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Throwback Thursday

Heute vor genau 6 Jahren sind wir in einem kleinen Küstenort in Frankreich aufgebrochen und haben uns in den Kopf gesetzt, nach Santiago de Compostela zu pilgern. Ohne Vorbereitung, zum Herbstanfang und ohne vernünftige Ausrüstung.
Wir hatten jeder 2 T-Shirts, einen Pullover, eine dünne Fleece Jacke und eine Regenjacke dabei. Nach ein paar Tagen auf dem Camino haben wir uns ein paar billige Fahrräder gekauft und sind immer weiter nach Süden und ab der Spanischen Grenze nach Westen geradelt. Dem Herbst konnten wir nicht mehr entkommen, aber trotz Regen und Kälte haben wir weiter gemacht, waren irgendwann in einem Modus, in den wir danach nie wieder gekommen sind. Es ging nur noch ums Vorwärtskommen! Die Motivation war so enorm hoch, das Ziel zu erreichen.
Mit jedem Meter, mit jedem Schritt und jeden Tag wurden wir stärker, mental und physisch. Auf dem Camino Primitivo haben wir die Räder schließlich auf dem Hospitales Pass über den höchsten Berg der Reise geschleppt, danach ging es langsam abwärts.
Genau 40 Tage nach dem Start in Frankreich haben wir am 2. November 2015 die Kathedrale in Santiago de Compostela erreicht und sind anschließend noch weiter bis ans Cabe de Finisterre geradelt. Dort lagen schließlich 1.370 Kilometer hinter uns.
Heute fragen wir uns so manches mal, wie das überhaupt gelingen konnte. Ohne Training, ohne Recherche, ohne Reiseführer.
Aus jetziger Sicht, einige Jahre danach, kommt es uns selbst irgendwie unrealistisch vor, wenn wir uns Fotos oder Filmaufnahmen anschauen.
Aber der Glaube (und damit meine ich nicht zwingend den Glauben an Gott) kann manchmal eben doch die sprichwörtlichen Berge versetzen.
Wir haben damals fest daran geglaubt, das wir Santiago erreichen werden!






Vancouver 27 for sale € 17.800

SV PILGRIM – VOLL AUSGERÜSTET – LIEGEPLATZ AQUADULCE, SPAIN
Make: Pheon
Model: Vancouver 27
Length: 8 m
Year: 1983
Location: Aguadulce, Spain
Flag: Germany

Hull Material: Fibreglass (GRP), newly painted 2018
Deck: GRP
Number of Engines: 1
Fuel Type: Diesel
Number: 4445087
LOA: 8.35 m
Beam: 2.65 m
Max Bridge Clearance: 13 m
Min. Draft: 1.3 m
Displacement: 4000 kg
Sails:
Fully Battened Mainsail plus Spare
Furling Genoa and Jib – FURLEX
1 set of headsails high-cut, refurbished, UV protection 2018
1 set of headsails low cut
1 Gennaker Parasail
Engine BUKH DV20, 20 hp
Stern Drive
3 Blade Propeller
Engine Year: 2005
Manual Windlass, 2 Anchors
Electrical Circuit: 12V
Fuel Tanks Cap.: 100 L
Fuel Tanks Material: Stainless Steel
Fresh Water Tanks Cap.: 100 L
Fresh Water Tanks Material: Plastic
Cabin Headroom: 1.85 m
1 single berth (195cm), 1 double berth (195 cm), 1 children’s berth
Navigational Equipment:
Windpilot Pacific Light Windvane
Authohelm 2000 Autopilot
Depthsounder
Plotter – GEONAV 4C
AIS receiver and GPS dongle for PC
EPIRB
Compass – 2
GPS
Cockpit Speakers – VHF
VHF – DSC
Other Equipment:
Sprayhood
Spinnaker Pole
Manual Bilge Pump
Victron Battery Charger
Radar Reflector
Swimming Ladder
Mainsail Cover
Sprayhood
Lazyjacks
Inflatable Dinghy
Inflatable Kayak
Cabin Headroom: 1.85 m
1 single berth (195cm), 1 double berth (195 cm), 1 children’s berth
Marine Head
Origo Spirit Stove
VERKAUF DURCH DEN EIGNER
Stephan Heinemann: [email protected]
tel: +41786796717

