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Zurück ans Festland

Zunächst mal muss ich mich für die Funkstille in den letzten Tagen entschuldigen. Entgegen den üblichen Verlautbarungen war die WLAN Verfügbarkeit in Estland nämlich zum großen Teil bisher nicht besser als in den bisherigen Häfen. Vielleicht ist das aber auch nur der Vorsaison geschuldet….

In den letzten Tagen ging es nach den Tagen auf Sareemaa und Muhu zurück aufs estnische Festland. Los ging es von Lounaranna nach Haapsalu. Endlich mal wieder segeln! Die Freude darüber so langsam zwischen den Insel daher zu dümpeln währte allerdings nur kurz. Gegen Mittag schlief der Wind mal wieder völlig ein – ein Ereignis das in den nächsten Tagen noch Deja Vu Charakter bekommen sollte. Dazu zogen dann auch noch Regenwolken auf. Komisch, eigentlich sollte dann doch auch Wind sein… Nach der Sintflut folgte dann auch noch die Heuschreckenplage: Binnen Minuten war das gesamte Schiff von Insekten aller Art eingedeckt. Ein Biologe hätte wohl seine helle Freude daran gehabt, doch ich mochte mich nicht mal mehr hinsetzen, nachdem erste tote Insekten bereits Holzdeck und Hosenboden verzierten. Unter Motor ging es Richtung Haapsalu, die Hände in die Hosentaschen gestopft und den Gesichtsausdruck vom HB-Männchen geklaut. Kurz vor Haapsalu verzog sich das Getier dann, die Sonne kam wieder heraus und auch der Wind kam wieder. eine halbe Meile vorm Hafen – war eigentlich klar oder? Anyway, ich genoss einen entspannten sonnigen Abend im Hafen von Haapsalu. Der nächste Tag brachte dann nicht nur tropische Temperaturen, sondern auch Starkwind und vereinzelte Gewitter. Vor allem letzteres bewegte mich dann noch recht schnell dazu einen Hafentag einzulegen. Ich lerne den finnischen Einhänder Timo kennen, und wir erkunden den alten Kurort Haapsalu gemeinsam. Was gehört zu einem mittelalterlichen Gemäuer übrigens genau so wie bröckelnde Steine? – Genau! Japanische Touristen. Glücklicherweise wurden gerade 2 Busladungen davon abgeladen und wir konnten endlich auch diese Spezies mal auf der Reise bewundern. Videokamera in der einen, Fotokamera in der anderen. WIe aus dem Bilderbuch.

Timo beeinruckt mich mit seiner skandinavischen Gelassenheit sehr. Auf die Frage wie lange er schon in Haapsalu sei, antwortet er: “3 days now, and if the weather will really be bad tomorrow, i stay another one”. So gelassen möchte ich auch mal sein. Eigentlich möchte ich mich auf dieser Reise ja entspannen, aber ich ertappe mich noch oft genug dabei ein Getriebener des Wetters, des nächsten schönen Hafens, oder des Meilenfressers in mir zu sein.

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Nach einem erzwungenen Erholungstag (Zu Hafentagen werde ich demnächst noch mal mehr schreiben), ging es weiter nach Dirhami. Dirhami ist, ähnlich wie Möntu, wieder nur ein kleiner Außenposten der estnischen Fischer an der Nordwestecke Estlands. Hier ist nicht wirklich etwas los, und doch sorgt die Lage inmitten der Natur für Erholung. Und der Sonnenuntergang in Dirhami soll der schönste Estlands sein. Also los! Die ersten Meilen wurden wieder unter Segeln zurückgelegt. Die Freude über das stille Vorankommen währte allerdings auch heute wieder kurz. Mit voller Fahrt schoss ein Motoboot von hinten heran: Estonian Border Guard – “What is your Port of Destination?”. Mit der Antwort Dirhami sind die Jungs dann auch schnell wieder abgezogen, aber doch wunderte mich etwas: Grenzschutz an einem klar erkennbar deutschen Boot? Mitten zwischen den Inseln? Die Binnengrenzen, und erst recht die Schengener Außengrenzen ewig weit weg? Die leiden wohl unter Langeweile… Keine 5 Minuten danach schläft, zusätzlich zu den aufziehenden Wolken, wieder der Wind ein. Langsam wird das echt öde, kann sich das Wetter nicht mal was neues einfallen lassen? Kurz später zieht dann auch noch Nebel auf. Danke, kenne ich auch schon. Im Gegensatz zu den ersten Erscheinungen schockt er mich aber irgendwie nicht mehr richtig. Ob es an der Routine oder den hier oben weniger zahlreichen kleinen Fischerbooten als in der Kieler Bucht liegt, weiß ich nicht… Dirhami hat hingegen nicht zu viel versprochen. Ich mag diese abgeschiedenen kleinen Häfen, selbst wenn sie nicht auf den traumhaftesten Inseln liegen, verkörpern sie doch die Ruhe und das temporäre Abhauen von der Zivilisation beim Segeln so gut. Auch der Sonnenuntergang hat tatsächlich Hollywoodformat.

