Pacific Versuch macht kluch
SCHNAPPSCHUß AN DER CHEASEPAKE BAY
Ob das wohl funktioniert? Jedenfalls habe ich nie eine Reklamation gehört! Und das ist ja immerhin etwas Wert.
SCHNAPPSCHUß AN DER CHEASEPAKE BAY
Ob das wohl funktioniert? Jedenfalls habe ich nie eine Reklamation gehört! Und das ist ja immerhin etwas Wert.
WINDVANE REPORT – EINE RÄUBERPISTOLE?
Hallo Peter, habe mir den Windvane Report zu Gemüte geführt! Man möchte meinen, es handelte sich dabei wirklich um Räuberpistolen. Chapeau vor Dir, sich in diesem Haifischbecken durchzusetzen!
Dabei kommt man mit einem bisschen Einlesen in das Thema an Windpilot Pacific (plus) nicht vorbei (alle Systeme ohne Servounterstützung fallen sowieso raus, und dann bleibt nicht mehr viel!). Die Anschlagthematik ( Sollbruchstelle ) tut dann ihr Übriges.
Habe auch in einer Beilage folgendes Bild gefunden (Aventura) und werde wohl irgendwann auf die CB wie im Bild verzichten. Hat dann Vorteile die Badeleiter zu benutzen.
LG und einen schönen Feiertag
Michael
MOODY 425 – AUF DEM ATLANTIK
Moin Peter, haben bei Schwachwind die Pacific zum ersten Mal getestet. Hat auf Anhieb funktioniert!
Ich muss mit der Justierung noch etwas besser klarkommen, wenn zb bei Windänderung der alte Kurs zurück gefahren werden soll. Dafür gibt es ja das Rädchen an der Steuerung aber das reagiert glaube ich sehr langsam.
Aber das bekommen wir auch noch hin.
Danke für die Unterstützung
Grüße Jan
ACHTUNG Handbuch lesen: kleine Kursveränderungen an der Fernbedienung, grosse stets am Rad, das zuvor ausgekoppelt werden sollte ( Feststeller 051 )
Gruss
Peter
L´INSTALLATION AU Bi-LOUP 26
Bonjour Peter, I finished the installation. he windpilot is fixed on the swimming ladder. I didn’t see a problem of deformation or movement of the swimming ladder during the navigation, but I can if necessary to lock the swimming ladder on the transom vessel…
The navigation was very nice with the windpilot: no noise, no electrical consumption, good way!
Thanks for your help
Best regards
Jean-François Marrien. SV Tantéal
16.-18.02.25, Australien/QLD/Rainbow Beach, Gympie, Bundaberg,Tag 444-446
Unsere letzte Woche Roadtrip liegt vor uns. Zum Abschluss wollen wir auf die größte Sandinsel der Welt, nach Fraser Island. Dort darf man nur mit einen 4×4 Auto rauf, dann aber Dünen hoch und runter pieken und am Strand entlang heizen.
Zum Einstimmen campen wir vorher noch am Rainbow Beach. Der Strand hat seinen Namen von vielen verschiedenen Farbschichten im Sand. Vom Stellplatz sind es nur 200 Meter. Wir wollen bunten Sand sehen und schlendern zum Strand. Badezeug haben wir auch gleich drunter.
Wegen starker Unterströmungen wird eindringlich gewarnt nur an bewachten Abschnitten zu baden. Ein Test bis zu den Knien im Wasser bestätigt die Warnung. Allerdings ist der kräftige Sog seitlich, fühlt sich ungefährlich an. So kann man sich irren.
Das Wasser ist schön warm, die Wellen vielleicht einen knappen Meter hoch. Zwei Dutzend Besucher amüsieren sich in den Fluten. Ich möchte auch. Achim winkt ab: „Schau, wie viel Sand hoch gewirbelt wird. Da hat man gleich die Badehose voll. Ich verzichte.“ Dieser Hinweis ist wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte. Jeder weiß das mit der vollen Badehose und hätte mich das bloß abgeschreckt.
