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HANSEBOOT Tag 2: Übernachten auf dem Boot. Und: Jan Hamester. Stegnachbar. Weltumsegler.

Auf der HANSEBOOT 2016 nächtigen wir von millemari.
nicht im Hotel, sondern auf einer 28er DUFOUR, 
einer 8-Meter-Segelyacht im Hamburger Hafen. 
Wie das so ist Anfang November, welchen Menschen man im Hafen begegnet, 
darüber geht diese Reihe von Posts von der HANSEBOOT 2016.

1. Aufwachen.

Es ist gegen sechs Uhr, als ich heute Morgen aufwache. Und im Aufwachen die Geräusche von LA MER durch die Dunkelheit wahrnehme. Die sachte Bewegung der Vorhänge, während LA MER im Ebbstrom schwingt. Das Knarren der Springs, in die LA MER im Dunkel einruckt. Das Knarzen der Fender. LA MER ist die 28-Fuß YACHT, mit der Claus Aktoprak sein halbes Jahr in den Schären verbrachte. Sein Buch über die Schären schrieb. Und seine DVD übers Einhand-Segeln drehte. 

Ich höre die Geräusche von LA MER, und ich höre die Geräusche im Hafen, die LA MER umgeben. Das beständige Strömen braunen Wassers in der Dunkelheit an der Bordwand entlang, auf dem ein paar Herbstblätter aus den Fleeten Richtung Meer treiben. Nicht mehr. Das Strömen von Ebbe und Flut. Ich ahne neben mir an der Bordwand, mehr als dass ich sie höre, die kleinen Eiderenten, die an dem unbelegten Liegeplatz backbords neben LA MER die Nächte verbringen. Wenn wir morgens über die nieselnasse Reling in die Kälte, in den grauen Tag hineinklettern, auf den Schlengel, dann verscheuchen wir sie von ihrem nächtlichen Liegeplatz im Hamburger Hafen. Wie kann man eigentlich schlafen als kleine Eiderente, wenn man andauernd die Füße durchs eiskalte Elbwasser bewegen muss, damit einen die Gezeiten nicht wegtragen in der Kälte aus dem schützenden Eiderentenschwarm?

Der Wind streicht durch LA MER’s dünne Wanten wie durch die Saiten einer Harfe. Ein Südwest, der nach frostigen Null-Grad-Nächten etwas Wärme bringt. Meine eigene Windskala auf LEVJE würde mir jetzt sagen, dass es etwa 4 Windstärken braucht, um genau dieses Harfen-Geräusch zustande zubringen. Ob das auf LA MER auch so stimmt? Ob es eine „Wantengeräusch-Windmess-Skala“ gibt, so wie die Beaufort-Skala des Sir Francis Beaufort, der im Grunde nur – optisch, nicht akustisch – die Wirkung des Windes an Flaggen, an Zweigen beschrieb. Und daraus seine Windstärken-Skala ableitete. Seine Beschreibung bewegter Zweige war dann so allgemeingültig, dass man sie schleichend um 1850 in die britische Marine als Maßeinheit für die Windstärke übernahm.



LA MER schwingt leicht, wenn eine der sanften Böen sie erreicht. Es genügt, um LA MER’s Mast in der Dunkelheit leicht zur Seite zu neigen, hinüber Richtung Land, wo der Michel, der irgendwo hinter den Brücken über uns schwebt.

Plötzlich wiegt sich LA MER, ein Geigen, das über sie kommt. LA MER schaukelt sich auf. Wahrscheinlich eine der Barkassen im Hamburger Hafen, die mit einiger Geschwindigkeit in den Fleet einbiegen. Ich bin oft erstaunt, wie schnell die schweren Stahlbarkassen hier die Fleete entlangbrettern. Schädigt Wellenschlag nicht die Ziegelmauern, in die die Flussarme eingebettet sind? Zerstört die Heckwelle der Barkassen nichts? Im Süden, in den Lagunen von Grado und Venedig darf man dort, wo das Ufer sorgsam, mühsam befestigt wurde, um ein Inselchen zu schützen, gerade mal mit drei Knoten passieren. Vielleicht sind die Inselchen, auf denen Hamburg erbaut wurde, massiver? Vielleicht sind wir ja ein Volk der Schnellfahrer? Nicht nur auf Autobahnen, auch in den Fleeten.

2. Jan Hamester. Stegnachbar. Weltumsegler.

Kaum einen Steinwurf weiter liegt Jan Hamester mit seiner ROARING FORTY am nächsten Steg. Jan Hamester will an diesem Morgen zu einem Nonstop-Ritt um die Welt aufbrechen, den Weltrekord des Chinesen Guo Chuan von 2013 zu schlagen. 

„Mann, bin ich fertig“, sagt er, „das ging bis vier Uhr Früh heute morgen“. Hamester steckt sich eine Zigarette an, die wievielte, um vergeblich gegen Restalkohol und Mordskater anzuqualmen. Nein, dem Musterkatalog des deutschen Sports oder zur Teilnahme am VOLVO OCEAN RACE entspricht Jan Hamester so gar nicht. Er gibt sich auch keine Mühe damit. Er würde eh nicht hineinpassen in Medienzirkus und gefilterte Bilderflut, den

das VOLVO OCEAN RACE aufs sorgsamste und im Blick auf Einschaltquoten und Werbeeinnahmen im nächsten Jahr wieder über uns hereinbrechen lassen wird. Hamester ist Hamester. Immer auf der Kante. Kein Langweiler. Und irgendwie ein Typ wie der Boxer Rene Weller, der so treffend über sich sagte: „Ich bin immer oben. Und wenn ich mal unten bin, dann ist eben unten oben.“

Aber vielleicht kann man nur dann die Gesetze von Raum und Schwerkraft aushebeln, wenn man ist wie Hamester. Er schickt sich an, die Welt in weniger als 138 Tagen Nonstop zu umrunden. Viereinhalb Monate, die Welt ohne einen Halt und ohne Pause zu umsegeln. „Ich segle, seit ich denken kann, hab‘ 200.000 Seemeilen auf dem Buckel – das sollte reichen.“

Guo Chuan ist ebenfalls wenig vorher in San Francisco aufgebrochen, um seinen eigenen Weltrekord zu verbessern. Auf einem 90-Fuß-Riesenkatamaran. Ein knallroter dreißig- Meter-Prügel. Als Ex-VOLVO-OCEAN-RACE-Teilnehmer. Aber zu einem neuen Rekord wird es nicht mehr kommen. Guo Chuan ging über Bord vergangene Woche, Schwimmweste und Katamaran wurden ohne Skipper treibend aufgefunden. Die Bilder des führerlos dümpelnden roten Ungetüms erschüttern.

„Ich hab das heute Nacht erfahren“, stöhnt Hamester durch Morgendunst und  Zigarettenqualm. „Hat mich echt umgehauen. Ich wollte gegen ihn segeln, und nun ist er einfach – weg.“ Ob es das menschliche Schicksal des Guo Chuan sei, das ihn berühre? „Nein, wir haben uns nicht gekannt. Hatten nur per Mail Kontakt. Aber mir fehlt jetzt der Gegner, 

das Gegenüber, um dagegen anzusegeln.“ Hamester feudelt mit dem blauen Moppel ein paar Krümel des Gelages über den Süllrand und ruft seinem Sohn Anweisungen zu, wie der die Genua zu verpacken hat.

Hamesters Schiff, die ROARING FORTY, ist wie er. Ein flotte Lady, deren 40 und damit beste Jahre unleugbar hinter ihr liegen. Das Leben, die Jahre, haben Schrammen und Kratzer hinterlassen, auf ihrem Rumpf, auf seinem Gesicht. Wer weiß, wo sonst noch.

Wie viele Stangen Zigaretten er denn im Gepäck habe für vier Monate ohne Anleger?, frage ich Hamester, als der sich die nächste ansteckt. „Noch gar keine“, grinst er, „ich hab noch einen Zwischenstopp in Helgoland geplant, da sind die Zigaretten billiger.“

Drücken wir Jan Hamester und seiner ROARING FORTY also die Daumen. Nicht wegen der Zigaretten oder Helgoland. Wegen des Weltrekords. Aber vor allem, dass die beiden es schaffen, wohlbehalten zurückzukommen. In den Hamburger Hafen.

