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Danke fürs Mitnehmen

So., 14.Nov.21, Neuseeland/Opua, Tag 2721, 24.688 sm von HH

Beim ersten Rundgang durch Opua haben wir einen Wanderweg ins Nachbardorf entdeckt. Unsere Beine sind wabbelig und schwabbelig, die wollen bewegt werden. Der Weg führt sechs Kilometer am Wasser entlang und direkt zu etwas größeren Supermärkten. Eine schöne Strecke, ausreichend bergauf, bergab – das kann ja einen schönen Muskelkater geben. Mal erscheint uns die Landschaft durch Kiefern-Bewuchs mediterran, dann wieder kommen wir an Mangroven vorbei. Die hier vorkommende Art hat ein dichtes Netz an Atemwurzeln, die den Baum mit Sauerstoff versorgen, der nicht ausreichend im Schlick vorhanden ist.

Toller Wanderweg – knapp zwei Stunden nach Paihia

Schöner wohnen direkt an der Küste

Bay of Island – 144 Inseln und Inselchen

Mit mediterranen Flair geht es bergauf, bergab

Immer wieder führt der Weg an kleinen Stränden entlang – das Weiße ist kein Sand sondern kaputte Muschelschalen

Immer wieder fließen schmale Creeks ins Meer und müssen überbrückt werden

Tausende Atemwurzeln versorgen die Mangroven und schützen die Küste

Dass wir unsere vollen Rucksäcke nicht den gleichen Weg zum Schiff zurück schleppen müssen, ist schnell geklärt. Das Langfahrtsegler-Netz funktioniert hervorragend. Annegret und Rainer von der Meerbär sind ebenfalls in Paihia, wollen in Opua Wasser bunkern und bieten uns an, dass wir auf der Meerbaer mit zurück fahren dürfen. Endlich lernen wir uns mal kennen, nach jahrelangem virtuellen Kontakt. Meerbaer
Dankeschön für den netten Nachmittag und fürs Mitnehmen.

Wir brauchen aber noch mehr Vorräte, vor allem Getränke sind am Ende. Daher überlegen wir ein drei Tage später, dass wir mit dem Rad nach Paihia fahren. Ein Bus nach Pahia fährt nur dreimal die Woche – einmal am Tag. Ein paar Warnungen, die Strecke sei ‚hilly‘ – hügelig, schrecken uns nicht ab.
Zum Glück erzählen wir unseren Neuseeländischen Liegenachbarn von unserem Plan. Am Steg hatten wir bereits ein ausführliches Schwätzchen mit Pam und Dean gehalten. „Das kommt nicht in Frage! Wir haben ein Auto und fahren euch. Ihr schaut euch in Ruhe um, macht eure Einkäufe und wir holen euch wieder ab. Jederzeit!“ Wir zieren uns, das freundliche Angebot anzunehmen, werden aber schnell umgedreht als erneut eine Warnung über die Steigungen der Strecke erfolgt. Unsere Dankesworte, werden abgewunken: „No drama.  Und wenn ihr wieder da seid, gibt es einen Kaffee bei uns.“ Wenigstens können wir uns mit einem Kuchen revanchieren.
Danke für den netten Nachmittag und fürs Mitnehmen.

Läuft in Neuseeland. :-)

 


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SV Boe – Andreas Auras GER

PATSY PATZT NICHT – SONDERN LEISTET GANZE ARBEIT
Moin, lieber Peter Foerthmann, gerade heute habe ich unsere Pacific das erste Mal über den Winter demontiert und mich auch dabei über die Konstruktion begeistert. Selbst einhand war dies ein Leichtes. Nun schlummert sie auf den Cockpitpolstern in der ehemaligen Lotsenkoje und träumt von den Abenteuern der vergangenen und kommenden Saison…

Gestern noch hat sie mir meinen (längst überfälligen) ersten Einhandtörn beschert. Als Finale unseres „Törns ohne Motor“, denn dieser liegt derzeit zum Refit in Freest in der Werft. Wir wollten aber noch segeln und zudem heim in unser Kieler Winterlager. Es wurde eine abenteuerliche Reise. Denn was weitestgehend autark und vor Anker geplant war, entwickelte sich zu einem Weiterhangeln zwischen den Tiefdruckkernen, mit zum Teil komplexen Hafenmanövern unter Segeln. 

