Premieren 2020: Motorboote von royal bis funktional
© Messe Düsseldorf
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Michael Ernst, Friedrich Deimann, Greenboats Flax 27 © Kerstin Zillmer
© Charterbar
Vor kurzem noch ein rarer Anblick: Motorboot mit Elektroantrieb © Torqeedo
So.,12.Jan.20, Pazifik, Tag 2051, 19.574 sm von HH
Dreißig Jahre – von 1966 bis 1996 – haben die Franzosen auf Moruroa und Fangataufa fast 200 Atomwaffentests unternommen. Über vierzig davon waren oberirdisch. Hao, keine 450 Kilometer entfernt, wurde zum militärischen Hauptquartier ernannt. Hier wurden die Atombomben zusammen gebaut.
Das Militär baute Straßen und eine Landebahn; hat ein Hafen angelegt, der heutige Liegeplatz von Atanga. Es soll sogar einen Nachtclub mit Tanz bis in den Morgen, einen Swimming-Pool und ein Kino gegeben haben.
„Die Versuche sind sauber“, hat Frankreich damals den Polynesiern versichert. „Fernsehstrahlung ist gefährlicher“, wurde ihnen beteuert. Angelockt durch diese Versicherungen und gute Verdienstmöglichkeiten kamen die Einwohner der Nachbarinseln nach Hao geströmt. Aus wenigen Hundert Einwohnern wurden dreitausend. Eine Hälfte waren Angehörige des Militärs, die andere Hälfte Polynesier. Die Inselbewohner gaben ihre Kokosernte auf und arbeiteten beim Militär als Monteur, Fahrer oder Reinigungskraft.
Wenn die Schiffe und Flugzeuge nach der Zündung der Bomben zurück kehrten, wurden sie auf Hao gereinigt. Die Flugzeuge waren zuvor durch die radioaktive Wolke geflogen, um Messungen vorzunehmen. Gereinigt wurde in kurzer Hose und T-Shirt.
Auf Moruroa gab es außerhalb des Sperrgebietes eine Zone in der die Angestellten Fußball spielten, Kanu fuhren und in der Lagune badeten. Immer wenn eine Bombe gezündet wurde, flüchtete das Militär zusammen mit den einheimischen Arbeitern auf Schiffen aufs offene Meer. Bei der Rückkehr räumten die Polynesier in einfachen Overalls die Trümmer an die Seite, während die Soldaten in Schutzanzügen unterwegs gewesen sein sollen.
Der ‚Fallout‘, der radioaktive Regen, der oberirdisch gezündeten Bomben reichte bis Tahiti – über tausend Kilometer entfernt und bei ungünstigem Wind sogar bis Gambier, entgegen die vorherrschende Windrichtung.
Entsprechend hoch sind noch heute die Fälle an Leukämie und Schilddrüsen-Krebs. Strahlenverseuchte Menschen kamen erst ins Militär-Hospital nach Tahiti und dann zur Strahlenbehandlung nach Paris – aber von dort kehrten sie nicht zurück. Jahrelang mussten Erkrankte ihre Verseuchung beweisen. Diese Beweispflicht wurde seit 2010 aufgehoben, aber noch immer gibt es unsinnige Ausnahmen: Schilddrüsen-Erkrankung wird nur bei jungen Menschen anerkannt. Der französische Präsident Hollande besuchte 2016 Französisch Polynesien und versprach hohe Entschädigungs-Zahlungen wie zuvor bereits Jaques (Fuck) Chirac. Versprachs und ward wieder in Frankreich verschwunden. Die Zahlungen fließen weiterhin schleppend.
‚Heute sind die Strahlenwerte auf Hao kaum mehr erhöht‘ oder auch ‚auf Hao wurde giftiges Plutonium gefunden‘. Die Bandbreite über den Ist-Zustand von Hao ist hoch. Klingt eher nach ‚was genaues weiß man nicht‘. ‚Moruroa bricht auseinander‘ oder ‚von Moruroa geht keine nukleare Gefahr mehr aus‘. Moruroa und Fangataufa sind bis heute Sperrgebiet und das französische Militär hat in fünfzig Jahren nur zweimal Zivilisten Zutritt zu den Atollen gewährt. Bis heute sind die Unterlagen der Atomwaffentest geheim und liegen unter Verschluss beim französischen Militär.
Nach Beendigung der Atomwaffentests zog das Militär Ende der 90er Jahre aus Hao ab. Lastwagen, Maschinen und andere Gerätschaften sollen über dem Außenriff mit Hubschraubern abgeworfen worden sein. Für uns klingt das glaubwürdig. Beim Tauchgang auf der Rückseite des Hafens sind wir sogar in der Lagune auf viel Schrott gestoßen.
Die Franzosen sind wieder weg, geblieben sind knapp über tausend Einwohner auf Hao, die wieder von der Kokosnuss-Ernte leben, in der Verwaltung arbeiten oder arbeitslos auf den monatlichen Scheck aus Frankreich warten.