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Obwohl es nach Tallinn von hier aus “nur” noch 50sm sind, folge ich Timo in den kleinen Hafen von Lohusalu, ungefähr auf der Hälfte der Strecke. Das scheint ein kleiner Ausflugshafen im Tallinner Dunstkreis. Timo, der sich als sehr kundiger Estland Führer entpuppt, erzählt, dass der Hafen einem reichen Tallinner, der hier in der Nähe sein Wochenendhaus hat, gehört. Klar, bau ich mir einfach mal einen kompletten Hafen… Die Umgebung und die Ausstattung des Hafens sind dafür echt schön geraten. Zu unserer Runde von Einhandseglern stößt noch Kalevi aus Finnland dazu. Ein alter finnischer Seebär, der eine ganze Menge spannender Geschichten zu erzählen hat, und so wird der Abend extrem lang und fröhlich. Ich merke mir für die Zukunft, dass Trinken mit Finnen recht gefährlich sein kann… ;-) So tragen nicht nur die 25 Grad und Windstille am nächsten Tag dazu bei, dass ich einen Hafentag zur Erholung einlege… Die beiden Finnen weisen mich nun auch noch in die finnische Saunakultur ein. Anschliessend gibt es ein Festmahl in Form des zweiten Grillens dieses Jahr. Es könnte einem wirklich schlechter gehen, die Stimmung ist gut.

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Zwischen den westestnischen Inseln hindurch geht es nach Haapsalu.
Das Wetter ist leider ziemlich unangenehm.
In Haapsalu scheint es sogar Tschaikowsky ausgehalten zu haben.
Das Kurhaus von Haapsalu.
Wie kommt der Kollege denn dort hin??
Haapsalu.
Die Bischofsburg von Haapsalu...
...Voll mit japanischen Touristen.
Haapsalu.
Der Bahnhof von Haapsalu. Heute ein Museum.
Bahnhof Haapsalu.
Bahnhof Haapsalu.
Bahnhof mit Meerblick.
Nonsuch in Haapsalu.
Grau in Grau geht es weiter...
Anfahrt auf Dirhami.
Diese Tonne sollte man wohl ernst nehmen...
Dirhami.
Dirhami.
Sonnenuntergang in Dirhami.
Dirhami.
Dirhami.
Nonsuch in DIrhami.
Lohusalu.
Die haben ernsthaft ein ordinäres P-Schild zur Bezeichnung der Gästeplätze?!
Lohusalu.
Lohusalu.
Hafen Lohusalu.
Experten unter sich.
Grillabend in Lohusalu.
Brutzel....
Der Abend wurde lang...