Unterwegs hielt uns „Patsy“ (DIE Pacific) den Rücken frei. Auch auf dem Einhandschlag ging ich erheblich ruhiger mal unter Deck, als mit einer elektrischen Steuerhilfe. Konnte ich mir doch sicher sein, nicht bei backstehenden Segeln oder gar nach einer Patenthalse nach oben schießen zu müssen…
Von einer immer wiederkehrenden Frage (die Sie vermutlich bereits erahnen) an uns, möchte ich noch berichten: „Seid ihr Langfahrtsegler?“
„Warum?“
„Na, weil ihr so‘n Windsteuer da hinten habt.“
„Macht uns das zu Langfahrern?“
„Klar. Eignet sich doch nur für Ozeanüberquerungen.“
In dieser oder ähnlicher Variante wieder und wieder. Wir sind es nicht müde geworden, die vielfachen Vorteile unseres Heckanhangs zu erläutern. Und ernteten immerhin meist erstaunte Gesichter und nach dem Versiegen der Fragen mitunter gar zustimmendes Gemurmel. 

Dennoch hat die maritime Marketingindustrie hier mal wieder ganze Arbeit geleistet, mit ihren Lobpreisungen „lernender“, wie NMEA-Schei…-vollvernetzter Elektropiloten. Hm, „Patsy“ muss das Steuern nicht erst lernen, sie kann es bereits. Und auch ohne Schnittstelle spricht sie mit uns, mahnt uns, nicht schlampig zu trimmen, und führt uns zum Dank butterweich Richtung Ziel. 
Das wissen sie natürlich alles. Uns hat es in dieser Saison restlos begeistert, so dass wir uns manchmal fragen, wie wir vormals ohne sie auskamen!?
Den elektrischen Pinnenpiloten habe ich übrigens noch immer nicht mit ihr verbunden. Und nicht nur, weil es zuletzt ja keinen Sinn mehr machte, ohne Motor…
Zum Abschluss noch ein kleines Windsteuerfilmchen mit Augenzwinkern. Und nochmals ein dickes DANKE für diese phänomenale und unermüdliche Steuerfrau!

Ihr
Andreas Auras € Crew und Boe

Moin nach Berlin,
ich liebe solche Szenen … sie halten meinen Job lebendig sodass ich einfach immer weitermache … ohne in den Spiegel oder meinen Pass zu schielen, der mir signalisiert: halte auf alter Mann … leg dich auf´s Sofa und waaaarte bis in der Glotze Unterhaltung flimmert. Aber es flimmert nix, darum mache ich vollkommen frustriert, das, was ich seit bald einem halben Jahhundert am besten kann: Seglern helfen … beim „Keks Essen“.
Allerbest
Peter Foerthmann

SV Kutani – Euan Mackay Scotland

WARRIOR 40 CRUISING IN EUROPE WITH STONE AGE PACIFIC
Hi Peter, I am after your expertise, I had some great voyages again this summer, singlehanded from Ireland down to South of Spain wind pilot all the way and unsurprisingly the fastest speeds obtained was when I was sleeping !! Great piece of kit in all conditions that I have experienced.

One thing that I have noticed is that above 7knots there is a vibration that starts from the wind vane when she is under a little load it appears to be coming from the main swivel pictured below , last year I had disassembled and cleaned and replaced washers part number 341 as they were slightly compressed however I did not replace bushes 332 and 333 as they looked ok, do you think it would be worth replacing these to try and eliminate the vibration ? If so could you give me a price for the bushes delivery would be to the south of Spain.
Many thanks in advance
Euan Mackay

Hi Euan, simple reason: the wooden rudder will need to get moved slightly to the back ( about 1 cm at lower end will be sufficient ) as vibrations coming from overbalancing of rudder.

If you want to invest in a large step ahead, you should consider to upgrade the unit to the todays new rudder fork / aluminium rudder … the unit will perform much much better from second one.
best from Hamburg
Peter

SV Nausikaa – Kayo Ozaki Au

VANCOUVER 34 – DAS ZWEITE LEBEN IN DOWNUNDER
Hi Peter, I’m the second owner of “Nausikaa” Vancouver 34C. Gerhard sailed solo from Hamburg to Australia via Panama, and left the boat with the broker to sell in Pittwater, north of Sydney in 2014.

