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Every Single Week – Track 9 – Der einsame Seemann – Song und Musiker

Making of „Der einsame Seemann“

Wie entsteht eigentlich ein Song? Woher nimmst du die Ideen? Warum dauert eine Albumproduktion so lange? Das sind die klassischen Fragen an mich als Songwriter und Produzenten. In der Videoserie „Every Single Week“  stelle ich daher jede Woche eine neue Single aus meinem auf der Ostsee entstandenen Album „Zeitmillionär“ vor. Und gebe damit einen Einblick tief hinter die Kulissen des Songwritings und dem „Making of“ einer Musikproduktion. Übrigens, jede Single und auch das ganze Album bekommst du hier:

Album CD – Amazon
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 Making of – Das Video

Hier im Blog möchte ich aber auch einzelne Musiker kurz vorstellen, ohne die die Produktion des Albums nicht möglich gewesen wäre. Und kurz erzählen wie sich unsere jeweiligen Wege gekreuzt haben.

Uwe Steger

Bei ROLAND war ich die letzten Jahre vor meiner Reise als Produktmanager für das V-Accordion angestellt. Wie es dazu kam und warum gerade ich diesem Instrument „zugeteilt“ wurde, ist eine andere zu lange Geschichte. Fakt ist: Ich kann dieses Instrument weder spielen noch hatte ich je eine Verbindung zum Akkordeon. Es war für mich eigentlich immer nur verbunden mit Skiurlaubmusik. Oberkrainer an der Skihütte zum Glühwein. Im Nachhinein habe ich aber einmalige und großartig talentierte Musiker kennengelernt. Akkordeon ist eben kein Rock’n’Roll Instrument, das man so nebenbei erlernt. Da steckt sehr viel Musikunterricht und Übung dahinter. Es gibt für dieses Instrument sogar regelmäßig Wettbewerbe und Meistertitel, was ich im musikalischen und emotionalen Kontext eigentlich immer etwas schräg finde. Das war für mich immer mehr etwas für Klassiker. Es gibt ja auch keinen Weltmeister an der E-Gitarre oder an den Drums. Aber mich begeisterte immer auch schon Virtuosität. Und Musiker, die ihr ganzes Leben ihrer Leidenschaft widmen. So wie Uwe Steger. Hier und weiter unten eine Auswahl einiger seiner Videos. Mehr davon gibt es auf seiner Homepage.

 Uwe fingerfertig in „China“
Ich lernte auch Uwe Steger als Preisträger am ROLAND V-Accordion kennen. Uwe ist aber neben seiner großartigen Spieltechnik (er spielt mit einer, auf mich beinahe hypnotisch wirkenden Leichtigkeit) auch ein sehr kreativer Kopf. Der sich nicht nur mit dem perfekten Spiel gedruckter 32tel Noten zufrieden gibt, sondern auch selber komponiert und arrangiert. „Der einsame Seemann“ lebt ja nun wirklich nicht gerade durch ausgefeilte Melodien und Harmonien, also wollte ich durch die bluesige Gitarre und eben ein „intelligentes“ Akkordeonspiel dem Song eine eigene Note geben. Und das ist Uwe perfekt gelungen;wie er auch in dem Making Of Video erläutert. Für mich ist es eine echte Ehre, so einen genialen Musiker mit „an Bord“ gehabt zu haben.

Uwe Stegers Interpretation von „Lemon Tree“

Uwe spielt den Song „Freibeuter“ im Duett

„Der einsame Seemann“ – Offizielles Video

Der einsame Seemann

Vocals John Barron
Vocals Claus Aktoprak
Backing Vocals Kati Schulmann-Reisener
Backing Vocals Mario Schulmann
Drums Oliver Steinwede
Percussion Jochen Topp
Bass Claus Aktoprak
Lead Guitar Yorck Mennich
Guitar Yorck Mennich
Acoustic Guitar Dara McNamara
Accordion Uwe Steger
E-Piano Merih Aktoprak
Saxophone Michael Prott
Aufgenommen, gemischt und editiert von Jurik Maretzki

Der einsame Seemann
(M: Claus Aktoprak T: Claus Aktoprak V: Dolce Vita Songs)

Ich lief aus Bombay aus, ohne Gitarre
Und in Singapur, verlor ich mein Herz
Mein alter Seesack blieb zurück in Manila
Und im Tattooshop, verlor ich meinen Schmerz

Ich fuhr bis Helgoland, ohne ein Segel
Und in Brasilien verlor ich den Hut
Ich kam in China an ohne den Anker
Und vorm Traualtar verlor ich meinen Mut

Und jetzt denkst du, ich bin ein Loser
Doch ich verlor nie meinen Stolz
An Bord, an Land, bin ich oft so allein
Drum zieht es mich immer wieder raus
Denn ich bin ein einsamer Seemann
So weit weg von Zuhaus
Oh, so weit weg von Zuhaus

Ich fand noch immer meinen eigenen Weg
Ich ging über Backbord, auch mal Steuerbords oder schräg
Wenn mein Leben um ist und an mir vorüber zieht
Dann will ich nur Glück seh’n, und kein Schiet-iet-iet

Ich kam mal ohne Mast bis Neukaledonien
Fünf Liter Dieselöl, die blieb’m vor Cadiz
Mein Kapitänspatent nahm mir ein Kerl in Russland
Nur meine Unschuld, ja, die blieb hier auf dem Kiez

Und jetzt denkst du, ich bin ein Loser
Doch ich verlor nie meinen Stolz
An Bord, an Land, bin ich oft so allein
Drum zieht es mich immer wieder raus
Denn ich bin ein einsamer Seemann
So weit weg von Zuhaus
So weit weg von Zuhaus, so weit weg von Zuhaus

Every Single Week – Track 12 – Hades To Hell – Song und Musiker

Making of „Hades To Hell“

Wie entsteht eigentlich ein Song? Woher nimmst du die Ideen? Warum dauert eine Albumproduktion so lange? Das sind die klassischen Fragen an mich als Songwriter und Produzenten. In der Videoserie „Every Single Week“  stelle ich daher jede Woche eine neue Single aus meinem auf der Ostsee entstandenen Album „Zeitmillionär“ vor. Und gebe damit einen Einblick tief hinter die Kulissen des Songwritings und dem „Making of“ einer Musikproduktion. Übrigens, jede Single und auch das ganze Album bekommst du hier:

Album CD – Amazon
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 Making of – Das Video

Hier im Blog möchte ich aber auch einzelne Musiker kurz vorstellen, ohne die die Produktion des Albums nicht möglich gewesen wäre. Und kurz erzählen wie sich unsere jeweiligen Wege gekreuzt haben.

