinen losgeworfen und bin über die Schlei und nach einem Drehtag in Haithabu in 3 Tagen bis Schweden gefahren. Das Video berichtet darüber ausführlich.

Nach meiner Ankunft in Käseberga erhole ich  mich von den Törntagen, da ich zusammen mit Lars Grötzinger an Bord ziemlich stramm durchgesegelt bin. Ausserdem hat der Wind so sehr aufgefrischt, das eine Weiterfahrt an der schwedischen Südküste zu gefährlich wäre. Direkt vor der Hafeneinfahrt reiten Surfer die Brandungswellen, das sagt alles. Hier in Käseberga gibt es die Schiffssetzung „Ales Stenar“, die ebenfalls ausführlich abgedreht wurde.

Sonst ist hier ausser einer Bäckerei und einer Räucherei nichts los. Ich bin das einzige Boot im Hafen, dessen Fahrrrinne bei meiner Ankunft erst ausgebaggert wurde. Perfekte Bedingungen um ein Gefühl für das lange Unterwegssein zu bekommen und das Boot technisch in Ordnung zu bringen. Auch finden langsam alle Gegenstände ihren Platz. Doch jetzt zieht es mich weiter, sobald es etwas weniger regnet laufe ich aus um die Hanöbucht zu durchqueren.

Die Unterstützer des Filmprojektes "Die Route der Wikinger – Salz und Erde"

Ich möchte mich hier bei allen bedanken, die mein Filmprojekt so großzügig unterstützen.
Ohne euch wäre es nicht zu realisieren. Danke!!

http://www.nautisches-quartier.de/

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Unterstützung durch Information, Seekarten, Material, Kameraarbeit, Liegeplatz und PR

Christian Kurten 
Dänisches Nationalarchiv Kopenhagen  
Glüxpiraten
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Walter Hövel
klassisch-am-wind Mike Peuker
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Lars Grötzinger 

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 Unterstützung durch gebuchte musikalische Videobotschaft von unterwegs

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Michael Naujoks 
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Martin Rosengarten
Hannes Obuch
Ulrich Jäger
Ralf Wessels
Detlef Höpfner
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Kay Roschmann
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Michael Naujoks
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Walter Hövel
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Jan Herlitzius
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Dean-Martin Niemöller 
Marina
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Lars Polap

   Sowie weitere Unterstützungen mit Wunsch auf Anonymität

Wieder im Geschäft

Fast zwei Wochen bin ich nun bereits in Tuzla.

Als ich hier angekommen bin, habe ich am Flughafen meinen Mietwagen abgeholt und bin die knapp 20 Kilometer nach Tuzla gefahren.
Wer bei Instagram oder Facebook vorbeigeschaut hat, wird es vielleicht bereits mitbekommen haben, der Verkehr hier in Tuzla hat mich wirklich gefordert. Mehr los als in Athen ist hier auch nicht, aber der Fahrstil der Leute ist ein völlig anderer und die Strassen sind auch irgendwie anders angelegt. In den ersten Tagen hatte ich hauptsächlich Angst ums Auto. Ich hatte eigentlich fest damit gerechnet, dass es früher oder später scheppert. Aber zum Glück ist das ausgeblieben.
Am vierten Tag hatte ich mich langsam angepasst und konnte ein ganz klein wenig entspannter fahren. Am fünften Tag fing ich so langsam an, das Chaos zu begreifen und irgendwann ist mir aufgefallen, dass die Fahrweise der Menschen hier doch nur für Ungeübte chaotisch ist. Auffällig ist nämlich, dass trotz des vermeintlichen Chaos, die Autos kaum Dellen haben.
Jedenfalls bin ich nach einer Woche in der Lehre dann auch relativ entspannt über die roten Ampeln gefahren. Man muss einfach schauen wo es Sinn macht zu bremsen, dann läuft das.

Was auch sehr gut lief, war die Versorgung mit Ersatzteilen und Zubehör für Nomade. So einfach und schnell wie hier in Tuzla bin ich noch nie an so viel Ausrüstung fürs Boot gekommen. RAL 6001 Farbe, Antifouling von Stoppani, 32 Ampere Stecker, Fender in einer bestimmten Größe mit blauen Käppchen… Alles kein Problem.
Neue Namensaufkleber für Nomade brauchte ich ebenfalls, weil der bestehende am Heck völlig verwittert war. Dazu bin ich zu einem beliebigen Werbeshop im Hafenviertel gefahren. Englisch konnte dort zwar niemand, aber ich habe einfach aufgemalt was ich brauchte. Dann durfte ich mit ins Designbüro und mittels Google Übersetzer hat die Designerin mit mir alles festgelegt. Anschließend wurde die Datei an den Plotter geschickt und auf hochwertiger Folie von Orafol geplottet. Gleich danach wurde alles fürs aufkleben vorbereitet. Hat für drei Namensaufkleber etwa 15 Minuten gedauert und war ziemlich günstig, Tee inklusive.

Wo wir gleich beim nächsten Thema wären, der Gastfreundschaft. Jede einzelne Geschichte hier wiederzugeben, würde den Rahmen sprengen, aber ohne zu übertreiben kann ich sagen, dass ich noch nie zuvor so eine Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und Aufgeschlossenheit erlebt habe wie hier in der Türkei!
Und damit meine ich nicht nur die netten Gesten, wenn ich etwas kaufen wollte. Ständig wurde ich irgendwo zum Tee eingeladen und Sabrina hatte manchmal Angst, dass ich einen Teeschock bekommen könnte.
Einmal haben mir Nachbarn im Boatyard völlig überraschend ein richtig leckeres Essen vorbei gebracht.