In 2016, I sold my house and bought Nausikaa, and started solo cruising east coast of Australia, far North Queensland to Tasmania. 
In 2019, I solo sailed from Coffs Harbour, Australia to Japan via Guam. It took me 4weeks to Guam and 2weeks to Amami Oshima. I spent 11 months cruising in Japan. 
I was born in Japan and come to Australia when I was 25 yo, and been here for 32years. I’ve been back to Japan many times, but this time sailed to Japan was very different experience and had a great time. 

I left Chichi Jima, Japan in May 2020 and sailed non stop to Townsville, Australia, took me 33days. Windpilot rod (151) was broken during this trip. 

I did some more cruising in Queensland coast after I come back to Australia, but COVID restrictions didn’t allow me to sail where I wanted to go.

I have a daughter in Brisbane, so I sailed here on Christmas 2020, and been here since. I’m living on my boat in Brisbane river and got a casual job and working in the city. I’m planning to sail more extensively next year….
Kayo Ozaki  WEITERLESEN

SV Daphne – Daniel Brink UK

ED BURNETT 35 GAFFCUTTER ON HER WAY FROM CAPE TOWN VIA GRENADA TO IRELAND
Hello Peter, we are currently making plans to return to Grenada to prepare Daphne, our Ed Burnett gaff cutter, for the final leg across to Ireland next year.


As you most probably remember, we have the Pacific WindPilot installed. Before I left Cape Town, I noticed a new installation on Jeremy Bagshaw’s boat where the control lines to the tiller used inline cam cleats to set the tension. He mentioned that you supplied these cleats with the ne WindPilot. We don’t have these cam cleats and I have tried unsuccessfully to find them at chandleries.

Would you be able to supply two of these to me? They will be a great help for the next Atlantic crossing. We leave on November 6th November, so would need to receive them by 5th at the latest. I can settle by EFT payment once I have your details.
All the best,
Daniel

PS – I have given Grant Morris your details; I suggested he contact you for advice in fitting the Pacific or Pacific Light to his Ed Burnett 30ft gaff cutter, ‘Meagan’

PPS – once again the Pacific did the most incredible job across the South Atlantic. Even through the large fields of sargassum weed off the Amazon.

Dear Ed,
ist as simple as this: the Camcleat CL 234 6 -12mm IS COMING FROM UK, herethe company to contact:
take care
Peter

SV Maxim – Frank Wilters GER

WELTUMSEGELUNG DER MAXIM – BILDER UND BERICHTE
Törnbericht 2021.07.21 Azoren – Cherbourg
Hallo ihr Lieben, das wird wohl der letzte Reisebericht, den ich schreibe, falls auf den letzten 500 nm von Cherbourg bis Hooksiel nichts ganz spannendes mehr passiert. WEITERLESEN

SV Kivavera – Gabriela + Thomas Friedrich CH

MESSEGESCHWÄTZ DES WETTBEWERBS?
am 01.02.2020 erreichte mich diese Nachricht:
Lieber Herr Foerthmann,
Wir kennen uns ja nun schon seit einigen E-Mails und Telefonaten, in welchen wir sie immer offen, direkt und positiv erlebt habe. Daher möchten wir uns ebenso offen an Sie wenden: Eine Aussage an einem Messestand der Boot 2020 in Düsseldorf, dass Sie im Moment nicht liefern könnten, werteten wir vor 2 Wochen  als „Verkäufergeschwätz“. 


In der aktuellen Ausgabe des  Cruiser Forum (cruiserforum.com / Screenshot anbei) wurde in einem Beitrag zu Windsteueranlagen folgende Aussage gemacht: 

I heard windpilot was possibly in receivership
(= Insolvenzverwaltung)

Können Sie bitte anlässlich der Bestellung einer Pacific, die wir tätigen wollen und der damit verbunden Vorauskasse eine Rückmeldung geben/Vorschlag machen?

Danke und Gruss,
Thomas und Gabriela Friedrich

MEINE ANTWORT:

Guten Abend,
wenn einigen Menschen im Wettbewerbsumfeld nix mehr einfällt, müssen solche Sprüche helfen, Interesse zu kanalisieren … interessanter Weise werden da ja dann sogleich die betreffenden Links mit eingestellt …

Soll ich einmal raten, auf welchem Messestand Sie derartige Märchen gehört haben ???