Der Gatte ist so freundlich am Wassersaum mit meiner Brille in der Hand zu warten. Ich stürze mich ins Vergnügen, erreiche die Kante, wo sich die Wellen brechen. Köpper rein. Wieder auftauchen. Macht Spaß. Die zweite Welle ist etwas höher und bricht sich etwas früher. Eintauchen ist nicht. Ich werde überspült. Mir reißt es seitlich die Beine weg, verdammt flach hier. Ich knalle mit der Schulter auf den Sand. Knack! In meiner Schulter bricht etwas kaputt. Ich rappel mich hoch. Instinktiv drücke ich mit der linken Hand den rechten Arm eng an die Brust. Ich stapfe mich durch den Schaum zurück Richtung Ausgang. Jetzt bloß keinen Brecher von hinten.
Ohne noch einmal von den Füßen gerissen zu werden, erreiche ich Achim, der mich fragend anschaut. „Ich hab mir was gebrochen“.
Symbolbild – Hinweis an der Westküste: Alles will einen töten in Australien.
Achim führt mich zum Stand der Rettungs-Schwimmer. Im Schatten kann mich auf einen Stuhl setzen. Die Schmerzen nehmen zu.
Ich höre, wie über einen Krankenwagen diskutiert wird. Drei Rettungs-Helfer sind im Einsatz. Die junge Frau bietet mir Eis zum Kühlen an. Ein Krankenwagen wird gerufen. „Wird etwas dauern“, heißt es.
Ich kann nur sitzen und meinen Arm halten. Auf keinen Fall darf ich den los lassen, dann sind die Scherzen höllisch.
Jetzt wird es etwas unappetitlich , aber der Vorfall ist neun Tage her und ich kann inzwischen drüber lachen.
Während ich so sitze, merke ich, dass mich ein Durchfallreiz befällt. Ich erzähle Achim von meinem Problem. Der fragt, ob eine Toilette in der Nähe sei. Ich möchte das eigentlich aussitzen, aber die Rettungs-Schwimmer warnen mich eindrücklich vor einer Stunde Fahrzeit bis zum Krankenhaus. Ich entscheide mich für die Toilette.
Ein älterer Herr der Rettungswacht macht den Strand-Buggy klar. Die junge Frau wird als meine Begleitung bestimmt. „Hast du eine Schere, nimm die mit“, bitte ich Becky. Mir ist sonnenklar, die wird gebraucht.
Die Buggy-Fahrt zur Toilette bekommt das Siegel ‚geht so‘. Im Klohäuschen bitte ich Becky, dass sie mir die Träger vom Badeanzug aufschneidet. Sie ist zögerlich, aber unfassbar hilfsbereit. Sie schneidet die Träger auf und zieht mir den Badeanzug runter. Ich schaffe es rechtzeitig auf die Toilette. An das Papier komme ich nicht heran. Becky reißt passende Stücke für mich ab. Den Hintern schaffe ich mit Zähne zusammen beißen und unter Tränen alleine. Meinen kaputten Arm kann ich auf den Oberschenkeln ablegen. So geht es.
Becky spült. Becky zieht mir den Badeanzug wieder hoch – zumindest bis zur Hüfte. Der Rest ist ja kaputt.
Inzwischen ist der Krankenwagen da und der Ablauf besprochen. Achim wird das Dachzelt und unseren Kram zusammenpacken (auch hier steht Becky hilfreich zur Seite, packt bei Achim fleißig mit an – ich bin grade auf der Suche nach dieser hilfsbereiten, reizenden Person, um mich noch persönlich zu bedanken) und wird hinter mir her zum Krankenhaus kommen.
Im Krankenwagen bekomme ich Schmerzmittel. Als die anfangen zu wirken, bemerke ich das erste Mal, dass ich von oben bis unten mit Sand voll bin. Die Haare, Ohren, der Badeanzug. Ich sitze mit dem Hintern im nassen Sand.
Die Fahrt zum Krankenhaus nach Gympie zieht sich. Erschütterungen sind meine Freunde nicht. Dann Notaufnahme. Alle nett. Ich muss von der Trage in ein Notaufnahmebett umsteigen und ziehe eine Sandspur hinter mir her.
