Boris Herrmann geht ins Rennen
© borisherrmannracing
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AUS DEM MASCHINENRAUM REINER LEBENSFREUDE
Die Corona-Pandemie führt weltweit zu verschiedenen Einschränkungen für den Bootssport. Wie sieht es derzeit in den Häfen in Übersee aus? Per Videochat geben Wassersportler vor Ort Auskunft über die aktuelle Situation. In Europa ist fast überall mittlerweile wieder Bootstourismus und Bootssport erlaubt, in vielen Revieren sogar fast ohne Einschränkungen zur Eindämmung von
Beim Tagestörn, Bootsurlaub oder auf Langfahrt darf der Hund als bester Freund natürlich nicht fehlen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema Hund an Bord. Wenn Sabine Grunwald und Jörg Klinke auf ihrer nur 6,95 Meter kurzen Segelyacht „Binom“ in den Häfen im Ijsselmeer ankommen, gehen bei den anderen Bootsfahrern im Hafen oft die Augen
Im letzten Winter hatten wir uns dazu entschieden, mal ein kleines Abenteuer zu wagen und als Beiboot einen Heckspiegel-Kanadier, anstatt des sonst üblichen RIB zu kaufen.
Geplant war, diesen Kanadier später einmal hochkant am Heck zu befestigen, anstatt quer an Davits aufzuhängen.
Bei Morgenstern, mit ihrem schmalen Heck, hätte das viele Vorteile. Unter anderem ist die Manövrierfähigkeit im Hafen nicht eingeschränkt, was bei mehr als 14m Länge über Alles immer wünschenswert ist und zum anderen bleibt die Heckleiter und die Badeplattform benutzbar, was Anlegemanöver mit dem Heck zur Pier oftmals überhaupt erst möglich macht und (unter anderem) in Südeuropa an der Tagesordnung ist.
Auf längeren Überfahrten kann der Kanadier dann quer an Deck vor dem Steuerhaus deponiert werden und stört uns auch an dieser Stelle weniger, als ein konventionelles Schlauchboot. Jenes hat uns nämlich bisher immer die Decksluke im Salon verdeckt.
Der einzige für uns relevante Nachteil des Kanadiers war die Kentersicherheit, vor allem, weil Filou ja mit an Bord sein wird und gerne mal neugierig umher turnt.
Um dieses Problem zu lösen, habe ich mich von den Seefahrern aus dem Pazifikraum inspirieren lassen.
Vor etwa 5.000 Jahren wurde im Südchinesischen Meer etwas erfunden, was es den Menschen ermöglicht hat, mit ihren offenen Kanus der unberechenbaren Hochsee zu trotzen und die weite Inselwelt des Pazifiks zu besiedeln:
Das Auslegerkanu
Was sich seit so langer Zeit bewährt hat, braucht man nicht neu erfinden und so habe ich den Ausleger genau mit den Dimensionen gebaut, wie man ihn heute in Polynesien mit modernen Werkstoffen herstellt.
Als Baumaterial habe ich Glasfaser und Epoxidharz gewählt. Der gesamte Rumpf ist einteilig in einer Negativ-/Positivform, nass in nass laminiert. Die Faserorientierung der einzelnen Lagen (Köpergewebe und biaxiales Gelege) wurde optimal auf die Belastungen im Rumpf abgestimmt.
Bei den Auslegerarmen habe ich ein klein wenig anders konstruiert als man es in Polynesien machen würde. Die sind als Parallelogramm entworfen und drehbar in massiven Edelstahlbuchsen im Kanadier gelagert. In Verbindung mit einem Reffleinensystem kann man damit den Ausleger in Sekunden an den Hauptrumpf anklappen. So passt er weiterhin in die kleinste Lücke und der Auf- und Abbau des Systems wird ebenfalls sehr erleichtert.
Mittlerweile ist „Tuktoyaktuk“, wie wir das Boot getauft haben, seit einigen Wochen im Einsatz und macht uns eine Freude, die wir mit einem Schlauchboot so nicht hatten.
Manchmal paddeln wir, manchmal lassen wir uns vom Malstrøm schieben und wenn wir viel Wind haben, träumen wir davon, wie es wäre, wenn Tuktoyaktuk einen Mast und Segel hätte…
Aber dafür ist jetzt keine Zeit! An Bord der Morgenstern liegt nach wie vor jede Menge Arbeit herum.
Ich bin seit ein paar Wochen damit beschäftigt, die Elektrik und den Maschinenraum zu überarbeiten und auf das nächste Großprojekt vorzubereiten.