Peter Caulton

Den gebürtigen Neuseeländer Peter Caulton habe ich ca. 2005 bei der Arbeit mit der Johnny Cash Tribute Band „Ring Of Fire“ kennengelernt. Erste Probe – Gänsehaut pur. Diese Stimme! Und Johnny Cash mochte ich schon immer, vor allem die späten, von Rick Rubin produzierten Alben. Mit der Band „Ring Of Fire“ waren wir dann in wechselnden Besetzungen recht erfolgreich ein paar Jahre lang unterwegs.

Ring of Fire – live

Peter zog in jungen Jahren nach  diversen TV- und Live Konzerten nach Australien, und tourte durch den Kontinent mit Namen wie „Little River Band“, Emmylou Harris, Kenny Rogers und anderen Größen des Showbusiness. 

Peter im TV – Who drove the Mystery Train

Nach drei eigenen CDs, eine davon nominiert bei der 40. Grammy Verleihung, ging es für ihn über den großen Teich nach Europa in den Norden Deutschlands, wo  sich unsere Wege kreuzten. 

Ein Song aus Peter’s eigen Album

Mittlerweile ist Peter aber wieder zurück in Neuseeland und auf mein Album konnte ich ihn nur via Internet beamen; WeTransfer machte es möglich. Ab und an kommt er noch nach Deutschland, und so haben wir letzten Sommer wieder einen Auftritt zusammen gespielt.

5000 Beers

Jochen Topp

Mit Jochen spielte ich das erste Mal zusammen in der Band von Mo (die später via Voice Of Germany als MayaMo wieder durchstartete) tolle südamerikanisch angehauchte Eigenkompositionen. Percussion belebt jedes Live Konzert und sollte eigentlich auf jeder  Bühne dabei sein. Budgetmässig fällt der Percussionist aber dann doch leider häufig schnell weg. Jochen spielte in verschiedenen Formationen und auch eine ganze Zeit beim „König der Löwen“. 

JOCHENS HOMEPAGE

Für ein weiteres Bandprojekt einige Jahre später, hatte ich dann aber endlich einmal genug Budget und gönnte mir wieder einmal Live Percussion. Alles lief super, bis Jochen vom Hund in die Hand gebissen wurde. Trotzdem spielte er am nächsten Tag einen tollen Gig mit Gips! Respekt. Ohne Jochens Wunderkiste wäre „Hades To Hell“ nicht der Song, der er jetzt geworden ist. Ergebunden wie viele Percussionisten so sind (Percussion ist eben kein Instrument, sondern eine Lebenseinstellung), berät Jochen neben der Musik auch sehr kompetent in Sachen Feng Shui. Hier der LINK dazu.

Hades to Hell

Vocals Peter Caulton
Backing Vocals Andreas Pappert
Backing Vocals Mario Schulmann
Drums Oliver Steinwede
Percussion Jochen Topp
Upright Bass Claus Aktoprak
Slide Guitar Van Wolfen
Lead Guitar Van Wolfen
Guitars Claus Aktoprak
Acoustic Guitars Claus Aktoprak
Piano Claus Aktoprak
Keyboards Claus Aktoprak
Blues Harp Christian Hönniger

Aufgenommen, gemischt und editiert von Jurik Maretzki

Hades To Hell
(M: Peter Kanapin, Claus Aktoprak T: Peter Kanapin)
Looking for a place, to lay my body down and feel
Emptiness and rest
Far away from thoughts, driving me insane
Just be all alone, when there’s nothing, nothing but betrayal
Down on her dark side
I’ve been waiting
Yes, I’ve been waiting for so long
To pull the trigger in my brain
I’ve been waiting now it’s dead and gone
(Dead and gone)
There’s something I
I can’t believe coming down this way again
Like a fool in the rain, from Hades to Hell again
Like that groundhog day movie
Like from Hades back to Hell again and again, oh no
Feels like I’m dreaming
CHORUS
SOLO
Like that groundhog day movie
Like from Hades back to Hell again and again, oh no
Feels like I’m dreaming
I’ve been waiting
I’ve been waiting for so long
To pull the trigger in my brain
I’ve been waiting now it’s dead and gone
(When I’m dead and gone)

Der Trend geht zum Zweitboot

In drei Wochen sitze ich, wenn alles klappt, im Flugzeug nach Griechenland. One Way! Zurück geht es dann mit Nomade und mit Filou.
Ich habe in den letzten Wochen fast alles erledigt, die To-Do Liste ist tatsächlich kleiner geworden und ich bin guter Dinge, dass ich in den letzten Tagen vor dem Flug sogar noch etwas Freizeit haben werde. Ein guter Grund kurzfristig noch ein kleines Zwischenprojekt einzuschieben, oder was meint ihr?

Um es kurz zu machen: Ich habe letzte Woche ein Segelboot gekauft!