                               __________________________________________________

millemari.
Wir leben Segeln.

Das Thema exklusiv bei millemari.:

Sehenswerte Bilder und Texte aus diesem Buch haben wir 
auf unserer millemari.-Bestellseite für Sie zusammengestellt. 
Klicken Sie rein.

"Allein an Bord – Einhandpraxis für Einsteiger"

Die meisten Bücher, Magazine und Videos, die sich mit Hafenmanövern befassen, gehen von einer Crew an Bord aus oder doch wenigstens von einer helfenden Hand auf dem Vorschiff. Die hatte ich nicht und verbrachte daher viel Zeit an Bord damit, mir die Abläufe für alle Arten von Einhand-Manövern zu überlegen und diese auch dem Praxistest zu unterziehen. Sie sollten möglichst einfach, schnell und effektiv sein, um die fehlende Crew auszugleichen. In diesem Video finden sich daher nicht nur Informationen und Anleitungen für den Einstieg in das Einhandsegeln, sondern auch gleich die praktische und ungeschönte Anwendung vor Ort in den Häfen, Kanälen und Schleusen seines Ostseetörns.

Sicherheit an Bord, Törnplanung und Segelmanöver haben Einhand ihre Besonderheiten – in „Allein an Bord“ findet sich alles Wissenswerte dazu.

 Filmtrailer „Allein an Bord – Einhandsegeln für Einsteiger“
Inhalt DVD 1

Begrüßung
Vorbereitung des Bootes
Sicherheit an Bord
Törnplanung in der Praxis
Anlegen in einer Box
Ablegen aus einer Box
Besegelung und Segelsetzen
Anlegen längsseits
Ablegen längsseits
Wenden
Anlegen an Heckboje
Ablegen von Heckboje
Beiliegen

Inhalt DVD 2

An- & Ablegen an Auslegern
Navigation in den Schären
Die Stockholmer Schären aus Drohnensicht
Reffen
Ankern
Anlegen vor Heckanker
Anlegen an einer Schäre
Schleusen
An- & Ablegen mit Mooring
Bootskauf
Verabschiedung

Neue millemari.-DVD übers EINHAND-Segeln. Und: HANSEBOOT: Nachts auf dem Segelboot statt im Hotel.



Was Übernachtung an fremden Orten angeht, hat mein Leben einen eigentümlichen, doch konsequenten Verlauf genommen. Ich schlief immer gern im Freien. Zu Hotels habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Am liebsten B&B oder MOTEL ONE – wenn der müde Segler mal in Düsseldorf oder Dortmund sein Haupt betten muss und nicht um vernünftiges WLAN betteln will. Wirklich gern schlafe ich in Hotels nie – vor allem im Urlaub fühle ich mich dort wie eine Schildkröte, die man auf den Rücken legte. Ich meide Urlaubshotels. Doch entwickelte ich eine Liebe zu der Atmosphäre in wirklich teuren Hotels, den KEMPINSKI’s, den MANDARIN ORIENTAL’s und ihren Pianobars, jenen Hotels, deren Flair und luxuriöse Lässigkeit so umfassend sind, dass auch unangenehme Zeitgenossen und laute Neureich’s darin aufs Angenehmste absorbiert und zu Unauffälligkeit verurteilt werden. Wirklich leisten konnte ich mir solche Hotels nie. Und lieben tue ich nur das Schlafen auf dem Boot.



Weil Segeln nun mal Segeln ist. Und weil die HANSEBOOT in der großen Stadt am Wasser liegt, verbringen wir von millemari. deshalb die Nächte der HANSEBOOT nicht im Hotel, sondern nächtigen, wie sich das gehört, auf einem Segelboot. Im eigentlich klamm-kalten Hamburger Hafen.

Wir? Das sind die zwei Menschen von millemari.: nämlich Susanne, die Verlagsleiterin, und ich. Für die Übernachtung stellt uns Klaus Aktoprak, Autor des Buches SCHÄRENSEGELN, seine LA MER zur Verfügung, das Schiff, auf dem er seine Abenteuer in den Schären erlebte und niederschrieb. Wenn Sie jetzt aber denken, Klaus’ LA MER sei ein Luxusschlitten, dann irren Sie sich. LA MER ist ein ehrwürdige DUFOUR 2800, gebaut im Jahr 1982. Sie können sie hier sehen. Jetzt gerade schaukelt sie brav im Hamburger Hafen und ruckt ungeduldig an ihren Leinen. Als Klaus uns um Mitternacht am prominenten Feuerschiff entlang zu zu seinem Boot führt, zieht der Ebbstrom das Wasser aus den Fleeten hinaus Richtung Meer. Das Klagen der Schwimmstege klingt in der Nacht wie der Ruf kalbender Wale vor der Küste Neufundlands. Nachts ist es kalt im Schlafsack auf LA MER – die Nase zeigt an, dass es draussen und drinnen im Boot um die 6 Grad und nicht mehr haben muss. 

Und so werde ich in den nächsten Tagen berichten: Von den Tagen auf der HANSEBOOT. Und von Nächten im Hamburger Hafen. Und wie es ist, Anfang November auf dem kleinen Segelboot in der großen Stadt am Wasser.

Und unser Autor Klaus Aktoprak? 

„Wenn Du allein an Bord bist, 
muss jeder Handgriff sitzen.“

Weil Klaus seine Reisen auf LA MER immer Einhand unternimmt, ist bei ihm eine Menge Einhand-Know-How aufgelaufen, das er für millemari. in eine sehenswerte DVD gepackt hat. „Wenn Du allein an Bord bist, muss jeder Handgriff sitzen“, hat er die sehenswerten 152 Minuten Einhand-Know überschrieben, die er in 14 Videos gepackt hat. Gerne empfehle ich die DVD, die Klaus Aktoprak auch in seinen Vorträgen auf der HANSEBOOT in Halle 1 ausführlich vorstellt. 

Aber Sie müssen nicht nach Hamburg fahren, wenn Sie sich die DVD ansehen wollen. Sie können auch im millemari.-Shop stöbern, was Klaus alles auf seine sehenswerte DVD gepackt hat: Um den Trailer anzusehen oder die DVD zu bestellen oder gleich downzuloaden: hier klicken!

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Neue millemari.-DVD übers EINHAND-Segeln. Und: HANSEBOOT: Nachts auf dem Segelboot statt im Hotel.



Was Übernachtung an fremden Orten angeht, hat mein Leben einen eigentümlichen, doch konsequenten Verlauf genommen. Ich schlief immer gern im Freien. Zu Hotels habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Am liebsten B&B oder MOTEL ONE – wenn der müde Segler mal in Düsseldorf oder Dortmund sein Haupt betten muss und nicht um vernünftiges WLAN betteln will. Wirklich gern schlafe ich in Hotels nie – vor allem im Urlaub fühle ich mich dort wie eine Schildkröte, die man auf den Rücken legte. Ich meide Urlaubshotels. Doch entwickelte ich eine Liebe zu der Atmosphäre in wirklich teuren Hotels, den KEMPINSKI’s, den MANDARIN ORIENTAL’s und ihren Pianobars, jenen Hotels, deren Flair und luxuriöse Lässigkeit so umfassend sind, dass auch unangenehme Zeitgenossen und laute Neureich’s darin aufs Angenehmste absorbiert und zu Unauffälligkeit verurteilt werden. Wirklich leisten konnte ich mir solche Hotels nie. Und lieben tue ich nur das Schlafen auf dem Boot.



Weil Segeln nun mal Segeln ist. Und weil die HANSEBOOT in der großen Stadt am Wasser liegt, verbringen wir von millemari. deshalb die Nächte der HANSEBOOT nicht im Hotel, sondern nächtigen, wie sich das gehört, auf einem Segelboot. Im eigentlich klamm-kalten Hamburger Hafen.