SV Sarah – Fred Reynolds US

SAILING BACK AND FORTH TO COLOMBIA MANY TIMES
Hi Peter, you installed a Pacific in Gran Canaria in 2003 on Sarah, my 1980 C&C 34, and it has steered the boat valiantly to Colombia and many times back and forth from there to Panama.  I could not live without it!
Thank you!
Fred from San Francisco

SV Sarah – Fred Reynolds US

SAILING BACK AND FORTH TO COLOMBIA MANY TIMES
Hi Peter, you installed a Pacific in Gran Canaria in 2003 on Sarah, my 1980 C&C 34, and it has steered the boat valiantly to Colombia and many times back and forth from there to Panama.  I could not live without it!
Thank you!
Fred from San Francisco

SV Thula – Janna Hars + Ilja Bode GER

KIEL – SÜDSEE – KIEL – ANDERS ALS GEDACHT

SV Thula

SV Ummagumma – Malu + Simone de Lillo ITA

OVNI 445 – MED – AZORES AND BACK
Hello Peter, hope all is well in Hamburg. Beautiful navigations to the Azores and beetween the islands with your wind pilot.  Every day I learn more and more. Pity you didn’t teach the windpilot to stay stable even in gusts.  😉
Thanks and all the best
Simone + Malu SV Ummagumma

Von 3G direkt in den Lockdown

Do.,16. Sep.2021, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2664, 22.204 sm von HH

Während Deutschland noch über doppel G oder triple G diskutiert, ist Französisch Polynesien im Lockdown. Das bedeutet, dass wir in den Supermarkt (und zum Arzt) dürfen oder im Umkreis von einem Kilometer vom Schiff entfernt ‚Sport‘ treiben dürfen. Am besten aber allein – Gruppenaktivitäten sind unerwünscht. Die Ausgang-Erlaubnis ist auf eine Stunde täglich begrenzt. Geschäfte für Alltägliches haben geschlossen. Sogar für  eine Kopie aus dem Copy-Shop benötigt man einen Termin. Jeder hat einen Zettel mit dem Zeitpunkt des Verlassen des Hauses bei sich zu tragen. Oder man lädt sich eine App herunter und führt die Daten digital mit sich.

Das gibt uns viiiiel Zeit die Mitbrings (endlich ist wieder echter Kümmel an Bord – gut fürs Brot backen) aus meinen prallen Koffern zu verstauen. Achim hat die Freude unseren neuen Laptop einzurichten. Windows 10 – das unbekannte Wesen.
Der bei Amazon bestellte Akku für den alten Laptop ist leider defekt und läuft nicht. Die Versandfirma besteht auf Rückversand. Leider wird das teurer als der Akku wert ist. Somit ist ein Fehlkauf zu vermelden.

Achim hat bereits drei Wochen Lockdown alleine auf dem Schiff hinter sich. Das hat zu kleinen Wundern an Bord geführt. :-) Anders ist die Wandlung der Messing-Lüftungsklappen nicht zu nennen. Eben noch der hässliche Schwan mit Patina-Überzug strahlen sie jetzt wie neu. Einige Scharniere und Bodenklappen haben das gleich Schicksal ereilt. Die Bordfrau ist begeistert.
Aber nicht jedes German-Engineering findet hundert Prozent Zuspruch. Bei dem neuen Holzbein für unseren klapprigen Cockpittisch ist noch Luft nach oben. Der Tisch macht uns seit längerem Probleme. Die Seitenflügel, die man nach rechts und links ausklappen kann, sind ausgeleiert und wackelig. Ein Reparatur mit Leim hat nur ein paar Monate Abhilfe gebracht. Der war wohl nicht wasserfest, denn er löst sich wieder auf. Wasserfester Leim war leider nicht im Koffer – da hat keiner von uns dran gedacht. Jetzt hat der Tisch eine Krücke. Leicht zu installieren, wie der Skipper behauptet. „Nur mit Bordmitteln im Lockdown gebastelt“, verkündet er stolz. Ich teile die Leichtigkeit der Installation nicht, aber das Holzbein ist effektiv. An unserem Tisch wackelt zur Zeit grad gar nichts mehr. „Es ist nur ein Provisorium“, wird mir versichert. Die Lebenserfahrung sagt, nichts hält länger als das.