Darüber nachgedacht haben wir schon etwas länger. Es fing damit an, dass wir etwas gesucht haben, auf das wir ausweichen können, sobald Nomade zur Großbaustelle geworden ist und das Refit startet. Wir haben auch mal wieder über Wohnwagen und Wohnmobil nachgedacht, sind aber letztendlich doch wieder beim Segelboot gelandet.
Passt einfach am besten. Denn mit Nomade werden wir wohl eine ganze Weile keinen Törn machen, sobald da einmal reingerissen ist.
So ein kleines, trailerbares Bötchen dagegen ist schnell mal ans Meer oder woanders hin gezogen und ins Wasser gelassen.
Auch gefällt uns die Vorstellung tagsüber an Nomade zu arbeiten und abends in einem gemütlichen kleinen Boot im Hafen einzuschlummern.

Also Zweitboot!

Noch dazu hat es mir überhaupt nicht gefallen, dass ich schon wieder das Privileg bekomme, lange mit dem Boot unterwegs zu sein, während Sabrina auf dem Trockenen sitzt. Sie ist jetzt jedenfalls ziemlich happy und ich lege mich ins Zeug, damit das Boot fertig ist, bevor ich weg bin.
Es ist zwar grundsätzlich in einem guten Zustand und komplett, aber trotzdem muss ein bisschen was gemacht werden, damit es wieder erstklassig im Wasser liegt…

Und so sieht er aus, der NAUTIC PLAST HAI 590. Einen neuen Namen hat er auch bekommen!

Trans-Ocean e.V. – YACHT – Delius Klasing Verlag

SÜNDENFALL BLAUWASSER KARTELL?

Die Würfel zum Drama einer – wie ich es empfinde – verpfuschten Wende des Trans-Ocean Vereins sind vor fünf Jahren gefallen. Die Fülle toxischer Ereignisse ist niedergeschrieben, die Dramaturgie unzähliger Gerichtsverfahren erscheint unglaublich, weil sie sich – selbst bei ruhigster Betrachtung – so ungehemmt ins Gedächtnis drängt. WEITERLESEN

Medizin an Bord oder "Wie nähe ich eine Schweinshaxe?"

Es ist ein grauer Samstagmorgen imn der Klinik „Großer Sand“ in Hamburg Harburg. Dieses Krankenhaus ist spezialisiert auf die Belange der Seefahrt und so wird hier auch der 2-tägige Kurs „Medizin an Bord“ gegeben in dem ich dieses Wochenende verbringen werde. Auf meiner Schärenreise hatte ich mir ein paar Wunden an Füßen und Händen zugezogen und auch mit einer kleinen Lebensmittelvergiftung gekämpft. Das war zwar alles mit Bordmitteln und meinen vorhandenen Kenntnissen zu beheben, im Hinterkopf blieb jedoch immer die Idee, das alles einmal richtig zu lernen. Gerade auf den längeren Reisen, die hoffentlich noch anstehen werden, und auf von mir geskipperten Charterreisen hätte ich gerne ein paar Kenntnisse mehr, um mir und meiner Crew helfen zu können. Ob mir dieser Kurs der Kreuzer Abteilung das Fachwissen in zwei Tagen vermitteln kann wird sich zeigen; der redselige und unterhaltsame Dozent Thomas Krieg sagt in seiner Einführung selbst, das er uns nun 8 Semester Medizin in 2 Tagen vermitteln muss. Andererseits ist der Kurs Pflicht für jeden Kapitän und für viele Teilnehmer an großen Regatten. Schaden kann es also wohl nicht.

Empfangen werden wir im Seminarraum von einer angehenden, jungen Ärztin, die als Helferin fungiert und, etwas erbost über ihre verlorenes Wochenende, an einem Kalbsherz herumschneidet. Dazu liegen dann noch jede Menge Schweinshaxen herum und uns wird angekündigt, das jeder auch noch jeden im Laufe des Seminares pieksen wird. Dazu liegen vor jedem Teilnehmer ein Teller mit medizinischem Kram, Blutdruckmanschetten, Spritzen, Kanülen und Atropin Ampullen. Zusammen mit der frühen Uhrzeit macht das ganze Szenario leicht flau im Magen, zumal am Kalbsherzen erst einmal die Folgen eines Herzinfarkts (verursacht durch den Elektoschock der Tötungsmaschnine) demonstriert werden. Einen schönen guten Morgen, Graf Dracula.

Nach dem ersten Schrecken wird es aber zunächst sehr theoretisch. Und jeder stellt sich vor. Es gibt Regattasegler und Paare, die auf Weltreise wollen. Und viele Ostseefahrer, so wie mich. Die Vorstellungsrunde verbindet; so wie das gegenseitige Blutdruck und Blutzuckermessen. Nach dem kurzen Frühstück (für mich kein Mett :-) ) ist der Zuckerspiegel bei vielen enorm und messbar gestiegen. Steilvorlage in das Thema Unterzuckerung und Gegenmaßnahmen. Unser Dozent ist Lehrbeauftragter im Rettungsdienst, Kapitän und Ingenieur. Und er kann reden. Wie ein Wasserfall. Hat aber auch viel zu sagen, und der Wortschwall ist unterhaltsam, lustig und lässt einen wach bleiben. Am nächsten Tag wird mir das dann bei zwei weiteren Dozenten bewusst, die einen eher trocken Stil haben,  der an meinen Augenlidern zerrt.

Im Eiltempo geht es quer durch den menschlichen Körper. Wunden, Brüche, Schockarten kombiniert mit blutigen Bildern von offenen Brüchen, oder dem Abriss eines Skalps nach einer Patenthalse (Dozent Tommy zeigt stolz auf seine Kamera, die er für solche Fälle immer dabei hat) . „Kein Problem: Klammern und einen abgeschnittenen Finger eines Gummihandschuh als Drainage legen.“ Hmmm. Ob ich das morgen abend dann wohl auch so kann? Irgendwann ist dann Mittagspause und Zeit die Informationen geistig zu sortieren und einzuordnen. Was will ich eigentlich? Operationen an Bord oder schon das Legen einer Infusion bei 6 Windstärken sind Illusion. Im Prinzip reden wir also von erster Hilfe an Bord und dem Wissen darüber einen Patienten, auch über die hier übliche Zeit von 7 Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, am Leben zu erhalten. Einhand ist das Meiste sowieso unmöglich. Auf Chartertörn oder Weltumsegelung muss man sich aber schon darauf einstellen größere Wunden, Brüche, Vergiftungen oder gar Herzinfarkte deutlich länger zu versorgen, als es zuhause üblich wäre. Der Kurs macht so doch absolut Sinn; man muss eben seine Grenzen kennen und erkennen.