Wir? Das sind die zwei Menschen von millemari.: nämlich Susanne, die Verlagsleiterin, und ich. Für die Übernachtung stellt uns Claus Aktoprak, Autor des Buches SCHÄRENSEGELN, seine LA MER zur Verfügung, das Schiff, auf dem er seine Abenteuer in den Schären erlebte und niederschrieb. Wenn Sie jetzt aber denken, Claus’ LA MER sei ein Luxusschlitten, dann irren Sie sich. LA MER ist ein ehrwürdige DUFOUR 2800, gebaut im Jahr 1982. Sie können sie hier sehen. Jetzt gerade schaukelt sie brav im Hamburger Hafen und ruckt ungeduldig an ihren Leinen. Als Claus uns um Mitternacht am prominenten Feuerschiff entlang zu zu seinem Boot führt, zieht der Ebbstrom das Wasser aus den Fleeten hinaus Richtung Meer. Das Klagen der Schwimmstege klingt in der Nacht wie der Ruf kalbender Wale vor der Küste Neufundlands. Nachts ist es kalt im Schlafsack auf LA MER – die Nase zeigt an, dass es draussen und drinnen im Boot um die 6 Grad und nicht mehr haben muss. 

Und so werde ich in den nächsten Tagen berichten: Von den Tagen auf der HANSEBOOT. Und von Nächten im Hamburger Hafen. Und wie es ist, Anfang November auf dem kleinen Segelboot in der großen Stadt am Wasser.

Und unser Autor Claus Aktoprak? 

„Wenn Du allein an Bord bist, 
muss jeder Handgriff sitzen.“

Weil Claus seine Reisen auf LA MER immer Einhand unternimmt, ist bei ihm eine Menge Einhand-Know-How aufgelaufen, das er für millemari. in eine sehenswerte DVD gepackt hat. „Wenn Du allein an Bord bist, muss jeder Handgriff sitzen“, hat er die sehenswerten 152 Minuten Einhand-Know überschrieben, die er in 14 Videos gepackt hat. Gerne empfehle ich die DVD, die Claus Aktoprak auch in seinen Vorträgen auf der HANSEBOOT in Halle 1 ausführlich vorstellt. 

Aber Sie müssen nicht nach Hamburg fahren, wenn Sie sich die DVD ansehen wollen. Sie können auch im millemari.-Shop stöbern, was Claus alles auf seine DVD gepackt hat: Um den Trailer anzusehen oder die DVD zu bestellen oder gleich downzuloaden: hier klicken!

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Nonsuch auf der HANSEBOOT – Vortragstermine

Hallihallo,

Die Blätter fallen herunter, die Boote steigen im Kran nach oben, so langsam kommt der Herbst. Eigentlich jedes Jahr die traurigste Zeit für jeden Segler. Gleichzeitig beginnt aber auch die Messesaison. Und das ist ja wenigstens ein kleiner Trost.

Um euch den Beginn der Wintersaison noch mit ein paar Erinnerungen versüßen halte ich dieses Jahr gleich zwei verschiedene Vorträge auf der Hanseboot! Die findet dieses Jahr vom Samstag, 29.10.16 bis zum Sonntag, 06.11.16 statt. Hier die Termine meiner Vorträge:

Täglich um 1400 am Stand der YACHT  in Halle B6: „Im Zweifel für den Segelsommer – Ein Sommer und 4069sm mit Nonsuch“Viele Geschichten von der ganzen Ostsee, dem Leben an Bord, witzige Ereignisse, Bilder, und Videos.

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„Fahrtensegeln als Mittzwanziger – Aussteigen statt Aufsteigen“
Deutscher Segler Verband Bühne, Halle B3 Obergeschoss
Dienstag 01.11.16 – 1900h
Donnerstag 04.11.16 – 1900h
Sonntag 06.11.16 – 1300hDieser Vortrag ist komplett neu gestaltet, beinhaltet das erste Mal auch einige Buchausschnitte und die Fotos und Geschichten von der deutschen Nordseeküste.

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Würde mich freuen wenn ihr die Saison mit einem Besuch in Hamburg beendet und mal bei mir vorbeischaut. Der Bootsstempel zum Signieren eurer Bücher ist natürlich auch dabei!?

Viele liebe Grüße,

Max

JA zu EOS

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Das Foto ist vom 06. Oktober 2012, der Tag an dem wir JA zu Eos gesagt haben.

Seitdem ist so viel passiert, dass es uns vorkommt, als hätten wir Eos schon 10 Jahre. Dabei lag sie vor wenigen Monaten noch in Port Medoc am Atlantik, zwischenzeitlich war sie kurz im Mittelmeer und nun schlummert sie wieder in ihrer Box im Mahnensee.
Und wie ihr wisst, haben wir sie vor einiger Zeit zum Verkauf angeboten.

Am letzten Wochenende hatten Eos und wir Besuch. Und genau so wie wir vor etwa 4 Jahren JA zu Eos gesagt haben, hat es nun jemand anderes getan.

Aber das ist nur die eine Hälfte der Geschichte. Denn wir haben Eos nicht verkauft, sondern reden seit einigen Wochen intensiv mit jemandem über einen möglichen Tausch. Eos gegen ein anderes Boot!
Gefunden hat dieses Angebot ein Freund. Wir selbst hätten das Boot, das sehr genau unserer Idealvorstellung entspricht, vermutlich nie entdeckt.
Also haben wir bereits Anfang September den Kontakt geknüpft und zunächst alle wichtigen Fragen aus der Ferne geklärt. Am letzten Wochenende haben die Eigner des anderen Bootes schließlich den weiten Weg zu uns an den Niederrhein auf sich genommen.
Am Samstag waren wir dann zusammen in Rees, haben einen Tag auf Eos verbracht und zwei sehr sympathische Menschen kennengelernt.
Am Nachmittag fiel dann die erste wichtigste Entscheidung: Eos gefällt den beiden und sie würden einem Tausch zustimmen!
Das bedeutet, jetzt liegt es an uns. Wir könnten dieses andere Boot gegen Eos tauschen. Es ist ein besonderes Boot, soviel kann ich jetzt schon sagen und es ist ganz anders als Eos.
Der Tausch würde Arbeit mit sich bringen, soviel ist auch klar und allein die Überführungsfahrt in unsere Nähe wäre länger, als alle Reisen mit Eos zusammen.

Jedenfalls hat Sabrina eine Woche Urlaub im November genehmigt bekommen. Kurz darauf haben wir Flüge, Hotel und Mietwagen gebucht. Wir werden uns das Boot also in Kürze anschauen.

Wir sind jetzt so unglaublich aufgeregt und voller Vorfreude.

Unterwegs an den Wasserfällen der Krka.

In meinem vorletzten Post beschrieb ich den Weg auf LEVJE 
von der Adriaküste hinauf durch den Krka-Fjord.
Heute die Fortsetzung – wie es ist, an den Wassern der Krka.

Zu den Landschaften, die mich immer wieder anziehen und das seit vielen Jahren, gehören die Krka und ihre Wasserfälle bei dem kleinen kroatischen Städtchen Skradin. Hat man auf dem eigenen Boot die knapp 20 Kilometer Weg durch den engen Krka-Canyon hinaufgefunden bis Skradin, geht es plötzlich nicht weiter. Eine Brücke versperrt den Weg. Sie markiert den Anfang des Nationalparks, dessen Mittelpunkt, die großen Wasserfälle, man entweder nach einstündiger Wanderung oder 10 Minuten Fahrt mit dem Ausflugsschiff erreicht.

Kühle umfängt den Besucher am Morgen, selbst in der größten Augusthitze ist es bei den Wasserfällen angenehm kühl. Aber das ist nicht der Grund, warum sie Jahr für Jahr mehr Besucher anziehen. Die Krka-Wasserfälle sind ein einzigartiges Reich der Wasserwesen. Eine andere Welt voll kleiner Inselchen, Terrassen, Becken, Buckel, Bäche, Strudel. Vielleicht macht dies die Faszination dieses Ortes aus. Strömendes, fließendes, strudelndes, stürzendes, fallendes Wasser. Wasser in allen  Arten der Bewegung. Buchstäblich eine Landschaft im Fluss. Und eine Landschaft im freien Fall. Und würde ich an Elementarwesen glauben, und an Kobolde und Wichte und Wassergeister: Ich würde sie hier suchen, genau hier. Denn ich wäre sicher: Sie wären hier zuhause.

Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss. So richtig lang aber ist die Krka mit ihren 70 Kilometern selbst im kleinen Kroatien nicht. Aber ein ruhiger Fluss, das ist die Krka, zumindest über weite Strecken. Sie entspringt einem Wasserfall in den Bergen, kaum eine Autostunden vom Meer entfernt. Sie fließt meist ruhig und träge, sie ist ein beschaulicher, breit in die Schilfgürtel eingebetteter Fluss, fast ein Strom, und sie bleibt träge – wenn ihr nicht plötzlich ein Absturz quer liegt. Immerhin sieben Mal ist das der der Fall, und jeder dieser Abstürze ist eine Attraktion. Man kann sie von Skradin aus besichtigen. Erklimmt die Skradinski Buk, und besteigt oben das nächste Ausflugsschiff, das durch dichte Schilfwälder zu den Roski slap, den nächsten Wasserfällen, hinter denen bereits das nächste Ausflugsschiff wartet. Das den Reisenden zum nächsten Wasserfall, den Miljakcka-Fällen. Und so geht das immer weiter, ein Karussell der Kaskaden und Wasserfälle.

Wir bleiben heute bei Wasserfällen von Skradin. Wir steigen nicht auf das erste Ausflugsschiff oben, das uns zum alten Franziskanerkloster Visovac auf einer Insel mitten im See bringt. Wir schauen einfach auf die Krka, wie sie dort oben still daliegt wie ein See, eingerahmt von dichten Schilfgürteln, ein Blaugrün im großen Grün des späten Sommers, still fließendes, tiefgründiges Süßwasser, eine Orgie von Sommer und Süßwasser für den, der vom Meer kommt. Die Krka steht hier praktisch still. Kein Haus, kein Feld am unzugänglichen Ufer. Nur Schilf und Wassergesträuch, durch das die Krka  unmerklich, uneinsehbar auf die vor ihr liegende, fast 50 Meter hohe Felskante zutreibt.

So undurchdringlich der Schilfwall aussieht, der den Fluss lückenlos einrahmt: Irgendwo findet er einen Weg hindurch wie Wasser in einer hohlen Hand. Es sind zuerst unzählige kleine Stromschnellen, Strudel, Wirbel. Wasser, das durch Schilf wie dürre Finger rinnt, sich seinen Weg nach unten sucht. Die Wasser-Fluss-Landschaft verbreitert sich zwischen den Felswänden auf mehrere Hundert Meter. Überall sprudelt, gurgelt, pulst und fließt es in kleinen Strömen.

Der träge Strom: Er ist zu hunderten kleiner Wesen geworden, die sich talwärts springen. Erst zaghaft und in kleinen Bächen. Die größer werden, sich wieder vereinigen, über erste schmale Terrassen hinunterstürzen. Ein leises Murmeln wie durch Röhren, ein Gluckern, während der Wind die Halme bewegt.

Aber das ist erst der Anfang. Und an diesem Anfang stehen tatsächlich winzige Lebewesen. Denn die Kalkstein-, die Tuff- und Travertinbecken, die braunen Terrassen, die den Fluss einfassen, sie sind geschaffen von seinen Mikroorganismen. Die Barrieren, über die Fluss stürzt, erschuf er sich selbst. Ein Jahrhunderttausende altes Zusammenwirken aus Wasser und kleinsten Organismen, die an dieser Stelle, an der der Fluss durch die Kalksteinberge bricht, eine Reaktion hervorriefen, angesiedelt irgendwo zwischen Chemie und Biologie. Sie war es, aus der eine Landschaft fallenden Wassers aus Schalen und Becken und Schüsseln und Gumpen und Trichtern entstand.

Der Fluss: er hat sich nun mehr Raum genommen. Er und die Landschaft, sie sind jetzt eins. Der Fluss, das Fließen, ist Landschaft und Schönheit. Es ist ein baumbestandener Garten voll natürlicher Terrassen und Kaskaden, und jede Terrasse und jede Kaskade sind Fließen. Ein Rauschen liegt nun über allem. An einer Stelle Wasser stürzt von allen Seiten in ein Becken, ein großes Natur-Jacuzee, das sich bodenlos öffnet. Wasser verschwindet Kubikmeterweise  in der Öffnung und stürzt sich weiter unten über die nächste Travertin-Wand in die Tiefe.

Aberhunderte sprudelnder Kaskaden, kleiner und großer Wasserfälle, die in irgendwelche Becken münden, sich wieder verzweigen, mäandern und stürzen und hinunterspringen.

Am anderen Ende des Getöses, ganz rechts außen, unter Bäumen ein alter Kanal. Das Licht, das unter hohen Bäumen aufs Wasser trifft, erinnert er an den Canal du Midi im Süden Frankreichs. Langsam streicht hier der Fluß entlang, lax flösselt ein Schwarm Forellen träge gegenan, warum sich abrackern, wo doch der Fluss alles herbeiträgt bis ins aufgesperrte Maul?

Hahnenfuss flutet, wiegt sich, schwingt in der Strömung, als würde nicht er durchs Wasser bewegt, sondern als wäre er ein Lebewesen, das sich mit hundert Armen bedächtig im Strom wiegt.

Immer schneller stürzt die Krka nun nach unten, wir nähern uns dem letzten Kapitel, dem letzten Stück der Wasserfälle. Breit wie Fußballfelder fallen die Wassermassen über die 17 Tuff- und Travertin-Terrassen. Treppenstufen und Absätze, die das Wasser auf seinem letzten Wegstück aus 25 Metern Höhe zurücklegt. Es ist ein Schauspiel wie aus dem Lustgarten eines Rokoko-Fürsten, nur dass es an dieser Stelle bis zu 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sind, die über die Beckenränder springen. An einer Stelle ein kleines Rinnsal, das sich aus zehn Metern Höhe nach unten ergießt. Daneben ein gewaltiger Schwall, der aus der Travertinwand donnert wie aus einer Düse. An anderer Stelle ein Überhang mit einer Grotte darunter, über die langsam Wasser perlt, um sich unten in der Gischt zu sammeln.

Am Ende der letzten Terrasse sammelt sich das Wasser. Und fließt wieder träge, träge weiter dem Meer zu. Aber der Eindruck, dass ab hier alles seinen ruhigen Gang geht, der täuscht. Denn hier, wo die Tuff- und Travertinbecken enden, beginnt ein weiteres Wunder: das Süßwasser der Krka trifft hier mitten im Binnenland auf Meerwasser. Der Fluß zieht das warme Meerwasser über mehr als 20 Kilometer unter dem kalten Süsswasser durch den Canyon hinauf bis dorthin, wo die Wasserfälle in die Tiefe stürzen.

Und vielleicht ist dies dann auch das allergrößte Vergnügen, das die Krka dem Segler bereitet: Wo LEVJE fünf Kilometer weiter flussabwärts still in einer Schilfbucht liegt, einfach Schwimmen zu gehen, oben, wo bis zwei Meter Tiefe eiskaltes Bergwasser strömt. Und nach unten zu tauchen, wo am Grund der Krka das sommerwarme Salzwasser fließt. Nein, ich könnte mit LEVJE jeden Sommer zurückkehren und mich herumtreiben, in dieser grandiosen Welt der Wassers.

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Mare Più: heißt „mehr Meer“. 
Und wenn Sie mehr Geschichten 
über die Menschen am Meer lesen wollen:


Wie es ist, auf einem kleinen Segelboot
• Italien
• Griechenland
• Türkei
zu bereisen. Und in fünf Monaten: Von München nach Antalya zu reisen.

Jetzt lesen. Als eBook. Als Print. Hier bestellen.

Auch als Film:  



Im Download. Als DVD. Hier.

Sonntag, 16. Oktober 2016 20.15 Live im Kino
im Rahmen der Allgäuer Filmkunstwochen
im Filmhaus Huber, Bad Wörishofen.