Musik an Bord: Sea Ya´s Summer Playlist

Heute habe ich mal eine lose, und irgendwie untereinander zusammenhangslose Zusammenstellung an Empfehlungen für euch: Die Sommerplaylist der Segelyacht Sea Ya. Der Skipper der Sea Ya ist ein guter Segelfreund von mir, und hat sich in grauer Vorzeit als DJ verdingt. Aus diesen Zeiten stammt wohl auch ein Großteil der Musik in dieser Playlist. Warum gehört nun aber ein wilder 80er, 90er, neue Deutsche Welle mit vereinzelten Schlagern, garnierter Mix auf das kleine Segelboot eines Mittzwanzigers? Nun, seit dem wir uns kennen, läuft diese Playlist mit eigentlich 50 Titeln auf der Sea Ya. Anfangs hab ich mich noch manchmal gewundert, dass der Chef auf unseren gemeinsamen Törns nie andere Musik als diesen einen USB Stick abspielt. Mittlerweile  gehört diese Playlist gerade deswegen aber zum Segeln dazu. Wann immer so richtiges Summerfeeling auftritt, gehört diese Musik nun einfach dazu. Getreu dem alten Juristenmotto: Das haben wir schon immer so gemacht. Und erst in den ersten Sommertagen dieses Jahres, alleine – ohne die Stammsegelkumpels in der Nähe, ist mir das so richtig aufgefallen: Auf einmal fehlte etwas.

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Und so habe ich schnell die Playlist rausgeholt, die Sonnenbrille auf, und habe an viele schöne gemeinsame Sommertörns mit der Sea Ya und der Ibty in der dänischen Südsee zurückgedacht. Sofort kommt das wohlbekannte geniale Sommergefühl heraus. Hier habe ich mal eine kleine Auswahl von 15 Titeln für euch herausgesucht. Probierts mal aus, diese Musik macht Sommer beim Segeln!

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Stayin´ Alive – Bee Gees

Killer on the Rampage – Mystic Rhythm

Is This Love – Whitesnake

Kristallnach – BAP

Land of Hunger – Earons

So ein Regenwurm hat´s gut – Heinz Rühmann

Darlin´ (I think about you) – Delegation

Pulstar – Hypnosis

Summerbreeze – Baiser

Chinese Eyes – Fancy

Verdamp lang her – Bap

Another Life – Kano

Ich liebe das Leben – Vicky Leandros

Jein – Fettes Brot

Crockett´s Theme – Jan Hammer

 

Oh happy day!

17.05. Geburtstag, Sonne und 20 Grad schon am frühen Morgen – Da kann ja eigentlich gar nix schief gehen. Nun soll es also in den von Oskar empfohlenen Hafen Lounaranna im Süden der Insel Muhu gehen. Leider sagt dann ein Gast noch kurzfristig zu meiner Party ab: der Wind. Ich bin wirklich traurig darüber und hatte mich auf ein Wiedersehen gefreut, haben wir uns doch nach den letzten Tagen schon wieder eine Menge zu erzählen.

Heute stört mich aber auch selbst das nicht wirklich. Die Amira schlägt kurzerhand vor mich zu schleppen. Ohne den dröhnenden Einzylinder lässt sich ein Motortag bei strahlendem Sonnenschein echt aushalten. Dazu noch passende Sommermusik und kühle, per Kescher hin- und hergewechselte Getränke, uns könnte es nicht besser gehen. Auch die in in den west-estnischen Gewässern offenbar heimischen Seehunde scheint unser Gespann zu interessieren. Immer wieder, so oft wie ich sie zwischen den Sandbänken der Nordsee noch nie gesehen habe, kommen sie vorbei, glotzen, und verschwinden wieder. Echt ein tolles Schauspiel.

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Später kommen wir dann im Hafen von Lounaranna an. Leider ist hier noch ziemlich tote Hose, nicht mal ein Hafenmeister lässt sich blicken. Aber egal, für einen idyllischen Grillabend gibt es deutlich schlechtere Vorzeichen. Doch es naht der einzige Dämpfer des Tages: Es braucht schon besonderes Geschick, um sich bei Anschneiden des improvisierten Geburtstagskuchens mit seinem Glückstaschenmesser in den Finger zu säbeln. Ich frage mich bis heute, ob das jetzt Pech bringt, oder die Pechration fürs neue Lebensjahr gleich aufgebraucht ist. Naja, wenigstens komme ich jetzt sicher in diese schöne Inselwelt zurück, da ich jetzt Blutsbruder mit der Insel Muhu bin.

Der Grillabend selbst wird dafür zu einem echten Highlight. Die Einsamkeit, das wahnwitzig laute Geschrei der startenden Zugvogelschwärme auf ihrem Weg nach Süden, Cuba Libre, estnische Steaks und ein 1A Sonnenuntergang, lassen diesen Tag einen wunderbaren Abschluss finden. Bis spät in die Nacht sitzen wir auf der Pier und beobachten den von Nordwesten nach Nordosten ziehenden Lichtschimmer hinter dem Horizont. Lieber Sommer, bleib doch gerne noch ne Weile!