Nachmittags steht dann auch viel Praxis im Vordergrund. Wir kümmern uns in Viererteams um die Erstversorung einen Verletzen. Puls, Blutdruck, Verletzungen erkennen, Grob- und Feinmotorik prüfen. Dazu dann die praktischen Arbeit mit einem Defibrillator… und das immer und immer wieder. Das übt, und gibt mir im Ernstfall deutlich mehr Sicherheit und Selbstvertrauen. Danach folgt das Nähen und Klammern der Eisbeine. Interessant, bei Seegang wäre das Setzen einer Naht aber beinahe unmöglich. Toll ist dafür das Klammern, einfach und effektiv. So ein Gerät würde ich auf die nächste Reise mitnehmen. Und auch der Wundverschluss mit Sekundenkleber ist verblüffend effizient und hätte bei mir Vorrang vor einer Naht. Der Sekundenkleber ist zur Blasenbehandlung an den Fingern beim Basspielenen sowieso häufiger bei mir im Einsatz. Der erste Tag ist um. Ich habe viel gelernt und auch geübt. Schön.

Am zweiten Tag erscheinen mit der Chefärztin und einem Anästhesisten zwei neue Dozenten. Sie haben sich viel vorgenommen, verstricken sich aber etwas in Bildern und zuviel Theorie. Wie gesagt, ich will ja nicht operieren, sondern nur notversorgen. Dafür gehen dann die Infos über Aufbau von Wirbeln und Gehirnhäuten etc. deutlich zu weit. Gut zu wissen, aber in der Praxis für mich egal. Der Kursleiter spürt dann auch die einsetzende Unaufmerksamkeit und drängt wieder zu mehr Praxis. Es folgt dann das Anlegen von Infusionen und der Einsatz von Atropin, Adrenalin etc. aus Ampullen. Gefolgt von starken Schmerzmitteln, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Natürlich nur in der Theorie :-) Viel Zeit geht dann für die Info drauf, wie man sich eine entsprechende Bordapotheke zusammenstellen kann, was dort hineingehört und welche zoll- und strafrechtlichen Folgen damit international einhergehen. Schon interessant, für mich aber zur Zeit irrelevant. Die Uhr tickt und ich wünsche mir mehr Praxis in der „einfachen“ Wundversorgung. Das ist dann doch der häufigste Fall an Bord, denke ich. Platzwunde, Schnittwunde und co. Fällt aus Zeitmangel aber nun leider aus. Schade. Ist aber letztendlich überall nachzulesen. Und gehört vielleicht auch eher in den Bereich erste Hilfe, als zu „Medizin an Bord“. Geschenkt. Geübt werden dann auch noch Herzdruckmassage, Atemspende, Schienen von Brüchen mit Bauschaum und der Einsatz einer Bone Injection Gun als alternative Lösung zum Legen einer Infusion. Alles sehr praxis- und bordnah. Toll. Zum Ende gibt es dann noch ein Zertifikat und man wird mit schwirrendem Kopf ins Leben entlassen. Ich habe mir dann nachträglich noch Literatur besorgt und weiss nun definitiv eine Menge mehr als vorher. Ob ich das auch praktisch umsetzen kann wir die Zukunft zeigen…oder doch eher hoffentlich nicht :-)

Segeln im Winter (5): Venedig. Carnevale. Die Masken.



Ob denn der Carnevale in Venedig genauso fröhlich ist wie der Rheinländische? Er kann so sein. Wo die Menschen aus der Stadt sich auf der Straße zum Feiern treffen wie in Castello oder Sant’Elena, ist es laut und wird auf den Straßen getanzt. Die Regel ist das in Venedig dennoch nicht.

Aber ich bin nicht vor wenigen Tagen auf LEVJE neun Stunden über die neblige Adria motort, um zu schunkeln. Nein. Ich bin da wegen der Masken. 

Und welcher Teufel mich da geritten hat, weiß ich nicht. Schließlich bin ich erstens Faschingshasser, weil ich zweitens denke, dass unser Leben tagtäglich genug Kostümierung, Verstellung, Verkleidung enthält. Welchen Sinn macht es, sich zu verkleiden, wenn man eh das ganze Jahr sich mit allerlei Attributen behängt, wie man denn so eigentlich wahrgenommen werden möchte. 

Doch ich täuschte mich, wenn ich dachte, Verkleiden wäre spießig und bar jeden Reizes. Natürlich gibt es hier in den Straßen auch die Darth Vaders, die Prinzessin Lejas und Teile aus der Sesamstraße. Auch schleichen manche Zeitgenossen immer noch als Scheich ganz in weiß gewandet auf die Piazza San Marco. Aber sollten sie da auf einen Preis spekuliert haben: Sind sie hoffnungslos abgeschlagen.

Denn was hier an Masken und Verkleidung und Schminke aufgefahren wird, ist es echtes „So-noch-nie-gesehen“.

Ob das einfach nur die geniale Rokoko-Replica mit perfekter Attitüde des alternden venezianischen Conte ist oder…

… einfach nur funkelnd die Gesandtschaft aus Konstantinopel imitiert: Es ist perfekt.

Die Kostüme, die Maskierten bewegen sich einfach durch die Menge. Nicht Laufsteg. Nicht Umzug. Man geht einfach nach San Marco – und dort und drumherum sind sie. Die schönsten Kostüme. Ich stehe einfach. Und staune. Vielleicht war das so, im Venedig des 14. Jahrhunderts, wenn …

… plötzlich jemand hier ankam, der aussah, als käme er von einem anderen Stern und wäre das Fünfte Element. 