Ich bin nur 44 Jahre auf der Windpilot Autobahn unterwegs, lebe seit 17 Jahren ohne jegliche Marketing Krücken oder Hilfsmittel, wie Bootsmessen, Inserate, oder gar advertorial writing … verlasse mich auf den Segen einer enorm grossen Cruising community, die dafür sorgt, dass ich etwas zu Essen auf den Tisch bekomme. Ich bin stets offen und direkt … und kenne natuerlich die Schattenseiten von Marketing Akltivitäten unterhalb der Gürtellinie … wie diese:

Mein Kampf

Intrigen und Copy Cat

Sailomat

Peter Matthiesen 2019

Und ich akzeptiere, dass Menschen vielfach mit ihrem Leben und Wirken unzufrieden sind … was sich in Neid und anderen Verhaltensweisen auszudrücken pflegt …

Zu diesen Menschen zähle ich nicht, weil in meinem Leben Harmonie und Fröhlichkeit zum Mainstream gehören … die mich auch mit 72 Jahren einfach immer weiter machen lassen…

Allerbest
Peter Foerthmann

MAIL VON HEUTE 14.10.2021
Lieber Herr Foerthmann,
inzwischen sind wir via Azoren > Galizien > Algarve > Madeira > …. Auf GRACIOSA (Lanzarote) angekommen.  Die Pacific hat uns gute Dienste geleistet und viele, viele Ah gespart (und damit Generatorstunden).  Die Umwelt dankt es uns 😊
 
Leider hat sich der CROSSBAR aus dem FLANSCH (810) gelöst – nachdem sich die zwei INBUS SCHRAUBEN wohl zuerst gelöst haben und herausgefallen sind (mir immer noch unklar wie das passieren konnte…).
 
FRAGE:  Welche Grösse haben denn die verlorenen INBUS-Schrauben, die die CROSSBAR KLEMMSTUECKE in dem FLANSCH (810) halten ?
 
Liebe Grüsse von Graciosa,
Thomas & Gabriela Friedrich
MEIN WORT ZUM SONNTAGS

Guten Morgen in die Sonne,
mit normalen M 12 x 45 Schrauben mit Sechskantkopf für 19 mm Schlüssel ist das Problem einfach zu lösen … die man in Zukunft dann einfach mal kontrollieren sollte … bevor sie sich in Richtung grausame See verabschieden …

werksseitig haben wir alle Verschraubungen mit LANOLIN eingesetzt ( Wochwachs ) das allerdings immer mal auf festen Sitz zu kontrollieren ist … weil eben WACHS.

Ich wuensche eine schicke Zeit in der Sonne … derweil zuhause der Virus die Regier uebernimmt …
Alles Gute
Peter Foerthmann

ABER DAS WAR NOCH NICHT DAS ENDE

Lieber Herr Foerthmann,
Danke für die prompte zeitnah Antwort. Toller Service von Ihnen.

Wir haben also Satz tatsächlich 26 Kant Schrauben verwendet. Die hatte ich zum Glück an Bord. Der flache sechs Kant Kopf verschwindet aber trotz Unterlegscheibe zur Hälfte in der Not, so dass ich die Schrauben so schlecht fest ziehen lassen. Werde diese auf jeden Fall versuchen jetzt zeitnah bald gegen die Originale auszutauschen.
Lanolin hatten wir uns schon in Spanien besorgt und ist nun an Bord
Um die Zeit zu verkürzen auf dem Sofa Zuhause, können Sie gerne einmal unseren aktuellen Blog besuchen. Kurze Erlebnisberichte, die vielleicht die Wartezeit auf die nächste coronafreie Segelsaison verkürzen. 
Liebe Grüsse,
Thomas Friedrich 