Irgendwie läuft hier vieles anders. Spürbar herzlicher und gemeinschaftlicher und davon gehört hatte ich bereits letztes Jahr im Spätsommer, als ich von einer türkischen Crew in Griechenland mehrfach zum Essen an Bord eingeladen wurde. Da wurden mir Geschichten von großen Festen an einer langen Tafel mit Freunden erzählt und ich dachte, ok, das ist vielleicht ein Einzelfall. Nein Leute, ist es nicht.
In der Türkei, die ich kennengelernt habe, blüht das Leben, gehen Frauen ihren eigenen Weg und tragen manchmal Kopftuch, dann allerdings eher zu hochhackigen Schuhen und Jeans.
In der Türkei, die ich kennengelernt habe, schieben Männer den Kinderwagen, gehen mit ihren Freundinnen händchenhaltend durch die Fußgängerzone und stehen auf Autos von Volkswagen. Oder auf Elektroautos von Renault! Davon habe ich in den verschiedenen Städten nämlich mehr als in Deutschland gesehen.
An welchen Gott ich glaube hat mich übrigens niemand gefragt, an welche türkische Fußballmannschaft, dagegen schon. Auf Fußball stehen die Menschen hier nämlich total. Genauso auf Pubs und Cafes. Und auf Klamotten. Ja, man kleidet sich hier ziemlich schick.

Die Wirtschaft in diesem Land blüht. Es wird gearbeitet was das Zeug hält. Überall wird gebaut und das in einer Geschwindigkeit und Qualität, die wir in Deutschland so langsam verlernen. Infrastruktur, Industrie, Geschäfte, Marinas. Allein die Viaport Marina, in der ich gerade bin, wäre auf ganz Europa übertragen konkurrenzlos in allen Bereichen! So etwas gibt es im Ansatz nur in Südfrankreich, aber wirklich nur Ansatzweise.
Die leeren Marinas, von der mir Segler unterwegs manchmal erzählt haben (keiner von denen war jemals hier) gibt es ebenfalls nicht! Was stimmt ist, ich bin tatsächlich der einzige Ausländer hier, aber die Marinas sind nicht leer. Sie sind voll! Die Türken haben selbst genug Segelyachten und Motorboote, um die Marinas auszulasten und neue Marinas sind gerade mehrere im Bau, weil Bedarf da ist. Die Viaport hat geschätzt 80% Auslastung (im April) und ist gerade mal 3 Jahre im Betrieb.
Bei uns in Deutschland bauen sie dagegen in manchen Gegenden mittlerweile die Steganlagen wieder ab, weil der Nachwuchs fehlt.

Tuzla ist für Schiffe und Boote wirklich ein besonderer Ort. In der Stadt gibt es über 500 Unternehmen im Marinesektor. Unzählige Werften können nahezu alles bauen. Angefangen bei Holzschiffen, über Frachter und Luxusyachten, bis hin zu schwimmfähigen Tunnelsegmenten, die dann im Bosporus versenkt werden und einen Eisenbahntunnel ergeben.
Für jemanden, der ein altes Stahlboot restaurieren muss, kann es eigentlich keinen besseren Ort geben als Tuzla. Und ganz ehrlich, ich habe in den letzten Tagen oft darüber gegrübelt, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, einfach hier zu bleiben. Kein richtiger Winter, nette Menschen, beste Versorgung und ein Transitlog für 5 Jahre. Tja, aber allein macht es dann auch keinen Spaß und irgendwie hänge ich auch ein wenig an Zuhause.

Tuzla ist mir jedenfalls sehr ans Herz gewachsen und gehört zu den wenigen Orten an die ich unbedingt eines Tages mal zurück kommen möchte. Ich werde die Leute hier richtig vermissen!

Ansonsten ist Nomade jetzt startklar, mein Muskelkater lässt langsam nach und die zerissene Bordjeans passt auch wieder. Kann also bald los gehen…

So sah Nomade nach meiner Ankunft aus.

Nicht schön.

Besser, oder?












Auf heißen Kohlen

„Und? Biste schon aufgeregt?“

Diese Frage höre ich in den letzten Tagen öfter. Und ja, ich bin natürlich sehr aufgeregt, Sabrina nicht weniger.

Wenn die Reise so verläuft wie gedacht, dann werden wir genau 111 Tage getrennt sein, bis Sabrina im Sommer an Bord kommt. Die längste Zeit für uns bisher.
Auf den Abschied freuen wir uns deshalb nicht. Das wird nicht schön werden. Wir freuen uns natürlich, dass die Reise endlich weiter geht, aber der Abschied am Flughafen für so eine lange Zeit wird weh tun, das weiß ich jetzt schon.

Wie es dann weiter geht, werden wir sehen. Ich bin natürlich gespannt wie Nomade den Winter in Tuzla überstanden hat. Dann geht die Arbeit am Schiff los und das ist auch gut so.