Und gerade hier wird es spannend, wenn es weg vom historisch Exakten in den Bereich geht, der zwischen „Historisch“ und „Phantastisch“ liegt.

Die Masken. Ich gebe gern zu, dass viele von ihnen mir nahegehen. Das Unbewegliche. Das Starre. Ich erinnere mich an die silberne Maske des römischen Reiteroffiziers, die man auf dem Gelände von Kalkriese fand. Eine aus silber getriebene Maske, vollkommen ohne Regung. Wir sind darauf angewiesen, zu kommunizieren und während der Kommunikation stets unser Gegenüber einschätzen zu können…

Und was, wenn dies wegfällt? Wenn wir keine Regung mehr ablesen können an einem Gesicht? Dann sind wir auf uns allein gestellt. So wie nachts allein in einem verlassenen Park.

Wer sich hinter den Masken verbirgt? Das ist schwer zu sagen. Es sind nicht nur Italiener, im Gegenteil. Belausche ich die Masken, wenn sie sich unterhalten, sind Engländer, Franzosen, auch Deutsche darunter. Ich vermute, Menschen mit Passion. Menschen, die sich einzig und allein auf dieses Event vorbereiten, ein Jahr lang.

Aber so ganz durchschaut man das Spiel nicht. Sind es Menschen, die einfach nur ihrer Passion folgen und einmal im Jahr wie die Zugvögel zu diesem Event nach Venedig ziehen? Sind es Menschen, ausgestattet von professionellen Kostümbildnern? Venedig ist in diesen Dingen allen anderen Städten, was lautlose Selbstvermarktung angeht, turmhoch überlegen. Wo sonst gibt es eine Stadt, die sich eine mehrere Mann starke Abteilung hält, die jedem Hollywood-Filmemacher kostenlos beratend zur Seite steht, damit auch der nächste und übernächste Blockbuster irgendeinen Take in einer tollen Location Venedigs enthält? Die wiederum den Jo’s und John’s und Cho’s und Pam’s klar macht: Dass man genau hierhin muss, an diesen Punkt der Welt, eine Woche.

Ohne weiteres ist der Cleverness der Stadt zuzutrauen, dass sie die Kostüme besorgt und Statisten ausstattet. Und so für wenig Geld dafür sorgt, dass Handys und Selfies mit den Kostümen wiederum kostenlos auf die Handys der Jo’s und John’s und Cho’s und Pam’s in aller Welt kommen.

Aber das macht nichts. Perfektion begeistert. Und die Masken sind perfekt. So perfekt, dass ich mich eben erschrak, als ich um elf über den nächtlichen Markusplatz ging und auf vier in dunkle Umhänge gewandete Gestalten stieß. Sie schlichen unter den Säulen des Dogenpalastes entlang. Eine kleine, offensichtlich alte Frau am Arm eines anderen, langsam hinkend. Zwei andere hinterher. Alle unter schwarzen Umhängen. Die Gesichter unter undurchdringlichen weißen Masken verborgen.

Was würde ich tun, wenn ich sie nicht um elf Uhr Nachts in San Marco träfe, sondern eine halbe Stunde später im einsamen Bienale-Park, der so leer ist, als wäre nicht Rosenmontag, sondern 17. Januar? Wohin mein Weg mich gleich führen wird, denn ich will nach Sant’Elenea, zum Hafen im Osten. Würde ich dann – wie jetzt auch – routiniert auf die Knie gehen, um ein Foto der vier langsam schreitenden Gestalten zu schießen?

Ich bedankte mich bei den Vieren mit einem höflichen „Grazie“. Ihre Antwort war gekonnt: Vier weiße Masken, die lautlos wie ein Ballett aus ihren schwarzen Umhängen heraus im Gleichtakt nickten. Und mit ihren Stöcken weiter Richtung Campanile klapperten.

Perfekt. Wie gesagt.
Oder war das vielleicht gar kein Spiel?












Segeln im Winter (5): Venedig. Carnevale. Die Masken.



Ob denn der Carnevale in Venedig genauso fröhlich ist wie der Rheinländische? Er kann so sein. Wo die Menschen aus der Stadt sich auf der Straße zum Feiern treffen wie in Castello oder Sant’Elena, ist es laut und wird auf den Straßen getanzt. Die Regel ist das in Venedig dennoch nicht.

Aber ich bin nicht vor wenigen Tagen auf LEVJE neun Stunden über die neblige Adria motort, um zu schunkeln. Nein. Ich bin da wegen der Masken. 

Und welcher Teufel mich da geritten hat, weiß ich nicht. Schließlich bin ich erstens Faschingshasser, weil ich zweitens denke, dass unser Leben tagtäglich genug Kostümierung, Verstellung, Verkleidung enthält. Welchen Sinn macht es, sich zu verkleiden, wenn man eh das ganze Jahr sich mit allerlei Attributen behängt, wie man denn so eigentlich wahrgenommen werden möchte. 

Doch ich täuschte mich, wenn ich dachte, Verkleiden wäre spießig und bar jeden Reizes. Natürlich gibt es hier in den Straßen auch die Darth Vaders, die Prinzessin Lejas und Teile aus der Sesamstraße. Auch schleichen manche Zeitgenossen immer noch als Scheich ganz in weiß gewandet auf die Piazza San Marco. Aber sollten sie da auf einen Preis spekuliert haben: Sind sie hoffnungslos abgeschlagen.

Denn was hier an Masken und Verkleidung und Schminke aufgefahren wird, ist es echtes „So-noch-nie-gesehen“.

Ob das einfach nur die geniale Rokoko-Replica mit perfekter Attitüde des alternden venezianischen Conte ist oder…

… einfach nur funkelnd die Gesandtschaft aus Konstantinopel imitiert: Es ist perfekt.