Krücke für den Cockpit-Tisch

Unsere Messing-Lüftungs-Klappen strahlen wie neu

Wir hocken also viel auf dem Schiff. Einmal am Tag tun wir so als ob wir einkaufen müssten, um wenigstens einen Augenblick von Bord zu kommen. Damit wir nicht auffallen, gehen wir tatsächlich bis zum Supermarkt und stocken somit häppchenweise unseren Proviant auf.
Auch nicht schlecht. Viel was anderes können wir nicht machen. Das Segeln zwischen den Inseln ist ebenfalls untersagt. Wassersport und Dinghy fahren ebenfalls. Da liegen wir in der Marina nicht so schlecht.
Der Lockdown läuft zunächst noch bis einschließlich 19.September. Erste Gerüchte werden gestreut, dass eine Verlängerung bis Ende November nicht ausgeschlossen erscheint. Die „Zahlen“ gehen zum Glück runter. Eine Inzidenz von 3000 ist auf ein erträgliches Niveau gesunken. Auch die täglichen Todesopfer sind rückläufig. Die Intensivstation ist nicht mehr überfüllt. Das sind sehr gute Nachrichten. Ob das reicht, den Lockdown zu liften, werden wir am Sonntag hören.

Der Park neben der Marina liegt ausgestorben da – niemand treibt hier den üblichen Sport, den man sonst beobachten kann


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SV Santana – Jan + Trees van Weeghel NED

WELTUMSEGELUNG ALS AUGENFUTTER

SV Santana – Jan + Trees van Weeghel NED

SV Maud – Helena + Martin Trockels GER

MIT EINEM KOMMENTAR FING ES AN – ABER DANN GING ES WEITER

Martin Trockels

SV Sini – Mika Pukari FIN

RUSTLER 42 – HELSINKI – KIEL – HELSINKI
Hi Peter, after your fixes in Kiel, the windpilot steers fine. Due the covid issues and restrictions we decided in Rendsburg, to turn home to Finland. Your book Myth Circumnavigation gives invaluable information to bluewater sailors. Thank you very much for writing it, you have made a Good job!
Kinds regards
Mika

Aus der Heimat zurück nach Hause

Sa.,11. Sep.2021, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2659, 22.204 sm von HH

Nur 33 Stunden dauert der Ritt von Haustür zu Boottür. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass ich einmal um die halbe Welt fliegen muss. Leider gibt sich Air France in Paris viel Mühe eine Verspätung heraus zu arbeiten. Beim Bording wird von jedem Passagier neben dem Pass und der Bordkarte noch das Ergebnis eines PCR Testes, die Einreisegenehmigung von Französisch Polynesien (etis) und ein (wenn vorhanden) Impfnachweis kontrolliert. Chaos pur. Einige haben ihre Nachweise auf dem Handy, andere zeigen gedruckte Zettel hervor. Jede Bescheinigung sieht anders aus. Für eine dritte Gruppe kommt die Kontrolle völlig überraschend und es wird in Rucksäcken nach den geforderten Unterlagen gesucht. Der Kontrolleur in meiner Reihe guckt grimmig und schwitzt. Er hält es unter seiner Maske nicht mehr aus. Die hängt ihm sinniger Weise unter dem Kinn. Die Menschen in den Schlangen stehen dicht gedrängt. Die gleichen Personen, die zuvor mit einem gesperrten Sitzplatz zwischen sich gewartet haben. Ein schönes Beispiel für Absurditäten. Das Bording zieht sich über zweieinhalb Stunden und generiert eine Verspätung von anderthalb Stunden.
Dafür brauche ich in Paris nicht durch die Sicherheitskontrolle. Nicht zu verstehen, aber recht so. Einige Akkus, ein neuer Laptop und ein verdächtig aussehender Spannungs-Stabilisator für unser Kurzwellengerät machen mein Handgepäck brisant. Die Passkontrolle erfolgt mit hochgezogener Maske. In Covid-Zeiten zählt nur noch ein Impfnachweis, alles andere fällt durchs Sicherheits-Netz. Der erste Langstreckenflug von zehn Stunden vergeht schleppend. Die Maschine ist voll. Das Film-Angebot ist das gleiche wie auf dem Hinflug vor einem Monat. Die besten Stücke sind also weg. Dafür spendiert Air France Champagner als Aperitif. Geht doch.