Achim trifft ein. Eine junge Ärztin, Samantha, kümmert sich. Es gibt noch bessere Schmerzmittel für mich. Röntgen kommt als erstes. Der Oberarmkopf ist gebrochen. Samantha hält uns auf dem Handy ein Röntgenbild unter die Nase. Ob eine OP nötig sein wird, kann sie nicht beurteilen. Sie telefoniert mit einem „Knochenarzt“. Der ordnet ein CT an. Das CT erfolgt, aber inzwischen ist der Sonntagnachmittag dem Abend gewichen. Das CT sieht sich heute keiner mehr an.
Achim und ich haben in der Zwischenzeit entschieden, dass wir weitere Behandlungen nicht in Gympie vornehmen lassen wollen, sondern Richtung Schiff, nach Bundaberg fahren wollen. Wer weiß, was noch alles auf den Arm zukommt.
Ich bekomme eine Armschlinge verpasst. Die hält den Arm ruhig und eng an die Brust gedrückt. Es ist ein weiches Gurtband, wie ein Bademantelgürtel, nur etwas steifer. Die Schlaufen für Arm und Hand werden mit Kabelbindern zusammengehalten. Hightech made in Australia.
Samantha kümmert sich um den Papierkram. Telefoniert in Bundaberg mit den Krankenhäusern, wer sich um mich kümmern kann. Schreibt eine Überweisung und stellt ein Rezept für harte Schmerzmittel aus. Für die Nacht und den Transport am nächsten Tag versorgt sie mich mit Pillen aus dem Krankenhaus-Fundus.
Nach fünf ein halb Stunden sind wir fertig. Ich liege noch immer in meinem zerschnittenen Badeanzug mit Sand in der Büx. Es gab ein Angebot einer Schwester mir Feuchtetücher zu geben. Ich habe abgewunken. Ohne Dusche keine Reinigung möglich.
In der Notaufnahme – Schmerzmittel wirken – halbe Miete. Die Sandlache unter mir ist nur spürbar.
Achim fährt mich zum angemieteten Motel. Ich will nur eins: unter die Dusche und den Sand los werden. Beim Buchen hat Achim die Spendierhosen ausgezogen: ein angenehmes Zimmer mit ebenerdiger Dusche in die wir zu zwei rein passen.
Die Armschlinge kommt ab. Ich halte den Arm, Achim wäscht. Gemeinsam schaffen wir es, mich unfallfrei vom Sand zu befreien. Der ist inzwischen bretthart getrocknet und lässt sich kaum abrubbeln.
Dann liege ich endlich im Bett. Versehentlich nehme ich zwei von den Superhämmern (Oxycodon, ein Opioid). Viel hilft viel. Mir ist erst etwas schwummerig, aber ich schlafe bis früh in den Morgen.
Nach Bundaberg ist es nicht weit. Nur zwei Stunden Fahrt. Achim versucht eine Cabin auf einem der sieben (!) Campingplätze in Bundaberg zu mieten. Eigenes Bad und Küche sind Pflicht. Mit zunehmenden Absagen, werden wir nervös. Dann endlich eine Zusage bei Camp Nummer vier. Allerdings nur für sechs Tage, dann müssen wir wieder ausziehen. Nehmen wir!
In Bundaberg versucht Achim das Rezept einzulösen. April, April. Die Apotheke schickt ihn weg. Formfehler im Rezept. Keine Chance, gefährliches Drogen-Medikament, keine Ausnahme möglich. Im „Medic Help Center“ ebenfalls eine Absage. Im Krankenhaus hat Achim dann Erfolg und kann auch gleich meine Überweisung plazieren, meine Daten wurden bereits aus Gympie übermittelt. Morgen früh soll ich in der Notaufnahme erscheinen.
Um 8:00 Uhr sind wir da. Papierkram. Um 9:00 Uhr sind wir wieder raus, weil die Notaufnahme der falsche Anlaufpunkt ist. Um 13:30 Uhr sollen wir in der Ambulanz erscheinen. Noch einmal viel Papierkram, ungeachtet der Tatsache, dass wir morgens schon alles ausgefüllt haben.
Wir sollen Platz nehmen. Der Wartesaal ist voll. Zur Nervenberuhigung der Wartenden läuft schon gleich ein Lichtband mit dem Hinweis: “ Zwei Stunden Wartezeit sind normal“. Ein Schild warnt, dass Pöbeleien nicht geduldet werden.