Momentan läuft das „System Morgenstern“ seit etwa 2 Wochen erfolgreich mit dem neuen LiFeYPO4 Akku. Das Projekt wurde am Ende (mal wieder) viel aufwändiger als zunächst geplant. Ich habe alles, wirklich alles aus dem Maschinenraum ausgelagert, den Kabelbaum entschlackt und erneuert, sowie der Batteriebank, den Sicherungen und Reglern einen eigenen Schrank spendiert. Auch der musste zunächst erst gebaut werden. Daneben haben wir die Solaranlage deutlich vergrößert, auf mittlerweile 700Wp und auch die 230V Stromversorgung wird gerade komplett erneuert und auf 32A ausgelegt.
Noch ist nicht alles endgültig fertig, aber sobald das Chaos der Ordnung gewichen ist, dürft ihr natürlich einen virtuellen Blick auf das neue System werfen.
SEGELNDES GEMÄLDE MIT SCHIFF
Ich kenne die SV Marianne solange, wie ich Ben Schaschek kenne, der mit ihr fünf Jahre um die Welt gesegelt ist. Ein Schiff, das in seinem ersten Leben vermutlich keine Idee hatte, was man in seinem zweiten Leben mit ihr anstellen würde.
Die Marianne wurde in Australien von zwei junge Männern – Ben und Hannes – zur Heimat auserkoren, die eigentlich nur einen preiswerten Untersatz für die Rückreise in die Heimat suchten, die sie ergo kauften, sich sodann von ihr das Segeln beibringen liessen und fortan für lange Jahre als schwimmendes Dach über den Köpfen dienen sollte. Sicher gibt es weltweit wenige Schiffe, die als Kulisse in unzähligen genialen Videos verewigt wurden, denn sie wurde zur Kernzelle der SAILING CONDUCTORS
Auf diesem Schiff wurde eine internationale Künstlergemeinde, die einander zumeist nie gesehen hatten, elektronisch miteinander verwoben und verewigt, wie es zuvor vermutlich niemand je für möglich gehalten hatte. Die Tondokumente und wundervollen Videos sprechen für sich, sie sind zu Highlights geworden, bei denen man träumen kann. Ich auch!
Ben ist seiner Marianne treu geblieben bis gestern, als er mir berichtete, dass er nun mit Elena – Achtung, kein Schiff, hingegen ein lebendiges freundliches Wesen an Ben´s Seite – zu neuen Ufern unterwegs sei, weil seine Träume von einem Leben zu Zweit nun ins Fliegen geraten … die beiden wollen ganz auf dem Wasser leben, nachdem Ben einige Zeit in Frankreich gelebt und dort gearbeitet hat.
Elena und Ben haben die vergangenen Wochen – fernab einer von Corona gebeutelten Welt – in wundervollem Wetter rund um ihren Anker in der Algarve verbracht, und allen Ernstes beschlossen, der Marianne zu einem neuen Eigner zu verhelfen. Darum ist dies nun ein Tinder Angebot zu einer neuen Beziehung für Marianne … ein Angebot, dass man nicht wegwischen kann, wenn es über das Auge bereits ins Herz hineingerutscht ist. Marianne möchte – oder muss! – sich neu verlieben!
Solider Langkieler Baujahr 1976, 9,14 x 2,74 x 1,60, 6.000kg
Die Marianne ist ein besonderes Schiff, zwar 44 Jahre alt, gleichwohl mit 6.000KG Lebendgewicht solide gebaut, in einem vergleichbar guten Zustand, und für sofortige grosse Reise komplett ausgerüstet.
Besonderer Leckerbissen:
Neben einem wundervollen Gemälde, das nicht extra berechnet wird, wurde erst vor kurzem für neue Ausrüstung folgendes investiert:
Solé Diesel, Windpilot, Parasailor, Windmesser und AIS, Solarpanel
Kaufpreis € 16.000 ein Preis, an dem keine Maus einen Faden abbeissen sollte, weil er ernst gemeint ist.
Kontakt: Ben Schaschek,
[email protected]
+49 1573 28 58 556
oder auch gern
Peter Foerthmann
[email protected]
+49 40 652 52 44
Soll im September auf dem Wasser vorgestellt werden: die Bavaria Vida 33 © Bavaria Yachts
DIE GESCHICHTE MIT DER MAUS
ST.KITTS TO UK – 48 DAYS AT SEA
Hello Peter, How are you getting on? We arrived in UK on 5 june after 48 day passage from St Kitts ,.. direct. Nice trip with calms and good fishing and latterly some strong and cold winds between the Azores and the UK. Yesterday, my wife Niki was asked by about our self steering. The man is having a 50 foot boat custom built by the Elephant boatyard ( Nigel Irons design). We highly recommended your equipment as well as your exceptional personal service and attention to detail. We are leaving UK in a few weeks.