Das sagt die Presse über Buch und Film:

„… ein Sehnsuchtsbuch par excellence.
Und ein echtes sinnliches Erlebnis.“
MÄRKISCHE ZEITUNG im Oktober 2015

„… eröffnet dem Weltenbummler ganz wunderbare Traumziele, auf die man 
bei üblicher Herangehensweise schwerlich gekommen wäre.“
YACHT im Mai 2015 

„Die Besonderheit des einstündigen Streifens ist seine Ruhe. 
Eine Ruhe, die der Film mit poetisch angehauchter Sprache und sinnlichen Bildern von Szene zu Szene eingehender vermittelt.“
SEGELREPORTER im Dezember 2015

„… ein schönes, ein gelungenes Werk, animierend und inspirierend.“
LITERATURBOOT im Juli 2015

„Absolut empfehlenswert!
Für Reisebegeisterte ist ‚Einmal München-Antalya, bitte!‘ definitiv zu empfehlen.“
RATGEBER.REISE. im Juni 2015


Unterwegs an den Wasserfällen der Krka.

In meinem vorletzten Post beschrieb ich den Weg auf LEVJE 
von der Adriaküste hinauf durch den Krka-Fjord.
Heute die Fortsetzung – wie es ist, an den Wassern der Krka.

Zu den Landschaften, die mich immer wieder anziehen und das seit vielen Jahren, gehören die Krka und ihre Wasserfälle bei dem kleinen kroatischen Städtchen Skradin. Hat man auf dem eigenen Boot die knapp 20 Kilometer Weg durch den engen Krka-Canyon hinaufgefunden bis Skradin, geht es plötzlich nicht weiter. Eine Brücke versperrt den Weg. Sie markiert den Anfang des Nationalparks, dessen Mittelpunkt, die großen Wasserfälle, man entweder nach einstündiger Wanderung oder 10 Minuten Fahrt mit dem Ausflugsschiff erreicht.

Kühle umfängt den Besucher am Morgen, selbst in der größten Augusthitze ist es bei den Wasserfällen angenehm kühl. Aber das ist nicht der Grund, warum sie Jahr für Jahr mehr Besucher anziehen. Die Krka-Fälle sind ein einzigartiges Reich, das ganz dem Wasser gehört. Eine Ander-Welt voll der Inselchen, Terrassen, Becken, Buckel, Bäche, Strudel. Vielleicht macht dies die Faszination des Ortes aus. Strömendes, fließendes, strudelndes, stürzendes, fallendes Wasser. Wasser in all seinen Formen der Bewegung. Eine Landschaft, die fließt, buchstäblich eine Landschaft im Fluss. Und eine Landschaft im freien Fall. Würde ich an Elementarwesen glauben, an Kobolde und Wichte und Wassergeister, an etwas, das klein im Guten hier wirkt und webt: Ich würde sie hier suchen, genau hier. Denn ich wäre sicher, sie wären hier zuhause.

Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss. So richtig lang aber ist die Krka mit ihren 70 Kilometern selbst im begrenzten Kroatien nicht. Aber ein ruhiger Fluss, das ist die Krka, zumindest über weite Strecken. Sie entspringt einem Wasserfall in den Bergen, kaum eine Autostunden vom Meer entfernt. Sie fließt meist ruhig und träge, sie ist ein beschaulicher, breit in die Schilfgürtel eingebetteter Fluss, fast ein Strom, und sie bleibt träge – wenn ihr nicht plötzlich ein Absturz in die Quere kommt. Immerhin sieben Mal ist das der Fall, und jeder dieser Abstürze ist eine Attraktion. Man kann sie von Skradin aus besichtigen. Erklimmt man die Skradinski Buk und besteigt oben das kleine  Ausflugsschiff, das durch dichte Schilfwälder zu den Roski slap fährt, den nächsten Wasserfällen, dann wartet dahinter bereits das nächste Ausflugsschiff. Das den Reisenden zum nächsten Wasserfall, den Miljakcka-Fällen bringt. Und so geht das immer weiter, ein Karussell der Kaskaden und Wasserfälle.

Wir bleiben heute bei Skradinski Buk. Wir steigen nicht auf das erste Ausflugsschiff oben, das uns zum alten Franziskanerkloster Visovac auf der Insel mitten im See bringt. Wir schauen einfach auf die Krka, wie sie dort oben still daliegt wie ein See, eingerahmt von dichten Schilfgürteln, ein Blaugrün im großen Grün des späten Sommers, still fließendes, tiefgründiges Süßwasser, eine Orgie von Sommer und Süßwasser für den, der vom Meer kommt. Die Krka steht hier praktisch still. Kein Haus, kein Feld, keine Straße am unzugänglichen Ufer. Nur Schilf und Wassergesträuch, durch das die Krka unmerklich, uneinsehbar auf die vor ihr liegende, fast 50 Meter hohe Felskante schiebt.

So undurchdringlich der Schilfwall aussieht, der den Fluss lückenlos einrahmt: Irgendwo findet er einen Weg hindurch wie Wasser in einer hohlen Hand. Es sind zuerst unzählige kleine Stromschnellen, Strudel, Wirbel. Wasser, das durch Schilf wie dürre Finger rinnt, sich seinen Weg nach unten sucht. Die Wasser-Fluss-Landschaft verbreitert sich zwischen den Felswänden auf mehrere Hundert Meter. Überall sprudelt, gurgelt, pulst und fließt es in kleinen Strömen und Rinnsalen.

Der träge Strom: Er ist zu hunderten kleiner Wesen geworden, die talwärts springen. Erst zaghaft und in kleinen Bächen. Die größer werden, sich wieder vereinigen, über erste schmale Terrassen hinunterstürzen. Ein leises Murmeln wie durch Röhren, ein Gluckern, während der Wind die Halme bewegt.

Aber das ist erst der Anfang. Und an diesem Anfang stehen tatsächlich winzige Lebewesen. Denn die Kalkstein-, Tuff- und Travertinbecken, die braunen Terrassen, die den Fluss einfassen, sie sind geschaffen von seinen Mikroorganismen. Die Barrieren, über die Fluss stürzt, erschuf er sich selbst. Ein Jahrhunderttausende altes Zusammenwirken aus Wasser und kleinsten Organismen, die an dieser Stelle, an der der Fluss durch die Kalksteinberge bricht, eine Reaktion hervorriefen, angesiedelt irgendwo zwischen Chemie und Biologie. Sie war es, aus der eine Landschaft fallenden Wassers aus Schalen und Becken und Schüsseln und Gumpen und Trichtern entstand.

Der Fluss: er hat sich nun mehr Raum genommen. Er und die Landschaft, sie sind eins. Der Fluss, das Fließen, ist Landschaft und Schönheit. Es ist ein baumbestandener Garten voll natürlicher Terrassen und Kaskaden, und jede Terrasse und jede Kaskade ist Fließen. Ein Rauschen liegt nun über allem. An einer Stelle stürzt der Strom von allen Seiten in ein Becken, ein großes Natur-Jacuzee, das sich bodenlos öffnet. Wasser verschwindet Kubikmeterweise  in der Öffnung und stürzt sich weiter unten über die nächste Travertin-Wand in die Tiefe.

Aberhunderte sprudelnder Kaskaden, kleiner und großer Rinnsale, die in irgendwelche Becken münden, sich wieder verzweigen, mäandern und stürzen und hinunterspringen.

Am anderen Ende des Getöses, ganz rechts außen, unter Bäumen ein alter Kanal. Das Licht, das unter hohen Bäumen aufs Wasser trifft, erinnert er an den Canal du Midi im Süden Frankreichs. Langsam streicht hier der Fluß entlang, lax flösselt ein Schwarm Forellen träge gegenan, warum sich abrackern, wo doch der Fluss alles herbeiträgt bis ins aufgesperrte Maul?

Hahnenfuss flutet, wiegt sich, schwingt in der Strömung, als würde nicht er durchs Wasser bewegt, sondern als wäre er ein Lebewesen, das sich mit hundert Armen bedächtig im Strom wiegt.