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Am Morgen wurde das Boot erstmal festlich geschmückt.
Nonsuch in Koiguste.
Koiguste.
Schlepperbande.
Noch ein Geburtstagsgast!
Lounaranna.
Lounaranna.
Angrillen 2014.
Ich bin jetzt Blutsbruder mit Muhu!
Magischer Sonnenuntergang.

Auf nach Saaremaa!

15.05
In Estland darf ein Ziel nicht fehlen. Kuressaare, im Süden der Insel Saaremaa, und so stand das nächste Ziel von Abruka aus fest. Man erreicht Kuressaare durch eine ganz interessante Baggerrinne, an deren Seite sich kleine Dämme befinden. Voll mit brütenden Vögeln. Im Hafen selbst wurde ich dann noch während des Anlegens von Oskar begrüßt: „Welcome to the Capital of Saaremaa“. Oskar gehört ganz sicher zu den nettesten Hafenmeistern der Ostsee. Auch die Amira treffe ich hier wieder. Wir beschließen, meinen Geburtstag am Samstag zusammen mit dem ersten Grillen der Saison zu feiern und suchen uns nette Plätze in Westland dafür raus. Oskar ist dabei ebenfalls behilflich und empfiehlt uns einen neuen Hafen im Osten der Insel – Lounaranna.

Oskars Reich.

Oskars Reich.

Erstmal wird aber Kuressaare ausgekundschaftet. Kuressaare (dt. Arensburg) ist bereits seit mehreren hundert Jahren ein Kurort, und man merkt schnell warum. Der Strand ist traumhaft und es gibt viel zu entdecken. Überall befinden sich tolle alte Gebäude aus den Kurzeiten, und die ganze Stadt wirkt wie ein interaktives Museum. Die Stadt selber wird überragt wird von der alten Bischofsburg, gebaut anno dunnemals als Residenz für den selben Kollegen aus Riga. Kuressaare ist also irgendwie Privatkurresidenz für Cuxhavener :-P . In der Burg, der besterhaltensten mittelalterlichen Burg in ganz Europa, ist über die ganze Burg verstreut das Regionalmuseum der Insel Saaremaa mit seinen verschiedenen Ausstellungen eingerichtet. Ich habe es tatsächlich mehr als einmal geschafft mich darin zu verlaufen. Die gesamte Geschichte der Insel von prähistorischer Zeit bis zur Besatzung durch die Sowjets wird sehr anschaulich präsentiert. Auch ungewöhnliche Eindrücke gab es zum Mitnehmen: Dass der deutsche Einmarsch 1941 als Befreiung angesehen wurde mag aus estnischer Sicht vielleicht Sinn machen, ist aus deutscher Sicht aber dennoch ungewöhnlich.

Die Bischofsburg.
Die Bischofsburg.

Das Sightseeing verbinde ich dann gleich mit dem Einkaufen für die Geburtstaggrillparty. Nicht nur das Lebensgefühl und die Freundlichkeit der Menschen hier in Estland, sondern auch die Preise muten schon eher skandinavisch als baltisch an. Interessant war übrigens auch die Erkenntnis, dass ein Rentnerklappbike besser als jeder Hackenporsche funktioniert. Was durchaus zu amüsierten Blicken in der Stadt geführt hat.

Besser als jeder Hackenporsche!
Besser als jeder Hackenporsche!

