Kategorie: News & Blogs

Retro-Regatta Golden Globe Race: Kirsten Neuschäfer auf dem Vormarsch – von fünf auf zwei

Die deutschstämmige Südafrikanerin Kirsten Neuschäfer (39) hat nach der schulbuchmäßigen Umfahrung eines Hochs im Südatlantik ein Comeback geschafft. Sie greift jetzt die Spitze an. Weiterlesen →

Orcas versenken Segelyacht vor Portugal: Vier Crewmitglieder gerettet

Erneut ist eine Segelyacht von Orcas angegriffen worden und gesunken. Das Unglück spielte sich vor dem portugiesischen Viana do Castelo ab. Das Verhalten weitet sich aus. Die aktuellen Sicherheitsempfehlungen. Weiterlesen →

Kleines Crewmitglied am Handgelenk

Schnellste Offshore Yachten der Welt: Wie die Ultim-Monster einhand über den Atlantik rasen

Vor vier Jahren schien die Route du Rhum das Ende der 100 Fuß Ultim-Klasse zu besiegeln. Die schrecklichen Bilder vom Wrack der “Banque Populaire” sind noch im Kopf. Nun versuchen sie es wieder. Weiterlesen →

Vorfall beim Überführungstörn: Probleme bei Malizia – Onboard-Reportage vom Feinsten

Malizia liegt längst sicher in St. Malo für den Start der Route du Rhum am Sonntag. Aber bei der Überführung gab es einen Schaden. Die Sensoren schlugen Alarm. Der Vorfall wurde aufgezeichnet. Weiterlesen →

Erstes Solo für Boris Herrmann auf Malizia III

Flautentechnik: Wie man einen Cruiser beschleunigt – oder auch nicht

Wenn Youngster bei Flaute auf einer Yacht festsitzen, ergeben sie sich nicht einfach in ihr Schicksal. Diese jungen Italiener versuchen umzusetzen, was sie auf ihren 420ern gelernt haben. Weiterlesen →

Meisterschaft der Meister 2022: 505er-Meister gewinnen Kultregatta

Mitmachen darf jeder, der einen Meistertitel vorzuweisen hat. Bei der 41. Meisterschaft der Meister 2022 siegte das erfolgreiche 505er Team Jan-Philipp Hofmann/ Felix Brockerhoff. Weiterlesen →

Siegesfeier in Israel: Wanser/Autenrieth blicken auf die historische Woche im Gelben Trikot zurück

Luise Wanser und Philipp Autenrieth rekapitulieren ihre ultimative Erfolgswoche in Israel. „Die gelben Leibchen sorgten schon für einen gewissen Nervenkitzel.“ Von den Italienern am Heck getroffen. Weiterlesen →

Keine Angst vor Bordstrom

Der Informatiker am Arbeitsplatz … © Jan Athenstädt

Keine Angst vor Bordstrom

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470er-Weltmeister Wanser/Autenrieth: Kein weiteres Edelmetall aber Platz 5 und 6 für DSV

Luise Wanser und Philipp Autenrieth haben ein Rennen vor Schluss die 470er WM gewonnen, 28 Jahre nach dem letzten deutschen Erfolg. Beim Medalrace blieb die zweite mögliche DSV-Medaille aus. Weiterlesen →

Coromandel

25./28.Okt.22, Neuseeland/Coromandel, Tag 3068-72, 24.688 sm von HH

Unsere Anti-Regentänze haben was genützt – bei strahlendem Sonnenschein laufen wir unseren ersten Campingplatz an. Wir landen in Coromandel, auf einer Halbinsel östlich von Auckland. Ein Ferienwohnungs-Paradies für die Großstadt geplagten Aucklander. Unsere Wahl wählt auf einen Campingplatz im Norden von Coromandel Town – etwas außerhalb gelegen. Nur ein paar verstreute Wohnhäuser stehen im Umfeld. Eine kleine Bucht direkt vor der Haustür in der man bei Ebbe prima wattwandern kann.

Shally Beach – verstreute Inseln und Inselchen am Horizont

Wattwanderung durch unzählige Muschelreste

Da wir noch unsicher sind, wie lange wir bleiben wollen, bezahlen wir unseren Platz erstmal für zwei Nächte. Achim fragt die Dame an der Rezeption, ob es wohl problemlos möglich wäre, um eine weitere Nacht zu verlängern. Die Frau lacht immer noch. Wir auch. Der Campingplatz ist leer. Drei Wohnmobile stehen verstreut herum und eine Cabin scheint belegt zu sein. Absolute Vorsaison.
Wir sind die einzigen mit Zelt. Das gibt uns schon zu denken, aber tapfer schlagen wir die Heringe in den Rasen. Und wir haben aufgerüstet: zusätzlich zu unserem bewährten Drei-Mann-Zelt von der letzten Tour im Hochsommer haben wir uns einen Pavillon gegönnt. Standardmäßig wird der Pavillon mit einem abknöpfbaren Windschutz-Seitenteil geliefert und wir haben uns noch ein zweites Seitenteil extra dazu gekauft.