Gepäck habe ich diesmal nicht so viel dabei. Das meiste ist bereits an Bord. Im Koffer befindet sich, neben ein paar wenigen Klamotten, hauptsächlich technischer Kram, drei Dosen Schwarzbrot, mein Neoprenanzug und (gut gepolstert) die Super 8 Kamera.
Im Handgepäck fliegt neben den üblichen Dingen die GH5 und die Spiegelreflexkamera meines Opas mit.

Heute werden wir noch ein schönen Tag zusammen mit Filou verbringen. Ein bisschen wandern und die Frühlingssonne genießen.

Den nächsten Beitrag schreibe ich dann wahrscheinlich an Bord. Also, bis die Tage…

Sizilische Geschichten (9): Der Schneider von Sciacca.

Wenn ich in Sizilien bin, 
und wenn es mich nicht mehr auf meinem Boot, auf Levje, hält,
breche ich zu Wanderungen rund um das sizilische Städtchen Sciacca auf.
Und finde in diesem Ort am Rand Europas ungewöhnliche Geschichten. Wie diese.

Für die einen ist Heimat ein Ort. Wieder andere sagen, Heimat sei kein Ort, sondern ein Gefühl. Mir aber geht es oft so, dass Heimat etwas ist, was mit den Menschen an einem Ort zu tun hat. Heimat ist: Wenn es gelingt, an einem Ort Beziehungen zu seinen Menschen aufzubauen.

Sciacca im Frühling. Sizilien leuchtet: Vom Gelb der Mimosen-Puschel, die in Kaskaden vom felsigen Ufer ins Meer hängen. Vom saftig im Sturm wiegenden Grün in den Hügeln. Doch nicht alles ist Sonnenschein. Alle zwei Tage weht es hart über dem Hafen, mal mit 6 bft. als Nordwest. Mal mit 7 bft. als Scirocco. Als ich vor drei Wochen zurückkehrte zu Levje hatte ein wütender Südwind ihre Persenning zerfetzt. Der Libeccio, so sagen die Fischer von Sciacca, weht nicht oft. Doch wenn er weht, dann hart und heftig.

Ein Boot besitzen ist nichts für Faule. Es ist nicht nur Lust. Es ist Last. Es ist Mühsal. Es hat mit sich-ständig-kümmern-müssen zu tun. Ein Boot bedeutet aber auch, anders zu reisen, ein Land intensiver kennenzulernen. Weniger, weil man segelt. Sondern weil es manchmal eben eine zerfetzte Persenning braucht, um den Menschen eines Landes näherzukommen. Ein kaputtes Teil auf Levje, hat mich Länder ganz anders kennenlernen lassen als es einem Durchreisenden je beschieden sein könnte.

Da stand ich nun oben in der Werft im alten Bahnhof von Sciacca und betrachtete missmutig die Reste der alten Persenning. Der Stoff war mürbe geworden – nichts mehr zu retten, ich machte mich auf die Suche nach einem „Vellaio“, einem Segelmacher. Wo es wie in Sciacca zwei Marinas gibt, ist auch einer, der Segel nähen kann. Aber in Sciacca, dem 40.000-Einwohner-Städtchen an der Südküste Siziliens, ist das nicht unbedingt so. Ratloses Achselzucken bei den Mitgliedern im CIRCOLO NAUTICO.  Ein hilfloses „Mi dispiace“ („Tut mir leid“) in den Ferramentas, den Ausrüstungsläden um den alten, winkeligen Fischereihafen. Bis im dritten Laden jemand den Namen Pietro Tullone erwähnte, oben in der Via Tommaso Campanella gleich neben der Bäckerei LA SPIGA D’ORO, die „Goldene Ähre“. Ich wurde neugierig. Was für ein verheißungsvoller Name für eine Bäckerei.

Sciacca ist steil.  Die Stadt steigt von der Häuserzeile um den Fischerhafen steil an, verwinkelte Stiegen und verstopfte Straßen führen nach oben ins Stadtzentrum. Da war die Goldene Ähre. Und rechts daneben nicht mehr als eine zur Front verglaste Garage. Zwei Männer saßen darin vor dem Fenster, einer im grauen Arbeitskittel hinter einer Nähmaschine mit einem ehrlichen Gesicht, das mich anrührte. Und einer, der ihm bei der Arbeit zusah.


Beim Eintreten nahm ich Dinge war: Das uralte Moped, das seit Jahren im Hintergrund steht. Schaumgewebe und Stoffe, die sich im Hintergrund zu einem einfachen Materiallager. Die Arbeitslampe, deren Schirm über der Nähmaschine an einem einfachen Draht baumelt. Zwei Garne, rot und weiß. Der Mann im grauen Kittel erhob sich. Ja, er sei Pietro Tullone. Ich zeigte ihm die alte Persenning, er schüttelte traurig den Kopf. Nein, das würde nichts mehr. Aber wenn ich unten am Hafen nach Tancredi fragen würde – der hätte Persenningstoff in seinem Laden. Ich solle dort welchen kaufen. Den Rest würde er, Pietro Tullone erledigen.

Ich machte mich auf den Weg den Hügel hinunter. Nicht ohne an den bescheidenen Mann mit dem ehrlichen Gesicht zu denken. Bei Tancredi unten am Hafen fand ich, wonach ich gesucht hatte. Leuchtend weiße Persenning-Bahn, 18qm.