WAS HIERMIT ERLEDIGT WIRD …
Sonntag 14.11.2021
Peter Foerthmann

Freiheit in Opua

Mi., 09.Nov.21, Neuseeland/Opua, Tag 2719, 24.685 sm von HH

Nach zwei Tagen ist das negative Ergebnis unseres PCR Tests da. Während der Wartezeit  wurde uns mehrfach angeboten, dass wir dringend benötigte Lebensmittel bestellen könnten. Wir haben darauf verzichtet, weil uns die Übergabe mit den Corona-Sicherheitsvorkehrungen zu umständlich erschien. Nudel-Vitamine und Dosenfrüchte haben uns am Leben erhalten.
Theoretisch wären wir jetzt nach dem guten Testergebnis frei. Es erscheint dann doch noch einmal der Zoll – einschließlich Zoll-Hund.
Rany, eine freundliche Hundedame, zeigt sich etwas widerborstig. Mit vierbeinigem Spagat weigert sie sich standhaft unseren Niedergang freiwillig herunter zu hüpfen. Sie stellt sich quer. Alle Locktöne ihrer Hundeführerin verpuffen. Am Ende wird die Hündin gewaltsam nach unten getragen. Rany trägt Hunde-Schuhe und springt über Betten, Tische und Bänke. Sie ist auf Drogen, Sprengstoff und Waffen gedrillt. Mitten während der Suche ist Rany dann plötzlich warm. Erschöpft legt sie sich auf den Boden und verweigert den weiteren Dienst.  Am Ende kann sie nach dreißig Minuten ihre Arbeit doch erfolglos beenden – nichts gefunden. Die Stufen hoch zurück ins Cockpit schafft es das Tier ebenfalls nicht alleine. :roll: Ich weiß schon, warum ich Team ‚Katze‘ bin.

Rany – Drogenschnüffelhund in Opua

Nun beginnt tatsächlich unsere Freiheit. Wir ziehen einen Steg weiter und gönnen uns ein paar Tage Aufenthalt in der Marina. Die sanitären Anlagen überzeugen. Großzügige Duschen mit Ablagen, Haken und extremer Sauberkeit. Fünf Minuten Dusche kosten 1,20 Euro mit einer selbst gewählten Wassertemperatur. Ohne Waschbewegungen unter der Dusche stehen – köstlich.
Und erst die Waschmaschinen. Brandneu und so groß, dass ich kaum Waschmittel einfüllen kann. Eine Waschladung ist zu Traumpreisen zu haben: 22 Kilo Wäsche kosten knapp 5 Euro (60 Grad kosten 60 Cent Aufschlag). In Tahiti waren es noch 42 Euro für die gleiche Menge. Wir machen große Augen.

In eine Maschine passt die gesamte Wäsche der Überfahrt – inklusive Bettwäsche und Handtücher – Wäsche sortieren, gibt man auf Langfahrt nach ein paar Monaten auf ;-)

Opua ist ein winziges Kaff tief in der verwinkelten ‚Bay of Islands‘. Der Ort wird durch die Marina mit ihren Boots-Gewerken aller Art und großen Schiffsausrüstern dominiert. Achims Herz schlägt Purzelbäume. Neben der Marina gibt es in Opua zwei Handvoll Häuser und einen General Store. Ein winziger Laden mit den nötigsten Lebensmitteln.
Neuseeland gilt nicht als Preiswert-Land und dieser kleine Laden hat sicher nicht die günstigsten Preise, aber uns kommt nach der langen Zeit in der Südsee alles fast „geschenkt“ vor. Ein Wunder-Paradies dieses Neuseeland.

Die Bucht von Opua – auf der anderen Seite der Marina

Beschaulicher Ort – dominiert von Booten aller Art

Totem


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Pacific-Crossing 2 – ein Fazit

Mi., 09.Nov.21, Neuseeland/Opua, Tag 2719, 24.685 sm von HH

Ich nehme die Pointe gleich vorweg: aufs Sieger-Treppchen schafft dieser Törn es nicht! Wir werden in Erinnerung behalten, dass wir entweder 8 Knoten Wind oder 28 Knoten hatten. Die Tage dazwischen werden verblassen und vergessen.
Wir haben fast auf die Stunde genau drei Wochen gebraucht – macht somit einen Schnitt von 4,8 Knoten (2.423 Meilen). Die vier Flautentage (58 Motorstunden) haben den Schnitt etwas verdorben. An elf von einundzwanzig Tagen hatten wir 6, 7 und sogar 8 Windstärken – letzteres nennt sich „stürmischer Wind“. Das war okay für uns, machbar und nicht ängstigend, aber einen echten Sturm müssen wir definitiv nicht haben. Unser bestes etmal aller Zeiten (ohne Hilfe von Strömung – da hatten wir schon mal mehr) betrug 150 Meilen. Leider hatten wir auch viel Regen und einen tief grau verhangenen Himmel.