Irgendwann werde ich zum Röntgen aufgerufen. Um 17:00 Uhr sitzen wir noch immer da. Wir sind die letzten. Eines der angrenzenden Arzt-Zimmer geht auf. Ein junger Asiate ruft einen unverständlichen Namen. Das kann ja nur ich sein. Nö, mich kennt er nicht. Nach Nachfrage an der Rezeption kommt der junge Mann zehn Minuten später wieder und ruft nun doch meinen Namen. Man hatte mich wohl vergessen.
Im Behandlungszimmer leuchtet das heutige Röntgenbild meiner Schulter auf dem Monitor. Dass unser asiatischer Freund gar kein Arzt ist, bekommen wir nur häppchenweise heraus. Er gackert viel, hat aber nicht so recht was zu sagen. Zunächst wundern wir uns, dass er gar nichts zum Röntgenbild sagt. Als ich konkret wissen will, ob eine OP nötig sein wird, druckst er herum, dass er den Doktor fragen muss. Er kommt ein paar Minuten später wieder und sagt, der Doc will ein CT sehen.
Das wurde doch bereits gemacht und sowohl das erste Röntgenbild als auch das CT wurden von Gympie Hospital nach Bundaberg geschickt. Nein. Er findet nichts.
Nach etwas hin und her, entpuppt sich unser Freund zumindest als Computer-Asiate. Telefoniert, klickt hin und her, hackt sich irgendwo ein und voila, auf einmal sind Röntgenbild und CT online.
Er gluckst zufrieden und holt den Arzt. Der ist schon im Feierabendmodus. „Eigentlich habe ich gar keine Zeit und ich bin auch Handchirurg, kann zur Schulter nicht viel sagen.“ Er lässt sich dann doch herab, befindet, keine OP nötig. Und verschwindet grußlos.
Unser Computer-Asiate versichert uns, dass jeden Morgen das Ärzte-Team laufende Fälle begutachtet. Man wird mich Morgen anrufen, ob Doc Schulter die Diagnose von Doc Hand bestätigen wird. Spätestens Übermorgen.
Er hält Wort. Per ‚Stiller Post‘ erfahre ich, dass Schulter keine OP für nötig hält. Und ich bekomme bei Schulter einen Termin in acht Tagen. Bis dahin die Schlinge tragen und Schmerzmittel nehmen.
Unter dem weißen Pfeil ist der Bruch. Nicht bzw. kaum verschoben, daher wird eine OP nicht nötig sein.
Sieht blutig aus, das Rote sind aber nur Falschfarbendarstellungen vom Scan. Die Fotos sind abfotografiert vom Monitor beim Computer-Asiaten. Es sieht in der Schulterkugel gesplittert aus, Dr Hand hat davon aber nichts erwähnt. Neben Falschfarben mag das noch etwas anderes in der Darstellung sein.
Neun Tage nach dem Unfall geht es mir grundsätzlich gut. Die Oxycodon brauche ich nicht mehr. Paracetamol reicht inzwischen aus. Falsche Bewegungen sind unangenehm und zu vermeiden, damit der Bruch sich nicht doch noch verschiebt. Als Rechshänderin bin ich ganz schön eingeschränkt. Ich hoffe, dass ich Morgen Doktor Schulter treffe, um zu hören, wie es weiter geht.
BALD IN ST.KILDA? – DAS KÖNNTE KLAPPEN!
PRAKTISCHE RATSCHLÄGE FÜR VOLVO 2020
Diese Arbeit muss irgendwann einmal erledigt werden. Ich gehe davon aus, dass Sie jemanden damit beauftragen werden, aber es kann gut sein, den Umfang zu kennen, wenn der Auftrag und der Preis vereinbart werden. wenn Sie also interessiert sind.
this job will have to be done at some point. Assuming you’re going to get someone to do this, but it can be nice to know the scope when the job and price are agreed. so if you’re interested.
12.02.25, Australien/QLD/Brisbane,Tag 440 Roadtrip, 30.925 km total
Das Wetter bleibt unbeständig, wir landen daher noch einmal in Brisbane. Bequemer geht es nicht. Wir steigen an einer anderen Station aus und beginnen unsere Rundtour im Osten an der ersten Innenstadt-Brücke. Hier kommt man sogar noch mit einem Segelboot unter durch. Durchgängig kann man direkt am Ufer entlang laufen und beliebig die Flussseite wechseln. Total cool gemacht.