Shally Beach Campsite – fast leer bis auf ein paar Verrückte

Dann beim Aufbau die Enttäuschung. Der Pavillon hat zwei große Öffnungen und die beiden schließbaren Seiten liegen sich gegenüber. Wer denkt sich denn sowas aus? Wir wollten uns schön winddicht über Eck abschotten und nun dies. Am Abend stellen wir dann fest, dass das Dach trotzdem einen guten Schutz vor herabfallender Kälte bringt. Wir können immerhin bis 20:00 Uhr draußen sitzen. :mrgreen:

Unser Pavillon – mit Windschutz auf gegenüber liegenden Seiten – Nonsens

Dann zieht es an. Schnell ab ins Zelt und in den Schlafsack schlüpfen. Zwei zusätzliche Wolldecken und unsere selbst aufblasenden Isomatten (tolle Teile) sollen uns vor dem Erfrierungstod bewahren. Elf Grad werden vorhergesagt. Achim setzt gleich auf lange Unterwäsche, ich wähle einen normalen Schlafanzug mit T-Shirt-Oberteil. In der Nacht wache ich auf, weil mein Kopfkissen von der Matte gerutscht ist. Achim hat in der Zwischenzeit beide Decken über sich gezogen und ist nicht mehr zu erkennen. Mich wärmt der 80er Jahre, mal für ein Festival gekaufte, Schlafsack grade eben gut genug. Aber in Nacht zwei wechsle ich ebenfalls auf komplett lange Unterwäsche (endlich kommt der High-Tec-Segel-Musto-Funktionskram mal zum Einsatz) da nur noch 10 Grad Nachttemperatur versprochen werden. Wir überleben also die ersten drei kalten Nächte in Coromandel und werden für unsere Tapferkeit tagsüber mit viel Sonne belohnt.

Da wir fast alleine sind – nutzen wir ganz bequem Grill und Küche – erspart uns das gebückte Kochen auf der Erde

Camping-Idylle – mit steigenden Temperaturen steigende Idylle

Wir besuchen auf der Ostseite berühmte Felsformationen, die nur bei Ebbe zu erreichen sind. Bizarre Felsen und ein Bogen wurden vom Meer ausgewaschen und bilden tolle Motive vor türkis Wasser und weißem Strand. Ein hübscher Ort, leider etwas überlaufen, trotz Nebensaison. Die Felsen ohne Handy-Stick vor die Linse zu bekommen, bedarf etwas Geduld.

Hübsche Blicke durch einen Bogen

Ausgewaschene Felsen geben einen tollen Anblick vor weißem Strand

Cathedral Cove in Coromandel

Am nächsten Tag entscheiden wir uns für mehr Abgeschiedenheit und suchen uns einen Wanderweg im Coromandel-Forrest-Park mit schöner Aussicht am Ende. Eine etwas rutschige Strecke, wenig gegangen und vom DOC (Naturschutz-Park-Verwaltung) kaum gewartet, wie umgestürzte Bäume auf dem Weg anzeigen. Das Wetter ist bombastisch. Tolle Sonne, aber nicht zu heiß. Groß-ar-tig!

Wanderung komplett abseits vom Hauptstrom – wir treffen Niemanden

Immer wieder stoßen wir auf ehemalige Stollen – eigentlich überall auf Coromandel

Coromandel Town – hoch im Norden der Halbinsel

Den dritten Tag – wir können es kaum glauben – scheint weiterhin die Sonne. Bereits um 8:00 zum Frühstück steigt die Temperatur auf 20 Grad. Das ist neu, normalerweise dauert das bis mittags. Groß-ar-tig!
Heute fällt die Wahl auf einen etwas bekannteren Track. Einen historischen Goldtrack. Auf Coromandel wurde vor 160 Jahren Gold gefunden. Und zwar Gold in großen Mengen. Eine Mine, die heute noch in Betrieb ist, galt in den 1920er Jahren als eine der erträglichsten der Welt. Überall wurde gebuddelt und gegraben. An der Schlucht Karangahake stehen noch ein paar Überreste aus alten Goldgräber-Tagen. Mit großem industriellen Aufwand an Loren, Schienen, Mechanik und Chemie wurde das Gold aus dem Berg getrieben. Zum ersten Mal in Neuseeland kam hier Zyanid und Quecksilber bei der Goldwäsche zum Einsatz. Das Erz wurde vor der ersten Verarbeitung geröstet, um es leichter weiter verarbeiten zu können. Der Methode fielen alle Bäume im kilometerweiten Umfeld zum Opfer. Umweltschäden in großem Maßstab wurden in der Schlucht angerichtet. Heute ist die Schlucht ein Idyll, welches langsam alle Überreste vom Goldrausch unter sich begräbt. Leider ist die Hälfte des Tracks gesperrt, so dass uns nur die kurze Strecke durch einen ehemaligen Eisenbahntunnel zur Verfügung steht.

Schon fast großindustriell wurde damals nach Gold gebuddelt

Ein paar Überreste der alten Anlagen sind noch vorhanden

Schienen und Loren aus vergangenen Zeiten

Der Wanderweg führt durch einen 600 Meter langen Eisenbahntunnel

Bereits seit fast hundert Jahren wird hier nicht mehr nach Gold gesucht


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