Immer schneller stürzt die Krka nun nach unten, wir nähern uns dem letzten Kapitel, dem letzten Stück der Wasserfälle. Breit wie Fußballfelder fallen die Wassermassen über die 17 Tuff- und Travertin-Terrassen. Treppenstufen und Absätze, die das Wasser auf seinem letzten Wegstück aus 25 Metern Höhe zurücklegt. Es ist ein Schauspiel wie aus dem Lustgarten eines Rokoko-Fürsten, nur dass es an dieser Stelle bis zu 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sind, die über die Beckenränder springen. An einer Stelle ein kleines Rinnsal, das sich aus zehn Metern Höhe nach unten ergießt. Daneben ein gewaltiger Schwall, der aus der Travertinwand donnert wie aus einer Düse. An anderer Stelle ein Überhang mit einer Grotte darunter, über die langsam Wasser perlt, um sich unten in der Gischt zu sammeln.

Am Ende der letzten Terrasse sammelt sich das Wasser. Und fließt wieder träge, träge weiter dem Meer zu. Aber der Eindruck, dass ab hier alles seinen ruhigen Gang geht, der täuscht. Denn hier, wo die Tuff- und Travertinbecken enden, beginnt nicht nur der enge Canyon, den ich im vorigen Post beschrieb. An dieser Stelle trifft das Süßwasser der Krka mitten im Binnenland auf – Meerwasser. Die Krka zieht warmes Meerwasser mehr als 20 Kilometer unter dem kalten Süsswasser durch den Canyon hinauf bis dorthin, wo die Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Und das Meerwasser nicht weiterdringen kann.

Und vielleicht ist dies dann auch das allergrößte Vergnügen, das die Krka dem Segler bereitet: Wo LEVJE fünf Kilometer weiter flussabwärts still in einer Schilfbucht liegt, einfach Schwimmen zu gehen, oben auf der Wasseroberfläche, wo bis zwei Meter Tiefe eiskaltes Bergwasser strömt. Und dann nach unten zu tauchen, wo am Grund der Krka das sommerwarme Salzwasser fließt. Nein, ich könnte mit LEVJE jeden Sommer zurückkehren und mich herumtreiben, in dieser grandiosen Welt der Wassers.

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Und wenn Sie mehr Geschichten 
über die Menschen am Meer lesen wollen:


Wie es ist, auf einem kleinen Segelboot
• Italien
• Griechenland
• Türkei
zu bereisen. Und in fünf Monaten: Von München nach Antalya zu reisen.

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Auch als Film:  



Im Download. Als DVD. Hier.

Sonntag, 16. Oktober 2016 20.15 Live im Kino
im Rahmen der Allgäuer Filmkunstwochen
im Filmhaus Huber, Bad Wörishofen.

Das sagt die Presse über Buch und Film:

„… ein Sehnsuchtsbuch par excellence.
Und ein echtes sinnliches Erlebnis.“
MÄRKISCHE ZEITUNG im Oktober 2015

„… eröffnet dem Weltenbummler ganz wunderbare Traumziele, auf die man 
bei üblicher Herangehensweise schwerlich gekommen wäre.“
YACHT im Mai 2015 

„Die Besonderheit des einstündigen Streifens ist seine Ruhe. 
Eine Ruhe, die der Film mit poetisch angehauchter Sprache und sinnlichen Bildern von Szene zu Szene eingehender vermittelt.“
SEGELREPORTER im Dezember 2015

„… ein schönes, ein gelungenes Werk, animierend und inspirierend.“
LITERATURBOOT im Juli 2015

„Absolut empfehlenswert!
Für Reisebegeisterte ist ‚Einmal München-Antalya, bitte!‘ definitiv zu empfehlen.“
RATGEBER.REISE. im Juni 2015


Unterwegs an den Wasserfällen der Krka.

In meinem vorletzten Post beschrieb ich den Weg auf LEVJE 
von der Adriaküste hinauf durch den Krka-Fjord.
Heute die Fortsetzung – wie es ist, an den Wassern der Krka.

Zu den Landschaften, die mich immer wieder anziehen und das seit vielen Jahren, gehören die Krka und ihre Wasserfälle bei dem kleinen kroatischen Städtchen Skradin. Hat man auf dem eigenen Boot die knapp 20 Kilometer Weg durch den engen Krka-Canyon hinaufgefunden bis Skradin, geht es plötzlich nicht weiter. Eine Brücke versperrt den Weg. Sie markiert den Anfang des Nationalparks, dessen Mittelpunkt, die großen Wasserfälle, man entweder nach einstündiger Wanderung oder 10 Minuten Fahrt mit dem Ausflugsschiff erreicht.

Kühle umfängt den Besucher am Morgen, selbst in der größten Augusthitze ist es bei den Wasserfällen angenehm kühl. Aber das ist nicht der Grund, warum sie Jahr für Jahr mehr Besucher anziehen. Die Krka-Fälle sind ein einzigartiges Reich, das ganz dem Wasser gehört. Eine Ander-Welt voll der Inselchen, Terrassen, Becken, Buckel, Bäche, Strudel. Vielleicht macht dies die Faszination des Ortes aus. Strömendes, fließendes, strudelndes, stürzendes, fallendes Wasser. Wasser in all seinen Formen der Bewegung. Eine Landschaft, die fließt, buchstäblich eine Landschaft im Fluss. Und eine Landschaft im freien Fall. Würde ich an Elementarwesen glauben, an Kobolde und Wichte und Wassergeister, an etwas, das klein im Guten hier wirkt und webt: Ich würde sie hier suchen, genau hier. Denn ich wäre sicher, sie wären hier zuhause.

Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss. So richtig lang aber ist die Krka mit ihren 70 Kilometern selbst im begrenzten Kroatien nicht. Aber ein ruhiger Fluss, das ist die Krka, zumindest über weite Strecken. Sie entspringt einem Wasserfall in den Bergen, kaum eine Autostunden vom Meer entfernt. Sie fließt meist ruhig und träge, sie ist ein beschaulicher, breit in die Schilfgürtel eingebetteter Fluss, fast ein Strom, und sie bleibt träge – wenn ihr nicht plötzlich ein Absturz in die Quere kommt. Immerhin sieben Mal ist das der Fall, und jeder dieser Abstürze ist eine Attraktion. Man kann sie von Skradin aus besichtigen. Erklimmt man die Skradinski Buk und besteigt oben das kleine  Ausflugsschiff, das durch dichte Schilfwälder zu den Roski slap fährt, den nächsten Wasserfällen, dann wartet dahinter bereits das nächste Ausflugsschiff. Das den Reisenden zum nächsten Wasserfall, den Miljakcka-Fällen bringt. Und so geht das immer weiter, ein Karussell der Kaskaden und Wasserfälle.

Wir bleiben heute bei Skradinski Buk. Wir steigen nicht auf das erste Ausflugsschiff oben, das uns zum alten Franziskanerkloster Visovac auf der Insel mitten im See bringt. Wir schauen einfach auf die Krka, wie sie dort oben still daliegt wie ein See, eingerahmt von dichten Schilfgürteln, ein Blaugrün im großen Grün des späten Sommers, still fließendes, tiefgründiges Süßwasser, eine Orgie von Sommer und Süßwasser für den, der vom Meer kommt. Die Krka steht hier praktisch still. Kein Haus, kein Feld, keine Straße am unzugänglichen Ufer. Nur Schilf und Wassergesträuch, durch das die Krka unmerklich, uneinsehbar auf die vor ihr liegende, fast 50 Meter hohe Felskante schiebt.

So undurchdringlich der Schilfwall aussieht, der den Fluss lückenlos einrahmt: Irgendwo findet er einen Weg hindurch wie Wasser in einer hohlen Hand. Es sind zuerst unzählige kleine Stromschnellen, Strudel, Wirbel. Wasser, das durch Schilf wie dürre Finger rinnt, sich seinen Weg nach unten sucht. Die Wasser-Fluss-Landschaft verbreitert sich zwischen den Felswänden auf mehrere Hundert Meter. Überall sprudelt, gurgelt, pulst und fließt es in kleinen Strömen und Rinnsalen.

Der träge Strom: Er ist zu hunderten kleiner Wesen geworden, die talwärts springen. Erst zaghaft und in kleinen Bächen. Die größer werden, sich wieder vereinigen, über erste schmale Terrassen hinunterstürzen. Ein leises Murmeln wie durch Röhren, ein Gluckern, während der Wind die Halme bewegt.