16.05.
Eingentlich war heute noch ein Hafentag zur Besichtigung der Stadt angesagt, aber irgendwie animiert der Wind zum Weiterfahren. Man könnte dann auf dem Weg nach Lounaranna noch eine andere Bucht anlaufen, welche auf der Karte sehr idyllisch aussieht. Eigentlich wollte ich doch aber noch Bastian heute in Kuressaare treffen, da er ganz zufällig hier unterwegs ist… So legt die Amira um 13 Uhr bereits ab, und ich warte noch auf meinen Besuch. Bastian schafft es nicht nur sich aus seinem engen Programm zu stehlen, sondern hat gleich seine gesamte Gruppe im Gepäck. Ich habe mich über den Besuch sehr gefreut, zumal man ja nun nicht alltäglich Freunde in irgendeinem kleinen Flecken in Osteuropa trifft.
Der Wind hat leider mittlerweile stark nachgelassen, trotzdem lege ich noch ab und fahre der Amira nach Koiguste hinterher. Am Anfang noch unter Segeln, später, wie so häufig bisher, unter Motor. Egal, heute macht mir das nichts aus. Der die Flaute begleitende strahlende Sonnenschein, der spontane Kurzbesuch eines Freundes, ein kaltes estnisches Bier und die Aussicht auf die erste Nacht der Reise vor Anker, lassen meine Laune in ungeahnte Höhen schnellen.
Das Einlaufen in Koiguste schließlich ist spannend. Die eigentlich so detaillierte estnische Papierkarte beschreibt das Umfeld der Bucht überhaupt nicht. Die elektronische Karte weisst eine Barre (Sandbank) in der Einfahrt von 0,6m Tiefe aus. Nur der eigentlich schon überholte Heinrich-Revierführer von 2005 enthält eine detaillierte Karte für die Ansteuerung. Und die stimmt dann auch noch exakt, obwohl der sich dort ehemals befindliche Hafen leider gar nicht mehr existiert. Da frage ich mich, warum man einen Haufen Geld für detaillierte Seekarten ausgibt, die dann entweder keine Informationen enthalten oder sogar schlicht falsch sind, wenn ein 9 Jahre alter Törnführer die richtigen Informationen parat hat…

Die erste weiße Nacht.
Die erste weiße Nacht.

Anyway, die Bucht von Koiguste ist ein Traum. Ich mache neben der Amira an den Resten der Steganlage vor Heckanker fest, und wir genießen gemeinsam einen traumhaften Abend in dieser menschenleeren Idylle. Keiner hat eine Uhr um und so fällt uns erst spät das erste Mal auf dieser Reise gegen halb 12 auf, dass es gar nicht mehr richtig dunkel wird. Der nordische Sommer ist also angekommen. Es geht mir prächtig.

Die Ansteuerung nach Kuressaare führt durch einen spannenden Kanal. Auf beiden finden sich Baggergutinseln mit brütenden Möwen...
...Und im Hintergrund ist bereits die alles überragende Bischofsburg zu sehen.
Der Kanal vom Hafen aus.
Oskars Reich.
Jachthafen Kuressaare.
Das Konversationshaus von Kuressaare.
Kuressaare.
Der Burgeingang. Nur das Datum stimmt nicht ganz.
Die Bischofsburg.
Die Bischofsburg.
Mittelalterlicher Lokus mit Aussicht.
Da werden Päckchenverweigerer geparkt.
Stundenlang kann man durch die wahnsinnig guterhaltenen Gemäuern streunern.
In der Burg.
Im Inselmuseum. Die Herrschaften kenne ich doch bereits aus Königsberg.
Im Inselmuseum.
Eine weitaus größere Ausstellung beschäftigt sich mit der deutschen Rolle auf Saaremaa.
Die Einstellung verwundert dann schon....
Deutsche Name von Kuressaare: Arensburg.
Ausstellung über die Schifffahrt um Saremaa.
In der Burg.
Noch eine Austellung: Diesmal über Fischerei.
Habe ich endlich den Ausgang gefunden...?
Nein, eine Austellung über Flora und Fauna der Insel!
Irgendwann finde ich dann aber doch raus und den Weg in die Innenstadt...
Kuressaare Zentrum.
Besser als jeder Hackenporsche!
Vollmond in Kuressaare.
Abendstimmung im Hafen.
Was ist hier wohl das Highlight?
G-181
Leider am nächsten Tag nix mit segeln.
Tonnen der Ostsee.
Ansteuerung auf die Bucht von Koiguste. Wo ist die EInfahrt? Und gibts die Überhaupt noch?
Die erste weiße Nacht.