Die Kostüme, die Maskierten bewegen sich einfach durch die Menge. Nicht Laufsteg. Nicht Umzug. Man geht einfach nach San Marco – und dort und drumherum sind sie. Die schönsten Kostüme. Ich stehe einfach. Und staune. Vielleicht war das so, im Venedig des 14. Jahrhunderts, wenn …

… plötzlich jemand hier ankam, der aussah, als käme er von einem anderen Stern und wäre das Fünfte Element. 

Und gerade hier wird es spannend, wenn es weg vom historisch Exakten in den Bereich geht, der zwischen „Historisch“ und „Phantastisch“ liegt.

Die Masken. Ich gebe gern zu, dass viele von ihnen mir nahegehen. Das Unbewegliche. Das Starre. Ich erinnere mich an die silberne Maske des römischen Reiteroffiziers, die man auf dem Gelände von Kalkriese fand. Eine aus silber getriebene Maske, vollkommen ohne Regung. Wir sind darauf angewiesen, zu kommunizieren und während der Kommunikation stets unser Gegenüber einschätzen zu können…

Und was, wenn dies wegfällt? Wenn wir keine Regung mehr ablesen können an einem Gesicht? Dann sind wir auf uns allein gestellt. So wie nachts allein in einem verlassenen Park.

Wer sich hinter den Masken verbirgt? Das ist schwer zu sagen. Es sind nicht nur Italiener, im Gegenteil. Belausche ich die Masken, wenn sie sich unterhalten, sind Engländer, Franzosen, auch Deutsche darunter. Ich vermute, Menschen mit Passion. Menschen, die sich einzig und allein auf dieses Event vorbereiten, ein Jahr lang.

Aber so ganz durchschaut man das Spiel nicht. Sind es Menschen, die einfach nur ihrer Passion folgen und einmal im Jahr wie die Zugvögel zu diesem Event nach Venedig ziehen? Sind es Menschen, ausgestattet von professionellen Kostümbildnern? Venedig ist in diesen Dingen allen anderen Städten, was lautlose Selbstvermarktung angeht, turmhoch überlegen. Wo sonst gibt es eine Stadt, die sich eine mehrere Mann starke Abteilung hält, die jedem Hollywood-Filmemacher kostenlos beratend zur Seite steht, damit auch der nächste und übernächste Blockbuster irgendeinen Take in einer tollen Location Venedigs enthält? Die wiederum den Jo’s und John’s und Cho’s und Pam’s klar macht: Dass man genau hierhin muss, an diesen Punkt der Welt, eine Woche.

Ohne weiteres ist der Cleverness der Stadt zuzutrauen, dass sie die Kostüme besorgt und Statisten ausstattet. Und so für wenig Geld dafür sorgt, dass Handys und Selfies mit den Kostümen wiederum kostenlos auf die Handys der Jo’s und John’s und Cho’s und Pam’s in aller Welt kommen.

Aber das macht nichts. Perfektion begeistert. Und die Masken sind perfekt. So perfekt, dass ich mich eben erschrak, als ich um elf über den nächtlichen Markusplatz ging und auf vier in dunkle Umhänge gewandete Gestalten stieß. Sie schlichen unter den Säulen des Dogenpalastes entlang. Eine kleine, offensichtlich alte Frau am Arm eines anderen, langsam hinkend. Zwei andere hinterher. Alle unter schwarzen Umhängen. Die Gesichter unter undurchdringlichen weißen Masken verborgen.

Was würde ich tun, wenn ich sie nicht um elf Uhr Nachts in San Marco träfe, sondern eine halbe Stunde später im einsamen Bienale-Park, der so leer ist, als wäre nicht Rosenmontag, sondern 17. Januar? Wohin mein Weg mich gleich führen wird, denn ich will nach Sant’Elenea, zum Hafen im Osten. Würde ich dann – wie jetzt auch – routiniert auf die Knie gehen, um ein Foto der vier langsam schreitenden Gestalten zu schießen?

Ich bedankte mich bei den Vieren mit einem höflichen „Grazie“. Ihre Antwort war gekonnt: Vier weiße Masken, die lautlos wie ein Ballett aus ihren schwarzen Umhängen heraus im Gleichtakt nickten. Und mit ihren Stöcken weiter Richtung Campanile klapperten.

Perfekt. Wie gesagt.
Oder war das vielleicht gar kein Spiel?












Every Single Week – Track 11 – My Everything – Song und Musiker

Making of „My Everything“

Wie entsteht eigentlich ein Song? Woher nimmst du die Ideen? Warum dauert eine Albumproduktion so lange? Das sind die klassischen Fragen an mich als Songwriter und Produzenten. In der Videoserie „Every Single Week“  stelle ich daher jede Woche eine neue Single aus meinem auf der Ostsee entstandenen Album „Zeitmillionär“ vor. Und gebe damit einen Einblick tief hinter die Kulissen des Songwritings und dem „Making of“ einer Musikproduktion. Übrigens, jede Single und auch das ganze Album bekommst du hier:

Album CD – Amazon
Amazon Download
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Spotify

 Making of – Das Video

Hier im Blog möchte ich aber auch einzelne Musiker kurz vorstellen, ohne die die Produktion des Albums nicht möglich gewesen wäre. Und kurz erzählen wie sich unsere jeweiligen Wege gekreuzt haben.

Merih Aktoprak

Meine Frau Merih habe ich vor 16 Jahren kennengelernt, als ich auf der Suche nach einer Keyboarderin für meine Band „The Hamburg Soul Foundation“ mit der Grand-Prix Sängerin Corinna May war. Irgendwer empfahl mir eine junge, türkische Keyboarderin, die gerade frisch vom Studium aus Los Angeles zurückgekehrt war. Das klang natürlich interessant und so wuchsen wir gleichermassen musikalisch wie persönlich zusammen und waren schon bald ein Paar. Zusammen gingen wir dann auf Tour und hatten einige weitere Bands zusammen. Inzwischen geht jeder zwar musikalisch seinen eigenen Weg (für Lena Meyer-Landruth bin ich zu alt, Merih macht dort aber eine sehr gute Figur), aber wir sind, vielleicht auch deswegen immer noch sehr glücklich verheiratet. 