der Törn brachte entweder Flaute

oder Wind mit reichlich Schräglage

Following seas – von beachtlicher Höhe

Nachtwache bei eisiger Kälte

Tagwache bei der gleichen Kälte

echtes Schietwetter

Das bringt kalte Füße unterwegs – unsere Segelstiefel haben sich pulverisiert

Ich habe Achim gefragt, was er am besten fand. Spontan kam „die Küche“. Das freut mich natürlich. Hatten die Mahlzeiten eigentlich den Hauptzweck ohne Messer und Gabel essbar sein zu können. :lol: Am schlimmsten fand er die Flauten – das Schlagen der Segel, die Langsamkeit und nichts dagegen unternehmen zu können.
Mein persönliches Highlight war mein Ritt bei 30 Knoten ohne ein Reff in den Segeln und Achim schlafend in der Koje. Das war ein berauschendes Gefühl. Die hohen Wellen im Nacken, Adrenalin pur. Ist ja gut gegangen, also hat es Spaß gemacht. ;-) Das Schlechteste war die Müdigkeit nach zwei „verlorenen“ Nächten.

der Skipper kann sich kaum halten

Der Tanz vor der Spüle bei ruppigem Wetter

Ein herzliches Dankeschön an alle, die mit gefiebert haben und uns über viele Kanäle ihre Glückwünsche gesendet haben. Über Eure Kommentare haben wir uns sehr gefreut. Aufmerksam sind Euch sogar meine Fehler im Datum aufgefallen. Klasse. Ich werde es demnächst korrigieren. Danke an die Crews der Mari Sol, Akka und Taitonga – eure Wetteranalysen über Funk gesendet, waren sehr willkommen.
Met-Bob hat seinen Job gemacht, sich täglich gemeldet. Abgerechnet hat er 42 Euro. Ein fairer Preis. Ob wir noch einmal ein Wetter-Routing in Anspruch nehmen, bezweifeln wir im Augenblick. Es hat uns nicht wirklich nach vorne gebracht.
Atanga war toll. Aber unser altes Mädchen ist reif für Pflege. Das Deck ist nun doch Sieb artig. Alle Segel müssen zum Segelmacher. Hoffentlich ist unsere Fock noch zu retten. Die musste hart arbeiten, nachdem die Genua sich mit einem Riss verabschiedet hat. Das Bimimi war sowieso morsch und von Anfang an ein Fehlgriff vom Material. Es kommt Arbeit auf uns zu. Die Werft wartet – in den nächsten Tagen segeln wir nach Whangarei, wo wir uns einen Platz an Land bestellt haben.

Neuseeland – ein echter Meilenstein. Traumziel und Reise-Marke. Den Pazifik haben wir jetzt (fast) überquert. Den größten Ozean der Welt. Viele Crews beenden hier ihre Reise, Boote werden verkauft oder verschifft.
Wie es mit uns nach dem Refit weiter geht, ist total offen. Wie lange wir bleiben/bleiben dürfen, wie es mit dem Refit voran geht, alles offen.

Wir sind allerdings da, wo wir unbedingt hinwollten. Zum Jahreswechsel 2009/2010 haben wir einen Urlaub auf der Südinsel verbracht. Atanga hatten wir ein dreiviertel Jahr zuvor gekauft. Wir haben in Riverton – einem kleinen Nest an der Ostküste – im Hafen gestanden, aufs Meer geschaut und beschlossen, hier wollen wir eines Tages mit dem eigenen Schiff hin segeln.
Da man die wirklich wichtigen Dinge für so ein Unternehmen immer zuerst kaufen soll, bin ich sofort tätig geworden und habe schöne Geschirrhandtücher mit Neuseeland-Motiven für Atanga als Souvenir gekauft. Diese Tücher sind jetzt wieder da, wo sie her gekommen sind. :-)

Land in Sicht nach 2423 Meilen

Bay of Islands im Morgennebel

Champagner-Laune bei strahlendem Sonnenschein – alle Anstrengung ist vergessen

P.S. Bei Gesundheits-Gery hat der Schlendrian Einzug gehalten. Seinen 20-Fragen-Katalog – Fieber, Husten, Geschmacksverlust? – arbeitet er jetzt per Telefon ab. Den Lautsprecher auf lauf gestellt, brauchen wir am Ende der Fragen nur noch einmal mit ‚nein‘ antworten. Super, Garry!