Unter der ersten Brücke vor der Innenstadt passen auch Segler unterdurch. Danach ist Schluss.
Der botanische Garten – spontan herrschen fünf Grad weniger Hitze mitten in der Stadt.
Palmen, aufgeschütteter Sand. Diesen Pool hatten wir schon von oben gesehen.
Festhalten: Eintritt frei!
Wir kommen am ‚Maritime Museum‘ vorbei. Und für alle, die denken, dies ist doch eigentlich ein Segelblog – geht ja auch bald wieder los. Bis dahin, zum Trost, ein Foto von ‚Ellas’s Pink Lady‘. Auf diesem 10-Meter-Boot hat Jessica Watson als jüngst Seglerin inhand, non-stop die Welt umsegelt. Sie war damals grade 16 Jahre alt. Für mich persönlich unvorstellbar.
Ella’s Pink Lady. 220 Tage hat das junge Mädchen gebraucht.
Mit diesem „Boot“ mit einer Länge von 2,90 Metern wurde der Pazifik überquert. Noch weniger vorstellbar.
Wir besuchen dann – Eintritt frei – noch die ‚Queensland Art Gallery‘. Wir werden nicht enttäuscht. Ein luftiges Gebäude mit Wasserspielen und Bildern verschiedener Epochen. Viel Platz ist Künstlern aus dem Asia-Pacific-Raum und Aborigines gewidmet.
Ein weiterer schöner Tag in Brisbane.
Luftiges Gebäude
Aborigines nutzen die Kunst, um die Besiedelung Australiens durch die Weißen anzuklagen.
New Holland not
Überfüllt ist die Gallery nicht – das Hauptpublikum sind Schüler, die an ihren Nacherzählungen arbeiten.
Schuluniform ist Pflicht.
Extrem adrette Schuluniform. Meistens sind es eher unförmige, wenig kleidsame Kombinationen mit Krawatte.
Mittagspause mit leckeren Sushi, auch wenn es nicht so aussieht …
Känguru-Liebe geht auch in der Großstadt.
Insekten Talk
„In Australien will dich alles töten“, ein beliebter Satz über die giftige und gefährliche Tierwelt an Land und im Wasser. Nicht ganz falsch, grade ist eine junge Surferin nach einem Hai-Angriff in der Nähe von Brisbane verblutet.
Dem Zugriff der Raubtiergebisse und Giftzähne kann man sich ganz gut entziehen. Bleiben die vielbeinigen Kollegen. Die sind klein und kommen lautlos. Zwei Spinnenarten in Australien können für Menschen gefährlich sein. Das Gute an der schwarzen ‚Sydney Trichternetzspinne‘, sie kommt nur im Umkreis von Sydney vor. Ich glaube, dass zwei Exemplare auf dem Campingplatz unter der Wellblechdecke in der Damen-Dusche gewohnt haben. In drei Meter Höhe. Alles safe.
Die kleine ‚Redback‘-Spinne kommt in ganz Australien vor. Bevorzugt in häuslichen Umgebungen. Kein anderes Tier ist für so viele Verabreichungen von Gegengiften verantwortlich. Der Biss ist kaum zu spüren, aber die nachfolgenden Schmerzen gelten als ‚unerträglich‘. Dank Gegengift stirbt aber keiner (mehr). Trotz ihrer landesweiten Verbreitung hat es über ein Jahr gedauert, bis wir eine zu sehen bekommen haben.
Redback-Spider.
Ins Auto und in die Campingausrüstung haben es im Laufe der Zeit einige ‚Huntsman‘ –Spinnen geschafft. Einmal kam eine während der Fahrt aus dem Kühlergrill über die Haube gelaufen. Neulich wollte mir eine über den Schoß kabbeln. Abstoßende, große Viecher, deren Biss als harmlos gilt. Die Bein-Spannweite kann bis zu 30 cm betragen. Es gibt eine lustige Facebook-Gruppe. „Schaut hier, mit diesem hübschen Gesellen teile ich jetzt schon zwei Wochen mein Schlafzimmer“, begleitet von einem Foto mit einem Kaventsmann an der Zimmerdecke. Pfui, Spinne!
