BÜRGER WERDEN INITIATIV – DAMIT ES DABEI BLEIBT!
Sanfte Hügel in grün und Raps gelb, überschaubare Ortschaften, alles durch Wasser geteilt vereint, das der ganzen Region ihren Zauber verleiht. Schon der Wortklang Schlei ist geeignet, Gedanken zu retardieren, sich der Ruhe hinzugeben, die jener Region innewohnt.
Mein persönlicher Ruhepol seit Jahrzehnten, anfangs in Maasholm, seit 20 Jahren in Groedersby, einen Steinwurf vom Wasser entfernt, nachdem ich Mallorca unter Vorsatz den Rücken gekehrt, weil es zu meinem Leben zu wenig passte, nicht nur, weil es nicht in erreichbarer Nähe gelegen war.
Wasser gehört zu meinem Leben, abgesehen vom Leitungswasser, allerdings war mir stets der horizontale Abstand zum Wasser wichtig, damit es mich nicht im Schlafe überraschen kann, falls es das eigene Bett verlassen sollte. Hochwasser im eigenen Zuhause, Feuchtigkeit in der Gebäudesubstanz sind wenig geeignet, das Wohlgefühl zu steigern, wenn die Natur sich entschliesst, aus der Reihe zu tanzen.
Die Natur in der Schlei Region ist dabei, den Menschen eine Lektion zu erteilen! Im Bereich der Halbinsel Schleimünde hat der Küstenschutz Schaden genommen, nachdem Erosion seeseitig erhebliche Landmassen davongetragen hat und seit dem vergangenen Winter erstmals grossflächige Überspülungen – Durchspülungen stattgefunden haben. Schleimünde wurde dabei zur Insel, d.h. vom Landzugang abgeschnitten.
Die Veränderungen haben im Verborgenen stattgefunden, weil der Zugang zur Halbinsel für die Öffentlichkeit verboten ist. Gleichwohl sind die Veränderungen der Aufmerksamkeit besorgter Anrainer, Bürger und Wasserbaubetrieben nicht entgangen. Sie haben versucht, sich bei Ämtern und Behörden Gehör zu verschaffen, haben einen Hürdenlauf durch Zuständigkeiten und Instanzen, hinter sich, sind gleichwohl am Ende zu der Erkenntnis gekommen, dass die Gründung einer Bürgerinitiative zu Schleimünde notwendig sei, die vielfältigen Aspekte notwendiger Schutzmassnahmen zu bündeln, um den Behörden gegenüber politisches Schwergewicht zu bekommen und in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen zu werden. Ganz offenbar muss hier die Politik zur Arbeit getragen werden!
Aufmerksamen Beobachtern der Region kann nicht entgangen sein, dass überall Hochwassermarken an Gebäuden zu sehen sind, die von früheren Überflutungen zeugen, Folge von langanhaltenden stürmischen Ostwinden, die für viele Tage Wasser in die Schlei haben drücken können. Ein Roulette der besonderen Art, bei dem die Anwohner zum Spielball der Wetterlagen geworden sind.
HANDLUNGSBEDARF ZWINGEND
Mir erscheint die Notwendigkeit zum Handeln aus folgenden Gründen zwingend:
– der Erhalt von Schleimünde als einzigartigem Kleinod und Wahrzeichen der Schleiregion
– dem Eindämmen zukünftiger Flutwellen, in deren Folge Schlei aufwärts gelegene Ortschaften grössere Schäden durch Überflutungen erleiden könnten
– dem Erhalt eines besonderen Biotops, das unzähligen Menschen und Tieren in der Region zur Heimat geworden ist.
Hier die offizielle Einladung von Robert Keil, Neuberend
ARNIS RATHAUS 30.11.2019
EINLADUNG ZUR GRÜNDUNGSVERSAMMLUNG DER BÜRGERINITIATIVE ZU SCHLEIMÜNDE
WWW.SCHLEIMUENDE-RETTEN.DE
HINTERGRUND: Die Halbinsel Schleimünde wird stetig abgetragen und immer häufiger überspült. Ein Strand, wie es ihn noch vor 20 Jahren gab, haben Wind und Wellen mit sich genommen. Bisherige Schutzmaßnahmen, häufig von privaten Initiativen getragen, wurden unterspült und sind verloren. Die Küste wird zunehmend Seeseitig abgetragen. Dieser gerichtete Prozess wird zum Verlust eines einmaligen Ortes an der Ostseeküste führen, wenn nicht zügig geeignete Gegenmaßnahmen getroffen werden.