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Ein schlechter Start

So./Mo., 7./8.Nov.21, Neuseeland/Opua, Tag 2718, 24.685 sm von HH

Am frühen Abend meldet sich eine aufgeregte Frauenstimme über Funk. Sie sei vom Zoll und will wissen, warum wir noch nicht unsere Sim-Karte aktiviert hätten. Sie habe schon mehrfach versucht uns anzurufen, denn sie habe uns etwas Wichtiges mitzuteilen.
Ich denke noch so: „Na, dann sprich doch einfach los, altes Haus. Und sorry, aber wir entscheiden, dass wir erst Champagner trinken, dann aufräumen und dann die olle Karte aktivieren.“.

Achim verspricht der Dame sich der Karte zu widmen und sie dann anzurufen. Achim legt los. Tatsächlich hat er dann so seine Schwierigkeiten. Die SIM-Karte, die wir bekommen haben, ist eine Touristenkarte auf die man verschiedene Optionen buchen kann. Aus unverständlichen Gründen ist die Laufzeit der Bank bei der Kreditkartenzahlung zu lang. Der Vorgang wird ständig abgebrochen.

Das dauert der Dame vom Zoll zu lange. Sie ruft uns nach einer halben Stunde an. Noch immer ist sie total aufgeregt. Wir hätten heute Nachmittag Kontakt zu einem Dinghy gehabt. Warum hätten wir überhaupt mit jemandem gesprochen, wer saß im Dinghy, von welchem Boot stammen die Personen, will sie wissen. Das verstoße gegen die Quarantäne-Vorschriften und solche Vorgänge würden unsere Quarantäne-Zeit auf Null zurück setzten. Sie habe unser Vergehen an die übergeordneten Stellen eskaliert. Wow!

Zum Glück ist Achim am Telefon. Sonst würden wir jetzt wohl im Flieger nach Hause sitzen oder im Knast. Aber der Skipper in seiner ruhigen Art, holt die Dame etwas runter. Es hätte ja nicht mal einen Leinenkontakt zum Dinghy gegeben und der Abstand betrug ja mindestens drei Meter. Und ‚nicht annähern‘ sei ja eine Frage der Definition. Es hat ja keiner einen Zollstock dabei. Und es sind schließlich alte Freunde, die wir seit Jahren nicht gesehen haben. „Deine Frau hat gesessen und sei somit den Personen verdächtig nahe gekommen“, versucht die Zoll-Dame einen neuen Ausritt. Aber Achim bleibt cool. Am Ende von fünfzehn Minuten Schimpftiraden geht er als Gewinner aus dem Kampf. Unsere Quarantäne wird nicht auf Null gesetzt.
Mich bringt auf den Plan, dass ich gesessen haben soll. Wo zum Heck haben die ihre Kamera versteckt? Wir können keine entdecken. Abgehört werden wir jedenfalls nicht, denn unsere Verwünschungen nach Ende des Telefonats bleiben ungeahndet.

Nicht annähern, steht da. Das stimmt. Definiere annähern …

Beim Frühstück findet Achim, dass wir unter Deck essen sollten. Nicht, dass noch jemand sieht, dass wir unser Brot mit den von mir geschmuggelten Eiern belegen.

Mittags werden wir zum PCR Test abgeholt. Mit 1,5 Stunden Verspätung. Das ist eigentlich keine Erwähnung wert, aber wer sich so piefig anstellt, bitte. Dass wir überhaupt zum Test müssen, ist schon ein kleiner Witz – nach drei Wochen als 2er Crew ist man entweder tot oder genesen.
Dass wir aber an Land gefahren werden zum Testen, ist der Knaller. Wie schafft man es, dass wir als potentielle Virenschleudern mit möglichst vielen Personen Kontakt haben? Eine nette Dame vom Zoll holt uns mit dem Schlauchboot ab. Wir müssen Maske und Handschuhe tragen. Und eine Schwimmweste. Die ist Pflicht in Neuseeland, wenn man Dinghy fährt.  Da erzähle ich der jungen Frau mal besser nicht, dass ich bei Windstärke 8 vergessen habe mich anzuleinen. :mrgreen:
Am Zollponton wartet ein Herr, der den Tampen vom Schlauchboot in Empfang nimmt. Ein paar launige Sprüche an uns richtend, begleitet er und zu Gary.  Gary ist der Gesundheits-Inspektor und hat uns gestern bereits interviewt. Er stellt uns die gleichen zwanzig Fragen erneut. Wir sitzen beide nebeneinander auf zwei Stühlen im Freien vor einem Container. Er leiert die Fragen für Achim runter, wendet sich zu mir und leiert erneut. Man kommt sich vor, wie in einer Komödie. Gary schaut mich an und erzählt mir, dass er leider Kunde von unserem Vergehen gestern erhalten habe. Das ginge nicht, was wir uns da geleistet hätten. Das gefährde unsere Quarantänezeit. Ich schwöre ihm, dass wir so etwas nie, nie wieder machen würden und jeden, der sich nähert in Zukunft weg jagen würden. Zum Glück ist mein Gesicht von der Maske verdeckt. ;-)