Winzige Spinne. Wenn wir morgens aus dem Zelt krabbeln, ist manchmal alles mit Netzen verbunden. Zwischen Kotflügel und Stoßstange wohnt schon seit 2000 Kilometern eine Spinne. Wir bekommen sie nicht verscheucht.
Mücken! Klar. Auf der ganzen Welt gibt es Mücken. Krankheiten, die übertragen werden, halten sich relativ in Grenzen und sind fast nur im Norden verbreitet. So gesehen, sind die Stiche eher lästig als gefährlich.
Dafür gibt es viele, viele Bremsen. Stricknadel dicke Stacheln sorgen für schmerzhafte Stiche. Ich reagiere häufig mit ausgeprägten, dicken Beulen darauf. Während ‚Sandflies‘-Stiche „nur“ höllisch jucken. Tagelang.
Unser Verbrauch an Insektenspray ist hoch. Möglichst die Sorte extra strong. Ekliges Zeug, was zwar hilft, aber durch seinen hohen Anteil an Deet sicher nicht gesund sein kann. Es verätzt zumindest die Bespannung unserer Campingstühle.
Seit wir im Osten sind und das Stechvolk zugenommen hat, tragen wir abends häufig Socken und lange Hose (schwitz, hechel).
Sandfly-Stiche – Juckvergnügen für mehrere Tage.
Schätzungen besagen, dass die Ameisen-Biomasse in Australien zwei Megatonnen betragen könnte. Das würde bedeuten, dass Menschenmasse der Australier und die Ameisenbiomasse ungefähr identisch sind. Was für eine Vorstellung.
Ameisen sind überall. Stehen wir für mehrere Tage an einem Platz finden die Tiere den Weg über die Spannbänder der Markise aufs Auto. Sofort bilden sich fleißige Ameisenstraßen. Denke ich über den Eroberungserfolg der kleinen Tiere nach, fällt mir sofort Atanga ein. Was mag sich dort alles eingenistet habe?
Eintausend dreihundert Ameisen-Sorten sind bestimmt. Aber es heißt, es könnten doppelt so viele sein. Dazu kommen noch eingeschleppte Sorten, wie die Feuerameise. Ob mich eine Feuerameise erwischt hat, weiß ich nicht, aber eine zwischen meine Zehen eingeklemmte Ameise hat mich derart gebissen, dass ich mich drei Tage über brennende Schmerzen und einen feuerroten Fleck freuen durfte.
Die Menge an Insekten in Australien ist schon beeindruckend, aber als Fazit stelle ich fest, dass ich mir das Alles noch viiiiiel schlimmer vorgestellt habe.
DER EINHANDSEGLER IM VOLKSMUND
28.01-10.02.25, Australien/QLD/Esk, Crows Nest, Woodford, Landsborough/Tag 425-438 Roadtrip, 30.925 km total, Tages-km 227+55+115+36
Nach der Kletterpartie auf kahlen Felsen landen wir in Esk. Ein hübscher Ort mit fabelhafter Campküche.
Esk Camp Kitchen – eine der besten. Drei Pizzaöfen und sonstige Annehmlichkeiten. Gespanntes Warten.
Pimp your Fertigpizza.
Typisches Stadtbild im Osten von Australien. Meistens ein altes Hotel oder die Post. Schachbrettmuster-Straßen. Ein oder zwei Supermärkte. Um was zu erleben, muss man in die Nationalparks.
Zwischen den kleinen Orten ist alles voll mit Land- oder Viehwirtschaft und eingezäunt. Hier Hirse.
Der nachfolgende Abstecher in den Crows Nest NP ist nett, aber ohne Besonderheiten, sieht man von der Blütenfülle im gesamten Wald einmal ab.
Blue fringe Lily – Fransenlilie. Fast alle Sorten sind endemisch in Australien.
Der Wald quilt über vor Blüten.
Die Vögel freuen sich über Wasser im Eimer, den wir zum Händewaschen hingestellt haben. Der Weißstirn Schwatzvogel. Zutrauliche Vögel, die fast überall im Osten anzutreffen sind.