Kochen an Bord: Schnelle Fleisch-Gemüsepfanne

So, jetzt gehts in dieser Kategorie auch mal endlich weiter. Heute möchte ich kein besonders anspruchsvolles, aber sehr schnelles und einfaches Gericht für den Bordgebrauch vorstellen. Eine ganz schnell zubereitete Fleisch-Gemüspfanne. Ich hab oft das Problem, das an Bord noch so einige Reste an Gemüse und/oder Fleisch rumliegen, meine Fantasie nach einem langen Schlag aber nicht mehr ausreicht um mir ein passendes Rezept dafür vor Augen zu führen. Und hier kommt eben jene Pfanne ins Spiel. Der Clou darin liegt eben auch darin, dass bis auf wenige Grundzutaten alles austauschbar ist und man nur 1 Pfanne braucht. Ich habe mich hier für eine Kombination aus Schweinefleisch mit Sellerie, Tomaten, Paprika und Möhren entschieden. Ich hab auch noch einige andere Kombinationen schon mal ausgetestet, eurer Fantasie sind aber keine Grenzen gesetzt, Schmeisst einfach alles rein was die Schapps so hergeben. Vielleicht trägt dieses Rezept ja auf dem ein oder anderen Männertörn zur Resteverwertung bei. ;-)

Zubereitung: Ca. 30 min. an Bord, inklusive alles

Zutaten, für 2 Personen:

Grundrezept:

1/2 Gemüsezwiebel
etwas Butter
2 Knoblauchzehen
300g Gewürfeltes Fleisch
Salz/Pfeffer
Gewürzmischung (z.B. Grillfleischwürze)
1 Dose Knorr Boullion Pur

Knorr Boullion Pur sind Brühwürfel in Gelatine Form. Diese in Bord vor allem auch deswegen gut geeignet weil sie im Gegensatz zu normalen Brühwürfeln keine Feuchtigkeit ziehen. Sie können aber auch perfekt zur Würzung eines Gerichts ohne viel zugegebene Flüssigkeit dienen. Ohne also einen halben Liter Brühe dazuzukippen. Das macht sie so variabel und gut geeignet für den Bordgebrauch.

Die Zutaten

Die Zutaten

Zutaten für meine Variation:

1 Möhre
2 Paprikas
2 Tomaten
3 Stangen Staudensellerie
Mariniertes Schweinefleisch – War ein Rest… (Siehe oben)

Andere Mögliche Kombinationen:

Möhren, Kartoffelwürfel, Poree, Sellerie, Senf, mit Schwein, Kalb oder Rind
Tomaten, Auberginen, Paprika, Pilze, mit Hack
Spitzkohl, Möhren, Frühlingszwiebeln mit Pute oder Huhn, ggf. leicht chinesisch gewürzt
Tomaten, Rote Bohnen (z.B. Restdose), Paprika, Mais, mit Huhn

Zubereitung:

1. Die Zwiebel mit Gewürzen und Fleisch in etwas Butter anbraten, das Fleisch danach schmoren lassen.

Fleisch und Zwiebel mit Gewürzen anbraten.

Fleisch und Zwiebel mit Gewürzen anbraten.

2. Die Brühpaste mit etwas Wasser (nur 2-3 EL) und das Gemüse zugeben. Alles bis zum Garpunkt (ca. 10-15 min) schmoren lassen.

Brühpaste und Gemüse dazugeben und schmoren lassen.

Brühpaste und Gemüse dazugeben und schmoren lassen.

Fertige Gemüse-Fleisch Pfanne

Fertige Gemüse-Fleisch Pfanne

Das wars dann auch schon. Perfekt nach einem langen Tag auf See!

Die Zutaten
Gemüse schneiden.
Fleisch und Zwiebel mit Gewürzen anbraten.
Brühpaste und Gemüse dazugeben und schmoren lassen.
Fertige Gemüse-Fleisch Pfanne

 

Abruka

Obwohl Möntu ja bereits relativ verlassen war, war mir nach den letzten Wochen erst mal nach einer kleinen einsamen Insel, bevor ich mir das geschäftige Kuressaare zu Gemüte führen will. Wie praktisch, dass das kleine Eiland Abruka quasi auf dem Weg liegt.