Aber das ist erst der Anfang. Und an diesem Anfang stehen tatsächlich winzige Lebewesen. Denn die Kalkstein-, Tuff- und Travertinbecken, die braunen Terrassen, die den Fluss einfassen, sie sind geschaffen von seinen Mikroorganismen. Die Barrieren, über die Fluss stürzt, erschuf er sich selbst. Ein Jahrhunderttausende altes Zusammenwirken aus Wasser und kleinsten Organismen, die an dieser Stelle, an der der Fluss durch die Kalksteinberge bricht, eine Reaktion hervorriefen, angesiedelt irgendwo zwischen Chemie und Biologie. Sie war es, aus der eine Landschaft fallenden Wassers aus Schalen und Becken und Schüsseln und Gumpen und Trichtern entstand.

Der Fluss: er hat sich nun mehr Raum genommen. Er und die Landschaft, sie sind eins. Der Fluss, das Fließen, ist Landschaft und Schönheit. Es ist ein baumbestandener Garten voll natürlicher Terrassen und Kaskaden, und jede Terrasse und jede Kaskade ist Fließen. Ein Rauschen liegt nun über allem. An einer Stelle stürzt der Strom von allen Seiten in ein Becken, ein großes Natur-Jacuzee, das sich bodenlos öffnet. Wasser verschwindet Kubikmeterweise  in der Öffnung und stürzt sich weiter unten über die nächste Travertin-Wand in die Tiefe.

Aberhunderte sprudelnder Kaskaden, kleiner und großer Rinnsale, die in irgendwelche Becken münden, sich wieder verzweigen, mäandern und stürzen und hinunterspringen.

Am anderen Ende des Getöses, ganz rechts außen, unter Bäumen ein alter Kanal. Das Licht, das unter hohen Bäumen aufs Wasser trifft, erinnert er an den Canal du Midi im Süden Frankreichs. Langsam streicht hier der Fluß entlang, lax flösselt ein Schwarm Forellen träge gegenan, warum sich abrackern, wo doch der Fluss alles herbeiträgt bis ins aufgesperrte Maul?

Hahnenfuss flutet, wiegt sich, schwingt in der Strömung, als würde nicht er durchs Wasser bewegt, sondern als wäre er ein Lebewesen, das sich mit hundert Armen bedächtig im Strom wiegt.

Immer schneller stürzt die Krka nun nach unten, wir nähern uns dem letzten Kapitel, dem letzten Stück der Wasserfälle. Breit wie Fußballfelder fallen die Wassermassen über die 17 Tuff- und Travertin-Terrassen. Treppenstufen und Absätze, die das Wasser auf seinem letzten Wegstück aus 25 Metern Höhe zurücklegt. Es ist ein Schauspiel wie aus dem Lustgarten eines Rokoko-Fürsten, nur dass es an dieser Stelle bis zu 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sind, die über die Beckenränder springen. An einer Stelle ein kleines Rinnsal, das sich aus zehn Metern Höhe nach unten ergießt. Daneben ein gewaltiger Schwall, der aus der Travertinwand donnert wie aus einer Düse. An anderer Stelle ein Überhang mit einer Grotte darunter, über die langsam Wasser perlt, um sich unten in der Gischt zu sammeln.

Am Ende der letzten Terrasse sammelt sich das Wasser. Und fließt wieder träge, träge weiter dem Meer zu. Aber der Eindruck, dass ab hier alles seinen ruhigen Gang geht, der täuscht. Denn hier, wo die Tuff- und Travertinbecken enden, beginnt nicht nur der enge Canyon, den ich im vorigen Post beschrieb. An dieser Stelle trifft das Süßwasser der Krka mitten im Binnenland auf – Meerwasser. Die Krka zieht warmes Meerwasser mehr als 20 Kilometer unter dem kalten Süsswasser durch den Canyon hinauf bis dorthin, wo die Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Und das Meerwasser nicht weiterdringen kann.

Und vielleicht ist dies dann auch das allergrößte Vergnügen, das die Krka dem Segler bereitet: Wo LEVJE fünf Kilometer weiter flussabwärts still in einer Schilfbucht liegt, einfach Schwimmen zu gehen, oben auf der Wasseroberfläche, wo bis zwei Meter Tiefe eiskaltes Bergwasser strömt. Und dann nach unten zu tauchen, wo am Grund der Krka das sommerwarme Salzwasser fließt. Nein, ich könnte mit LEVJE jeden Sommer zurückkehren und mich herumtreiben, in dieser grandiosen Welt der Wassers.

Wenn Ihnen dieser Post gefiel:
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Sie unterstützen diesen Blog, wenn Sie sich oben rechts mit eMail eintragen. 
Dann bekommen Sie jeden neuen Post bei Erscheinen.
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Mare Più: heißt „mehr Meer“. 
Und wenn Sie mehr Geschichten 
über die Menschen am Meer lesen wollen:


Wie es ist, auf einem kleinen Segelboot
• Italien
• Griechenland
• Türkei
zu bereisen. Und in fünf Monaten: Von München nach Antalya zu reisen.

Jetzt lesen. Als eBook. Als Print. Hier bestellen.

Auch als Film:  



Im Download. Als DVD. Hier.

Sonntag, 16. Oktober 2016 20.15 Live im Kino
im Rahmen der Allgäuer Filmkunstwochen
im Filmhaus Huber, Bad Wörishofen.

Das sagt die Presse über Buch und Film:

„… ein Sehnsuchtsbuch par excellence.
Und ein echtes sinnliches Erlebnis.“
MÄRKISCHE ZEITUNG im Oktober 2015

„… eröffnet dem Weltenbummler ganz wunderbare Traumziele, auf die man 
bei üblicher Herangehensweise schwerlich gekommen wäre.“
YACHT im Mai 2015 

„Die Besonderheit des einstündigen Streifens ist seine Ruhe. 
Eine Ruhe, die der Film mit poetisch angehauchter Sprache und sinnlichen Bildern von Szene zu Szene eingehender vermittelt.“
SEGELREPORTER im Dezember 2015

„… ein schönes, ein gelungenes Werk, animierend und inspirierend.“
LITERATURBOOT im Juli 2015

„Absolut empfehlenswert!
Für Reisebegeisterte ist ‚Einmal München-Antalya, bitte!‘ definitiv zu empfehlen.“
RATGEBER.REISE. im Juni 2015


ZEITMILLIONÄR – ACHTUNG PREISSENKUNG!!

Der Herbst ist da, die Boote gehen langsam aus dem Wasser, die Tage werden kürzer und Weihnachten rückt langsam näher. Nun geht die Segelsaison wieder vor dem Bildschirm weiter. Man schwelgt in Erinnerungen und träumt von den Wunschzielen der nächsten Saison. Soll es die Ostsee werden, die Schären? Mein Film „Zeitmillionär“ erzählt von einem perfekten Segelsommer in den Schären, von einer langen Auszeit und der Verwirklichung von Träumen. 
 

  FILMTRAILER I

 FILMTRAILER II

Der gesamte Soundtrack zur Reise inkl. der aktuellen Single „Ich geh‘ segeln“ entstanden ebenfalls diekt vor der Kamera an Bord und im Tonstudio.  Passend zur Nachsaison habe ich nun den Preis für meinen Film „Zeitmillionär“ gesenkt.
Die Doppel-DVD Box gibt es nun für €19,90.-, und den Download für €17,90.- u.a. hier: 

segel-filme
millemari.
oder direkt bei
www.luvgier.de

DREI neue Bücher im September bei millemari.

Gleich drei neue Bücher erschienen jetzt bei millemari.,
die ich vorstellen möchte. Heute: WIE WIR IM NORDEN SEGELN.

Manchmal trifft man auf einen Segler, der mit genau der gleichen Leidenschaft übers Meer unterwegs ist wie man selber. Aber es kann vorkommen, dass man sich so rein gar nichts gegenseitig zu sagen, zu erzählen hat. Der Grund dafür ist nicht zwangsläufig, dass man sich unsympathisch wäre, nein. Es ist nur so, dass unter dem Sammelbegriff „Segeln“ sich schon unglaublich viel tummelt: Ein rechter Regatta-Segler wird mich schon schräg ansehen, wie ich da zufrieden mit 4,8 Knoten = 9 Km/h tagein, tagaus durchs Mittelmeer ziehe. Vollends den Vogel zeigen mir wahrscheinlich Leute, die Surfboards oder Skiffs benutzen, für die ist meine liebe LEVJE eine lahme Ente. Aber auch Leute, die genauso „lahm“ wie ich als Fahrtensegler unterwegs sind, haben sich gelegentlich wenig zu sagen, weil die Welten, in denen sie sich bewegen, so gänzlich verschieden sind.