Hao in den 60er Jahren entliehen von der Seite „Tahitiheritage.pf
Wir gehen auf Hao auf die Suche nach Überresten der damaligen Zeit. Viel finden wir nicht mehr. Die meisten Gebäude, die wir auf alten Fotografien gefunden haben, sind abgerissen. Ein ‚Reihenhaus‘ ist noch bewohnt, zwei stehen als Bauruinen mitten im Dorf. Geblieben ist ein Netz aus breiten Betonstraßen, überwuchert von Unkraut. Und in jedem zweiten Garten steht ein ‚Wohn-Container‘ aus Beton aus den 60er und 70er Jahren. Heute als Schuppen eingesetzt. Alte Fundamente von Häusern, machen sich die heutigen Bewohner als Fläche für ihren Hof zu Nutze.
Auf dem Friedhof finden wir, was wir bereits auf Tahiti gesehen haben: es wird jung gestorben in Französisch Polynesien. Spätestens mit sechzig Jahren ist Schluss. Viele sind nur dreißig, vierzig Jahre alt geworden. Das kann doch kein Zufall sein?!
Die meisten Häuser sind bereits abgerissen
Es wird jung gestorben auf Hao
Reste einer Gemeinschaftsdusche überwuchert am Dorfrand
Überwuchertes Straßennetz auf Hao
Wahrscheinlich das ehemalige Büro-Gebäude am Hafen, heute Wohnhaus von Dorothea, unser Nachbarin auf Zeit
Wohncontainer aus den 60er Jahren -aus Beton
Denkmal für die verstorbenen Soldaten auf Hao – sieht aus wie ein Atompilz
ANSPRÜCHE UND ERWARTUNGEN VON SEGLERN UND HERSTELLERN
© Leo Sampson
Jeanneau Merry Fisher 605 Marlin © Werft
Mi.,08.Jan.20, Pazifik, Tag 2047, 19.574 sm von HH
Richard Burton meint: „The gladdest moment in human life, me thinks, is a departure into unknown land.“ In abgewandelter Form stimme ich ihm zu: es ist für mich immer ein glücklicher Moment an einem unbekannten Ort anzukommen. Ich liebe es, einen neuen Standort zu erkunden und zu entdecken. Ich schaue auch nicht vorher bei ‚Google earth‘, ‚maps me‘ oder sonstigen ‚Spaßverderbern‘ nach, wo ich was finden werde. Die Kirche suchen und von dort sternförmig ausschwärmen, ist sowieso meistens von Erfolg gekrönt. Noch einmal dorthin zu reisen, wo es einem besonders gut gefallen hat, birgt für mich ein gewisses Risiko: man kann Dinge nicht wiederholen.
Ein zweites Mal auf Hao anzulanden, ist allerdings keine Enttäuschung. Wir haben erwartet, dass sich auf der verschlafenen Insel in den letzten sechs Monaten nicht viel verändern hat. Irrtum. Ein Häuschen am Hafen hat eine neue Terrasse bekommen. Im ehemaligen Hafen der Marine, die von hier die Atomwaffentests geleitet hat, liegt eine neue Landungs-Schute. Zwei neue Gräber finden sich am kleineren Friedhof, der mitten im Dorf liegt. Beide Gräber befinden sich außerhalb der Friedhofsmauer. Welche Art Vergehen mögen die beiden begangen haben, dass sie abgesondert beerdigt wurden?
Und außerdem sind im Dorf kleine Verschläge aufgestellt worden zur Mülltrennung von Dosen und Glas. Hao ist im Wandel, sozusagen.
Wir treffen Anna und Dorothea. Küsschen, Umarmungen, echte Freude uns wieder zu sehen, steht in ihren Gesichtern. Das ist schön und das erlebt man natürlich nur, wenn man an einen Ort zurückkehrt.
Atanga liegt hinter der Schute – wir haben die Darse für uns alleine
Zwei Gräber liegen außerhalb der Friedhofsmauer
Wir radeln die bekannte Inselstrecke ab, finden Vertrautes wieder und entdecken Neues, was wir vor einem halben Jahr übersehen haben. Wir füttern wieder das Schwein von Anna mit unseren Bio-Abfällen. Wir wissen, dass ab 16:00 Uhr das Internet vom Rathaus für die Allgemeinheit freigeschaltet wird und treffen den hässlichen Hund vom Fischer wieder.
Uns geht das Herz auf. Hao war beim ersten Mal schon unser privates kleines Paradies. Daran hat sich nichts geändert.
Am Anleger im Dorf – alte und neue Plätze werden gefunden
Unterwegs auf Hao mit dem Rad
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Die gestohlene Charteryacht „South Breeze“ wurde als Flüchtlingsboot eingesetzt © MCS