Best wishes, Ben
Werner Dornscheidt (l.) und Jürgen Tracht © Messe Düsseldorf / BVWW
Mo.,29.Jun.20, Franz.Polyn./Gambier/Insel Mangareva, Tag 2220, 20.254 sm von HH
Nach fünf Monaten Dauer-Camping auf Gambier geht es nun weiter. Am Donnerstag bietet sich auf der Rückseite von Starkwind ein gutes Wetterfenster, um nach Hao zu kommen. Fünf Monate Gambier plus zwei Monate aus dem letzten Jahr – damit ist Gambier unser absoluter Spitzenreiter in Sachen Daueraufenthalt.
Inzwischen ist es ‚bitterkalt‘ geworden. Zumindest an Bord. Doppel-Fleecejacken-Pflicht ab Dämmerung, mehrere Decken beim Schlafen, Socken, heißer Tee. Und mein Duft-Kokosöl (dem Schönheits-Geheimnis der Polynesier für zarte Haut) ist hart gefroren. Dies macht es erst ab 20 Grad oder weniger. Diese Kälte bringt der Wind aus Süd-Osten, der ungebremst aus der Antarktis kommt.
An Land merkt man nicht ganz so viel davon. Unsere Wanderungen sind schön wie eh und je. Beim Abschieds-Gang gestern haben wir festgestellt, dass Gambier nur ein i-Tüpfelchen vom Paradies entfernt ist. Dieses Tüpfelchen ist das garstige Französisch. Es wäre so viel netter und einfacher, wenn hier Englisch oder zumindest Spanisch gesprochen würde. Und die Versorgungslage könnte etwas abwechslungsreicher sein.
Sieben Monate Gambier. Keine Weg, den wir nicht gelaufen wären. Mehrfach. Wir dürften hier so um die 300 Kilometer zu Fuß zurück gelegt haben. Das merken auch die Schuhe. Achims Sohlen haben Löcher. Meine Sandalen hat Achim mit der Hand-‚Nähmaschine‘ für die Segel genäht. Ersatz für kaputte Schuhe: Fehlanzeige.Unsere Versuche etwas, was uns fehlt zu bestellen, sind ins Leere gelaufen.
So kann der Shop schon mal aussehen, wenn das nächste Versorgungsschiff überfällig ist
Normaler Anblick in der Frischetheke – Butter, ein, zwei Sorten Käse – viel mehr ist nicht zu holen
Tränen in den Augen bei den Süßigkeiten – gut für die Figur – schlecht für die Laune
Hao also. In zwei Tagen geht es los. Dort waren wir zwar auch schon zweimal, aber der Zahnarztbesuch geht vor. Wir werden drei, vier Tage brauchen und von unterwegs berichten.
Auf Wiedersehen Gambier, au revoir, goodbye, nana! Der Abschied fällt nicht leicht.Mit ein paar Bildern unser schönen Zeit vor Ort sagen wir ‚Tschüß‘.
Mount Duff, der höchste Berg in Gambier 450 Meter hoch – von See aus gesehen
Der Mount Duff von der anderen Seite
Achim lächelt seine Höhenangst weg – erfolglos!
Der Grat hat es schon in sich – steil geht es rechts und links runter auf einem drei Meter breiten Pfad
Immer wieder gab es was Neues zu entdecken
Blätter so groß wie eine Tischtennisplatte
Junge Krieger im Wald
Nette Bekanntschaften unterwegs – leider hapert es immer wieder an einer gemeinsamen Sprache für Informations-Austausch
Idylle: Thomas und seine Hunde im Einklang mit der Natur
Kindertransport zur Kirche am Sonntag – die jungen Damen haben uns unter großem Gekicher mit der Ghetto-Faust begrüßt.
COLIN ARCHER PERFORMED BY WINDPILOT
Ciao Peter, Colin Archer Draumen has got the ideal symbiosis! The tiller pilot and the windpilot are working together fantastically i.e. in the Med during light airs. This system permits to steer a boat of 17000kg. My compliments to your design.
With our sincere thanks
Giovanni Del Bono SV Draumen