Am Tag darauf stapfte ich mit meinem Packen wieder hügelan. Der Schneider saß hinter seiner Nähmaschine, umgeben diesmal von drei älteren Männern, Besuchern offensichtlich. Pietro befühlte meinen Stoff. Nickte. Besah sich die Skizze und meinte, ich solle doch am Ostersamstag wiederkommen. Da wäre alles fertig. Wo er denn die 16 qm sperrige LKW-Persenning auslegen und schneiden wolle, fragte ich neugierig. Die Männer grinsten. „Draußen, hier vor der Tür, auf der Straße. Da ist genug Platz.“ Ich schaute etwas ratlos auf die zugeparkte Straße, klappte meinen offenstehenden Mund zu und überließ Pietro den Bergen auseinanderfallenden Persenningstoffes.

Ich ertappte mich dabei, dass ich zuhause an den Schneider dachte. Er strahlte etwas aus, was heute selten geworden ist. Milde. Güte. Alte, aus der Mode gekommene Worte. Sah ihm zu, wie er an seiner einfachen Nähmaschine hantierte, breitete sich in mir ein wohliges Gefühl aus. Doch Pietro Tullones Besucher, deren stille, schweigend entspannte Gelassenheit: Die verstand ich noch nicht.

Karsamstag. Sciacca brummte und summte in vorösterlicher Betriebsamkeit, während ich am Vormittag wieder hügelan stieg. Wie üblich saß Pietro hinter seiner Nähmaschine, während im Laden drei Männer saßen, die ich noch nicht kannte und die ihm bei der Arbeit zusahen. Drei weitere vor dem Laden standen. Einer von ihnen öffnete mir schwungvoll die Tür. Da lag meine 16 Quadratmeter große neue Persenning neben Pietro Tullone auf einem Hocker. Einen Tisch gibt es nicht bei ihm, doch die Persenning, deren Fläche von Pietros Werkstatt deutlich überstieg, war makellos gefaltet, vernäht, mit Ösen beschlagen. Die Männer, die andere waren als die beim letzten Mal, sahen mich grinsend an. Pietro erhob sich, wandte sich dem Packen zu und überreichte ihn mir. Ein Mann trat ein, näherte sich Pietro Tullone, drückte dem Schneider mit „Buona Pasqua. Augurone“ die Hand, und verschwand, wie er gekommen war. „Ja, also“, sagte Pietro, „50 €, wie ausgemacht.“ Als ich ihm etwas mehr geben wollte, sträubte er sich. Erst als ich ihm erklärte, die 10 € seien nicht für ihn, sondern für seine Enkel, denen er an Ostern ein Eis kaufen sollte, strahlte er dankend und erzählte: Er hätte fünf. Die Männer grinsten immer noch, als ich meinen Packen nahm. Und vom Hügel wieder zu Levje hinunterstieg.

Die Persenning passte. Ich ertappte mich dabei, dass ich meinen Blick durch Levje schweifen ließ, was ich denn noch zu nähen hätte, nur damit ich einen Grund hätte, mich wieder wie die anderen Männer bei Pietro Tullone einzufinden. Ja, richtig. Die gestreiften Kissen aus der Türkei hatten keinen Reißverschluss, um die Bezüge waschen zu können. Und die Vorhänge bräuchten neue Druckknöpfe, die alten waren korrodiert. Dienstag Spätnachmittag machte ich mich wieder auf den Weg, den Hügel hinauf. Pietro saß an seiner Nähmaschine. Zwei Männer, die ich noch nicht kannte, saßen davor und sahen ihm bei der Arbeit zu. Ja, könne er erledigen. Doch nicht heute. Er deutete auf die Wand mit den verblichenen Fotos an der Wand. Heute Abend würden die „Rosso-Neri“, die Rot-Schwarzen spielen. AC Mailand, das wäre sein Klub, das dürfe er nicht verpassen im Fernsehen, ich solle nur ja nicht böse sein.

Die Männer um Pietro grinsten wissend. Und in stiller Kumpanei. So wäre er nun mal, da könne man nichts machen. Ein Sizilianer, der einen Club aus dem fernen Norden verehrte.

Zurück auf Levje, fielen mir weitere Dinge auf, die ich noch zu Pietro Tullone bringen könnte. Die frisch gereinigten Teppiche vorne aus Katrins Koje, ihrem „cinema paradiso“. Den alten Bettbezug, der könnte einen neuen Reissverschluß verkraften. Ich dachte über Pietro Tullone nach. Was hatte der einfache Schneider, dass sich die Männer seines Viertels immer wieder bei ihm einfanden? Es war nicht Geld. Es war nicht Vermögen. Er ist nur ein Schneider. Und doch brachten ihm die Männer des Viertels Achtung wie einem Rabbiner entgegen. Er war jemand, bei dem sich die Männer des Viertels einfanden. Und immer neue. Ich fragte Carlo, den Marinaio, er war Fischer und hier aufgewachsen und kannte jeden in Sciacca. Carlo lächelte nur. Ja, Pietro Tullone würden vielen kennen. Und in seinem Viertel wäre der Schneider sehr geachtet.

Als ich lossegelte, damals vor vier Jahren im Mai von Izola, wusste ich nicht, wo mich meine Reise hinbringen würde. Doch ein Gedanke begleitete mich segelnd in all den Jahren nach Antalya und von dort über Kreta und Griechenland nach Sizilien: Das es irgendwo auf einer der vielen Inseln im Mittelmeer einen Ort gebenkönnte, der mir und Katrin mehr sein könnte als eine Station auf der Durchreise.
Vielleicht habe ich in Sciacca, diesem Ort an der äußersten Peripherie Europas so einen Ort gefunden, der Heimat sein könnte. Wenn es so wäre: Dann hat es auf alle Fälle mit einem zu tun: Mit den Menschen dort. Und der Art, wie sie leben.