Unser nächstes ‚großes‘ Ziel ist der Conondale Park. Leider bremst das Buchungssystem der Nationalparks in Queensland unsere Ideen aus. Eine Software-Umstellung verhindert für vier Tage alle Buchungen. Hmm. Wir zockeln einen Ort weiter, bringen uns für den gewählten Park in ‚Pole Position‘. Conondale ist ein großer Park, nur geeignet für 4×4 Autos, einige Bachquerungen sind erforderlich.
Dann läuft das Buchungssystem wieder – nun ist das Wetter der Spielverderber. Wir hocken etwas unglücklich in Woodford unter unserer Markise. Es regnet nicht ununterbrochen, aber die Schauer bringen heftigen Niederschlag. Sollten wir nach Conondale rein kommen, ist dann gesichert, dass wir auch wieder raus kommen? Wir verzichten auf das Experiment. Keine Wetterbesserung in Sicht für die nächsten fünf Tage. Im Norden Queenslands sorgen extreme Regenfälle für Überschwemmungen und weggespülte Brücken.
Kochen im Regen – den Herd bitte so stellen, dass der Regen von der Traufkante der Markise nicht direkt ins Essen läuft. Bequem geht anders.
Wir kommen an den imposanten Glasshouse Mountains vorbei – alles ist in Regenwolken gehüllt.
Ein neuer Plan muss her. Möglichst mit überdachter Küche, um bei Regen besser kochen zu können. Wir landen in Landsborough. Bei unserer üblichen Dorfrunde kommen wir am Bahnhof vorbei. Uns kommt eine Idee – ob man wohl von hier nach Brisbane mit dem Zug fahren kann? Man kann! Wir treffen auf einen auskunftsfreudigen Schaffner. Einmal in der Stunde fährt ein Zug für den sensationellen Preis von 50 Cent pro Person (30 Euro Cent) für 80 Kilometer. Wir können es kaum glauben. „Doch, doch“, versichert der Schaffner, „das war erst ein halbjähriger Versuch, um den Nahverkehr von Brisbane attraktiv zu machen und jetzt ist der Preis dauerhaft so niedrig.“
Wir zögern nicht lange. In der Stadt kann man bei Regen immer irgendwo unterschlüpfen. Gleich am nächsten Tag sitzen wir in der Bahn. Die Fahrzeit ist mit einer Stunde zwanzig zwar etwas zäh, aber machbar. Denkt man über den Preis nach, wird es noch erträglicher.
Brisbane ist mit 2,5 Millionen Einwohnern nicht gerade klein. Aber das Zentrum ist überschaubar und der Zug hält genau an den Hauptattraktionen. Der Brisbane River teilt die Stadt in zwei Teile. Kein Problem für Brisbane. Im Zickzack kann man über mehrere (Fußgänger)-Brücken von einer Seite auf die andere gelangen.
Der Hauptverkehr wird über mehrspurige Straßen oberhalb des Flusses geleitet. Unter den Fahrbahnen führt ein Rad- und Fußweg lang.
Markante Fußgängerbrücke. Eine von fünf Brücken.
Die Fussbrücke vom Museum aus gesehen.
Das markanteste Gebäude in Brisbane mit Sky Deck.
Einhundert Meter über dem Fluss verläuft dieser Glasboden.
23 Stockwerke hoch – wer traut sich? Zur Publikumsberuhigung sind Punkte auf das Glas gemalt.
Naherholung am Fluss.
1988 fand in Brisbane die Expo-Weltausstellung statt. Für dieses Ereignis wurden umfangreiche Stadtumbauten vorgenommen. Das Ergebnis ist eine abwechslungsreiche Parklandschaft auf der ‚Southbank‘ von Brisbane.
Bei bestem Wetter ziehen wir durch die Innenstadt. Was wir sehen gefällt uns, somit nehmen wir zwei Tage später noch einmal die Bahnfahrt auf uns. Wir geben uns der Kunst und Kultur hin. Sowohl der Eintritt in das ‚Queensland Museum‘ als auch ins ‚Museum of Modern Art‘ sind frei. Brisbane meint es gut mit unserem Budget.
Beide Museen gefallen uns gut. Wobei ‚Modern Art‘ bei mir die Nase vorne hat, weil das Natur-und Heimatmuseum dem in Sydney recht ähnlich ist.