In einer ganz anderen Welt als meiner ist Holger Peterson unterwegs. Wir kennen uns, seit er uns vor eineinhalb Jahren in einer Januar-Schneeregen-Nacht auf seine FUCHUR nach Bremen einlud, um dort zu übernachten. War urgemütlich, bei einem 4 Grad-Celsius-Wetter aus dem muckelig warmen Boot heraus dem Regen beim Prasseln zuzusehen. Holger’s Revier sind Nordsee und Ostsee. Und wenn er darüber schreibt, wie er im Norden segelt, und was dies Segeln im Norden bedeutet, dann ist dies – ausgenommen Wale, Delphine, Petermännchen und Boote – so ganz anders als alles, was ich kenne.

Da wäre in Holger’s soeben erschienenen Buch WIE WIR IM NORDEN SEGELN die Tatsache, dass in der Nordsee die Gezeiten einfach den Rhythmus fürs Segeln vorgeben. Man fährt nicht einfach los, wann man will. Sondern man fährt los, wenn man sich ausgerechnet hat, wann die Gezeiten ein Ankommen am Zielort überhaupt zulassen. Schafft man es nicht, seinen Zeitplan einzuhalten, dann lässt man sich „Trockenfallen“: Wartet, bis das Boot einfach auf dem Sand aufsetzt. Und wartet, bis die nächste Flut das Boot wieder steigen lässt.

Überaus spannend fand ich Holger’s Kapitel über „Trockenfallen und Gewitter“ südlich Wangerooge. Kaum haben seine drei Kiele auf dem Sand aufgesetzt, erfährt er via Wetterbericht, dass Gewitter mit Böen bis zu 10 Beaufort im Anmarsch sind. Wie geht man damit um, dass „Trockengefallen“ zwar ein sicherer Zustand ist, aber „aufschwimmen“ genau hinein in die Sturmböen schon ganz besondere Anforderungen an den Skipper stellen? Der trägt dann mal eben seinen Anker 30 Meter zu Fuß über den Schlick, um sich in der richtigen Richtung abzusichern.

Seerobendame Roberta, zu Gast im Sommer für fünf Monate in Cuxhafen.

Holger Petersons Buch las ich mit Spass, aber auch mit gelegentlichem „Aha“. Da schreibt einer, den die Liebe zu einem ungewöhnlichen Revier umtreibt und der dieses Revier segelnd beherrscht. Manche Geschichte, manches Detail, manchen seiner vielen Tipps hätte ich mir noch ausführlicher von Holger gewünscht, ob es nun um jährliche Ostsee-Feuerqualenplage oder Delphin-Intellligenz oder den Einfluss des Windes auf Wasserstände geht. Aber auch so ist das Buch ein wunderbarer und wertvoller Einstieg in ein anderes Revier. Und ein Schmöker für die Fans dieses umwerfenden Reviers, wenn Holger seine Leser gekonnt mit auf die Reise nimmt zu bekannten und unbekannten Spots dieses Gebiets. Ich werde Holger auf alle Fälle fragen, ob er mich nächsten Sommer mal mitnimmt, auf seiner FUCHUR, in Watt, Gezeit und Siel.

Soeben erschienen.
252 Seiten. eBOOK ab € 14,95
Mehr Informationen hier.
Oder bei AMAZON oder in jeder Buchhandlung.

DREI neue Bücher im September bei millemari.

Gleich drei neue Bücher erschienen jetzt bei millemari.,
die ich vorstellen möchte. Heute: WIE WIR IM NORDEN SEGELN.

Manchmal trifft man auf einen Segler, der mit genau der gleichen Leidenschaft übers Meer unterwegs ist wie man selber. Aber es kann vorkommen, dass man sich so rein gar nichts gegenseitig zu sagen, zu erzählen hat. Der Grund dafür ist nicht zwangsläufig, dass man sich unsympathisch wäre, nein. Es ist nur so, dass unter dem Sammelbegriff „Segeln“ sich schon unglaublich viel tummelt: Ein rechter Regatta-Segler wird mich schon schräg ansehen, wie ich da zufrieden mit 4,8 Knoten = 9 Km/h tagein, tagaus durchs Mittelmeer ziehe. Vollends den Vogel zeigen mir wahrscheinlich Leute, die Surfboards oder Skiffs benutzen, für die ist meine liebe LEVJE eine lahme Ente. Aber auch Leute, die genauso „lahm“ wie ich als Fahrtensegler unterwegs sind, haben sich gelegentlich wenig zu sagen, weil die Welten, in denen sie sich bewegen, so gänzlich verschieden sind.

In einer ganz anderen Welt als meiner ist Holger Peterson unterwegs. Wir kennen uns, seit er uns vor eineinhalb Jahren in einer Januar-Schneeregen-Nacht auf seine FUCHUR nach Bremen einlud, um dort zu übernachten. War urgemütlich, bei einem 4 Grad-Celsius-Wetter aus dem muckelig warmen Boot heraus dem Regen beim Prasseln zuzusehen. Holger’s Revier sind Nordsee und Ostsee. Und wenn er darüber schreibt, wie er im Norden segelt, und was dies Segeln im Norden bedeutet, dann ist dies – ausgenommen Wale, Delphine, Petermännchen und Boote – so ganz anders als alles, was ich kenne.

Da wäre in Holger’s soeben erschienenen Buch WIE WIR IM NORDEN SEGELN die Tatsache, dass in der Nordsee die Gezeiten einfach den Rhythmus fürs Segeln vorgeben. Man fährt nicht einfach los, wann man will. Sondern man fährt los, wenn man sich ausgerechnet hat, wann die Gezeiten ein Ankommen am Zielort überhaupt zulassen. Schafft man es nicht, seinen Zeitplan einzuhalten, dann lässt man sich „Trockenfallen“: Wartet, bis das Boot einfach auf dem Sand aufsetzt. Und wartet, bis die nächste Flut das Boot wieder steigen lässt.

Überaus spannend fand ich Holger’s Kapitel über „Trockenfallen und Gewitter“ südlich Wangerooge. Kaum haben seine drei Kiele auf dem Sand aufgesetzt, erfährt er via Wetterbericht, dass Gewitter mit Böen bis zu 10 Beaufort im Anmarsch sind. Wie geht man damit um, dass „Trockengefallen“ zwar ein sicherer Zustand ist, aber „aufschwimmen“ genau hinein in die Sturmböen schon ganz besondere Anforderungen an den Skipper stellen? Der trägt dann mal eben seinen Anker 30 Meter zu Fuß über den Schlick, um sich in der richtigen Richtung abzusichern.

Seerobendame Roberta, zu Gast im Sommer für fünf Monate in Cuxhafen.

Holger Petersons Buch las ich mit Spass, aber auch mit gelegentlichem „Aha“. Da schreibt einer, den die Liebe zu einem ungewöhnlichen Revier umtreibt und der dieses Revier segelnd beherrscht. Manche Geschichte, manches Detail, manchen seiner vielen Tipps hätte ich mir noch ausführlicher von Holger gewünscht, ob es nun um jährliche Ostsee-Feuerqualenplage oder Delphin-Intellligenz oder den Einfluss des Windes auf Wasserstände geht. Aber auch so ist das Buch ein wunderbarer und wertvoller Einstieg in ein anderes Revier. Und ein Schmöker für die Fans dieses umwerfenden Reviers, wenn Holger seine Leser gekonnt mit auf die Reise nimmt zu bekannten und unbekannten Spots dieses Gebiets. Ich werde Holger auf alle Fälle fragen, ob er mich nächsten Sommer mal mitnimmt, auf seiner FUCHUR, in Watt, Gezeit und Siel.

Soeben erschienen.
252 Seiten. eBOOK ab € 14,95
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