Am 10. April ist es soweit:
Mein Buch über DIE VERGESSENEN INSELN erscheint.

Jetzt reinlesen: Hier oder hier.
Oder in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift YACHT,
die einen Vorabdruck aus dem Buch bringt.

Kein Videoupdate

Die ersten Probeaufnahmen mit der GH5 sind im Kasten und ich bin begeistert vom Handling der Kamera und dem Bild, welches das Gerät liefert. Aus den Testaufnahmen ist ein kurzes Video entstanden. Es hat nichts mit Sonnensegler zu tun und liegt deshalb auf meinem eigenen Youtube Kanal. Vielleicht interessiert es euch ja trotzdem:

Mir selbst gefällt das Ergebnis für einen ersten Test sehr. Die Kamera liefert unheimlich viel Dynamik. Schwarz „säuft“ nicht ab, Weiß „brennt“ nicht aus. Selbst graues Wetter sieht irgendwie gut aus. Man hat sehr viel mehr Spielraum bei der Nachbearbeitung, als ich das bisher gewohnt war. Aufnahmen im Gegenlicht sind kein Problem mehr und an die rein manuelle Steuerung habe ich mich ziemlich schnell gewöhnen können. Die GH5 macht es einem leicht. Allerdings muss ich mich noch in den geänderten Workflow beim schneiden einarbeiten. Mein Rechner ist mit dem Bildmaterial der GH5 am absoluten Limit. Einen ganzen Film könnte ich mit dieser Hardware unmöglich schneiden. Für ein paar Videoupdates von unterwegs wird es funktionieren, aber danach ist definitiv ein neuer Rechner und neue Software fällig.

Folge 8 – Über den Wolken

VIDEO – Die Vorbereitungen – Epsiode 8

Neben den Arbeiten am Manuskript und am Drehbuch gab es ein echtes Highlight diese Woche: Meine kleine Drohne DJI Spark kam an. Nach Abschluss von Haftpflichtversicherung und Beschaffung einer feuerfesten Plakette, sowie dem Ansehen diverser YouTube Tutorials ging es in die einsame Natur. Zuerst freies Fliegen zum Kennenlernen. Dann ein paar fortgeschrittene Modi und vor allem die Gestensteuerung. Mein Grund für den Kauf dieser Drohne. Und in der Tat lässt sich Sparky aus der Hand starten und auch wieder einfangen, und folgt mir brav auf Schritt und Tritt ohne das ich zur Fernbedienung greifen muss. Wichtig ist es nur den Akkustand im Gefühl zu haben, sonst macht sich Sparky irgendwann selbstständig, steigt auf und fliegt zum letzten Startpunkt um dort zu landen. Das ist problematisch wenn Bäume über dem Rückweg sind oder am Startpunkt nicht gelandet werden kann. Daher ist es besser die RemoteControl in Reichweite zu haben. Bisher bin ich absolut überzeugt, auch von der Qualität der Videos. Lediglich fehlt mir eine 25fps Option. Es wird nur mit 30fps aufgenommen und das führt teils zu ruckeligen Bildern. Hier muss ich noch weiter testen, welche Settings mir da helfen können. Das tolle an der Drohne ist, das man sie mal eben schnell fliegen lassen kann, ohne großes Aufsehen zu erzeugen. Ab einer gewissen Höhe wird sie dann auch fast unhörbar.

Das weitere Highlight der Woche war ein Tag mit Temperaturen über 5°C. Antifoulingzeit. Sofort genutzt. Jetzt steht der Krantermin am 7.4. und ich muss mir keine Gedanken mehr machen. Weiterhin kam diese Woche tolles Feedback von allen Seiten. Im Wikingermuseum Rosala in Finnland z.B. darf ich mich wie zuhause fühlen und drehen bis die SD-Karte glüht. Nachden Bildern auf deren Website zu schliessen, mache ich da fette Bilderbeute. So genug geschrieben, im Video könnt ihr ja alles hören und sehen, was es so zu erzählen gibt.   

Wo ist eigentlich Sabrina

Heute am Rhein

In letzter Zeit werden wir immer öfter danach gefragt, wo eigentlich Sabrina ist? Also, wo Sabrina ist, während ich mit Nomade unterwegs bin.
Ich hatte zwar einmal kurz erwähnt, dass die Überführungsfahrten mit Nomade überwiegend Einhand stattfinden, aber eine ausführliche Erklärung bin ich euch bisher schuldig geblieben. Ich hatte es schlicht vergessen, weil das für uns alles so normal war, dass ich gar nicht weiter darüber nachgedacht habe.