Zusammen auf der Bühne bei unserer Hochzeit

Merih war natürlich sofort meine erste Wahl für die Tasteninstrumente und ich bin sehr glücklich sie auf meinem Album mit dabei zu haben.

One for my Baby – Merih beim Martini Club

In den nächsten Wochen produziert sie nun ihr eigenes, türkischsprachiges Album. Ich darf auch einige Tracks am Kontrabass dazu beitragen und bis schon sehr gespannt auf das Ergebnis. Mehr Infos dazu demnächst hier auf facebook.

Bir varmis bir yokmus – Ein Song von Merih

Ralf Hartmann

Ralf Hartmann hatte ich irgendwann einmal in den 70ern als Frontmann der Band „Franny and the Fireballs“ in meinem Heimatort Reinbek gesehen. Die Band und ihre Show hatte mich damals sehr beeindruckt und mich meine Fühler weiter in Richtung Rock’n’Roll ausstrecken lassen. Jahrzehnte später standen wir dann bei der Band „Kati und die Schulmänner“ gemeinsam auf der Bühne, wie man in diesem Video sehen kann.

Mit Ralf zusammen bei „Kati und die Schulmänner“

Franny and the Fireballs – früher

Franny and the Fireballs – heute

Aber neben dem Rock’n’Roll ist Ralf auch im Jazz, Swing und altem Schlager unterwegs und einige kennen ihn daher auch noch als Gitarrist von Olli Dietrich.

 

mit Olli Dietrich

Für „My Everything“ brauchte ich einen Jazzgitarristen und ein passendes Gitarrenintro und dachte daher sofort an Ralf. Und das war eine sehr gute Wahl, wenn ich mir den fertigen Song so anhöre.

Und hier der offizielle Eintrag bei Wikipedia

My Everything

Vocals Dara McNamara 
Guitar Ralf Hartmann
Drums Oliver Steinwede 
Piano Merih Aktoprak
Upright Bass Claus Aktoprak 
Flügelhorn Nicolas Boysen

Aufgenommen, gemischt und editiert von Jurik Maretzki

My Everything
(M: Claus Aktoprak T: Claus Aktoprak V: Dolce Vita Songs)

I’m all alone and thinking of you, dear
Got nothing to do, cause I’m on my own here
My mind is filled with memories of you
And all the times, when I felt so blue

I am all smiles, just when I remember
Our day we met, t’was late in september
Now I’m so glad, I made you my wife
Cause you’re the love of my life

My everything, I’ll love you forever
I wear our ring, my greatest treasure
Your happiness is top of my list
Cause when my girl’s happy, there’s nothing I miss

Once in a while, please let us remember
That special day, so late in September
Your trembling hand
Found its way in mine
As we had found love’s devine

SV Lisa – Nikolaus von der Lancken GER

FOEHR KARIBIK UND ZURÜCK – SABBATJAHR IN VOLLEN ZÜGEN


Unter tausenden Blogs, die Geschichten mit oder mit ohne Prosa erzählen, gibt es HIGHLIGHTS, die Lebensfreude statt mit Worten, mit wundervollen Bildern und Videos vermitteln. Nikolaus´ Blog hat über mein Auge mein Herz getroffen, weil er Stimmungen ungewöhnlich treffsicher wiedergibt, Verzauberung und Suchtpotential in sich birgt! MEIN GLÜCKWUNSCH HIERMIT SCHRIFTLICH,
Peter Foerthmann WEITERLESEN

SV Miss U – Alfred Moser AT

HILFE – KLABAUTERMANN AN BORD


Hallo Herr Foerthmann,
Beiliegend einige Fotos der Pacific „in action“ während meiner kürzlich erfolgreich beendeten Solo-Atlantiküberquerung. Ich kann nur lobende Worte über die Windpilot finden, sie hat sicherlich mehr als 99 % der insgesamt 2900 sm-Passage souverän gesteuert. Einziger winziger Wermutstropfen war, dass die Windfahne trotz Arretierung ständig nach unten gefallen ist und ich sie nur mit reichlich Klebeband in der für eine ordentliche Steuerung erforderlichen Position halten konnte. 
Danke also für diesen wunderbaren und für mich unverzichtbaren Törnbegleiter!
Beste Grüße
Alfred Moser/SY „MissU“

Lieber Alfred Moser,
Danke für die Blumen, den Wermutstropfen können wir flott wegwischen. Hatte ich zuallererst gedacht, dass ich selbst hier als Übeltäter beim Zusammenbau Ihrer Windpilot Anlage, den Feststeller falsch herum montiert hatte – immerhin bin ich ja nun auch schon manchmal ein bischen tütelig ( wie wir hier im Norden sagen ) … habe dann aber den FBI Agenten in mir eingeschaltet und entdeckt, dass wir alles richtig gemacht haben .. und der Verursacher sich bei Ihnen an Bord versteckt, denn: auf den Beweissicherungsfotos nach der Montage war der Feststeller RICHTIG montiert… also muss der Ku Klux Klan alias der Klabautermann Ihnen hier in den Schuh geschossen haben! ALSO: Feststeller rausdrehen und von der richtigen Seite wieder einschrauben … F-E-R-T-I-G
Beste Grüsse aus Hamburg
Peter Foerthmann WEITERLESEN

Neue Vortragstermine: HAMBURG und BREMEN

Bevor die neue Saison bald wieder so richtig los geht werde ich noch mal an zwei Terminen über die Ostsee, Fahrtensegeln als Mittzwanziger und „Im Zweifel für den Segelsommer“ erzählen. Würde mich freuen ein paar von euch dort begrüßen zu dürfen!