Dafür, dass wir gar nicht nach Brisbane wollten, sind wir umso mehr angetan.
Die Welt steht Kopf – der Künstler stammt von den Torres Strait Islands.
Zur zeit liegt der Schwerpunkt im ‚Museum of Modern Art‘ auf Künstler aus dem Asia-Pacfic-Raum. Besonders schön sind diese kleinen Figuren – 10 cm hoch – alles aus Altpapier gefertigt – dazu gehört ein Film in dem diese Kobolde zu Leben erweckt und von Krokodilen gejagt werden. Wildes Getrommel und andere Soundeffekte runden den Eindruck ab. Toll gemacht.
2000 Schädel – manche mit Loch auf der Stirn – angeordnet in einem Morse-Rhythmus …
… Kunst , man muss nicht alles verstehen.
WIEDERBELEBUNGSMECHANIKER IN TOBAGO EINGETROFFEN
Dieser Begriff hat sich mir ins Hirn gebrannt, seid ich Ulf vor unzähligen Jahren kennen gelernt habe! Ein ganzer Kerl, der sich alles traut und sicher niemals ratlos in der Gegend rum steht, weil er nicht weiß, wie es weiter geht. So wird z.B. ein Felsen, der nicht zu überfahren ist, kurzerhand zur Seite umgedreht.
Ulf hat sich viele Jahre an einer Reinke 11 die Zähne ausgebissen. Hernach ist er segeln gegangen, nachdem er als Schneckenhaus Allradfahrer das Abenteuer gesucht und gefunden hat. Die Reinke wurde Jahre später in Portugal gegen eine zweite Reinke 11 ausgewechselt. Seit ein paar Tagen weiss ich, dass die aktuelle Elefteria nun im Westen schwimmt, derweil ich jahrelang mit dem Bild im Kopf gelebt, daß Ulf´s Schiff von Hecken abgeschirmt, den Garten Rasen verdichtet hat … für unzählige Schwesterschiffe der Schicksalsplatz, derweil deren Eigner verzweifelt, verschieden oder geschieden wurden. Ein Schiff als Lebenskatalysator im DIY Betrieb.
Hallo Peter UND besonders attraktive Frau,
ein glückliches und vor Allem gesundes 2025 wünschen Grit und Ulf nahe der Ariane-Strartrampe.
Letztes Jahr hat mich das Verhalten meines Bootes wirklich nervös gemacht. Ich habe aufgerüstet und mir einen zweiten Raymarine-Pinnenpiloten zugelegt. Wir sind seit November von den Kanaren über die Kapverden und Brasilien (Umrundung Insel Marajo über Para und Amazonas) unterwegs nach Trinidad $ Tobago. Der Windpilot läuft 1a, beim Pinnenpilot wird der Stecker heiß.
Vielen Dank für die technische und moralische Unterstützung. Meine Frau hat wirklich tolle Fotos gemacht, findest Du nicht?
Herzliche Grüsse aus der Sonne
Grit + Ulf
WEIHNACHTEN AUF TOBAGO – TIERÄRZTIN UNTERWEGS
Moin Herr Förthmann, hier kommt noch ein kleiner Gruß vom Atlantik – am 3.12. sind wir in Mindelo gestartet (ich hatte noch zwei junge Mitseglerinnen dabei) und am 19.12. sind wir wohlbehalten auf Tobago angekommen.
Der Windpilot hat uns sicher über den Atlantik gesteuert. Allerdings haben wir wohl zwischendurch mal etwas gerammt, Pendelruderblatt ist nach achtern geschwenkt, womit mir klar war warum die Anlage in der Nacht seinen Job nicht getan hat. Mir wurde schnell klar, warum: das Sargassoweed, hat sich streckenweise im Ruderblatt gesammelt und verfangen.
Haben Sie wohl noch ein paar von den Plastikschrauben für mich und wenn ja, könnten Sie mir die zuschicken? Geld überweise ich gern, denn ich werde es wohl nicht mehr schaffen, sie persönlich abzuholen. Ich fahre heute auf die boot Düsseldorf und bin anschließend nur noch drei Tage in HH, bevor es wieder in die Wärme nach Grenada geht.
Viele Grüße,
Marga Keyl. SV Gitana