VON ST.HELENA ZU DEN AZOREN – ANGEKOMMEN
Die letzten drei Tage waren so lala, es laesst sich nicht schoen reden.
Zwei Tage beidrehen und gestern, kurz vor dem Ziel noch einmal auf die Muetze. Bis zu 40 Knoten Wind. Dazu ein graues Allerlei aus Wolken und Wellenbergen. Dazwischen irgendwo LOP TO. Zunaechst warten wir beigedreht, bis die Front uns ueberholt hat, was natuerlich nachts passiert. Fronten ‚passieren ‚immer nachts. Dann segeln wir hinter der Front in Richtung Nordwest. Wir kneifen hoch am Wind. Kommen voran, aber es ist ruppig. Wir haben Nasenwind. Und das noch immer mit 25 Knoten und starken Boen. Ab und an kracht eine Welle uebers Doghouse.
Ab und an scheint LOP TO mit all ihren 16 Tonnen kurz abzuheben, dann kracht sie ins naechste Wellental. Aber sie haelt Kurs. Sie macht ihre Sache super. Unter Deck kein Knarzen, kein Knirschen. Erzaehl das einem Lagoon Segler….. Am Nachmittag wird die Welle ein wenig moderater. Wir koennen den Besan im zweiten Reff setzen und das Grosssegel vom dritten ins zweite reffen. Damit machen wir um und bei 5,5 Knoten in Richtung Hortha. Noch 99 Seemeilen. Zweistellig. Sagenhaft! Irgendwann sehen wir eine Segelyacht auf unserer Steuerbordseite. Unser AIS zeigt eine englische 17 Meter Yacht. Sie quaelt sich sehr, um uns zu ueberholen. Eine kleine Privatregatta, die Freude macht. Das hier ist LOP TO Wetter. Da laesst sie die Sau raus.
Die Stimmung an Bord, irgendwo zwischen Muedigkeit und riesiger Vorfreude. Worauf freut man sich, nach 50 Tagen? Wir traeumen von einer heissen Dusche. Ohne Zeitlimit….und von einer Nacht ohne Wache. Vorher eine schoene Flasche Rotwein und ein gutes Essen. Blick aufs Meer muss dabei nicht unbedingt sein….. Ankommensfreude – und die ist RIESIG! WEITERLESEN