Dazu muss nochmal kurz erwähnt werden, dass die Reise mit Nomade von Griechenland zu uns nach Hause an den Niederrhein keine klassische Segelreise „just 4 fun“ ist. Wir haben Nomade ja recht überraschend bekommen. Für neue Leser: Ja zu Nomade

Die Fahrt mit Nomade ist eine Überführungsfahrt! Nomade muss nach Hause, damit wir sie umfangreich restaurieren können. Natürlich versuchen wir diese Überführungsfahrt auch zu nutzen, um etwas von den Gegenden an denen es vorbei geht, zu sehen. Trotzdem, in erster Linie muss das Schiff nach Hause und da wir bereits zweimal gemeinsam eine mehrmonatige Auszeit genommen haben, inkl. Job kündigen usw., können und wollen wir nicht für diese Fahrt, an die sich ja wieder ein längerer Heimataufenthalt anschließen wird, alle Zelte in Deutschland abbrechen. Es wäre finanziell vielleicht knapp möglich, aber dann würden wir sehr wahrscheinlich wirklich blank mit Nomade in Wesel ankommen und müssten in vielen Dingen von vorn beginnen.

Sabrina hat nach der letzten Auszeit eine Stelle bekommen, die ihr wirklich gefällt. Die will sie nicht einfach für ein paar Monate Überführungsfahrt aufgeben. Klar, wäre sie manchmal gerne dabei und ich fahre auch manchmal etwas betrübt an den schönen Ecken vorbei, weil ich Sabrina am liebsten mit an Bord hätte.
Auch ist es allein mit so einem Schiff oft doppelt so schwierig und für Sabrina ist es zu Hause allein mit Filou ebenfalls oft doppelt so schwierig.
Aber man kann eben nicht alles haben. Wir haben uns für Nomade und diesen Weg entschieden und trotz der Schwierigkeiten fühlen wir uns damit wohl.
Und deshalb wird es auch in diesem Jahr wieder so sein, dass Sabrina nur während ihres Urlaubs an Bord sein wird. Ich werde wieder versuchen, dann in einer interessanten Gegend zu sein und wir hoffen beide sehr, dass es gelingt, Nomade noch in diesem Jahr in Wesel zu haben.
Aber bei allem was hinter uns liegt, wage ich keine Prognose. Der Weg ist noch extrem weit und es kann so viel passieren.
Nomade steht zwar nach all den Reparaturen im letzten Jahr technisch gut da, aber man weiß einfach bei so viel alter Technik an Bord nie, wie lange die noch durchhält, egal wie gut man sie wartet.

Und jetzt gleich zur nächsten Frage, die ab und zu mal aufgetaucht ist: Was ist das eigentlich für eine komische Kamera bei Nomade im Cockpit?

Das ist Sabrinas Kamera! Sie kann zwar nicht mit an Bord sein, aber sie hat zumindest diese Kamera, die über einen Mobilfunkrouter fast immer online ist.
Sie kann mit dieser Kamera jederzeit ins Cockpit schauen und auch reinhören. Per Smartphone oder PC lässt sich das Gerät fernsteuern und in alle Richtungen frei bewegen. Gegensprechen ist auch möglich. Das ist oft sehr schön für uns, weil wir dadurch doch ein ganz klein wenig zusammen durch die Gegend segeln. Überführungsfahrt 2.0 sozusagen.

Videoupdate #42

In diesem Videoupdate geht es mit Nomade in die Türkei. Es sind die letzten Aufnahmen mit der alten Ausrüstung, entstanden im Oktober 2017.

Viel Spaß beim anschauen.

Die neue Film-Ausrüstung

Toni, der Audio Rekorder. Hier noch mit alter Frisur.

Zuerst wollte ich euch die neue Filmausrüstung und insbesondere die Panasonic GH5 ganz ausführlich vorstellen, aber ich denke, das wäre in einer Art mehrseitigem Produkttest ausgeartet, der die wenigsten interessieren dürfte. Deshalb nur ein kleiner Überblick, womit in Zukunft die Filme gemacht werden. Wer mehr über die Kamera wissen möchte, findet im Netz unzählige, ausführliche Tests.

Das wichtigste was ich zum filmen benötige, befindet sich seit ein paar Tagen in einem Explorer Case. Das Köfferchen ist extrem stoßfest und wasserdicht nach IP67 Norm. Ich habe bereits länger ein anderes Explorer Case für meine DSLR im Einsatz und da sich das enorm bewährt hat war für mich klar, dass die GH5 ebenfalls ein solches Köfferchen bekommt.
Mir war wichtig, dass ich Kamera, Objektive, Mikrofone und das weitere Zubehör in ein möglichst kleines und leichtes Case bekomme. Umso leichter und kompakter die Ausrüstung ist, umso eher nimmt man sie mit.
Weiterhin war mir wichtig, dass die Ausrüstung im „Worst Case“ geschützt ist. Ich wäre nicht der erste, der beim einsteigen ins Schlauchboot seine Kamera versenkt hätte. Das Explorer Case samt Inhalt wiegt aktuell 3,4kg und schwimmt.

Werfen wir mal einen Blick in das Schatzkästchen:

Das alles dort mit System und gut erreichbar einzubauen, hat länger gedauert als zuerst gedacht. Drei Tage habe ich Schaumstoff, Neopren und Klettband verarbeitet, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Jetzt passt alles perfekt zusammen. Jedes Teil ist leicht erreichbar, alles ist so gestützt, dass man das Case wie einen Fußball behandeln könnte, ohne das etwas durcheinander gerät.






Nur die GoPro Hero5 Session kommt nicht mit ins Case. Die kann auch gut in der Hosentasche transportiert werden. Die GoPro ist ebenfalls neu und ersetzt die alte Rollei Actioncam, bei der das Objektiv einen Glasbruch erlitten hatte.