Am Dienstag 28.02.17, 19:30
Beim Blankeser Segel Club e.V., Mühlenberger Weg 1, 22587 Hamburg
Der Vortrag ist öffentlich, wer interessiert ist schaut einfach vorbei!

Am Freitag, 10.03.17, 19:30
Bei der Segelmacherei BEILKEN SAILS, Richard-Dunkel-Str. 120, 28199 Bremen
Nähere Infos unter Im Zweifel für den Segelsommer @ Beilken , Um Anmeldung unter [email protected] wird gebeten.

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Segeln im Winter (4): Die Kormorane. Die Nordadria. Und der Nebel.


Heute Früh bin ich aufgebrochen. Seit ein paar Tagen bin ich im Hafen von San Giorgio di Nogaro, einer kleinen Marina am Flusslauf des schilfigen Corno, der sich träge mit den Gezeiten zwischen Industrieanlagen und Flusshäfen hindurchschlängelt. Den Wecker hatte ich mir auf sechs gestellt, ich wollte pünktlich mit Sonnenaufgang und der einsetzenden Ebbe hinaus. Erst eineinhalb Stunden den Fluss hinunter. Dann sechs Stunden übers Meer nach Venedig.

Aber weil ich aufgeregt war, aus Sorge, ich könnte die einsetzende Ebbe verpassen, war ich schon um Viertel vor sechs wach. Kochte mir einen Tee, taperte durchs Boot, um dies und das und jenes vor dem Auslaufen noch zu kontrollieren.

Als das Dunkel langsam in Grau überging, kamen wie jeden Morgen die Kormorane. Sie kommen zu Hunderten, sie kreisen in langen 8ern über dem Fluss und dem Hafen von San Giorgio. Sie kommen zu Hunderten, um zu Frühstücken. Ihr Kreisen über dem Hafenbecken ist ein gewaltiges Rauschen, und wenn sie sich dann niederlassen auf dem Wasser, um jeder seine 3-7 Fische aus dem gischtenden, brodelnden Wasser heraufzutauchen, dann ist es der Anblick der reinen, nackten Gier. Die Kormorane, die ich jeden Morgen in San Giorgio beobachte – das ist eine andere Geschichte, ich werde sie erzählen.

Abzulegen im Dämmer kostet Überwindung. Das kostet es sowieso, meistens frage ich mich, warum ich das bloß tue. Allein im Februar im Boot über die Adria. Nein, es wird kein herrlicher Segeltag. Nein, die Sonne wird heute nicht rauskommen. Nein, es wird nicht mehr als 5 Grad haben. Ja, es wird neblig bleiben den ganzen Tag. Ja, morgen Abend wird es über Venedig mit 7 bft. aus Nordost wehen, wenn das Sturmtief aus Deutschland als Bora kostümiert über die Nordadria fegen wird. Ja, es wird am Wochenende über Venedig regnen. Keinen schönen Aussichten also. Das Deck ist klitschnass, die Festmacher auch, ich bringe LEVJE langsam aus der Box, hole die nassen Festmacher rein. Ich fahre, weil ich weiß, dass ich mein Zuhause verlassen muss, gelegentlich, weil ich wieder etwas finden werde auf dem Meer, wonach ich nicht suchte. Und was mir doch Erfüllung schenkt.

Noch auf der Fahrt über den nebligen Fluss überlege ich. Ob ich nicht lieber doch umkehren soll? Ich bin der einzige, der bei dem Nebel draussen ist. Aber ich überliste mich, jedenfalls die Zweifel an meinem Tun. Ich sage mir: „Geh zumindest raus aufs Meer. Und schau nach. Vielleicht ists draußen ja nicht so neblig. Nur mal die Nase rausstecken.“ Die Nase rausstecken: Das hat sich noch immer gelohnt. Man könne, so empfahl es einem schon Charles Darwin, der als junger Mann um die Welt fuhr, gewiss sein, dass man keinen derartigen Schwierigkeiten begegnen wird, wie sie sich noch zu Anfang einer Reise vor einem Auftürmen. Also raus!

Und draußen? Natürlich ist es da wieder einmal herrlich. Unendliche Weite. Alles ist einfach nur weit, weit, selbst die drei Unterwäschen plus Fleece plus Schwerwetterhose: Sie engen nicht mehr. Rundherum einfach nur Weite. Und ein wohliges Gefühl im Bauch.

Schaue ich nach rechts, dann müsste ich dort eigentlich Land sehen. Aber da ist nur das Graublau des Meeres. Und der Nebel. Und nichts sonst.

Ich sitze an meinem Schreibtisch im Niedergang, so wie man ihn oben sieht. Die Beine im Warmen auf der Treppe, während LEVJE durch den Nebel motort. Ich sehe vor mir durch die Scheibe im Nebel. Der Computer vor mir. Das Radarbild in der Mitte, ein Finger, der sich hineintastet in den Nebel, mir zeigt und auf das deutet, was sich darin verbirgt. Eine Schar Kormorane, die auf dem Wasser sitzt. Eine verlassene Muschelfarm. Muschelbojen, von Winter-Südstürmen längst auseinander gerisssen und vertrieben. Ein Fischer. Sogar ein Baumstamm oder eine dünne Tonne, die eine Einfahrt markiert. Ich ahne das Land nur, wenn ich auf das Radarbild sehe. Ich gebe zu: echter Luxus, den mir meine LEVJE II da bietet: Das Land als gelber Streifen auf dem Radarschirm, ein zerfaserter gelber Streifen in der Weite des Schwarz auf meinem Radarschirm ist alles, was von Wichtigkeiten und Sorgen und Nöten übrig blieb.



Als wäre das noch nicht alles, blinzelt nun für einen kurzen Moment doch die Sonne durch den Nebel. Und zeigt vor mir, sieben Stunden vergingen wie im Flug, den als Schachbrett bemalten Leuchtturm auf dem Punta Lido. Noch eine Dreiviertelstunde. Und ich bin in Venedig.