Es erscheinen zwei Damen in Outbreak-Klamotten. Plastik-Einweg-Ganzkörperschutz, Handschuhe, Masken und Gesichts-Schild. Eine liest uns unsere „Rechte“ vor, die andere entnimmt die Proben. Da dem Zollpersonal langweilig und endlich mal was los ist auf dem Hof, treiben sich noch zwei weitere Personen im Testbereich herum. Wir haben also Kontakt zu sieben (in Worten sieben Menschen), aber uns den Bernd in seinem Dinghy madig machen. Pffft. Besser wäre ja wohl gewesen, wenn man die Dame mit den Teststäbchen zu uns gebracht hätte. Das war wohl zu einfach.

Zur Ehrenrettung der Beteiligten muss man sagen, dass alle unglaublich nett zu uns sind. Es werden kleine Witze gemacht und wir erhalten ein paar Informationen über die Corona-Lage in Neuseeland. Das Zero-Covid-Konzept weicht gerade etwas auf. Leider gäbe es viele örtliche Lockdowns. Man versucht uns das Prinzip der verschiedenen Stufen zu erklären.
Und Gary schildert Achim, dass er total ausgelaugt sei von den Maßnahmen und der Arbeit, die er machen muss.
Da tut er mir dann tatsächlich leid. Augen auf bei der Berufswahl, armer Gary.


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Das Orca Rätsel

STUNDE DER WAHRHEIT ODER OFFENBARUNGSEID?

Das Orca Rätsel

Das goldene Zepter

© Kai Mausbach

Gestern Abend war es soweit! Zusammen mit Denise Müller (Ostseeumrundung) und Norbert Großer (Hier brennt ein Feuer) habe ich im Rahmen des Travel-Slam IV in Dorsten meinen ersten Vortrag über die letzte große Reise mit Morgenstern gehalten.
Für mich war diese Veranstaltung eine tolle Gelegenheit, einmal live von den Erlebnissen unterwegs zu erzählen.
Das Schöne an so einem Travel Slam, ist der Mix aus drei völlig verschiedenen Reisethemen. Denise hat von ihrer Reise mit dem Motorrad um die Ostsee berichtet und ist an diesem Abend sogar mit ihrer BMW F 650 GS zur Veranstaltung gefahren.
Norbert hat uns in seinem Vortrag mit auf einen Streifzug durchs Ruhrgebiet genommen und Ecken gezeigt, die nicht jeder kennt.

Und wir haben es geschafft, trotz Thomas Gottschalk im ZDF und ein paar anderen lokalen Veranstaltungen, an diesem Abend unter 3G Bedingungen den „Laden“ fast voll zu machen.

© Frank Lustig

Es war aus unserer Sicht ein sehr schöner Abend mit toller Organisation von Frank Lustig und dem Team vom DAS LEO, sowie erstklassiger Moderation von Alexander Königsmann.

Gegen Ende des Abends hatte ich dann nach einem Voting tatsächlich das Goldene Travel-Slam Zepter gewonnen und durfte noch eine kleine Zugabe geben.

Link zur Website von Denise Müller: https://www.denisesway.com/
Link zur Website von Norbert Großer: https://www.blog.at4.de/

Wer sich auch mal einen Travel Slam anschauen möchte, findet hier jede Menge weitere Termine in ganz Deutschland: https://travelslam.de/

Auch im DAS LEO in Dorsten geht es mit interessanten Veranstaltungen weiter. Schaut einfach mal rein: https://das-leo.de/index.php/veranstaltungen

Weitere Impressionen vom Abend:






Alle nochmal auf der Bühne.