GoPro Hero5 Session

Die GH5 hat von Anfang an einen sogenannten Cage bekommen. Das war mir wichtig, vor allem um Zubehör besser anbringen zu können und um die Kamera bei Bedarf auch mit Griff zu bedienen. Der Cage von Smallrig wurde sehr gelobt. Das Teil ist auch wirklich schön verarbeitet und durchdacht. Allerdings kann das Hauptwahlrad nicht mehr vernünftig bedient werden. Ich habe deshalb kurzerhand die Flex angesetzt, anschließend geschliffen und poliert. Jetzt lässt sich das Rad wieder vernünftig drehen.



Aprospos bedienen. Ich hatte in Sachen Bedienung eine sehr lange Umstellphase und viele Fehler befürchtet. Zum einen, weils eben keine Canon ist, die ich gewohnt war, zum anderen, weil die GH5 ein Setup-Monster ist, bei dem man mehr verstellen kann als bei jeder anderen Systemkamera. Aber ich bin da sehr positiv überrascht. Ich finde sie ausgesprochen benutzerfreundlich. Irgendwo habe ich mal was von mehr als 200 Optionen in den Menüs gelesen, die wiederum unzählige Unteroptionen bieten. Nachgezählt habe ich nicht, aber trotz der enormen Manipulationsmöglichkeiten ist alles logisch strukturiert. Es macht richtig Spaß, das Gerät zu personalisieren und ich habe mittlerweile allein 3 Akkuladungen nur mit Einstellen und Testen verbracht.
Ob sich das alles auch im Ergebnis und beim Handling positiv bemerkbar macht, wird sich noch zeigen. Es gibt noch viel für mich zu lernen.

Gehen wir weiter durchs Case. Ganz wichtig war mir neben der Bildqualität vor allem der Ton. Damit war ich in der Vergangenheit immer extrem unzufrieden.
Für die GH5 habe ich jetzt ein vernünftiges Richtmikrofon. Dieses Mikrofon von Takstar habe ich durch Zufall bei einem Vergleichstest entdeckt und war ziemlich angetan. Es kostet nur halb soviel wie ein vergleichbares Rode, der Sound ist allerdings gleichwertig. Mir persönlich gefällt der Sound vom Takstar sogar etwas besser.
Neben dem Richtmikrofon hat nun auch ein kleines Lavaliermikrofon und ein Audio Rekorder Einzug gehalten. Der Rekorder ist vielseitig einsetzbar. Er kann mit den externen Mikrofonen versorgt werden, oder über die eingebauten Stereo-Mikros aufzeichnen. Vor allem bei Naturgeräuschen ist das Gerät extrem stark. Es hat ein unheimlich niedriges Eigenrauschen und die eingebauten Mikros sind fast besser als mein Studiomikrofon.

Tascam DR-05 Audio Rekorder

Die GH5 ist aktuell mit zwei schnellen 64 Gigabyte SDXC Karten bestückt, ansonsten sind in dem Case noch zwei Ersatz-Speicherkarten für den Notfall verstaut, zwei Ersatzakkus, der Griff für den Cage, drei „Deadcats“ aus Kunstfell (überprüft), das 20er Lumix Objektiv, ein Polfilter, ein ND Filter, ein Putztuch, eine Fotoschraube, ein Karabiner, der Kameragurt und eine Handschlaufe.
Die Deadcats hat Sabrina selbst genäht, die Handschlaufe ebenfalls. Gute, im Handel erhältliche Deadcats wären teuer gewesen und eine perfekt passende Handschlaufe für diesen Cage gab es nicht.

Morgen hat das theoretische Gequatsche dann erst mal ein Ende. Dann ist Videoupdate #42 online. Es ist das letzte Update mit der alten Ausrüstung, gleichzeitig auch eins der längsten.

Achso, Toni hat übrigens eine neue Frisur bekommen. Die alte hat mich zu sehr an so einen pöbelnden Typen erinnert. Jetzt gefällt er mir besser.

Toni mit neuer Frisur.

Folge 7 – Luftloses Kajak und selbstaufbauendes Zelt

VIDEO – Episode 7 der Vorbereitungen

Auf der BOOT hatte ich spontan ein aufblasbares Kajak zum Sofort-unter-den-Arm-klemmen Preis erstanden. Schon im Messebus zum Auto hatte ich dabei ein gutes Gefühl. Ein komplettes Kajak To-Go war nun mein eigen. Ideal für den Transport auf einem 28 Fuss Segelboot, auf dem der Stauraum gut genutzt sein will. Oder auch einfach für den Wochenendtrip entlang der Schlei, mit Rücktransport in Bus oder Ausflugsboot. Nun stand der erste Testaufbau an, ein Runde auf der Alster steht noch aus. Zusammen mit dem Kajak testete ich dann auch gleich mein Campingequipment. Einiges davon stammt noch aus guten Motorradtourtagen, einiges habe ich neu dazugekauft. 