Abruka ist eine einzig kleine Insel vor Saarema. Nur wenige Menschen leben hier. Von der Anmutung her erinnert vieles an die kleinen Inseln der dänischen Südsee – genau das was ich jetzt brauche. Die Ankunft gerät spannend. Zunächst mal fehlte die Ansteuerungstonne, was bei der relativ flachen, steinigen Küste nicht ganz unkompliziert war. Sie sonnte in auf dem Kai in der Maisonne. Ich fühle mich ein wenig an Davies aus “Das Rätsel der Sandbank” bei der Ansteuerung von Bensersiel erinnert… Der Hafen ist dann maximal so groß wie ein 50m Schwimmbecken. Ich nehme mir vor, die Maßstäbe der Hafenpläne demnächst genauer zu studieren. Im hinteren Teil des Hafens selbst ist dann auch noch ein Bagger beschäftigt, dessen Absaugung einmal quer über die Mitte des Hafens gelegt. ist. Gerade noch rechtzeitig gesehen…

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An Land mache ich dann eine kleine Radtour. Oder eher Mountainbiketour, denn die “Straßen” sind eher Trampfelpfade. Das in Klaipeda reparierte Rentnerbike meistert alles trotzdem. Es geht durch fast urwaldartige Wälder bis zur Südstpitze der Insel. Die pure Einsamkeit. Und noch etwas anderes fällt mir auf: Kennt ihr den Effekt, dass ihr umso mehr Sterne ihr nachts seht, je länger ihr in die Dunkelheit schaut – eure Augen sich also an das neue Licht gewöhnt haben? Genau so ging es mir mit den Geräuschen im Wald. Am Anfang noch vereinzeltes Vogelgezwitscher wird mit der Zeit zu einer fast dschungelähnlichen Tier-Kakophonie in ohrenbetäubender Lautstärke. Echt ein interessanter Kontrast zu der Geräuschkulisse auf See…

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Zurück im Hafen wird dann das erste Mal seit Liepaja das WLAN ordentlich ausgenutzt. Ich genieße einen entspannten Abend an Bord auf dieser fast menschenleeren Insel.

Der Hafen von Abruka. Man beachte die Absaugung des Baggers mitten im Hafen...
Verkehrsknotenpunkt Abruka. Es sind der Einfachkeit halber keine Straßennamen, sondern einfach gleich die Klarnamen der Bewohner ausgeschildert.
Inselkaufmann, - museum-,  und -bar in einem.
Der Norden Abrukas.
Abruka-West
Hier sollte ich wohl besser nicht vor Anker gehen...
Abruka-West
Der Urwald von Abruka.
Welcher Kollege hier wohl vorbeigekommen ist? Es soll angeblich Elche auf der Insel geben....
Abruka Friedhof.
Abruka.
"Die Tonne ist hier. Sie wird überholt" Der Schiffer Grimm - Das Rätsel der Sandbank
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ISAF WM Perth – Tagesberichterstattung 18.12.11

Simon Grotelüschen (Laser) hat in Perth den angestrebtem Medaillenrang knapp verpasst. Durch eine Kollision mit dem Österreicher Andreas Geritzer wurde er auf den undankbaren 4. Platz zurück geworfen. In der letzten Tagesberichterstattung aus Perth kommt außerdem resümierend zu Wort Torsten Haverland (Präsident Deutscher Segler Verband).

ISAF WM Perth – Tagesberichterstattung 17.12.11

Der Tagesbericht aus Perth. Robert Stanjek und Frithjof Kleen (Starboot) holen sich Silber und damit die erste WM-Medaille in einer olympischen Klasse für Deutschland seit 2008. Wir sagen herzlichen Glückwunsch. Zu Wort kommen u. a. die „frisch gebackenen“ Vize-Weltmeister und Simon Grotelüschen (Laser), der mit seinem derzeitigen 2. Platz eine hervorragende Ausgangsposition für das morgige Medalrace hat.

Erbschaftsangelegenheiten

Vom Sonnenlicht der letzten Tage fehlt zu Beginn der letzten Herbstwoche jede Spur. Sechs Uhr, zehn Uhr, vierzehn Uhr. Der Tag scheint stillzustehen, während sich ein Schleier aus klebrigem Roggenmehl langsam und blassgrau über…