Die Air-France-Kollegen in Vancouver holen die Verspätung wieder rein. Es wird nur schnell getankt und einmal kurz durchgewischt. Der zweite Langstreckenflug von 10 Stunden beginnt. Wie beim Hinflug habe ich Glück und einen Dreier-Sitz für mich alleine. Schnell den zweiten Champagner getrunken und einen Rotwein dazu. Ich schlafe wie auf Wolken. Der Pilot gibt Gas und pünktlich landet meine Maschine um fünf Uhr morgens in Papeete. Willkommen in der Südsee: eine dreiköpfige Band mit Blumenkränzen spielt auf der Ukulele. Die Mädchen bei der Kontrolle meines etis und Impfpasses lächeln und schwitzen nicht.

Ich bekomme einen Selbst-Test in die Hand gedrückt. Da ich geimpft bin, muss ich nicht in Quarantäne. Der Selbst-Test reicht aus. Meine beiden Koffer liegen bereits nach zehn Minuten auf dem Laufband, die Zollkontrolle ist so früh am Morgen nicht besetzt. Die letzte Hürde ist somit geschafft. Am Ausgang vom Flughafen soll man den Selbst-Test abgeben. Ich bin im Testen unerfahren und die Anweisungen auf dem mitgelieferten Beutel mit Röhrchen und zwei Stäbchen sind auf Französisch. Daher lasse ich mir helfen. Nicht, dass ich den Test verhaue und es unangenehme Folgen nach sich zieht. Ich muss ein kleines Zelt betreten. Meine Koffer bleiben draußen auf dem Vorplatz stehen. Kann man hier machen, in Südamerika hätte ich Schiss gehabt. Dann einmal im Rachen und in der Nase geprockelt. Das war’s, ich kann gehen. Das nächste Taxi gehört mir und fünfzehn Minuten später und dreißig Dollar ärmer (die heftigen Preise hatte ich schon fast vergessen :lol: ) bin ich bei Achim und Atanga.

Wer so begrüßt wird, dem soll es wohl gut gehen

Schön war’s in der Heimat. Hat sich was verändert in den letzten drei Jahren? Ja! Ein paar mehr graue Haare bei einigen Freunden – ich nenne keine Namen  :mrgreen: – und Berge an Elektro-Rollern in der Stadt. Eine Pest, die an jeder Ecke steht, den Fußweg versperrt und einen zum Slalom-Laufen zwingt. Eine Pest, bis man mal damit gefahren ist. Sauschnell. Saugeil.
Zum ersten Mal hatte ich beim Heimatbesuch kein Auto zur Verfügung und habe auf Bus und Bahn gesetzt. Das war ein Fehler! Nicht nur, dass es tageweise einen Bahnstreik gab, auch ohne Grund fallen S-Bahnen einfach aus. Auch an meinem letzten Tag bei der Anreise zum Flughafen. Ein Totalausfall. Erst sind wir auf der Strecke stehen geblieben und dann . rückwärts zum letzten Bahnhof zurück gerollt worden. Ein Taxi und eine gute Zeitreserve haben mich vor dem Super-Gau eines verpassten Fluges bewahrt.
Hamburg ist schön. Hamburg ist aber auch voller Menschen. Viel Verkehr, viele Autos, diese Hektik – ich bin es einfach nicht mehr gewöhnt. Die Supermärkte quellen über. Auch hier entwöhnt, frage ich mich, ob das Überangebot wirklich sein muss. Muss es zwanzig verschiedene Erdbeer-Joghurts geben? Von morgens bis abends? Darf niemals etwas ‚aus‘ sein?

Hamburg ist schön. Aber am Wetter muss gearbeitet werden. Zwei gute Tage am Anfang und fünf am Ende. Eine schlechte Quote. Es war so kalt, dass ich mir Schuhe kaufen musste. Und trotzdem, es war eine wunderbare Zeit. Alte und neue Freunde, die Familie wieder zu sehen. Unbezahlbar. Ich danke Euch allen, dass Ihr mir so eine tolle Zeit bereitet habt. Ich komme wieder!

Jawohl – das ist ein Versprechen


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Tom Cunliffe

TOM CUNLIFFE – A SAILOR TO THE CORE

Tom Cunliffe