Doch der Reihe nach:
Beim Aufpumpen des Kajaks passt erstens der Anschluss der Pumpe nur so halb, dann zerbricht direkt das Gehäuse. Amazonkauf mit Blick aufs Geld. Ärgerlich, aber daher der Vorabtest. So bleibt das Boot recht luftlos, aber es reicht für den ersten Eindruck. Das Paddel kommt mir etwas kurz vor, das muss ich noch im echten Einsatz prüfen. Und mein Zelt hat eine etwas ungünstige Form. Mein Boot sieht damit aus wie ein AWACS Flieger. Hier muss noch ein wasserdichte Verpackung her, damit die Befestigung so sinnvoll ist.  Im Boot ist genügend Stauraum vorhanden, und es ist wirklich einfach aufzubauen. Toll. Handecholot und Segel (ja, es gibt ein Kajaksegel für raume Winde) müssen allerdings auch noch im Praxistest bestehen. 

Die Outdoorausrüstung überzeugt mich dagegen voll und ganz. Das Zelt springt von alleine auf seinen Platz und baut sich selbst auf. Ein paar Heringe in den Boden und fertig. Selbstaufblasende Schlafmatte und Minischlafsack vervollständigen das Equpment. Da hat sich echt einiges getan in den letzten Jahren. So passt dann sogar ein Kopfkissen in meine „Schlaftasche“. Kochgeschirr und Besteck sind nichts besonderes. Sehr gut ist aber mein SupaDupa-Benzinkocher. Ich weiss gar nicht mehr, wann ich mir den mal gegönnt habe. Aber er läuft wie eine Eins. Nachdem ich auf einer Messe in Rostock einen Vortrag von Jörg Knorr gesehen habe, gegen den mir meine erlebten Abenteuer winzig erscheinen,  habe ich richtig Lust auf paddeln und zelten bekommen. Heute haben wir uns dann sogar verabredet um ein wenig Erfahrungen auszutauschen. Träumer unter sich. Viele Parallelen zeigten sich in Lebenslauf und Entscheidungen. Beide tragen wir wohl das Abenteuergen in uns.

Meine letzten Auftritte und Vorträge sind gehalten, jetzt geht der Blick nur noch auf die Abreise. Arzt und Zahnarzttermine stehen noch an und diverser medizinischer Kleinkram der noch mit an Bord kommt. Für sechs Monate muss man doch schon anders planen. 

Langsam wird es ernst.

Folge 7 – Luftloses Kajak und selbstaufbauendes Zelt

VIDEO – Episode 7 der Vorbereitungen

Auf der BOOT hatte ich spontan ein aufblasbares Kajak zum Sofort-unter-den-Arm-klemmen Preis erstanden. Schon im Messebus zum Auto hatte ich dabei ein gutes Gefühl. Ein komplettes Kajak To-Go war nun mein eigen. Ideal für den Transport auf einem 28 Fuss Segelboot, auf dem der Stauraum gut genutzt sein will. Oder auch einfach für den Wochenendtrip entlang der Schlei, mit Rücktransport in Bus oder Ausflugsboot. Nun stand der erste Testaufbau an, ein Runde auf der Alster steht noch aus. Zusammen mit dem Kajak testete ich dann auch gleich mein Campingequipment. Einiges davon stammt noch aus guten Motorradtourtagen, einiges habe ich neu dazugekauft. 

Doch der Reihe nach:
Beim Aufpumpen des Kajaks passt erstens der Anschluss der Pumpe nur so halb, dann zerbricht direkt das Gehäuse. Amazonkauf mit Blick aufs Geld. Ärgerlich, aber daher der Vorabtest. So bleibt das Boot recht luftlos, aber es reicht für den ersten Eindruck. Das Paddel kommt mir etwas kurz vor, das muss ich noch im echten Einsatz prüfen. Und mein Zelt hat eine etwas ungünstige Form. Mein Boot sieht damit aus wie ein AWACS Flieger. Hier muss noch ein wasserdichte Verpackung her, damit die Befestigung so sinnvoll ist.  Im Boot ist genügend Stauraum vorhanden, und es ist wirklich einfach aufzubauen. Toll. Handecholot und Segel (ja, es gibt ein Kajaksegel für raume Winde) müssen allerdings auch noch im Praxistest bestehen. 

Die Outdoorausrüstung überzeugt mich dagegen voll und ganz. Das Zelt springt von alleine auf seinen Platz und baut sich selbst auf. Ein paar Heringe in den Boden und fertig. Selbstaufblasende Schlafmatte und Minischlafsack vervollständigen das Equpment. Da hat sich echt einiges getan in den letzten Jahren. So passt dann sogar ein Kopfkissen in meine „Schlaftasche“. Kochgeschirr und Besteck sind nichts besonderes. Sehr gut ist aber mein SupaDupa-Benzinkocher. Ich weiss gar nicht mehr, wann ich mir den mal gegönnt habe. Aber er läuft wie eine Eins. Nachdem ich auf einer Messe in Rostock einen Vortrag von Jörg Knorr gesehen habe, gegen den mir meine erlebten Abenteuer winzig erscheinen,  habe ich richtig Lust auf paddeln und zelten bekommen. Heute haben wir uns dann sogar verabredet um ein wenig Erfahrungen auszutauschen. Träumer unter sich. Viele Parallelen zeigten sich in Lebenslauf und Entscheidungen. Beide tragen wir wohl das Abenteuergen in uns.

Meine letzten Auftritte und Vorträge sind gehalten, jetzt geht der Blick nur noch auf die Abreise. Arzt und Zahnarzttermine stehen noch an und diverser medizinischer Kleinkram der noch mit an Bord kommt. Für sechs Monate muss man doch schon anders planen. 

Langsam wird es ernst.