Die Interessen um Schleimünde sind vielseitig, dennoch findet sich bisher keine staatliche Institution, die dem Abtrag der Küste und somit dem Verlust der vielfältigen Funktionen dieser Halbinsel entgegentreten will.
DIESE BÜRGERINITIATIVE fordert daher vom Land Schleswig Holstein Schleimünde mit allen erforderlichen Maßnahmen zu schützen und in seiner Funktionalität in Bezug auf Hochwasserschutz und Naherholung wieder herzustellen
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Heute gab es zu dem Thema im Kreistag auch eine Sitzung des Umweltausschusses, der dazu eine Sondersitzung beschließen wollte (siehe Anlage).
Hierzu habe ich dem Ausschuss einen Hinweis geschrieben, der ein wenig die bestehende alibihafte Ausschusseritis hindeutet, der es an Funktionalität fehlt.
Sehr geehrte Mitglieder des Kreisausschusses für Regionalentwicklung und Umwelt,
nachdem ich zuletzt über das Thema Erosion und Durchbruchgefahren im Bereich Schleimünde recherchiert und veröffentlicht habe (siehe u.a. Artikel in F&S anbei) , freue ich mich über den TOP bei heutiger Sitzung in puncto einer geplanten Sondersitzung ausschließlich zu diesem Thema.
Gestatten Sie mir dazu einen Hinweis, der sich aus diversen Gesprächen mit Experten und Vertretern von Verbänden und Kommunen und Behörden ergeben hat und mir als wesentliches Hindernis bei einer gedeihlichen Diskussion erscheint : fehlende Koordination der unterschiedlichen Ebenen seitens Kommunen, Kreis, Land und Bund
.. zuletzt sind diverse Initiativen gelaufen seitens Interessenverbänden (NEZ-Altbgm Franzen, SIEZ-Karl Walther, Runder Tisch BGM, Aktivregion- H.W. Berlau etc. , Bgm Einladung für die Gemeinden um Kappeln , LKN-Infoveranstaltung, Fraktionsbesuche seitens der Parteien in Schleimünde u. u. u. ), aber leider konnte man aus den vielen Gesprächen immer wieder ein Verweisen auf die jeweilig andere, höhere Ebene der Entscheidung heraushören.
Als ich seinerzeit noch vor den Baggerarbeiten, die nun seitens des Bundes bereits erfolgt sind, anfragte, ob man denn nicht eine bessere Abstimmung zwischen den angesprochenen Beteiligten organisieren könne, wurde dies erneut mit Verweis auf die jeweiligen Zuständigkeiten als illusorisch bezeichnet.
Ihre angestrebte Sondersitzung scheint mir ein neuerliches Beispiel dafür zu sein, dass parallel, aber nicht verzahnt mit diesem Thema verfahren wird, denn auch seitens des Landes gibt es demnächst eine Expertenanhörung im Umweltausschuss zur Schlei, wozu diverse der benannten Akteure geladen sind ( siehe Anlage).
Wo doch ganz offensichtlich eine sehr große Übereinstimmung in puncto Bedeutung des Themas interfraktionell besteht, wäre es da nicht möglich, eine große Konferenz dazu abzuhalten.
Als ich den „Heimat“-Chef, Mario Hoff, seinerzeit zu der Problematik ansprach, offerierte er spontan seine Einrichtung für eine kostenlose Nutzung für eine solche Veranstaltung.
Sollte uns die Schlei mit der im Antrag benannten Bedeutung für Natur, für den Tourismus und die Wirtschaft generell nicht auch unorthodoxe Wege wert sein, den Austausch der Argumente miteinander und nicht nur nebeneinander zu organisieren !?
Bestünden dazu nicht genügend Kontakte seitens der Parteien auf den jeweiligen Ebenen bzw. auch aufgrund vieler Querverbindungen, die durch die Mitgliedschaften bestehen !?
Ein „Schlei-Hearing“ in der „Heimat“ könnte der Schlei doch in gewisser Weise angemessen Gehör verschaffen, nicht zuletzt was den Austausch der ansonsten lange Wege gehenden Argumente angeht.
… wie gesagt eine Anregung zu dem uns alle zunehmend beschäftigenden Thema.
Mit besten Grüßen
Robert Keil
Neuberend, Erikastraße 11
[email protected]